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Leistungskontrolle zu Datierungsmethoden der Evolutionsbiologie

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Academic year: 2022

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Genetik

Molekulargenetik G. 3. 69

RAABE UNTERRICHTS-MATERIALIEN Biologie Sek. II 1

Molekulare Uhren

Methodisch-didaktische Hinweise

Schülerinnen und Schüler (SuS) haben oft keine angemessene Vorstellung der zeitlichen Dimensionen, in denen Evolution abläuft. Korrektes Wissen über die Zeitdimensionen ist aber notwendig, um naturwissenschaftliche Vorstel- lungen über den chronologischen Ablauf der Evolution zu entwickeln. Beson- ders schwer fällt es SuS zu verstehen, dass der Mensch, im Vergleich zur Erd- geschichte, erst seit kurzer Zeit existiert. Es erscheint daher wichtig, dass eine intensive Auseinandersetzung mit der geologischen Zeitskala der Erdge- schichte und der Zuordnung von Organismengruppen erfolgt. Verschiedene Datierungsmethoden sollten behandelt und an interessanten Kontexten prak- tisch eingeübt werden. Kompetenzen zur praktischen Anwendung von Datie- rungsmethoden sind dann auch der Leistungsmessung zugänglich.

Die Erstellung molekularer Uhren ist möglich, weil sich evolutionäre Ver- wandtschaftsverhältnisse auf der Ebene des Erbguts feststellen lassen. Mole- kulare Uhren basieren auf der Annahme von konstanten Mutationsraten.

Durch Sequenzvergleiche von Proteinen, RNA oder DNA ist es möglich, Ver- wandtschaftsbeziehungen zu bestimmen. Aus den Unterschieden homologer Nukleotid- oder Aminosäuresequenzen lässt sich der Zeitpunkt der evolutio- nären Trennung von Schwestergruppen erschließen. Grundannahme ist, dass es einen gemeinsamen Vorfahren gab.

Molekulare Uhren gelten als relativ zuverlässig. Sie sind jedoch bezüglich ihrer Messgenauigkeit von einer exakten zeitlichen Kalibrierung abhängig.

Trotzdem weichen die Daten von Altersbestimmungen, die durch molekulare Uhren ermittelt werden, zuweilen von denen, die durch radiometrische Datie- rung von Fossilien erhalten werden, ab. Diese Abweichungen sind Gegenstand aktueller Diskurse der Forschung. Ein prominentes Beispiel ist der Streit um den Ursprung der Säuger bzw. der zu den Säugern gehörenden Gruppe der Plazentatiere. Während molekulare Daten ergeben haben, dass Plazentatiere

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G. 3. 69 Genetik Molekulargenetik

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bereits vor 100 Millionen Jahren entstanden, weist die Fossilienlage auf eine Entstehung vor 60 Millionen Jahren hin.

Aufgabe 1 2 3 4

Rohpunkte 15 18 16 18

AFB I/II I/II II/III I–III

Vorausgesetztes Fachwissen

Die SuS benötigen zum Bearbeiten dieser Leistungsaufgabe Kompetenzen über die genetischen Grundlagen zu molekularen Uhren, ihre Einsatzmöglichkeiten und Grenzen. Sie benötigen darüber hinaus Fachwissen über weitere Methoden der Altersdatierung und die Bedeutung von Fossilien als Belege für evolutive Prozesse.

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Genetik

Molekulargenetik G. 3. 69

RAABE UNTERRICHTS-MATERIALIEN Biologie Sek. II 5

M 3 Streit um den Ursprung der Säuger

In vielen Fällen stützen molekulare Daten bestimmte Hypothesen zur Phylo- genese, die sich z. B. aus der Fossilienlage ergeben. In der Frage nach dem Ur- sprung der großen Säugetiergruppen (Ordnungen) stehen molekulare Daten mit den Fossilienbelegen nicht in Einklang. Die ältesten Säugerfossilien sind ungefähr 220 Millionen Jahre alt, während die Fossilien, die den Ursprung der großen Säugetierordnungen dokumentieren, wesentlich jünger sind. Letztere werden einer Zeit vor 60 Millionen Jahren zugeordnet.

Die molekularen Daten stehen in einem deutli- chen Widerspruch zu den Fossilbelegen. Die mole- kularen Befunde datieren den Ursprung der Säuge- tierordnungen vor unge- fähr 100 Millionen Jahren.

Dazu wurden Genab- schnitte aller rezenten 4554 Säugetierarten ver- glichen und ein Stamm- baum entwickelt. Da ent- sprechende Fossilbelege für diesen Zeitraum feh- len, mussten die erhobe- nen Daten statistisch hochgerechnet werden.

Forscher streiten daher darüber, in welchen Zeit- raum der Ursprung der Säuger anzusiedeln ist.

Abb. 2: Fossilbelege und molekulare Befunde zum Ursprung der Säuger

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