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AB Meffung

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Academic year: 2022

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(1)

96 Unmittelbere Meffung gerader Linien.

Fig.

C. Unmittelbare Meffung gerader Linien.

$. wÄrp

Hierunter wird hauptfadhlich für den vorliegenden Zweck das Meffen gerader Linien vermittelft der Kette verftanden.-Dabey ift vor- züglic zu beachten:

a) Daf die Kette gehörig geprüft, und die Rectificationd-Tabelle nad) $, 31. entworfen worden fey.

b) Daß man während der Meffung die Kettenftäbe immer fcharf in die Verticals Slache der zu meffenden Linien einvifire, und auch die Kettennägel jedes Mahl an den fihtbaren Querein- fchnitt des Endringes einfteede, und fo umgekehrt. Wenn aber bey'einer Kette die Länge derfelben von den Mittelpuncten der Endringe gezählt wird: fo müffen die Kettennägel genau in das Loch des Kettenftabes, und umgekehrt gefteckt werden.

0) Daß die etwa umgefchlagenen oder umgefchwänkten Glieder der Kette ausgerichtet werden, die Kette ein: wie das andere Mahl gleichmäßig ausgefpannt, und auf unebenem Boden diefelbe nad) dem Augenmaße möglichft horizontal gehalten, und dabey vor- züuglid der hintere Kettenftab beym Bergauf-, der vordere Kettenfiab aber beym Bergabmef-

fen genau lothredt gehalten werde, (MWeldes mit einer daran hängenden befehwerten Schnur leicht bewirkt werden fonn.)

d) Dafı man die Kettennägel, die während des Meffens der Linien eingefteeft, und bey langen Linien gewechfelt werden müffen, richtig zahle und notire, auch vom leßten Nagel bis zum End:

puncte der Linie das Stücd entweder mit der Kette felbft, oder

mit dem Klafterftabe richtig meffe, und zur Anzahl der Ketten:

züge addire. Die Operation felbft aber gefchieht auf folgende Weife.

$. 76.

1) €ift Eaum zu erinnern nöthig,, daß bey der Meflung einer geraden Linie mit der Mefkette zwey Gehülfen erforderlich find;

einer davon (der vordere und gewöhnlich der färfere) nimmt diefelbe von dem Ninge nad und nad herab, und breitet fie langs der zu 33, meflenden und bereits abgefteckten Linie AB aus (während berfelbe

(2)

Unmititelbare Meffung gerader Linien. 9 /

auch zugleich die 10 Kettennägel vermittelt des Ringes an dem Tin: Fig.

Een oder rechten Arm hängt), und fleckt feinen Kettenftab dur) den 33.

Endring der Kette.

2) Der hintere Kettenzieher (gewöhnlich der. gefchicktere) fteckt feinen Stab gleichfalls durch den andern Endring der.Kette, ficht aber befonders darauf, daß Fein Glied derfelben verfchlungen oder verwis celt bleibe, indem er folhe fogleicy aus einander richtet.

3) If num diefes gefchehen, fo zieht der hintere Kettenzieher (den wir der Kürze wegen mit H., ben vordern aber mit ®. bezeich, nen wollen) den in A befindlichen Abfteckftab indeffen "heraus, und fieckt feinen Kettenftab fenkrecht in diefen Punct, dirigirt durch das Winken mit der Hand den B. (ber feinen Stab zwifchen zwey Fin:

gern frey hängen läßt, und fi) etwas feitwärts ftele, damit der N.

nad) B ungehindert fehen und -vifiren kann) fo langevechts oder links, bis er mit feinem Stabe d fi) in der Verticalfläche.der zu. meflenden inie AB befindet, weldhes man das Einvifiren nennt.

4) Nachdem diefes gefhehen ift, fo ruft der H. dem B. zu:

(gut), hierauf läßt diefer feinen einvifirten Stab: frey fallen, und fellt feinen linken (oder rehten) Fuß an die Spike ded Stabes der:

geftalt hin, daß die Schuhfpige längs der Kette gegen den 9. zuge Eehrt if, ergreift mit der rechten (oder linken) Hand den Stab unten nächft dem Kettenringe, mit der linken (oder vechten) aber denfelben ungefähr in der Mitte, fehleubert die Kette in die, Höhe, damit fie gerade zu liegen fomme, fpannt felbe gut aus, und feßt die Spige des Stabes wieder neben feinen unverrückt gebliebenen Fuß bin, nimmt einen Nagel von dem Ninge, und ftedt ihn an den Querftrid, des Endringes feft in die Erde, zugleich aber auch den leeren Ring, worin die Kette hing, oben durch das Loc des Nageld, damit der H. an denfelben die ausgezogenen Nägel wieder fammeln;Eönne,

5) Ift nun der ®. fertig, und der H. hat nichts mehr. an den- felben zu, erinnern, fo ruft diefer jenem zu: (fort), worauf der BB.

die Kette etwas feitwärtd wirft (damit fie während. des Fortziehens den Nagel nicht mitreißt), und fodann VBeyde von da verwärts gegen B gehen. Wenn der H. bey dem Nagel angekommen ift,fo.cırft er: (halt), fegt feinen Stab dergeftalt hinter dem Nagel feft in die Erde, daf diefer genau an den Querftrich des Endringes der Kette zu ftehen kommt. Er zieht endlich den Nagel aus, hängt ihn an den am Arme befindlichen Ring, in weldem er auch. die folgenden Nägel fammelt.

6) Hier bey dem zweyten, und fo auch bey dem nachfolgenden

PBraftifche Meffunft. 7

(3)

Fig.

33.

98 " Unmittelbare Meffung

dritten, vierten Kettenzuge verfahren fie eben fo, wie bey dem erften u. fe fe bis fie das Ende der Linie erreicht, und fomit derfelben ganze Länge gemeffen haben.

Sf einmah! der erfte Nagel in-die gerade Linie AB genau eins geftedt, fo Eann, wenn es nöthig ift, fich der vordere Kektenzieher bey dem zweyten und denübrigen Kettenzügen felbft in die Linie ricy- ten, indem er nur feinen Stab nach jenem des 9. und des in A ftehen- den Stabes richtet; jedoch muß diefe Selbftrichtung jedes Mahl von dem 9. controlirt, d. h. unterfucht werden, ob fi der Vordere auch genau eingerichtet habe.

7) Auf hartem Boden, in welden Fein Markirnagel eingefteckt werden Eann, wird auf dem betreffenden Punct ein X gemadt, und die Spike des Nageld auf den Durcdhfchnittspunct des Kreuzes ge=

legt. In hohem Grafe wird an dem Orte, wo der Nagel binzufte:

ben kommt, dasfelbe rund herum etwas niedergetreten, damit der N.

ihn leicht finden Eönne,

8) Liber niederes Gebüfch und Heine Gräben oder Hügel wird die Kette nach Erforderniß entweder von dem U. oder H. Kettenzie ber oder von Venden zugleich dergeftalt an den Kettenftäben in die Höhe gefchoben, während diefe aber genau vertical gehalten wer:

den müffen, daß die Kette nad) dem Augenmafße möglichft horizontal ausgefpannt werben Eann.

9) Bey Linien, die mehr als 100 Klaftern lang find, müffen

‚bie Nägel gewechfelt werden, d. bh. der H. gibt die an feinem Ringe gefammelten 10 Nägel wieder an den B. ab. Hierbey wird nicht fel- ten ein betrachtliher Fehler dadurch begangen, wenn der ®. den leß- ten Nagel in die Erde gefteckt hat, und fogleich die andern von dem 5. gefammelten Nägel fich felbft abholt. Der 5. notirt eine Wechfe:

lung, welche bey 10 Nägeln und der 10 Klaftern langen Kette 100 Klaftern betragen, bier aber nur 90 wirklich gemeffen wurden, da der erft erwähnte eingefteckte Tegte Nagel auf diefe Art von dem H.

fehr oft für die neue Sammlung, alfo für den eilften Kettenzug aufgenommen wird, während er doch eigentlich erft den zehnten Ket- tenzug marliren fol *). Diefen höchft fhadlichen Srrehum zu vermeiz

*) Sf der hintere Kettenzieher hierzu noch nicht gehörig abgerichtet: fo muß der Geometer felbit diefe Maße auffchreiben, fo wie fich der:

felbe überhaupt, außer bey gut abgerichteten und volllommenen er:

(4)

/

gerader linien. 99

den, muß feftgefeßt werden, daß entweder der U. von dem N. bie Fig.

Nägel erft dann abholt, wenn er, nadhdem er alle 10 Nägel fhon eingefteckt hat, zur weitern Markirung einen wirklic) benöthigt, oder daß der H.,nachdem er alle zehn gefammelt hat, fie dem WB. überbringt.

10) Steht über dem Endpunct einer Linie, worauf hingemeffen werden foll, gerade der Meßtifch (oder ein- anderes Inftrument): fo zieht man, um diefen nicht zu verrücden, die Kette nicht unter dem ZTifch hinweg, fondern feitwärts vorbey, und zahlt die-Länge auf der Kette bis zu dem neben ihr liegenden Endpunct der Linie, indem man mit dem Refte ma einen Bogen an befchrieben denkt, von weldem 34.

ma und mn gleihe Halbmeffer find.

11) Eben fo wird bey Anfang der Meffung einer Linie, wenn der Meftifch über den Anfangspunct derfelben ftebt, die Kette neben dem Tifeh, dem Anfangspuncte gegen über, mit einem Halbmeffer ag=pg ausgefpannt, jedoch der vordere Kettenftab bey g vom An:

fangspuncte a aus in die Linie aB eingeridtet.

12) Um endlich über das richtige Maß einer Linie verfichert zu feyn, müffen die Kettenzieher ihre Markirnägel am Ende einer ge:

meffenen Linie jedes Mahl controlliven, es müffen namlich) die gefam:

melten des 5. mit den noch) vorratbigen Nägeln des DB. zufammen jedes Mahl zehn betragen, woraus fobann mit der ehvaigen Der- wechfelung der Nägel und dem Üserfehuß iin einzelnen Klaftern und Zehnteln derfelben über die ganzen Kettenzüge am Ende der gemeffer nen Linie die ganze Lange derfelben fidy ergibt. Gefeßt, bey einer Linie wurden die Nägel 2 Mahl gewedfelt, am Ende derfelben hatte der 9, 5 gefammelte Nägel, und der B. überdieß nod 3 Klafter 8 Zehntel angefagt: fo enthält die gemeffene Linie 253,8 Klaftern.

ar

1) ft eine gerade Linie über beträchtlich fteigenden oder fallen- 35 den Boden zu meffen: fo muß man die fogenannte Staffelmef- 2 fung anwenden, wobey in der Meffung Berg aufwärts der WB. den

Endring an feinem Kettenftabe natürlich liegen laßt, der H. aber je

probten Kettenziehern, nie ganz auf felbe verlaffen, ihnen nie allein frauen, und Daher bey der Mefjung der Linien fowohl als ben der Zählung der Nägel, immer felbft fleißig nachfehen und genau nach- zählen fol.

7 *

(5)

Fig.

35.

100 Unmittelbare Meffung #

nen an diefem fo hoch in die Höhe fehiebt, daß die Kette bey genau vertical haltendem Kettenftabe, weldes der Senkel anzeigt, horizon:

tal ausgefpannt werden kann. Bey der Meflung Berg abwarts ift diefes Verfahren umgekehrt von dem B. zu verrichten.

2) Sehr oft wird man nur bie halbe Länge der Kette oder gar nur einige Klaftern für. einen Staffel nehmen können. Man muß daher bey folhen Meffungen viel Aufmerkfamkeit auf das richtige No=

tiven der horizontalen Längen der Staffel verwenden, um aus den:

felben die richtige horizontale Länge einer folchen Linie zu erhalten.

3) Die Staffelmaße, wenn man fie am Ende zufammen zahlt, werden eben fo viele Klaftern 2c. betragen, ald wenn man den Berg bindurd) unmittelbar von A nad) B die horizontale Linie AB felbft hätte meffen Eönnen, e8 wird nämlih dm —en+hp-+ig + gk ki... = Ag+gr rs+sie + tu + wur vB = AB feyn; nur ift bey diefer Staffelmeffung befonders darauf zu fehen, daß derjenige Kettenftab, an welchem die Kette in die Höhe gehoben wird, jedes Mahl möglidfi genau vertical (lothret) gehalten werde, weil man. fonft von dem wahren Maße einer Linie beträchtlich abweichen würde; welches aber nicht zu beforgen ift, wenn beym VBergaufmeffen an dem bintern, beym Bergabmeffen aber an dem vordern Kettenftab ein ©enfel an- gebracht ift ($. 30), wornac) der lothrechte Stand des Stabes jeder:

zeit leicht beurtheilt werden Fann.

Bey dem ftaffelmeifen Meffen, wo nur die halbe Kette oder ein noch Fürzerer Theil gebraucht werden Fann, verfährt man am eins fachften, wenn beym VBergaufmeffen der vordere Kettenzieher (nach- dem er von dem hintern eingerichtet ift, oder fich felbit eingerichtet bat ($. 76.), das Ende eines folhen Theiles feft auf die Erde hält, während der hintere Kettenzieher den einen Endring der Kette an feinem Stabe, fo hoch es die horizontale Lage der Kette erfordert, in die Höhe fchiebt; und fo umgekehrt, wenn bergab gemefen wird.

Mehre Vortheile ergeben fich in der wirklichen Ausübung bey gehö- riger FaRmeEHlamtr von felbft.

$. 78.

Bey der $. 30. befchriebenen Einrichtung eines Kettenftabes Enz nen gerade Linien auf wie immer fteilen, jedoch meßbaren Bergwan:

den unmittelbar nach ihrer fchiefen Lange gemeifen, und daraus die dazu gehörige horizontale Länge auf folgende Weife leicht beftimmt werden.

(6)

gerader Linien. 101 1) Es wird die Kette in die zu meffende Linie wie gewöhnlich Fig.

eingerichtet, diefelbe auf der fhiefen Bergmwand in gerader Richtung 35.

ausgefpannt, fodann der Klafterftab kA (Fig. 7. bis 9.) in der Hülfe eb fo weit vor, der Ning aber am Stabe fo weit auf- oder abwärts gefhoben, bis das Ende A des Klafterftabes, bey fenkrecht gehaltenem Kettenftabe, die Mitte des erften Klafterringes auf der Kette berührt.

2) Hierauf wird die horizontale Länge auf dem Klafterftabe in Schuhen, Zollen und Theilen der leßtern, die fih von h bis d ers geben, in Geftalt eines Decimaldruches auf ein hierzu vorbereitetes Napierblatt notirt. Es verfteht fi) von felbit, daß bey eben liegen«

den Theilen der zu meffenden Geraden, die ganzen Klaftern ohne Decimalziffer; hingegen bey [chief liegenden Eeineganzen Klaf tern notirt werden, fondern in der erften Decimalftelle die Schuhe als Zehntel, in der zweyten die Zolle ald Hundertel, und an die dritte Stelle die Theile der Zolle, ald Taufentel der Klafter zu fte:

ben fommen. (Siehe das unten folgende VBenfpiel.)

Diefe legten Theile der Klafter wären weder für die einzelnen Klaftern nody für die ganze Kettenlänge von Belang, jedocdy find fie für die Summe der ganzen zu meffenden Linie nöthig, zu notiren. Aber aud) dafür ift e8 nur erforderlich, die Vier tel des Zolles anzugeben, und zwar für = 0,003°, für 44

—= 0,005° und für 4’ = 0,007° zu fohreiben, d. bh. man darf nur die drey ungeraden Ziffern 3, 5 oder 7 für 4, 3 oder $ als dritte Decimalftelle feßen.

3) Hierauf wird der Klafterftab’ in die Richtung des Kettenfta- bes gebraht (Fig. 8.), zum zmeyten Kettenzug auf der Linie vors wärts gegangen, und fo die Meffung weiter fortgefebt.

| 4) Bey Eleinen Erhöhungen oder Vertiefungen auf der Berg«

wand felbft, wird in der Negel die Kette immer an jenem Stabe, der diefen Eleinen Abweichungen am nächften ift, fo weit in die Höhe gefhoben, daß die Kette jedes Mahlin gerader Richtung, nie ın gebogener, ausgefpannt ift. ©o z. B. wird bey m die Kette am vordern, bey rn aber am hintern Stabe in die Höhe bis zur gera- den Richtung gefhoben, Hingegen muß die Kette an beyden Stäben in bie gehörige Höhe gefepoben werden, wenn eine folche Erhöhung in der Mitte ift, wie bey p und q.

5) Beym Meffen bergauf wird der $. 30. vorgerichtete Kete tenftab zur Meffung der horizontalen Lange rüdwärts, wie bey ee bisö, bergab hingegen vorwär t$ verwendet, wie bey % bis B.

(7)

Fig.

35.

102 Unmittelbare Meffung

6) Um demnad aus ber, mittelft des Klafterftabes abgenomme- nen horizontalen Länge für Eine fehiefe Klafter die horizontale Länge für die fchiefe Lange der ganzen Kette, und aud) die horizontale Länge einer gemeffenen fchiefen Linie zu finden, ift weiter nichts nothig, als die aufgefchriebenen einzelnen Zahlen zu addiren, und mit zehn zu multipliciren, oder dad Decimalzeihen um Eine Ziffer weiter zur Rechten zu feßen. Es feyen z. B. auf einer gemeffenen fehiefen Linie folgende horizontale Langen mit dem Klafterftab nach der vorbefchrie- benen Art abgenommen und notirt worden:

für 1. Klafter, für 10 Klaftern,

09 re rerrgbr

(Diefe Zahlen haben immer IE 9)

eine Eontrolle in den Marlir- 05893 2: een 58,98

nägeln.) 09997::. 88 ws 212449) 97

ISREENTD, Summer ad, 125... 20000 2.0.47,25 folglich ift die horizontale Länge der ganzen Linie = 47,25 Al.

Man fieht hieraus, daß es nur nöthig ift, in der Summe der einzelnen horizontalen Langen das Komma um eine Stelle weiter gegen die Rechte zu feßen, um die der gemeffenen fhiefen Linie zugehörige hori-

zontale Länge zu erhalten.

7) Die Richtigkeit diefes Verfahrens gründet fi auf die Ahnlich- Eeit der Dreyede Aef und Adm u.f.w.; daher find alle horizontalen Theile dm...hp... kl..., der gemeffenen fehiefen Langen Am...

np...kx...inder Ordnung gleib Ag... rs... uv..., umd alle zufammen der ganzen geraden AB felbft gleich.

8) Kamen auf einer zu meffenden Linie folhe Hinderniffe vor , daß man nur die halbe Kette brauchen Eonnte: fo darf man nur alle die bey fünf Klaftern notirten horizontalen Langen addiren, ihre Sum- men mit fünf multipliciren, und der übrigen Summe zuzählen. Es fey notirt worden:

beym Gebrau-

| 0,96 beym Gebrau: Bao

che der ganzen

I 0,957 che der halben 0,923 x5

Kette 0,903 Kette 0,894

Summe 2,820x10=28, 2; Summe 3,596 x5=17,980 Hierzu 17,98

Zufammen 46, IK. = ber horizontalen Lange.

(8)

gerader Linien. 103

Daf die etwa nöthige Rectification bey einer fchon ausgedehnten Fig.

Sette zulegt noch Hinzu addirt werden. müffe, verfteht fih von{he ($. 31.).

&$ ift nur fheinbar, wenn man glaubt, die hier befherkih Meffungsart fey gegen die gewöhnliche Staffelmeffung zu umftänd:

Vic ; im Gegentheile geht fie in der Ausübung viel fchneller von Stat:

ten, al& hier befchrieben werden Eonnte, der bey weitem größeren Richs tigkeit nicht einmahl zu gedenken, die bey diefer Meffung doch vor:

züglich beachtet werden muß. Dabey Fann erinnert werden, daf diefe Meffungsmethode auf mehr fteilen, die Staffelmeffung aber auf mehr flachen Bergwänden vortheilhaft anzumenden ift.

$. 79.

Oft fügt es fih, daß auf unebenem Boden beyde Kettenzieher, oder auch nur einer derfelben in eine Vertiefung E F kommen, fo daß fie auf Eeinen der beyden Endpuncte A oder Brfehen, die auf dem Rande der Vertiefung in die gerade Linie AB errichteten Stäbe D und @ wechfelweife zwar fehen, und auch auf felbe vifiren Enn- nen, aber die Bifirlinie DE über den Kettenftab F, und die Bir firlinie @F über den Stab E hinweggeht, und daher weder der vordere Kettenzieher von dem hintern, noch diefer von jenem gehö- rig einvifirt werden Eann. Sn folhen Fällen müffen vorher entweder bey a oder K, oder wo es fonft nöthig ift, Stäbe in die Vertical:

flähe A B errichtet werden ($. 72. und 73.), damit fich die Ketten:

zieher fodann mittelft derfelben einrichten Eonnen; oder eg muß ein Dritter bey D oder @ mit einem Senkel die Kettenzieher, fo lang fich diefe in der Wertiefung befinden, in die Verticalfläche oder ges vade Linie AB einrichten.

$. 80,

Dfters ift es nöthig Eurze Entfernungen nur beynabe zu be- fimmen. Diefes kann am bequemften und fehnellfter mittelft Schrit- ten gefchehen; nur ift erforderlich, wenn die dur Schritte gemeffe:

nen Linien fonadh in Klaftern angegeben werden follen, daß man vorher durch WVerfuche eine gewiffe Anzahl feiner Schritte mit dem üblichen oder gebräuchlichen Längenmaße vergleiche, und wahrend des Abfchreitens felbft immer eine Gleichheit der Schritte beobaghte.

Es ift vortheilhaft, wenn man durd eine Eleine Übung feine Schritte fo einzurichten fuht, daß deren 5 auf 2, oder was dasfelbe it, 10 Schritte auf 4 Klaftern gehen; hierdurd) laßt fich fodann eine

(9)

Fig.

36.

37.

104 Unmittelbare Meffung

jede Anzahl Schritte fehr Teiht und fehnell in eine gleichgeltende Anzahl Klaftern verwandeln. Denn wenn 10 Schritte 4 Klaftern ge ben, fo werden 5. ®. 89 Schritte = 35,6 Klaftern feyn, wegen der Proportion 10:4 = 89:x, woraus x = 35,68laftern gefunden wird.

Um demnad) bey obiger Vorausfekung eine in Schritten gefun:

dene Länge auf Klaftern zu bringen, darf man nur die Ans - zahl ver Schritte mit 4 multipliciren, und vom Producte rehts Eine Ziffer abfhneiden.

x :

Diefes ift jedoch nur auf ebenem Boden zu verftehen ; bey Thon ziemlich fteilen Bergmänden werden, wenn man eine Linie bergauf abfchreitet, etwa fehs8 Schritte auf zwey Klaftern und bey der näms lihen Linie bergab gar fieben Schritte auf zwey Kfaftern gerechnet werden müffen:: welches man daher jedes Mahl in Erwägung ziehen, und das gehörige Verhältniß der Schritte und Klaftern vorher durch einen Eleinen Berfuch beftimmen und mittelft einer EBleinen, vorher entworfenen Hülfstabelle, die nöthige Erleichterung verfchaffen muß.

$. 81.

Für größere Meßoperationen, woben der Detailvermeffung eine Triangulirung vorausgehen muß, ift die Meffung einer Bajis (Grund:

linie) unverläßlich erforderlich. Wie hierbey zu verfahren jey, wenn eine foldhe Bafis für die trigonometrifche Triangulirung eines Landes zu meffen ift, kann unter den deutfchen Schriftftellern am vollftändig- ften aus Haufers Anfangsgründen der Mathematik, bearbeitet von dem & & Herrn Sngenieurmajor Kluger v. Tefhenberg, ent nommen werden. Wien 1823, verlegt von der £. E, Sngenieurakademie.

Bey Meffung einer Grundlinie zu einem graphifchen Neke, oder für trigonometrifhe Lriangulirungen einer Fläche von einigen Qua=

dratmeilen Eann man im Allgemeinen auf folgende Art verfahren:

1) Man richtet fi einige hölzerne, fo gemannte Böde, zu Unterlagen, und einige, etwa vier bis fünf Mefftangen oder Late ten, jede von 10 bis 15° lang, deren Enden mit eifernen Schuhen befhlagen, und mit ordinären Abfehen verfehen find, vor,

2) Um die unvermeidlichen Operationsabmweichungen fowohl bey der Bafis, als Winkelmeffung nad allen Seiten des Nebes gleich zu vertheilen, wählt man die Bafis nad Ihunlichkeit in der Mitte der zu vermeffenden Fläche, und zwar in einer Gegend, die auf einen

(10)

Meffung gerader Linien. 105 etwas erbabenen, trodenen, feften, Feineswegs von Gräben, Flüf- fen, Gebüfhhen u. dgl. durdfchnittenen Boden, die nad) allen Seiten eine freye Ausficht gewährt, und eine folhe Ausdehnung hat, daß die Grundlinie wenigftens zwey Drittel, oder halb fo Tang als die Seiten de3 zu entwerfenden Nebes, ununterbrochen fortgemeffen werdenEann,

3) Sf diefe Linie nach $. 72. abgeftet, und von 50 zu 50 oder von 100 zu 100 Klaftern mit Pflöcen oder Stäben bezeichnet;

- fo wird an diefe eine Leine ausgefpannt, längs derfelben die Lnter-

“ Tagsböcke vertheilt, darauf die Mefftäbe vom Anfangspuncte mittelft der Abfehen in die Nichtung der Abfteckftabe gebradht, fahhte an eine ander gefchoben, und mittelft untergefchobener Keile, oder beffer durch eine an jeden Mefiftab angebrachte Schraube und eine darauf gelegte Wafferwage in die horizontale Yage gebracht.

4) Wo der Boden die unmistelbare Berührung der Endflähen der Mafiftabe hindert, wird diefe Berührung mittelft eines an einem feinen Faden hängenden Senkels bewirkt, wie dieß die Figur deut lich weifet.

5) Auf diefe Weife wird fortgefahren, bis man in der abgeftec- fen Richtung die gewünfchte Länge der Grundlinie erhalten hat, wos bey die Wechfelung der zu diefem Behufe numerirten Mafftäbe ges nau notirt werden muß. Manmißt eine folde Linie zweymahl, und nimmt daraus die aritbmetifhe Mittelzahl,

D. Meifung uud Beitimmung Frummliniger Gegenitände.

$. 82.

Weil es Eein Maf gibt, womit Erumme Linien unmittelbar gemef- fen werden Eönnen: fo muß man die Cage von fo vielen Puncten ber- felben gegen gerade Linien zu beftimmen fuchen, als nöthig find, um nachher durch diefe Puncte den Zug oder eine möglichft ähnliche Fi:

gur einer gegebenen Erummen Linie auf dem Papier von freyer Hand.

entwerfen zu Eönnen. Esfey Amnop...B die Krümmung eines Bades, oder die Grenze eines Waldes ıc., und AB eine willkühr:

li gezogene gerade Linie, gegen welche fid die Erumme bald nähert, bald entfernt, fi) wieder nähert, diefelbe in p durdfchpneidet, und auf der andern Seite fi wieder entfernt u. f. w. Ferner feyen die Öeradengm, hn, u. f. w. fenkvecht auf AB gefällt: fo fieht man

Fig.

37.

38.

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