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Fibromyalgiesyndrom

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108 DIE PTA IN DER APOTHEKE | Mai 2018 | www.diepta.de

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n dieser schwer

fassbaren Erkran- kung leiden schät- zungsweise zwi- schen zwei und vier Prozent der Bevölkerung. Die wört- liche Übersetzung für Fibro (= Faser), my (Muskel) und

algie (Schmerz) lautet tatsäch- lich Faser- Muskel-Schmerz.

Meist tritt sie zwischen 40 und 60 Jahren auf, ganz überwie- gend sind Frauen betroffen. Es handelt sich jedoch nicht um eine rheumatische Erkrankung im engeren Sinne, da sich keine

Entzündungen oder Schäden in den Muskeln oder Nerven oder irgendeinem anderen Ge- webe nachweisen lassen, wie es sonst bei Krankheiten aus dem rheumatischen Formen- kreis der Fall ist. Vielmehr lie- gen dem Fibromyalgie syn- drom funktionelle Störungen zugrunde. Da die Erkrankung aber häufig unter den rheuma- tischen Erkrankungen gelistet wird, soll es im Rahmen dieser Serie behandelt werden.

Kernsymptome Die wichtigs- ten Symptome des Fibromy- algiesyndroms sind über min- destens drei Monate bestehende Schmerzen in mehreren Körper- regionen, genauer gesagt im Nacken, oberen oder mittleren Rücken oder im Kreuz sowie mindestens ein Schmerzort in beiden Armen und beiden Bei- nen. Dazu berichten Betroffene über Ein- und Durchschlaf- störungen beziehungsweise da- rüber, sich morgens nicht aus- geschlafen zu fühlen, sowie über das Gefühl vermehrter körperlicher und/oder geistiger Erschöpfung. Ein Gefühl von Steifigkeit oder Schwellungen in Händen oder Füßen sind eben- falls typisch.

Das Fibromyalgiesyndrom ist oft mit psychischen Beschwer- den wie Depressionen, Ängsten, Antrieblosigkeit, Nervosität oder innerer Unruhe assoziiert.

Es können auch weitere körper-

liche Symptome auftreten, etwa ein Reizdarm, eine Reizblase, Herz- oder Atembeschwerden.

Eine Überempfindlichkeit ge- genüber Gerüchen, Lärm oder Licht kommt häufig vor.

Veränderte Schmerzver­

arbeitung Die Ursachen sind nicht bekannt. Vermutlich müssen mehrere Faktoren wie eine genetische Disposition, psychische und körperliche Faktoren sowie externe Auslö- ser zusammenkommen.

Untersuchungen deuten darauf hin, dass Menschen mit Fi- bromyalgiesyndrom Schmerzen anders verarbeiten: Bei ihnen kommt es bei leicht schmerz- haften Reizen zu einer stärkeren Aktivierung von Schmerzzent- ren im Gehirn als bei Kontroll- personen. Zudem empfinden sie eigentlich nicht schmerz- hafte leichte Reize bereits als schmerzhaft. Ob das eine Ursa- che oder eine Folge der Erkran- kung ist, ist allerdings unklar.

Schließlich erhöhen körperliche oder psychische Überlastung, ständiger Stress, frühe Schmerz- erfahrungen, körperliche und sexuelle Gewalt in der Kindheit oder im Erwachsenenalter, aber auch Bewegungsmangel, Über- gewicht und Rauchen das Ri- siko an einem Fibromyalgie- syndrom zu erkranken.

Diagnose Für die Diagnose wird der Arzt im Gespräch die

Fibromyalgiesyndrom

PRAXIS RHEUMATISCHE ERKRANKUNGEN

Chronische Schmerzen in mehreren Körperregionen, Schlafstörungen und Erschöpfung, aber keine Auffälligkeiten in den Laborwerten – dahinter könnte ein „Faser­Muskel­Schmerz“ stecken.

© AntonioGuillem / iStock / Thinkstock

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genauen Beschwerden sowie die Krankengeschichte erfragen und den Patienten sodann körper lich untersuchen. Die früher übli- che Überprüfung von bestimm- ten Druckpunkten (Tender Points) wird heute nicht mehr zwingend gefordert. Wichtig ist eine Laboruntersuchung des Bluts, um andere Erkran- kungen als Ursache für die Be- schwerden auszuschließen. Bei Patienten mit Fibromyalgie be- finden sich beispielsweise Ent- zündungsmarker, Kreatinkinase (als Hinweis für Muskelerkran- kungen), Calciumwerte (Ko- chen-/Gelenkbeschwerden) und Schilddrüsenhormone (Müdig- keit/Erschöpfung) typischer- weise im Normbereich. Zudem muss eine Medikamentenein- nahme als Ursache für die Be- schwerden ausgeschlossen wer- den. Lassen sich keine anderen Ursachen finden, wird der Arzt bei typischem Beschwerdebild die Diagnose Fibromyalgiesyn- drom stellen. Manchmal dauert es sehr lange, bis die Erkrankung erkannt wird. Und nicht selten werden die Patienten wegen der fehlenden Laborparameter als Hypo chonder abgetan.

Behandlung Zwar ist eine Hei- lung nicht möglich, aber eine Vielzahl von Therapieansätzen kann es Betroffenen erleichtern, im Alltag besser mit ihrer Er- krankung zu leben. Die Auswahl der Therapien hängt vom indi- viduellen Beschwerdebild, der Schwere der Erkrankung und den Vorlieben des Patienten ab.

Viele Techniken können die Pa- tienten selbst erlernen und ei- genständig anwenden. Als sinn- voll hat sich zuallererst eine Schulung beziehungsweise Auf- klärung der Patienten über die Erkrankung erwiesen. Falls der Patient zusätzlich an einer psy- chischen Erkrankung wie einer Depression leidet, sollte diese ebenfalls behandelt werden.

Bewegung Nachgewiesener- maßen hilfreich ist ein leichtes Ausdauertraining, zum Beispiel in Form von Nordic Walking, Radfahren, Schwimmen oder auch Spazierengehen. Ziel soll- ten mindestens 30 Minuten zwei- bis dreimal pro Woche sein. Für viele ebenfalls hilf- reich: Gymnastik auf dem Tro- ckenen oder im Wasser in der Gruppe unter Anleitung eines Physiotherapeuten (Funktions- training). Auch mit meditativen Bewegungstherapien wie Tai- Chi, Qui-Gong oder Yoga haben viele Betroffene gute Erfahrun- gen gemacht.

Verhaltenstherapie und Entspannung Vielen Betroffe- nen hilft eine kognitive Verhal- tenstherapie, bei der sie ihre ei- genen Grenzen und Bedürfnisse sowie ungünstige Verhaltens- weisen besser erkennen und ändern lernen. Auch Entspan- nungstechniken wie progressive Muskelrelaxation nach Jacobson oder autogenes Training sind für viele hilfreich.

Medikamentöse Ansätze Gängige Schmerzmedikamente wie Acetysalicylsäure oder Para- cetamol sind beim Fibromy- algiesyndrom nicht wirksam.

Die Wirkstoffe Amytriptylin, Duloxetin und Pregabalin kön- nen aber helfen und werden in der Regel bei Bedarf zeitlich be- grenzt eingesetzt. Bei schweren Verläufen werden verschiedene Therapieansätze miteinander kombiniert. ■

Dr. rer. nat. Anne Benckendorff, Medizinjournalistin

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