• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Berlin: 7000 Krankenhausbetten sollen abgebaut werden" (31.03.1977)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Berlin: 7000 Krankenhausbetten sollen abgebaut werden" (31.03.1977)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Die Information:

Bericht und Meinung

AUS DEN BUNDESLÄNDERN

führte weiter aus, daß der veranlas- sende und die Negative auswerten- de Frauenarzt nicht danebenstehen müsse, wenn von einer Röntgenas- sistentin (MTA) der technische Vor- gang der Aufnahme der jeweiligen Brust durchgeführt wird, oder auch diese Leistung nicht selbst auszu- führen habe. Es genüge, wenn nach Lage des jeweiligen Falles die not- wendige Mitwirkung des betreffen- den Kassenarztes gewährleistet sei.

Die zusätzlich zum Wortlaut des Ur- teils vom vorsitzenden Richter ge- machten Ausführungen müßten den anwesenden, auch den voreinge- nommenen Journalisten klarge- macht haben, daß nach dieser zwei- tägigen Beweisaufnahme und dem nunmehr ergangenen Endurteil das Diffamierungskonzept gegen die Dachauer Frauenärzte und gegen Professor Sewering zusammenge- brochen ist. U/DÄ

BERLIN

Arbeitslose Ärzte

Von 638

im gesamten Bundesgebiet arbeitslosen Ärzten wohnen 130 in Berlin; dabei ist der Anteil der Ärzte an den arbeitslosen Akademikern (3500) in Berlin relativ gering. Dies erklärte der Direktor des Arbeitsam- tes IV Berlin, Willi Bickes, in einer Konferenz über die Lage der arbeits- losen Ärzte, die der Präsident der Ärztekammer Berlin, Prof, Dr. Wil- helm Heim, einberufen hatte. An der Konferenz waren beteiligt Vertreter der Kassenärztlichen Vereinigung Berlin, der Senatsverwaltung für Ge- sundheit und Umweltschutz, des Marburger Bundes und Dr. Hartmut Heinz von der Beratungs- und Ver- mittlungsstelle für Ärzte, Zahnärzte und Apotheker der Zentralstelle für Arbeitsvermittlung (ZAV) in Frank- furt am Main.

Nach Ansicht von Dr. Heinz ist die Beschäftigungssituation der Ärzte noch günstiger als die anderer aka- demischer Berufe. Der Fehlbestand an Ärzten beträgt nach den Statisti- ken der ZAV unter Einbeziehung al-

ler unbesetzten Planstellen im öf- fentlichen Dienst immer noch etwa 6000. Die Arbeitslosigkeit von Ärzten konzentriert sich auf die ärztlichen Ausbildungszentren Berlin, Ham- burg, Freiburg und auf das Rhein- Main-Gebiet. Die Hauptschwierig- keiten bei der Vermittlung seien überall die gleichen, nämlich fach- liche und regionale Immobilität.

Im einzelnen analysierte Arbeits- amtsdirektor Bickes die Situation der arbeitsslosen Ärzte in Berlin fol- gendermaßen: 70 der 130 arbeitslo- sen Ärzte sind Berufsanfänger; der Rest sind asylberechtigte ausländi- sche Ärzte oder aus der DDR ge- flüchtete Ärzte, die noch auf ihre Be- stätigung warten. Von jeweils drei Bewerbern gelten zwei als „durch- laufende Posten". Im August 1976 waren zum Beispiel 200 Ärzte als arbeitssuchend registriert; davon konnten inzwischen 50 ins Bundes- gebiet vermittelt werden.

Bei den übrigen erschwert sich die Vermittlung aus verschiedenen Gründen: Manche Ärzte scheuen die Wehrpflicht, wenn sie ins Bundesge- biet übersiedeln; andere möchten noch promovieren und deshalb in der Nähe ihres Doktorvaters bleiben.

Bei wieder anderen spielen persön- liche Gründe und Bindungen an Berlin eine Rolle. Das zentrale Pro- blem der ärztlichen Berufsvermitt- lung ist jedoch die in den meisten Fällen angestrebte Weiterbildung zum Facharzt. Dies wird erschwert durch die Einsparungen im öffentli- chen Dienst. Wie die Vertreterin der Senatsverwaltung für Gesundheit mitteilte, gibt es in den Berliner Krankenhäusern schon im Jahre 1977 etwa 320 Arztstellen weniger als im Jahre 1975.

Im ganzen zeigt die Arbeitslosigkeit der Ärzte in Berlin eine steigende Tendenz. Hinzu kommen in der ge- samten Bundesrepublik im Zuge der Sparmaßnahmen im Gesundheits- wesen eine Verringerung der freien Stellen und ein Anstieg der Zahl der Approbationen, die durch gericht- lich erkämpfte Zulassungen zum Medizinstudium noch weiter in die Höhe getrieben werden. zel

7000 Krankenhausbetten sollen abgebaut werden

Nach einer vom Senator für Gesund- heit und Umweltschutz vorgelegten

„Diskussionsgrundlage zur Fort- schreibung des Krankenhausbe- darfsplans für das Land Berlin bis zum Jahre 1990" sollen die heute vorhandenen 33 500 Krankenhaus- betten in Westberlin um 7000 verrin- gert werden; von den 39 115 Be- schäftigten sollen durch Nichtbeset- zung freiwerdender Stellen 8000 eingespart werden.

Die Planung geht davon aus, daß Berlin im Jahre 1990 etwa 1,9 Millio- nen Einwohner haben wird und der Anteil der über 65jährigen von 22 auf 16,4 Prozent zurückgeht. Die Zahl der Akutbetten soll von jetzt fast 10 auf 1000 Einwohner auf 7,5 gesenkt werden. Andererseits werden zur Entlastung der Krankenhäuser 2000 Krankenheimplätze geplant. Gleich- zeitig sollen die etwa 30 Prozent nicht examinierten Pflegekräfte in den Krankenhäusern nach und nach durch ausgebildete Schwestern er- setzt und die Hauskrankenpflege ausgebaut werden.

Die CDU-Fraktion des Berliner Ab- geordnetenhauses kritisierte den Plan, weil er ebenso wie der Kran- kenhausbedarfsplan von 1973 bei der Berechung des Bedarfs zu sche- matisch vorgehe. Der Senat habe le- diglich die Annäherung an die Bet- tendichte in anderen Bundesländern und anderen Staaten Westeuropas angeführt, ohne die besondere In- sellage Berlins und die damit ver- bundenen gesundheitlichen Bela- stungen für die Bevölkerung in Rechnung zu stellen. Die CDU for- dert wissenschaftliche Untersu- chungen für die genaue Ermittlung der Bestimmungsgrößen für den Krankenhausbettenbedarf und die Verteilung der Krankenhausbetten über das Stadtgebiet. Als Sofort- maßnahme sollte die Belegung in großen Patientenräumen der Kran- kenhäuser verringert werden und die Umwandlung von nicht mehr be- nötigten Akutbetten in Kranken- heimbetten beschleunigt werden.zel

860 Heft 13 vom 31. März 1977

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Günther Jonitz fordert eine neue Politikkultur im Umgang mit

Auf einer Pressekonferenz gab der Landesverband seiner Besorgnis Ausdruck, daß „immer mehr Frau- en mit einer Genehmigung der Ärz- tekammer in den Krankenhäusern abgewiesen

Für eine hochwertige Behandlung und humane Betreuung kranker Menschen sind höchstqualifizierte Ärztinnen und Ärzte, aber auch höchstqualifizierte Angehörige anderer

Die Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie, die Steuerberaterkammer Berlin, die FOM Hochschule für Oekonomie und Management und das Oberstufenzentrum

Schaffartzik erklärte: „Wir haben heute schon die Verpflichtung, für diese Ärzte uns Gedanken zu machen und da- für zu sorgen, daß sie nicht vor Be- dingungen gestellt werden, die

Heim ist seit vielen Jahren Vorsitzender der Akademie für ärztliche Fortbildung in der Ärz- tekammer Berlin und außerdem als Mitglied der Berliner Kongreßge- sellschaft