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Treibhausgase mindern, Kohlenstoff binden – Potenzial des Biolandbaus nutzen!

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Medienmitteilung vom 09.12.2009 Seite 1

Das FiBL hat Standorte in der Schweiz, Deutschland und Österreich FiBL offices located in Switzerland, Germany and Austria

FiBL est basé en Suisse, Allemagne et Autriche

FiBL Schweiz / Suisse Ackerstrasse, CH-5070 Frick Tel. +41 (0)62 865 72 72 info.suisse@fibl.org, www.fibl.org

MEDIENMITTEILUNG

Klimagipfel in Kopenhagen: FiBL fordert die weltweite Förderung des Biolandbaus Vom 7. bis 18. Dezember findet die 15. Klimakonferenz der UNO in Kopenhagen statt, an der über ein neues globales Klimaabkommen entschieden werden soll, welches das Kyoto-Protokoll nach 2012 ablösen würde. Das Forschungsinstitut für

biologischen Landbau FiBL ist dort vertreten und kooperiert eng mit anderen Institutionen der nachhaltigen Landwirtschaft, um für das grosse Potenzial des Biolandbaus als Minderungs- und Anpassungsstrategie an den Klimawandel einzustehen.

(Frick, 9.12.2009) Die Landwirtschaft ist für 10 bis 12 Prozent der Treibhausgasemissionen verantwortlich, wobei es sich um die direkten, landwirtschaftlichen Emissionen handelt.

Zusammen mit den Emissionen aus der Zulieferindustrie (Dünger, Pestizide) und den Emissionen aufgrund veränderter Landnutzung (z.B. Urbarmachung von Böden durch Abholzung) sind es 17 bis 32 Prozent aller Treibhausgasemissionen. Um das gesetzte Ziel einer maximalen Klimaerwärmung um 2 °C erreichen zu können, sind auch für die

Landwirtschaft ehrgeizige Emissionsreduktionsziele festzulegen.

Richtig bewirtschaftete landwirtschaftliche Böden haben ein riesiges Potenzial, Kohlenstoff zu binden und damit zur Minderung des Klimawandels beizutragen. Diesem grossen Minderungspotenzial muss in einem neuen Klimaabkommen Rechnung getragen werden.

Der Biolandbau beachtet und nutzt die natürlichen Regelkreisläufe in den Ökosystemen.

Über den Aufbau einer gesunden Bodenstruktur mit hohem Humusgehalt bindet der Biolandbau dauerhaft sehr viel Kohlendioxid im Boden. Der Verzicht auf chemische Düngemittel, die Tatsache, dass Ernteabfälle nicht verbrannt, sondern rezykliert werden, und der optimale Einsatz organischer Dünger reduzieren die Treibhausgasemissionen.

Die gute Bodenstruktur im Biolandbau führt zu erhöhter Wasserhaltefähigkeit und Stabilität und macht die Böden widerstandsfähiger gegen die Auswirkungen des Klimawandels, wie zunehmende Trockenheit, extreme Wetterereignisse und Erosion. Die hohe Diversität im Biolandbau und die tieferen Betriebsmittelkosten (keine chemischen Dünger, Pestizide und Herbizide) reduzieren das Risiko von Verlusten und Verschuldung, was vor allem für die

Treibhausgase mindern, Kohlenstoff binden,

– Potenzial des Biolandbaus nutzen!

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Kleinbauern in Entwicklungsländern überlebenswichtig ist. Der Biolandbau ist also in hohem Masse anpassungsfähig an den Klimawandel.

Der Biolandbau ist das einzige Landbausystem, das zugleich die Kriterien des Weltklimarats IPCC für eine klimafreundliche Landwirtschaft und die Kriterien

verschiedener Institutionen, wie z.B. des UN-Umweltprogramms UNEP, für optimale

Anpassungsstrategien in der Landwirtschaft erfüllt. Der Biolandbau ist also ein System, das als kombinierte Minderungs- und Anpassungsstrategie funktioniert.

Das FiBL fordert deshalb, dass dieses grosse Potenzial des Biolandbaus für Minderungs- und Anpassungsleistungen anerkannt und genutzt wird. Dies beinhaltet eine weltweite Förderung des Biolandbaus im Rahmen der Programme für Klimawandelsminderungs- und Anpassungsstrategien. «Der Anteil biologisch bewirtschafteter Flächen muss über die nächsten Jahre massiv steigen, und die Mittel für Forschung, Ausbildung und Beratung im biologischen Landbau müssen massiv erhöht werden», fordert FiBL-Direktor Urs Niggli.

Die Leistung des Biolandbaus in der Rückbindung von Kohlenstoff sollte auch über

Kohlenstoffzertifikate honoriert werden können. Ein Handel mit Emissionszertifikaten findet bereits statt, allerdings bislang nicht für Projekte im Bereich der Kohlenstoffbindung in landwirtschaftlichen Böden. Unabhängig davon, wie man den Zertifikatehandel bewertet, wird er weiter an Bedeutung gewinnen. Es ist deshalb äusserst wichtig, dass auf dem Markt Zertifikate angeboten werden, die für Projekte mit wirklich nachhaltigen

Reduktionsleistungen stehen. Ziel solcher Projekte sollte auch sein, einen Zusatznutzen jenseits der Emissionsreduktionen zu erzeugen, zum Beispiel über verbesserte

Möglichkeiten einer Gemeinschaft, sich an den Klimawandel anpassen zu können. Da der Biolandbau Minderungs- und Anpassungsleistungen optimal kombiniert, kann er dies leisten.

Um die obigen Ziele zu erreichen, engagiert sich das FiBL bei der Erarbeitung und Konsolidierung der notwendigen wissenschaftlichen Basis und bei der Vermittlung dieser Informationen an der Klimakonferenz in Kopenhagen.

FiBL-Kontakt

> Dr. Adrian Müller, Tel. +41(0)76 461 03 98, E-Mail adrian.mueller@fibl.org (ggf. auf

die Combox sprechen)

> Dr. Urs Niggli, Direktor FiBL, Tel. +41 (0)62 865 72 72 und +41 (0)79 218 80 30, E-

Mail urs.niggli@fibl.org

Weitere Informationen

Weitere Informationen zum Thema Klimaschutz und Biolandbau finden Sie unter

http://klima.fibl.org. Während der Klimakonferenz in Kopenhagen wird das FiBL laufend auf seiner Internetseite www.fibl.org berichten.

Medienmitteilung vom 09.12.2009 Seite 2

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Medienmitteilung vom 09.12.2009 Seite 3 Diese Medienmitteilung im Internet

Sie finden diese Medienmitteilung im Internet unter http://www.fibl.org/de/medien.html

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