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Bewertung von Mähwerken beim Einsatz auf Stilllegungsflächen

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Academic year: 2022

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(1)

LANDSCHAFTSPFLEGE

· · ·

Doris Kraut, Helen Jacobs und Fried helm Linke, Potsdam-Bornim

Bewertu ng vo n Mä hwe rke n

b e i m E i nsatz a uf Sti l l egu ngsfl ä c h e n

Um Stillegungsflächen offenzuhalten und ihre Ertragsfähigkeit für eine spätere Wiedereingliedenmg in die Produktion zu erhalten, ist eine jährliche Mindest pflege durch Mulchen oder Schrö pfen des Bewuchses erforderlich . Die Pflege ist mit geringen Aufwendungen in einer bestimmten Qualität durchzuführen. Bei der Bearbeitung solcher Flächen mit unterschiedlichen Mäh- und Mulchgerä­

ten wurden Untersuchungen zu Arbeits­

zeitbedarf, Störanfällligkeit der Maschi­

nen , Arbeitsqualität und Kosten ange­

stellt. Anhand der Ergebnisse wird eine Bewertung der Maschinen vorgenommen.

S

tillegungsflächen bed ürfen zu i h rer Offenhaltung und zur Erhaltung i h rer Ertragsfä higkeit einer regelmä ßigen Pfle­

ge, d ie als M inimum das M u lchen oder das Schröpfen des durch Selbstbegrü­

nung oder aktive Eingrünung entstande­

nen Bewuchses umfassen sollte [ 1 ] . Für stillgelegte Ackerflächen mit Selbstbegrü­

n u ng ist seit der EU-VO 762/94 ein Pfle­

geschnitt zur Pflicht geworden. Die Pflege von Dauergrünland wird in beträchtli­

chem U mfang im Rahmen der Kultur­

landschaftsprogramme geregelt. Die An­

forderungen an den Pflegeschnitt betref­

fen im wesentlichen den Zeitpunkt der Durchführung, die Arbeitsqualität sowie d ie mit der Bearbeitung verbundenen Aufwendungen [2] . Anzustreben sind ei­

ne a usreichende Einkürzung des Auf­

wuchses bei Einhaltung einer M indest­

schnitthöhe von 100 m m zur Schonung der boden nahen Fau na sowie eine aus­

reichende Zerkleinerung und breite gleichmäßige Ablage des Mähgutes. Die Aufwendungen für die Bearbeitung sind so gering a ls möglich zu ha lten; dafü r sind a kzeptable Flächenleistungen und gerin­

ge Ausfallzeiten wegen technischer oder

Dr. agr. Doris Kraut ist wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Abteilung Technikbewer­

tung und Stoffkreisläufe am Institut für Agrartechnik Bornim e. V (Wiss. Direktor:

Prof Dr. -lng J. Zaske), Dipl.-lng. Helen Jacobs und Dipl.-lng. (FH) Friedhelm Linke sind Mitarbeiter der gleichen Abteilung.

Die Autoren danken den Firmen Fortschritt Erntemaschinen GmbH, REMA Fahrzeug­

und Landtechnik GmbH, ROHN Werksvertre­

tungen und MORTL Schleppergerätebau GmbH & Co für die freundliche Unterstüt­

zung der Untersuchungen.

248

fun ktioneller Störungen von Bedeutung.

Ziel der U ntersuchu ngen war die Ge­

winnung von Aussagen zu Leistungsver­

mögen, Störa nfälligkeit, Arbeitsqualität und Aufwendungen unterschiedlicher Mäh- und M ulchgeräte bei der Bearbei­

tung von Stil legungsflächen.

Untersuchungen

I m Rahmen von Zeitstudien wäh rend der praktischen Arbeitserled igung wurden Messungen zum Arbeitszeit- und Kr-aft­

stoffbedarf sowie zur Arbeitsq ual ität an­

gestellt. Bei den Zeitstudien wurden d ie Teilzeiten entsprechend der vom KTB L vorgeschlagenen Methode ermittelt [3] . Zur Kennzeichnung der Leistungsfäh ig­

keit der Maschinen unter den jeweils vor­

liegenden Bed ingungen wurden auf der Grundlage der Teilzeiten d ie Flächenlei­

stungen und der Arbeitszeit- und Kraft­

stoffbedarf ermittelt sowie Störzeitanteile und -ursachen festgestellt. Die Ergebnis­

se zum Arbeitszeitbedarf und zum Kraft­

stoffverbrauch wurden neben Daten aus der Literatur [4) und H erstellerangaben zur Ka lkulation der Verfahrenskosten ver­

wendet. Als Kriterien der Arbeitsq ualität wurden Ablagebreite, realisierte Stop­

pellänge sowie der Zerkleinerungsgrad des M ähgutes ermittelt.

Mulch- und Mähtechnik

l n d ie U ntersuchu ngen waren vier M u lch­

geräte und ein Scheibenmähwerk einbe­

zogen. Die M ulchgeräte unterscheiden sich in Konstruktion , Werkzeugen und Ar­

beitsbreite n . Alle M ulchgeräte verfügen ü ber Einstellmöglichkeiten (Stützwalzen, G leitkufen, Oberlenker) für theoretische Schnitthöhen bis 130 beziehu ngsweise 150 mm.

Das im Frontan ba u betriebene Schei­

benmähwerk mit Breita b lage hat zwei hy­

draulisch einschwenkbare Mäheinheiten.

Die theoretische Schnitthöhe ist bis maxi­

mal 90 mm einstell ba r.

Ergebnisse

Den Ergebn issen liegen zehn Zeitstudien auf Ackerflächen und a cht Zeitstudien a uf Da uergrü n land - in der Hauptsache Naturschutzflächen - zugrunde. Z u r ver­

gleichenden Betrachtun g wurden d ie Er­

gebnisse einer Zeitstud ie auf I ntensiv­

grünland ein bezogen . Die Kennwerte zum Aufwuchs der bearbeiteten Flächen sind in Tabelle 1 zusammengefa ßt. Die botanische Zusammensetzung des Auf­

wuchses war sehr heterogen.

l n Tabelle 2 sind d ie a uf d ie A rbeits­

breite bezogenen Flächenleistungen , die a uf d ie Hau ptzeit (reine A rbeitszeit) bezo­

genen Störzeiten sowie d er Kraftstoffver­

bra uch wiedergegeben. Die auf der

Maschinen varianten:

1 Schlegelm ulcher, V-Schlegel, 2,20 m Arbeitsbreite

2 Schlegelmulcher an selbstfah ren­

dem Grundgerät, V-Schlegel + Wurfschlegel, 3,03 m Arbeitsbreite 3 Horizonta lschlegelmulcher, V-Schle­

gel, G rasmesser, 2,75 m Arbeitsbrei­

te

4 Hecktellermäher mit abnehmbarer Häckseleinrichtung, Mähscheiben, Häckseleinrichtung, 2,75 m Arbeits­

breite

5 Scheibenmähwerk a n selbstfa h ren­

dem G rundgerät, 5,30 m Arbeits­

breite

Tab. 1 : Zeitstudien bei der Mahd von Stillegungsflächen - Maschinenvarianten und Merkmale der Flächen

Table 1: Time studies during mowing of set­

aside areas - variants of mowers and characteristics of areas

Variante Aufwuchs

Ackerland ' Grünland

Masse TS-Gehaltu Höhe ' Masse TS-Gehall Höhe

Nr. dVha % cm ' ' dVha % cm

- -- --- -- - - -' 1- - - ---

1 34,7 46,2 54 ' I 80,3 38,6 69

2 141,0 36,0 1 16 I I 227,8 30,2 82

3 100, 1 43,2 72 ' 208,2 31,0 78

4 39.4 38,2 67 ' ' 45,3 38.4 56

5 123,6 36,0 1 14 ' ' 202,9* 34,7* 92*

' I 130.4+ 19,9+ 54+

1) TS = Trockensubstanz, • = Extremfläche mit verfilztem Unterwuchs, + = Intensivgrünland

52. Jahrgang LANDTEC H N I K 5/97

(2)

· · · � · · � · · · � · · · � · · ·

180

m 160 -

e. w 140

g>

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120 -

B e

1-_ -

"-

100 - 1-

0 ,';! 8 80 - - - - 1-

-!! c 60 - - - - r--

0 40 - - - -

� i 20 - - 1-- - r--

>

0 '---- -'---- -'---- -'---

1 2 3 4

Maschh't.l!l"'iHlarden I Yilrlllnts of mowora

G rundlage der Meßwerte kal kulierten Ver­

fa hrenskosten sind in Bild 1 dargestel lt.

Die rea l isierte Stoppellänge lag bei den M u lchgeräten deutlich über der geforder­

ten M i ndestschn itthöhe von 100 m m , beim Scheibenmähwerk knapp daru nter.

Das Zerkleineru ngsvermögen der M u lch­

geräte wurde anhand des Masseanteils der Schnittgutlängen < 100 mm charak­

terisiert; d ieser bewegte sich für die vier M u lchgeräte i m Bereich von 40,5 bis 76,7 %, wobei der Horizonta lschlegel­

m u lcher (Varia nte 3) den höchsten und der Schlegelm u lcher mit Y- und Wurf­

schlegeln (Va riante 2) den geringsten Zerkleinerungsgrad erzielte. Die Ablage d es Schn ittgutes erfolgte bei den Varian­

ten 1 bis 4 gleichmäßig verteilt über d ie Arbeitsbreite. Beim Scheibenmä hwerk betrug d ie Ablage 87 % der Arbeitsbreite bei gleichmäßiger Mähgutverteilung.

Bewertung

M it der nachfolgenden Bewertung der M aschinenvarianten wird eine Reihenfol­

ge der Vorzüglich keit der u ntersuchten Maschinen a ngestrebt. Als Bewertungs­

kriterien werden Verfahrenskosten, Flächenleistung und Störzeita ntei l heran­

gezogen (Tab. 2, Bild 1 ) . Eine Wichtung der Kriterien erfolgt nicht. Die Ergebnis­

werte der Kriterien der einzelnen Maschi­

nenva ria nten erhalten eine Rangnum­

mer. Diese entspricht dem Platz, den das Ergebnis in der für d ieses Kriterium ange­

strebten Zielrichtung - Minimierung bei Verfahrenskosten Und Störzeita nteilen oder Maximierung bei der Flächen lei­

stu ng - unter den Ergebnissen aller Ma­

schinenvarianten einn immt. Je niedriger d ie Ra ngzahl, desto günstiger das Ergeb­

n is im Verhältnis zu den anderen Maschi­

nenva ria nten. Beträgt der U ntersch ied zwischen zwei Varianten nicht mehr als 5 %, werden gleiche Rangzahlen verge­

ben . Aus der Summe der Rangzahlen - je nied riger, desto besser - der Einzelkriteri­

en ergibt sich die Bewertung der Maschi­

nenva riante ( Tab. 3) .

I m Ergebnis dieser Bewertung erweist

52. Jahrgang LANDTEC H N I K 5/97

r- -EXIromßlleJw beitung i n den Boden von Bedeutung.

Um festzustellen, welche Schnittgutlän­

gen hier relevant sind , bedarf es weiterer U ntersuchungen. Für d i e Zersetzung des Schnittgutes haben d i e N iedersch lags­

verhältn isse nach der M a hd im Verhältn is zur Zerklei nerung größere Bedeutung [5].

-

-

- •Ackerland I arable land - D -Grünland -I -grassland

1--Intensivgrünland

Bild 1 : Verfahrensko­

sten für die Mahd von Stil/egungsflächen mit unterschiedlichen Mähwerken

Das Scheibenmähwerk erwies sich beim Einsatz auf sti l lgelegten Acker­

flächen als d u rchaus konkurrenzfä h ig zu den M ulchgeräten; d ies dokumentiert sich auch in der Summe der Ra ngzahlen.

Besonders gering ist hier der Kraftstoff­

verbra uch im Vergleich zu den übrigen Maschinen. ln d ie Bewertung der Ma­

schinen h insichtlich ihrer Eign ung für d ie Pflege von Dauergrünland wurden d ie Er­

gebnisse des Scheibenmähwerks nicht ein bezogen , da ihnen lediglich eine Zeit­

studie auf einer Extremfläche zugrunde liegt. Die mit dem Scheiben mähwerk a uf I ntensivgrün land erzielten Ergebnisse las­

sen darauf schließen, daß unter weniger extremen Bedingungen ein Einsatz für d ie Pflege von G rünland ohne Probleme möglich ist. Allerdings ist eine Verände­

rung des Gerätes dahingehend erforder­

lich, daß M indestsch n itthöhen von 100 mm realisierbar sind .

-

-

'---

Fig. 1: Gasts of pro­

ceedings for the mowing of set-aside areas by different mowers

5

sich d ie Maschinenva riante 4 h insichtlich Aufwendu ngen, Leistung und Störanfäl­

ligkeit sowohl bei m Einsatz auf Ackerland als auch a uf Grünland - hier gemeinsam mit der Varia nte 1 - als d ie vorteilhafteste.

Die ü brigen M u lchgeräte u nterscheiden sich im Gesamtergebnis nur wenig von­

einander. Betrachtet man d ie Absolutwer­

te der Einzelkriterien, fallen relativ hohe Störzeitanteile bei den Varianten 2 und 3 a uf. Sie sind zu einem beträchtlichen Tei l durch d ie bei Frontbetrieb a uftretenden Verschm utzungen an em pfind l ichen Stel­

len der Antriebsmaschine bed i ngt.

Eine Differenzierung der Bewertung i m H i n blick a uf d i e Einha ltung der Sch nitt­

höhe u nd d ie Gleichmäßigkeit der Ablage erscheint nicht sinnvoll, da hierin alle un­

tersuchten M u lchgeräte die gestel lten Anforderu ngen erfüllten . Die Ergebn isse zur Zerkleinerungswirkung der M u lch­

geräte haben orientierenden Wert. Der unterschied l iche Zerkleinerungsgrad des Schnittgutes ist bei nachfolgender Einar-

Literaturhinweise sind vom Verlag unter LT 97 508 erhältlich.

Schlüsselwörter

Sti llegungsflächen, Mähwerke, Leistung, Kosten, Bewertung

Keywords

Set-aside a reas, mowers, capacity, costs, assessment

Tab. 2: Ergebnisse aus Zeitstudien bei der Mahd von Stillegungsflächen

Variante Ackerland I I Grünland

Table 2: Results from time studies during mowing of set­

aside areas

Flächen- Störzeit Kraftstoff- I I Flächen- Störzeit Kraftstoff- Ieistung rel. zur verbrauch I I Ieistung rel. zur verbrauch

Hauptzeit I Hauptzeit

Nr. ha/(h *AB1) % I/ha : ha/(h* AB) % I/ha

- --- - - - - - -- - - -

1 0,36 0 1 1 ,6 I I 0,44 0,8

2 0,55 7,5 12,4 I 0,44 1 1 , 1

3 0,39* 2 , 1 10,0 I I 0,29 9,5

4 0,56 0 9,6 I I 0,45 7,3

5 0,50 3,3 7,5 I 0,17* 30,6*

I 0,8?+ o+

I

1) AB Arbeitsbreite, * Extremfläche mit verfilztem Unterwuichs, + � Intensivgrünland

Tab. 3: Bewertung der Mähtechnik beim Einsatz auf Stillegungsflächen

fu� � I

Assessment Variante Ackerland 1 Grünland

1 1 ,7 17,6 19,7 9,5 20,2*

6,?+

of mowers in Verf�hrens- Flächen- Störzeit Summe 1Verlahrens- Flächen- Störzeit Summe use for the kosten Ieistung relativ der Rang-: kosten Ieistung relativ der Ra ng-

cultivation of zur zahlen : zur zahlen

set-aside Hauptzeit 1 Hau ptzeit

Nr. Rang-Nr. Rang-Nr. Rang-Nr. : Rang-Nr. Rang-Nr. Rang-Nr.

areas _ _ _ _ _ - - - -- - - -

� � i � � : � i � :

3 2 3 2 7 : 4 2 3 9

4 1 1 1 3 : 1 1 2 4

5 1 2 3 6 -

249

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