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Praktiken des (Un)Sichtbarmachens (Halle, 28-29 Oct 21)

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Academic year: 2022

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Praktiken des (Un)Sichtbarmachens (Halle, 28-29 Oct 21)

Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, Großer Saal im Volkspark, Schleifweg 8a, 06114 Halle (Saale), 28.–29.10.2021

Anmeldeschluss: 27.10.2021

Nike Bätzner, Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle AUFTISCHEN & VERTUSCHEN. Praktiken des (Un)Sichtbarmachens [English version below]

Die Tagung wird organisiert von Prof. Dr. Nike Bätzner, Prof. Dr. Sara Burkhardt, Prof. Dr. Mirjam Schaub, mit Dr. Iris Dankemeyer, Robert Hausmann, Charlotte Silbermann

Anmeldung

silbermann@burg-halle.de

Täglich erleben wir, dass uns jemand etwas weismachen will, dass zum direkten Konsum oder als einfache Lösung serviert wird. Wir werden umworben und sollen verführt werden – sei es von der Werbung oder durch populistische Meinungsmache –, um uns eine bestimmte Interpretation der Dinge und Geschehnisse zu suggerieren. Solcherlei Aufgetischtes verschafft eine scheinbare Über- sicht und beruhigt in seiner Zugänglichkeit, verstört aber auch in seiner Aufdringlichkeit.

Handlungen des Auftischens und Vertuschens korrelieren mit Praktiken des Sichtbar- und Unsicht- barmachens. Zum einen handelt es sich um Strategien der Manipulation. Sie arbeiten mit den sug- gestiven Möglichkeiten, gerade das scheinbar Offensichtliche in ein anderes Licht zu rücken, etwa indem sie dafür sorgen, dass etwas Wesentliches verschleiert und dadurch übersehen wird.

Doch lassen sich die Angebote des Auftischens auch umdeuten zu Akten der Aufklärung. Anstatt den Subtext, die Komplexität, das eventuell polyvalent vernetzte Gefüge mit einer glatten Hülle zu verdecken, könnten die Karten offen auf den Tisch gelegt und neu gemischt werden. Etwas aufde- cken heißt, etwas zu zeigen, was so noch nicht gesehen wurde, obwohl es eigentlich immer schon überdeutlich da war. Wenn es nicht oben aufliegt, gilt es, den Schleier zur Seite zu ziehen.

Und wie steht es um die Verhaltensweisen des Vertuschens, lässt sich auch denen Positives abge- winnen? Das Kaschieren und Schminken mit tuschenden Tönen ist nicht immer eine ästhetische Notlüge, sondern führt in Verbindung mit dem Verzieren und Verbessern auch zu Arabesken und neuen Stilbildungen.

Im Fokus der Tagung steht die Befragung der Wirksamkeit von Verhaltensweisen und Handlungen des Auftischens & Vertuschens, die sich janusköpfig in Literatur und Kunst, in Politik und Gesell- schaft eingeschrieben haben. Dabei sollen aus unterschiedlichen fachlichen Perspektiven Strategi- en, Operationen und Praktiken der Suggestionen des Sichtbaren betrachtet und gemeinsam disku- tiert werden.

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Programm

Donnerstag, 28. Oktober 13:30 Begrüßung

Hinter den Absichten. Vor den Erkenntnissen 14:00 Einführung.

Dr. Sara Burkhardt (Professorin für Didaktik der bildenden Kunst, BURG)

14:10 Räume des (Un)Bestimmten. Kollektive Erkenntnisprozesse im Zusammenspiel unterschied- licher Institutionen.

Dr. Christine Heil (Professorin für Kunstdidaktik und Bildungswissenschaften, HBK Braunschweig) 15:05 Kunstpädagogik an den Rändern der Sichtbarkeit.

Dr. Alexander Henschel (Lehrkraft für besondere Aufgaben am Institut für Kunst und visuelle Kul- tur der Universität Oldenburg)

16:40 (Un)sichtbare Zukünfte. Spekulative Explorationen im Noch-Nicht.

Robert Hausmann (Wissenschaftlicher Mitarbeiter für Didaktik der bildenden Kunst, BURG) 17:25 Von Zuwendung und Abwendung.

Dr. Anja Besand (Professorin für Didaktik der politischen Bildung, TU Dresden) Freitag, 29. Oktober

Strategien des Verschleierns und Enthüllens 9:00 Einführung.

Dr. Nike Bätzner (Professorin für Kunstgeschichte, BURG)

9:10 Abstraktion als Maske: Bildformen larvierter Angst – Munch, Kandinsky, Dix.

Dr. Christiane Kruse (Professorin für Kunstgeschichte, Muthesius Kunsthochschule Kiel) 10:05 Staging Silence.

Hans Op de Beeck (Künstler, Brüssel)

11:30 Louise Bourgeois’ Cells. Der intime Raum im Spannungsfeld von Zeigen und Verbergen.

Charlotte Silbermann (Wissenschaftliche Mitarbeiterin für Kunstgeschichte, BURG) 12:25 Von vertikalen Hüllen zu horizontaler Entfaltung.

Max Schwitalla (Architekt, Berlin) 13:30 Mittagspause

Verheimlichen und Verbergen. Manöver der Ablenkung

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ArtHist.net

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14:30 Einführung.

Dr. Mirjam Schaub (Professorin für Philosophie, BURG) 14:40 Diderot und die Kunst der Mystifikation.

Dr. Robert Fajen (Professor für Romanistik, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg) 15:35 Doppelcodierungen. Zeigen und Verdecken, Mythopoesis und Bildforensik.

Dr. Anselm Franke (Leiter Abteilung Bildende Kunst und Film, Haus der Kulturen der Welt, Berlin) 17:00 Erscheinen und Verschwinden. Zum modernen Mythos der aufgeklärten Zauberei.

Dr. Iris Dankemeyer (Wissenschaftliche Mitarbeiterin für Philosophie, BURG)

17:55 Stereophoner Werkstattbericht. Puschkin, der Fall Relotius und die kaukasische Schneefrau:

Aus der Praxis des Entbergens.

Alexander Smoltczyk (Reporter, DER SPIEGEL) und Maurice Weiss (Fotograf, Agentur Ostkreuz)

18:50 Abschlussdiskussion 19:30 Ende der Tagung ---

[English version]

SERVING UP & COVERING UP Practices of rendering (in)visible

A transdisciplinary conference at Burg Giebichenstein University of Art and Design Halle Thursday, 28 – Friday, 29 October 2021

conference venue:

Großer Saal im Volkspark Schleifweg 8a

06114 Halle (Saale)

conception and organisation:

Prof. Dr. Nike Bätzner, Prof. Dr. Sara Burkhardt, Prof. Dr. Mirjam Schaub, Dr. Iris Dankemeyer, Robert Hausmann, Charlotte Silbermann

registration:

silbermann@burg-halle.de further informations:

www.burg-halle.de/auftischenundvertuschen

Each and every day, somebody will try to persuade us of something, something will be served to us on a silver platter, for immediate consumption or as a simple solution. We are the target of per- suasive argument that tries to win us over - whether by advertising or by populist opinion-monge- ring to suggest a certain interpretation of things and events. Things that are served up to us in

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this manner make us think we have an overview and are perhaps reassuring in their accessibility, but are also annoying because of their pushiness.

Practices of making visible and making invisible correlate with acts of serving up and covering up.

On the one hand, both are strategies of manipulation. They work with the suggestive potential of presenting what is seemingly manifest in a different light by, for instance, ensuring that an intrin- sic characteristic is concealed and will be overlooked.

But the offers of serving can also be reinterpreted as acts of enlightenment. Instead of covering over the subtext, the complexity, the possibly polyvalent structure of interconnections with a smooth mantle, the cards could be laid out face up on the table and shuffled again. Uncovering means revealing something that has not previously been seen in this way even though it was actually always very evident. If something is not clearly exposed, then the veil has to be pushed to one side.

And what about the practices involved with the act of concealing – are there any positives that can be identified? Concealing and applying make-up with favourable tones is not always an aes- thetic white lie, but instead results in the creation of arabesques and new styles within the context decorating and improving.

The focus of this conference will be the examination of the effectiveness of behaviours and practi- ces of covering up and serving up that have inscribed themselves in a Janus-faced manner in lite- rature and art, and in politics and society. Strategies, operations and practices of the manipulation of the visible will be investigated.

Quellennachweis:

CONF: Praktiken des (Un)Sichtbarmachens (Halle, 28-29 Oct 21). In: ArtHist.net, 29.09.2021. Letzter Zugriff 27.02.2022. <https://arthist.net/archive/34934>.

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