Fallstudie Lufthansa Analyse, Investition, Finanzierung, Controlling 1) Bei der Lufthansa AG soll ein neuer LKW angeschafft werden.
a) Skizzieren Sie überblicksartig die Phasen des Investitionsprozesses. /5 Start - Anregung
Anforderunge Alternativen festlegen Kriterien
Entscheidung Durchführung Kontrolle
b) Wählen Sie eine geeignete statische Investitionsrechnung und treffen Sie eine Entscheidung. /15
LKW Mercedes MAN
Anschaffungskosten 83.000,00 94.500,00
Nutzungsdauer 12 12
Restwert 13.600,00 10.800,00
Treibstoff Diesel Diesel
Preis Diesel 1,326 1,326
Verbrauch 100km 7,60 8,20
Fixe Betriebskosten 2.640,00 2.810,00
Jahreskilometer 36.000,00 3.600,00
Zinssatz 7% 7%
Kostenvergleich Mercedes MAN laufende Kosten 3.627,94 3.914,35 fixe Kosten 2.640,00 2.810,00 6.267,94 6.724,35 kalk. Abschreibung 5.783,33 6.975,00 kalkulatorische
Zinsen 3.381,00 3.685,50
Summe Kosten 15.432 17.385
Mercedes
c) Beschreiben Sie alle anderen statischen Investitionsrechenverfahren./3 Gewinnvergleichsmethode = Erlöse – Kosten pa = Gewinn, höherer Gewinn zählt
Rentabilitätsvergleich = (Gewinn-Zinsen)*100/durchschnittl. geb Kapital – Verzinsung zählt Amortisationsrechnung (AW-RW)/(Gewinn+AfA), Dauer der Amortisation zählt
2) Hinsichtlich der Finanzierung ist man sich noch unsicher. Schlagen Sie 3 mögliche Finanzierungsformen vor und stellen Sie die jeweiligen Vor- und Nachteile übersichtlich gegenüber. / 6
Leasing + Steuervorteile, nicht in der Bilanz – komplexe Verträge, kein Eigentumserwerb
Kredit: + einfach, leicht verfügbar, keine Mitsprache von Banken, - begrenzt, Zinsen,...
Eigenmittel: + Unabhängigkeit, ev. rasch verfügbar- fehlt in anderen Bereichen, muss vorhanden sein,
Lieferantenkredit: + unbürokratisch, nicht langfristig, - teuer, beschränkt verfügbar
3) Geben Sie einen Überblick über die Finanzierung gegliedert nach Rechtsstellung des Kapitalgebers und nach Herkunft des Kapitals. Geben Sie auch jeweils ein Beispiel. / 4
EK FK
innen Gewinn Rückstellung
außen Neues Kapital Kredit
4) Zeigen Sie auf wie die Controlling Abteilung in die Organisation eines Unternehmens integriert werden kann, und welche Vorteile die jeweilige Art der Integration mit sich bringt. / 4
Lininefunktion – direkt am Wertschöüfungsprozess Stabsfunktion – keine finanzielle Verantwortung
5) Bei Lufthansa möchte man Benchmarking einführen. Erklären Sie, was man darunter versteht und welche Vorteile der Einsatz dieses Instrumentes bringt?/3
Vergleich mit Branchenbesten z.B. durch Mystery Shopping, Analyse des Mitbewerbs Innerhalb der Branche ein guter Vergleich,
Lernpotential
Ev. gemeinsam Interessen durchsetzen
6) Entwerfen Sie eine Balanced Scorecard für die Lufthansa mit den typischen Bereichen, jeweils einem Ziel, typischen Messgrößen und 1 Maßnahme für diesen Bereich / 16
Bereiche Ziele Messgrößen Maßnahmen
Finanzbereich
Verbesserung Finanzkennzahlen Umsatz um 2 % steigern
Wachstumsrate des Umsatzes
Werbung mit Fokus auf Neukunden
Kunden
Kundenzufriedenheit erhöhen
Marktanteil erhöhen auf z.b. 35%
Index für
Kundenzufriedenheit, Anzahl der
Beschwerden um 10%
verringern
Verbesserung der Servicezeit durch mehr Personal im
Servicebereich
Wissen
Verbesserung der Personalentwicklung
Fluktuation
Weiterbildungstage/Ma Anzahl an MA Gesprächen
Reduktion der Fluktuationsrate Erhöhung der Anzahl der MA Gespräche
Prozesse
Optimierung der Abfertigung
Durchlaufzeit
Anzahl der Teamsitzungen
Änderung des
Abfertigungsprozesses z.B. nur nach
Sitzreihen,...
7) Erläutern Sie, was man unter Personalcontrolling versteht. Gehen Sie auch auf typische Aufgaben und 2 Messgrößen in diesem Bereich ein. / 4
Analyse und Steuerung des gesamten Mitarbeiterstandes einer Organisation Personalplanung
Analyse des Fortbildungsbedarfes Mitarbeiterbefragungen
Messgrößen: Fluktuationsrate, Beschwerdefälle Mitarbeiter, Krankenstand pro MA, Überstunden pro MA...
8) Formulieren Sie ein strategisches Ziel für die Lufthansa. / 1 In 5 Jahren größte europäische Fluglinie werden
9) Nennen und beschreiben Sie 2 Instrumente, mit welchen man das Unternehmensumfeld analysieren kann. / 4
Mikroanalyse: Branchenstrukturanalyse, 5 Forces, M. Porter (Kunden, Lieferanten, Mitbewerb,...) Makroanalyse: Pest+N, St. Galler Managementmodell Umfeld (Wirtschaft, Technologie, Natur, Gesellschaft)...
Analysieren Sie den letzten verfügbaren Jahresabschluss der Lufthansa AG (2015).
a) Gehen Sie bei Ihrer Analyse auf min. 2 aus Ihrer Sicht für das Unternehmen wichtigen Positionen aus Bilanz und GuV ein, und ziehen Sie entsprechende Schlüsse. 2
Umsatzerlöse 4% Geschäftswachstum
Personalaufwand 10%
Mehr Personal oder Überstunden oder Erhöhungen
EBT 1026% starke Ergebnisverbesserung
Sachanlagen 8% größte Aktivposition Investitionen in Flugzeuge
b) Berechnen und interpretieren Sie den Cash Flow (Praktiker Methode). 2
Cash Flow EBT(EGT)+AfA 3.741
Vereinfachte Berechnung. Gibt Auskunft über die Selbstfinanzierungskraft des Unternehmens.
Er kann für Investitionen, Schuldentilgungen bzw. Ausschüttungen verwendet werden.
c) Berechnen Sie die Kennzahlen für den Quicktest (2 Dezimalen) und interpretieren Sie die Ergebnisse in Stichworten. 12
Berechnung Note Interpretation
Quicktest Note
Eigenkapitalquote EK*100/GK, gibt Auskunft über Stabilität 18% 2 3
Entschuldungsdauer (FK-liquMit)/CF wie lange dauert es bis FK aus CF zurückbezahlt ist 6,8 2 3 Cashflow in % des
Umsatzes CF*100/Umsatz gibt Auskunft über Ertragskraft 15% 1
Gesamtkapitalrentabilität (EGT+FKZinsen)/GK gibt Auskunft über Rentabilibät / Alternativanlagen 7,3% 3 4
d) Berechnen und interpretieren Sie die EBIT-Marge. 2
d e 2015 2014
Ebit Margine
Vergleich EBIT*100/Umsatz 6% 4%
Earnings bevor interest & Tax in % des Umsatzes
e) Beschreiben und berechnen Sie das EBIT-DA. 2
EBITDA = EBIT + depreciation&amortization - bessere Vergleichbarkeit vom operativen
Geschäft 3.270 2.407
ist bei Porr in der G&V sogar extra ausgewiesen
f) Berechnen und interpretieren Sie dazu das Working Capital. 2
2015 2014
Working Capital Kf Verm-kf Verb -3.501 -2.727
Working Capital ist ein Wert in €, der angiebt,
wieviel des Umlaufvermögens langfristig finanziert ist. Sollte positiv sein.
g) Berechnen und interpretieren Sie die Anlagendeckung 2. Grades (goldene Finanzierungsregel)? 2
Anlagendeckung II
Grades (EK+lf FK)/AV 85%
Goldene Bilanzregel (langfristiges Vermögen sollte langfristig finanziert sein).
Anlagendeckung 2. Grades prüft diese Regel. Sollte >100% liegen. Ist hier gegeben.
h) Der vorliegende Jahresabschluss ist auf Basis der IFRS erstellt worden. Erklären Sie 2 wesentliche Unterschiede zwischen einer Bilanzierung nach IFRS und einer Bilanzierung nach UGB. 2
IFRS = International Financial Reporting Standards Unterschiede
Anlegerschutz steht im Vordergrund (Gläubigerschutz bei UGB) True & Fair View Prinzip (Vorsichtsprinzip bei UGB)
kaum Wahlrechte (im UGB viele Wahlrechte
es wird auch Kapitalflußrechnung und Eigenkapitalveränderungsrechnung veröffentlicht Aktivierungspflicht bei selbsterstellten immateriellen Vermögen
Lufthansa AG
AKTIVA
31.12.2 0.. (in
Mio.)
Vorjahr (in
Mio.) PASSIVA
31.12.2 0.. (in
Mio.)
Vorjahr (in Mio.)
Langfristiges Vermögen Eigenkapital
Immaterielle Vermögenswerte 1.657 1.587 Grundkaptial 1.189 1.185
Sachanlagen 18.152 16.764 Kapitalrücklagen 187 170
Finanzvermögen 1.249 609 Sonstige Rücklagen 2.694 2.558
Beteiligungen an Equity bil.
Unternehmen 721 1.221 Einbehaltene Ergebnisse 1.698 55
Sonstige Finanzanlagen 516 515
Sonstiges lfr. Vermögen 1.231 1.531 Gesellschafter der
Muttergesellschaft 5.768 3.968
Summe Langfristiges Vermögen 23.526 22.227
davon nicht beherrschande
Anteile 77 63
Summe Eigenkapital 5.845 4.031 Anleihen und
Schuldscheindarlehen 998 1.468
Kurzfristiges Vermögen Rückstellungen 7.152 7.832
Vorräte 761 700 Finanzverbindlichkeiten 5.377 5.211
Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen 4.389 3.995 Sonstige langfristige
Verbindlichkeiten 653 958
Derivative Finanzinstrumente 440 456
Langfristige
Verbindlichkeiten 14.180 15.469 Sonstige Forderungen und
Vermögenswerte 2.237 2.054 Anleihen 751 -
Liquide Mittel 1.099 953 Rückstellungen 1.075 953
Zur Veräußerung gehaltene
Vermögenswerte 10 89 Finanzverbindlichkeiten 588 594
Summe kurtfristiges Vermögen 8.936 8.247 Lieferantenverbindlichkeiten 4.847 4.635 Übrige Verbindlichkeiten 5.176 4.792 Kurzfristige Verbindlichkeiten 12.437 10.974
Summe AKTIVA 32.462 30.474 Summe PASSIVA 32.462 30.474
Gewinn- und Verlustrechnung 1.1.-31.12.
(in Mio.)
Vorjahr (in Mio.)
Umsatzerlöse 25.322 24.388
Sonstige betriebliche Erträge 6.734 5.623
Bestandsveränderungen 203 212
Aktivierte Eigenleistungen 2.832 1.890
Betriebsleistung 35.091 32.113
Materialaufwendungen und bezogene Leistungen -17.640 -17.283
Bruttoergebnis vom Umsatz 17.451 14.830
Personalaufwand -8.075 -7.335
Abschreibungen -1.715 -1.528
Sonstige betriebliche Aufwendungen -6.106 -5.088
Operatives Betriebsergebnis
(Betriebsergebnis - EBIT) 1.555 879
Beteiligungserträge 121 121
Zinserträge 186 159
Zinsaufwand -356 -415
sonstiges Finanzergebnis 520 -564
Finanzergebnis 471 -699
Ergebnis vor Steuern (EBT) 2.026 180
Ertratssteuern -304 -105
Jahresergebnis 1.722 75
davon nicht geherrschende Anteile 24 20
davon Ergebnis der Muttergesellschaft 1.698 55