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Archiv "Investmentfonds: Gewinner in der Baisse" (01.11.2002)

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Academic year: 2022

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enn weltweit die Kur- se auf Talfahrt gehen – wie seit 30 Monaten der Fall –, kann es kaum Fonds geben, die den Anlegern ei- nen Wertzuwachs beschert haben, denken viele. Doch es gibt diese Anlagemöglichkei- ten, die nicht nur die Verluste in Grenzen gehalten, sondern sogar ein Plus gebracht haben.

Mit Goldfonds wäre der Anleger in der Baisse sehr gut gefahren. Der beste Fonds, der in Aktien der Goldminen investiert, der PEH-Gold- mines, brachte den Anlegern in den letzten drei Jahren (per 20. September 2002) ein Plus von 111 Prozent (!) – in einer Zeit, da die weltweit anlegen- den Fonds im Durchschnitt Verluste von 33 Prozent ein- fuhren. Aber welcher Berater hat in dieser Zeit zu Goldmi- nen geraten, welcher Anleger wäre diesem Ratschlag ge- folgt? Gold schien völlig out, als die Spekulationsblase der Technologiewerte platzte.

Auch mit einigen gemisch- ten Fonds, die in Anleihen und Aktien anlegen dürfen, wäre ein Investor zuletzt glimpflich davongekommen. Aber mit reinen Aktienfonds war es schon ein Kunststück, der Kurstalfahrt zu entkommen.

Aber wie war es bei den in- ternational anlegenden Akti- enfonds, bei denen der Anle- ger die Entscheidungen völlig dem Fondsmanager überlässt?

Hier entscheidet der Fonds- manager, in welche Regionen investiert wird, welche Einzel- titel gekauft werden und wie hoch die liquiden Mittel sind, die gehalten werden. Aller- dings muss der Fonds bei den liquiden Mitteln das Invest- mentrecht beachten. Bei Akti- enfonds müssen mindestens 51 Prozent des Fondsvermögens in Aktien investiert sein.

Höchstens 49 Prozent des Fondsvermögens darf liquide gehalten werden.

In der Fondskategorie der weltweit anlegenden Fonds, die wie der Zehnkampf in der Leichtathletik als die Königs- disziplin für die Fondsma- nager gilt, gibt es Fonds, die ihren Anlegern in der Baisse einen Wertzuwachs brachten.

Im Dreijahresvergleich der Beste ist der Global Advan- tage Major Markets (WKN:

972580) mit einem Plus von neun Prozent. Der Fonds wird vom Deutschen Michael Kepp- ler von New York aus gema- nagt. Wie die meisten der in der Baisse erfolgreichen Fonds folgt auch Keppler dem Val- ue-Ansatz, der seit Ende der Technologiehausse wieder die deutlich besseren Ergebnisse zeigt. Die Technologiehausse war geprägt vom Growth-Ge- danken, wonach vor allem in Wachstumsaktien investiert werden müsse. Dementspre- chend waren Gewinn- und Umsatzwachstum bis März/

April 2000 die wichtigsten Auswahlkriterien bei der Ak- tienanlage. Die Value-Strate- gen achten dagegen auf ein geringes Kurs-Gewinn-Ver-

hältnis und ein niedriges Kurs- Substanzwert-Verhältnis so- wie eine hohe Dividenden- rendite.

Auch der Klassiker unter den weltweit anlegenden Ak- tienfonds, der Templeton Growth (WKN: 971025), ist mit einem Wertzuwachs von 4,9 Prozent in den letzten drei Jahren mit einem kleinen Ge- winn durch die Baisse gekom- men.Allerdings in den letzten zwölf Monaten und im bis- herigen Jahresverlauf musste der Erfolgsfonds, der älteste und größte seiner Kategorie hierzulande, auch Federn las- sen. Der Templeton Growth ist ebenfalls ein Value-Fund, auch wenn er Wachstum im Namen führt. Die Templeton-

Gruppe ist berühmt für ihre Value-Strategie. Der Name soll lediglich zum Ausdruck bringen, dass der Fonds für den Anleger langfristig Wachs- tum des Vermögens anstrebt.

Das hat er auch geschafft: In zehn Jahren erzielte er einen Wertzuwachs von 267,50 Pro- zent.

Flexibilitätsvorteile bei kleinem Fondsvermögen Gut überstanden hat die Baisse auch der WM-Aktien Glo- bal USD UI Fonds (WKN:

978189), der von der Wolfgang Mayr Vermögensverwaltung, München, gemanagt wird (plus 2,8 Prozent). Dieser Fonds hat nur ein Minivermögen von knapp zehn Millionen Euro gegenüber 13,6 Milliarden Dollar des Templeton Growth.

Einen kleinen Fonds zu mana- gen ist leichter, als ein Schwer- gewicht zu verwalten. Denn:

Ein schneller Wechsel von ei- ner Aktie in die andere oder eine Aufstockung der Liqui- dität ist bei einem kleineren Vermögen marktschonender möglich als bei einem großen.

Erst ein Jahr nach dem Plat- zen der Spekulationsblase auf- gelegt wurde der BG Global Dynamic (WKN: 608149). Er brachte in den letzten zwölf Monaten, als auch die anderen erwähnten Fonds in die Ver- lustzone rutschten, immerhin ein Plus von 30,7 Prozent. Im bisherigen Jahresverlauf 2002 steht ein Gewinn von 6,3 Pro- zent zu Buche. Allerdings: In den letzten sechs Monaten musste auch dieser Fonds Ein- bußen hinnehmen. Der BG Global Dynamic ist ein Dach- fonds, der nicht in einzelne Ak- tien, sondern in andere Fonds anlegt. Aber wie schafft es Fondsmanager Bernd Greisin- ger, eine positive Performance zu erzielen, wenn die meisten anderen Fonds deutlich Fe- dern lassen mussten? Greisin- ger legt immer sehr kurzfristig an. Er hält die einzelnen Fonds manchmal nur wenige Tage und geht dann in einen ande- ren Fonds. Leisten kann er sich das, weil er als Dachfonds kei- ne Ausgabeaufschläge zu zah- len hat wie die Privatanleger.

Das ist ein branchenübergrei- fendes Agreement.

Ein Fonds, der erst nach Platzen der Spekulationsbla- se aufgelegt wurde (Oktober 2002) und derzeit gezielt von der Baisse profitiert, ist der HPM Timing Global Plus (WKN: 764933), der bis zu 50 Prozent Baissespekulationen (über Verkauf von Call-Op- tionen und Kauf von Puts) eingehen kann. Diese Mög- lichkeiten hat er bislang stark genutzt. Zudem ist der Fonds Haussepositionen in Goldmi- nen eingegangen. Aber der Fonds von Fondsmanager Henry Littig soll kein aus- gesprochener „Baisse-Fonds“

sein. Er würde auch auf Hausse spekulieren, wenn er dafür Signale sehen würde.

Aber bislang hat er diese nicht gesehen. Armin Löwe V A R I A

Deutsches ÄrzteblattJg. 99Heft 441. November 2002 AA2957

Investmentfonds

Gewinner in der Baisse

Trotz anhaltender Talfahrt an den Börsen gelang es einigen Fondsmanagern, Gewinne zu erzielen.

Chaos an den Börsen: Nur wenige Fondsmanager behielten zu- letzt den Überblick und bescherten den Anlegern Wertzuwächse.

Foto:ddp

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