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"FRIEDLICH IN DIE KATASTROPHE"

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Academic year: 2022

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EIN BUCH FÜR TECHNIKER/INNEN VON HOLGER STROHM:

"FRIEDLICH IN DIE KATASTROPHE"

EINE DOKUMENTATION ÜBER ATOMKRAFTWERKE

GEPLANTE AUSROnUNG

Elektrizität ist eine Form von Energie.

Für Elektrizitätsproduzenten ist sie ei- ne Ware, die unter denselben Bedin- gungen produziert und in Umlauf ge- bracht wird wie andere Waren auch.

Um sich kritischen Analysen ihres Pro- duktionsbereichs zu entziehen, verse- hen sie ihre Ware mit dem Etikett

"Grundbedürfnis" und versuchen so ihre Kapitalsorgen, in griffige Slogans umgewandelt, zur Sorge aller zu ma- chen. Motto: ELEKTRIZITÄT BRAUCHT JEDER!

Staat und Elektroindustrie versäumen keine Gelegenheit, diese Sorge zu ver- tiefen. Jeden Tag verstricken sie den Einzelnen stärker in die Abhängigkeit von ihrer Ware.

Neben den bekannten Formen zur Her- stellung von Elektrizität gibt es in Ver- bindung mit dem Bau von Atombom- ben die Spaltung radioaktiven Urans, bei der Wärme entsteht, die über Dampf Turbinen treibt. Das Versiegen bekannter Brennstoffe, insbesondere Erdöl, hat die Elektrizitätsindustrie ver- anlaßt, voll in das Urangeschäft einzu- steigen.

Mit der Spaltung von Uran ist der ge- samten lebendigen Natur - einge- schlossen der Mensch - eine tödliche Gefahr aufgenötigt worden, die nie- mand beherrscht und beseitigen kann:

STRAHLUNG und radioaktiver Ab- fall.

Seit Jahren haben sich Probleme wie Rüstung, Überbevölkerung, Hunger, Wasser- und Luftvergiftung weltweit der Kontrolle entzogen und werden im- mer bedrohlicher. Das zusätzliche Pro- blem RADIOAKTIVITÄT ist im Gegen- satz zu allen anderen nicht einmal the- oretisch lösbar und überdauert alle po- litischen und wirtschaftlichen Verän- derungen unserer und tausender nach uns kommender Generationen.

Die sich klar abzeichnende Katastro- phe für die gesamte Erde wird seit über einem Jahrzehnt in Hunderten von Ein- zelveröffentlichungen führender Wis- senschaftler immer nachdrücklicher und furchtbarer dargestellt. Gleichzei- tig laufen die Bemühungen zuständi- ger Industriekonzerne und ihrer Regie- rungen auf Hochtouren, diese Informa- tionen zu unterdrücken.

Holger Strohm und Theda Strempel ha- ben in intensiver Arbeit alles erreich- bare Material zum Thema "Radioaktivi- tät" gesammelt und legen hiermit die bislang umfangreichste Auswahl an Dokumenten vor. In 26 Kapiteln kann das komplizierte Thema nur gestreift werden. Sie liefern aber Argumente ge- nug, sich mit allen Mitteln gegen die weitere Produktion von Strahlung und radioaktivem Abfall zu wehren.

Bislang waren wir vorwiegend auf die schwachsinnig fröhlichen Darstellun- gen der Elektroindustrie über die "sau- bere Welt von Morgen" angewiesen, die als gelungene Verfälschung ihres- gleichen suchen. Wer glaubt, Indu- strie, Behörden oder Parteien seien be- reit oder imstande, unsere "radioakti- ve Zukunft" verantwortlich zu gestal- ten, wird hier aus seinen Konsumträu- men gerissen. Die wachsende Menge

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radioaktiven Abfalls und die verheeren- den Folgen eines Kernkraftwerkunfalls übersteigen jede Vorstellungskraft und machen eine Demokratisierunt!

durch Reformen oder lange Märsche durch die Institutionen sinnlos. Wer glaubt, Industrielle, Beamte und Politi·

ker schreckten wenigstens vor eine:

Zerstörung der Zukunft ihrer eigenen Kinder zurück, wird täglich eines Bes- seren belehrt und vergißt das mensch- liche Unvermögen, weit auseinander- liegende Ursachen und Wirkungen mit- einander zu verknüpfen.

So schienen Monokulturen, DDT ode, Contergan zunächst überzeugende Er- folge der Wissenschaft zu sein. War·

nende Stimmen wurden abgewürgt, während Fachleute sich kritiklos lo- bend für die Industrie prostituierten.

Viel später kommt es zu Massenster- ben in Afrika, ist Muttermilch durch DDT verseucht, müssen wir behinderte Kinder betreuen, aber Ursache und Wirkung Sind so weit voneinander ge- löst, daß kein Verantwortlicher mehr aufzutreiben ist.

Radioaktivität entzieht sich unserer sinnlichen Wahrnehmung vollkommen und ist als Ursache für seine todbrin- gende Wirkung nur zu beschreiben, Diese Tatsache gibt der Industrie die Möglichkeit, ihre Ausrottungspolitik ungestört zu betreiben. Radioaktiver Abfall strahlt und tötet alles Lebendi- ge lautlos - Tag und Nacht, Jahre, Jahrhunderttausende - für Beamte und Politiker, die bis zur Pensionie·

rung oder in Legislaturperioden den, ken, unvorstellbare Zeiträume. Außer- dem sind sie in der Regel biologische und physikalische Analphabeten und damit taub gegenüber qualifizierten Warnern.

Die bevorstehende Katastrophe ver sucht Schwedens gefürchtete Umwelt·

schutzkoriphäe Gillberg in einem auch für Aufsichtsräte verständlichen Bei- spiel klarzumachen. In seinem Buch

"Mord an der Zukunft" tröstet ein Jet- kapitän seine Passagiere, nachdem er ihnen eröffnet hat, für den Atlantikflug fehle es leider an genügend Benzin.

mit dem Hinweis, an Bord befindliche Wissenschaftler ließen sich schor.

rechtzeitig eine Lösung einfallen. Das ist heute unsere Situation. Die Maschi- nerie läuft, mit Radioaktivität geheizt, und die Bewachung radioaktiven Ab falls überlassen wir unseren Nachkom- men.'

Dieses Buch macht jedem Passagier klar, daß der Flug augenblicklich abge- brochen werden muß. An uns ist es, schnell und unkonventionell zu han- deln.

(Vorwort zur 1. Auflage, Schweiz, Mariä Himmelfahrt 1973)

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