Chlamydien-Infektionen nehmen epidemieartig zu. Dies erklärte der WHO-Beauftragte Profes- sor U. H. Krech vom Insti- tut für Hygiene-Mikrobio- logie der Universität Bern Ende letzten Jahres beim ersten Abbott-Diagnostik- Presseworkshop in Wies- baden. Vor zwanzig Jah- ren noch nahezu unbe- kannt, zählt Chlamydia trachomatis, ein „Mittel- ding" zwischen Viren und Bakterien, heute zu den am häufigsten sexuell übertragenen Krankheits- erregern. Die Verbreitung des Wissens um diese Mi- kroorganismen hat aller- dings mit deren rasanter Ausbreitung nicht Schritt gehalten.
Die Chlamydieninfektion ist mit Tetracylin oder Erythromycin und neuer- dings auch mit Gyrase- hemmern wirksam be- handelbar, die Therapie ist also kein Problem.
Probleme gibt es viel- mehr bei der Diagnose:
Etwa die Hälfte der Infek- tionen verlaufen be- schwerdefrei, und wenn Symptome auftreten, so sind diese so unspezi- fisch, daß vielfach gar nicht an die Möglichkeit einer Chlamydien-Infek- tion gedacht wird. Häufig wird auf Gonorrhoe mit Penicillin und damit er- folglos therapiert.
Unbehandelt können Chlamydien-Infektionen,
von denen Frauen und Männer gleichermaßen betroffen sind, zu chroni- schen und schmerzhaften Entzündungen der Ge- schlechtsorgane und zu Sterilität führen. Im Falle einer Schwanger- schaft ist auch das unge- borene Kind gefährdet;
es können sich Binde- haut- und Lungenentzün- dungen entwickeln.
Routinemäßige Kontrolle
von Risikopersonen
Oberstes Anliegen ist al- so die Früherkennung. Ei- nen entscheidenden Fort- schritt in der Diagnostik stellt der zu Beginn die- ses Jahres von Abbott, Wiesbaden, eingeführte Enzym-Immuno-Assay Chlamydiazyme auf der Basis monoklonaler Anti- körper dar, der den auf- wendigen Zellkultur-Testunnötig macht. Durch ei- nen Tupferabstrich — en- dozervikal bei der Frau, urethral beim Mann — können die Chlamydien innerhalb weniger Stun- den durch den Antigen- Nachweis diagnostiziert werden.
Der Chlamydiazyme-Test, der automatisch ausge- wertet wird, erleichtert nicht zuletzt die routine- mäßige Kontrolle von Ri- sikopersonen, die, so die Experten in Wiesbaden, zu den dringlichsten Auf- gaben bei der Bekämp- fung der sich rasant aus- breitenden Geschlechts- krankheit gehört. Solche Risikopersonen sind Ure- thritis-Patienten, Patien- ten mit Epididymitis,
Frauen mit Endometritis oder Salpingitis, Schwan- gere sowie die Ge- schlechtspartner von nachweislich infizierten
Personen. vi
Chlamydien-Infektionen werden bisher häufig verkannt
Enzym-Immuno-Assay löst Zellkultur-Test ab
Die kleinste Mikrotablette der Welt wurde jetzt auf einer Pressekonferenz der Nordmark-Werke in Uetersen vorgestellt. Es handelt sich dabei um Panzytrat® 20 000, ein Präparat zur Pankreasen- zym-Substitution. Dieses besteht aus einer Hartge- latine-Kapsel, in der fünf- zig Mikrotabletten enthal- ten sind, die ohne Granu- liervorgang im Direkt- Tablettier-Verfahren her- gestellt werden.
Die exokrine Pankreasin- suffizienz tritt überwie- gend als Endstadium der chronischen Pankreatitis auf. Bei deutlicher Stea- torrhö, in der Regel bei einer Stuhifettausschei- dung von mehr als 15 g pro Tag und/oder einem
progredienten Gewichts- verlust ist die Gabe von Pankreasenzymen und den fettlöslichen Vitami- nen A, D, E und K indi- ziert, sagte Professor Dr.
Paul Georg Lankisch, Göttingen.
Für eine effektive medika- mentöse Substitution sind eine hohe Enzymak- tivität pro Dosis, der Schutz der Enzyme vor saurem Magensaft und ei- ne schnelle Freisetzung der Enzyme im Dünndarm erforderlich. Pro Kapsel Panzytrat® 20 000 werden zwanzigtausend Einhei- ten Lipase, achtzehntau- send Einheiten Amylase und eintausend Einheiten Proteasen freigesetzt. Die Sicherheit der Therapie wird nach dem Multiple-
Unit-Dose-Prinzip ge- währleistet.
Die Kapselhülle wird so- fort im Magen aufgelöst und gibt fünzig Mikrota- bletten frei, die durch den homogenen, in einem Spezialverfahren aufge- tragenen Überzug vor Magensäure geschützt sind. Eine gleichmäßige Verteilung der Pankre- asenzyme wird durch die Vermengung im Speise- brei erreicht. Nach der Pyloruspassage werden die Enzyme im oberen Dünndarm bei ph-Werten über 5,5 freigesetzt.
Schutz vor Magensaft, im Dünndarm
schnelle Freisetzung
Die neue Pankrea- tinpräparation Panzytrat®20 000, gewonnen aus hochgereinigtem Schwei- nepankreas, entspricht so
durch seine präzise Mi- krogalenik den klinischen Anforderungen einer schnellen Freisetzung der Enzyme am Wirkort bei vollständiger Erhaltung der Enzymaktivität.
Dr. Manfred Sopp
Berichtigung zur Roten Liste® 1986
07 025 Teldane® (Mer- rell).
Ist nicht rezeptpflichtig.
„Rp" streichen.
27 051 duraphyllin® 0,24 g Injektionslösung (Dura- chemie).
Anstatt „50 Amp." muß es heißen „20 Amp.".
10 091 Claforan®
(Hoechst).
Zusätzliche Packungs- größe: 5 Inj.-Fl. 1 g Trok- kensubst. zur i.v.- oder i.m.-Inj. (ohne Wasser). ❑