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Demokratiebewusstsein durch informelles Lernen

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Academic year: 2022

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"Demokratiebewusstsein durch informelles Lernen?

Wie lernt man Demokratie?"

Gliederung

A Was ist informelles Lernen?

B Was ist Demokratiebewusstsein?

C Demokratie-Lernen durch informelles Lernen!

Fachkonferenz

„Engagement bildet“

24. Juni 2008

Arbeitnehmerkammer Bremen

Dr. Andreas Klee

Institut für Politikwissenschaft

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A Was ist informelles Lernen?

à Lernen in „natürlichen“ Lebenssituationen außerhalb von künstlichen pädagogischen Lernarrangements

à Eigene Verarbeitung von Erfahrungen in Nicht-Lern-Organisationen

à Erfassen und Deuten der Wirkungen des eigenen Handelns bzw.

Verhaltens

(3)

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à Informellen Lernen ist eine reflektierte Lernaktivität in der außerschulischen Umwelt

(„Action with reflection“)

à Beiläufiges informellen Lernens („incidental learning“) ist eine unreflektierte Lernaktivität in der außerschulischen Umwelt

(„Action without reflection“)

à Formalen Lernen ist theoretisches Lernen ohne Handeln („Reflection without action“)

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à Zielsetzung: Mehrwert informeller Lernprozesse für eine demokratische Kultur bewusst machen und konkretisieren

à Überlegungen zum Demokratiebewusstsein können hilfreich sein

à In der Zusammenschau beider Sphären können bislang verschüttete demokratieorientierte Lernanlässe im informellen Lernen transparent gemacht, bzw. Wege zur demokratieorientierten „Aufwertung“ informellen Lernens aufgezeigt werden.

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B Was ist Demokratiebewusstsein?

à Im Gedächtnis einer Person werden Erfahrungen in Strukturen repräsentiert, die dort als Bausteine eines konstruktiven Bewusstseinsbegriffs abgelagert werden

à Erfahrungen mit dem Objekt in der realen Welt leiten gedankliche Rekonstruktion

Welt Modell der Welt

Erfahrung

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à Veränderungen von bewusstseinskonstituierenden Bedingungen ist nur durch Formen der selbstständigen Aneignung von Wissen und Können möglich.

à Lernen bedeutet das Inhalte selbstständig und eigenwillig angeeignet, transformiert, in bestehende Vorstellungsstrukturen integriert und mit den individuellen Erfahrungen verschmolzen werden.

à Den Ausgangspunkt des Lernens bilden individuelle Modelle der Welt, die durch bisherige Erfahrungen gebildet worden sind und durch neue, divergente Erfahrungen ausdifferenziert werden können.

(7)

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Geistige Landkarte mit verschiedenen Zuständigkeiten

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à Demokratiebewusstsein bezeichnet die gedanklichen Modelle über die politisch-gesellschaftliche Wirklichkeit im Rückbezug auf das normative Konzept Demokratie.

à Aufgabe: Vorhandenes Bewusstsein beobachten, beschreiben und im Hinblick auf sinnstiftendes Lernen deuten

à Drei Beispiele „basale Sinnbilder“ der Demokratie:

„Individuum und Gesellschaft“

„Werte und Normen“

„Macht und Herrschaft“

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à Sinnbilder sind Ausgangspunkt und Zielbereich jedes demokratischen Lernprozesses

à Vorbedingungen müssen konstruktiv in Lernprozesse einbezogen werden

à Zielsetzung: Vorhandene Vorerfahrungen ausdifferenzieren und erweitern

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à Sinnbild Individuum und Gesellschaft

- Erfahrungen über das Verhältnis vom Einzelnen zur Gruppe, bzw. vom Individuum zur Gesellschaft

- Jugendliche erleben soziale Heterogenität, die sie subjektiv ordnen und gruppieren

- Aussagen und Begründungen über die Bedeutung von sozialen Differenzen (z. B. Geschlecht, Ethnizität, sozialen Ungleichheit, Lebensstil)

Kernfrage: Welche Aussagen und Begründungen über die Bedeutung von sozialen Differenzen sind bei Lernenden vorhanden?

à Sinnbild Werte und Normen

- Erfahrungen über die Prinzipien des sozialen Zusammenlebens

- Jugendliche erfahren in politischen Konflikten, gesellschaftlichen Auseinandersetzungen und innerhalb der eigenen Gruppe Werte und Normen

- Vorstellungen über soziale Gerechtigkeit, Friedfertigkeit des Zusammenlebens, der Anerkennung von Differenz oder der Freiheit des Individuums

Kernfrage: Welche werthaltigen Begründungen äußern Lernende bei ihren Urteilen und Meinungen über Konflikte?

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à Sinnbild Macht und Herrschaft

- Erfahrungen über die Ausübung von Macht und die damit verbundene Herstellung von Verbindlichkeiten in Gruppen

- Vorstellungen über die Ausübung von Herrschaft, um Interessen durchzusetzen

Kernfrage: Wie erklären sich Lernende die Entstehung von Regeln und Verbindlichkeiten?

à „Demokratielernen“: Vorhandenes Bewusstsein in Bezugnahme auf ein erwünschtes Demokratieverständnis ausdifferenzieren.

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C Demokratie-Lernen durch informelles Lernen!

Diagnose- und Zielmatrix des basalen Demokratiebewusstseins

Sinnbild Individuum und Gesellschaft

Werte und Normen

Macht und Herrschaft

Zielbereich Solidarität und Loyalität

Rechtsbindung und

Verpflichtung

Gemeinwohlorientierung und Verbindlichkeit

Diagnose durch Kernfrage

Welche Aussagen und

Begründungen über die Bedeutung von gesellschaftlichen

Differenzen sind bei Lernenden

vorhanden?

Welche werthaltigen Begründungen

äußern Lernende bei ihren Urteilen und Meinungen

über Konflikte?

Wie erklären sich Lernende die Entstehung von Regeln

und Verbindlichkeiten?

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Grundannahmen Informelles Lernen und Demokratie-Lernen

Informelles Lernen Demokratie Lernen

Lerntheorie Eigene Verarbeitung von

Erfahrungen

Selbstständige,

erfahrungsorientierte Aneignung

Lernumgebung Offen, handlungs- und

erfahrungsorientiert

Offen, handlungs- und erfahrungsorientiert

Lernziele Erfassen und Deuten der Wirkungen des eigenen Handelns

bzw. Verhalten

Erfassen und Deuten der Wirkungen des eigenen Handelns

bzw. Verhalten

auf Grundlage demokratischer Sinnbilder und ihrer Zielbereiche

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à Planungs- und Reflexionsfragen für informelles Demokratielernen:

- An welchen Lernanlässen wird/wurde das bereits vorhandene Demokratiebewusstsein von Lernenden in informellen Lernprozessen thematisiert?

- An welchen Lernanlässen ermöglicht/ermöglichte der informelle Lernprozess eine erfahrungsbezogene Auseinandersetzung mit der gesellschaftlichen Wirklichkeit zulässt?

- Durch welche Lernanlässe erschließt/erschloss der informelle Lernprozess demokratische Sinnbildung?

Referenzen

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