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Archiv "Rationalisierung der ärztlichen Dokumentation — Das Weed-System" (08.04.1983)

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NORMBLATT 1

Kinderklinik Düsseldorf

ar'l Dr. Meyershofer

geburtstag

birthday 11.09.82

2 820911 WMR

1

Zur Fortbildung Aktuelle Medizin AUSSPRACHE

In Heft 46/82 wird das Weed-Sy- stem vorgestellt, eine Methode der Krankenblattführung. Bei näherer Betrachtung zeigt sich, daß man nach einem allgemeingültigen Fragebogen vorgeht, bei welchem man die Gedankenschritte des Arztes der Reihenfolge nachvoll- zieht, so wie sie in typischer Weise immer wieder ablaufen. Zweifels- ohne erleichtert diese Hilfe den Denkprozeß des Arztes. Es handelt sich anscheinend um etwas Ähnli- ches wie bei den Kontroll-Listen, wie sie bei Flugzeugen vor dem Start vorgesehen sind, also eine durchaus richtige und erstrebens- werte Methode auch für den Arzt.

Damit ist 'aber nur ein Teil der Pro- bleme gelöst. Es fehlt der zweite, mindestens ebenso wichtige Teil des ärztlichen Vorgehens. Es fehlt.

die kontrollierbare Generalüber-

sicht über Krankheitsverläufe, wel- che Zusammenhänge erkennbar macht, sowohl im Einzelfall als auch bei der statistischen Auswer- tung ähnlicher Fälle.

Aus einer Sammlung Weedscher Krankheitsverläufe lassen sich auf reproduzierbare Weise keine ge- nerell gültigen Schlüsse ziehen.

Das Weed'sche Arbeitssystem läßt sich nur unter großen Schwierig- keiten auf den Computer übertra- gen. Das ist ein großer Nachteil, denn um den Arzt und seine Helfer von der Schreibarbeit zu entla- sten, müssen dringend Überlegun- gen angestellt werden, wie man generell in allen Praxen und Klini- ken, fußend auf eine überall glei- che Weise, Computer einsetzen kann. Das ist aber nur möglich,

wenn man wie in allen anderen wissenschaftlichen Gebieten von einer Systematik ausgeht.

Ohne Systematik keine Ordnung, ohne Ordnung keine Vergleichs- möglichkeit, ohne allgemeingülti- gen Maßstab kein Messen. Kon- trollierbare Morbiditätsstatistiken kann es daher bisher nicht geben, mit allen bekannten Folgen. Der wissenschaftliche Wert einer Mor- biditätsstatistik beruht bisher al- lein auf der Glaubwürdigkeit des Verfassers, ebenfalls mit allen be- kannten Folgen. Die Mortalitäts- statistik als Endzustand ist aller- dings unbezweifelbar.

Eigentlich ist merkwürdig, daß das natürliche Ordnungsgesetz, dem sich auch das Weed-System nä- hert und welches seit der Zeit des Hippokrates existiert, als solches bisher nicht erkannt wurde.

Hier ist der Ansatzpunkt. Eine Sy- stematik der Medizin muß von Symptomen ausgehen, diese müs- sen nach Sinneseindrücken ge- ordnet werden. Wenn man nun noch die Zeit als wichtigen Faktor hinzunimmt, so läßt sich jedes Symptom auf einer Tabelle in Form eines senkrechten Striches eintragen, dessen Länge die Zeit-

Rationalisierung

der ärztlichen Dokumentation — Das Weed-System

Zu dem Beitrag von W. T. Josenhans M. D., F. C. C. P.,

Professor für Physiologie, in Heft 46/1982, Ausgabe A Seite 56 ff., Ausgabe B Seite 50 ff., Ausgabe C Seite 46 ff.

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Weinlaub . vor-firs -name

Monika

ieg2AM —

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Düs sei dorf große-high' datum

date SYMPTOME, KRANKHEITEN, SICKNESSES

sichtbar visible laborzahlen, messungen

labor-numerical data measumments

60 61 62 63 64 65 66 67 68 69

gewohn- unbehagen schmerzen function heiten disag real). pains

habits feeling

labor hörbar therapie

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10.10.

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0 . 2 4 6 8 0 2 4 6 8 024 68

Darstellung: Ausschnitt aus dem Normblatt 1, Krankheitsverläufe — Medical Life Report; 40 trinkt weniger 42 trinkt nicht 44 Erbrechen 46 Stuhl schleimig 50 Blässe 52 Tu rgorveränderung 60 leicht erhöhte Temperatur 84 Diät 88 Klinikeinweisung

Ausgabe A DEUTSCHES ÄRZTEBLATT 80. Jahrgang Heft 14 vom 8. April 1983 63

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Zur Fortbildung Aktuelle Medizin

dauer eines Symptoms anzeigt und dessen Einordnung in eine Obergruppe (z. B. Schmerzen) die Art des Symptoms anzeigt. Diese Systematik ist also ein Stellen- wertsystem. Das ist gleichzeitig ein Kriterium für ihre Richtigkeit, denn alle Systeme, mit denen wir arbeiten, sind Stellenwertsysteme.

Ein anderes System als ein Stel- lenwertsystem in der Medizin ist nicht möglich.

Im Rahmen eines kurzen Artikels können nur kurze Andeutungen über die grafischen Darstellungen von Krankheitsverläufen gegeben werden. Aus Platzgründen können hier die Erläuterungen zu den ein- zelnen Symptomengruppen nicht angegeben werden, welche auf der Rückseite des Krankenblatts stehen.

Das Krankenblatt ist überhaupt nur eine Vorstufe für den Compu- ter und dient eigentlich nur dazu, um nachzuweisen, daß es tatsäch- lich möglich ist, jeden Krankheits- verlauf grafisch darzustellen. Die diagnostischen Bezeichnungen werden in der Gruppe des Leit- symptoms eingeordnet.

Nur bei der grafischen Darstellung von Krankheitsverläufen lassen sich Korrelationen der verschie- densten Art erkennen.

Wenn die senkrechten Striche bei den Symptomen oder bei Umwelt- belastungen aufhören, nachdem die Striche bei der Therapie be- gonnen haben, so ist ein Zusam- menhang zu vermuten — ein thera- peutischer Erfolg.

Da ähnliche Krankheitsverläufe auch bei verschiedenen Ärzten ei- ne ähnliche Darstellung ergeben, lassen sich solche grafische Dar- stellungen übereinander proji- zieren.

Es ergeben sich dann Verdich- tungslinien oder besonders kurze oder lange, jedenfalls typische Ko- lumnen: Grafische Statistik. Bei näherer Betrachtung geschieht al-

so hier dasselbe, wie unbewußt im Gedächtnis des Arztes, nur we- sentlich genauer.

Indem man die grafische Statistik einer Reihe ähnlicher Fälle inter- pretiert, ergibt sich die medizini- sche Literatur.

Diese Literatur wird nach einem Schlüsselsystem, welches von der Systematik abgeleitet ist, im Com- puter gespeichert, zusammen mit der grafischen Statistik, von wel- cher sie abgeleitet ist. Sie ist über den Computer anwählbar, und zwar in einzelnen Gedankenschrit- ten, also ähnlich wie das Weed- System. Ähnliche grafische Stati- stiken werden zu bereits vorhan- denen addiert und modifizieren sich durch neue Erkenntnisse, ebenfalls ein Vorgang, der unbe- wußt in der „Erfahrung" des be- handelnden Arztes sich fortge- setzt ereignet.

Arzneimittelschäden werden sozu- sagen automatisch erkennbar, da der Computer so programmiert werden kann, daß er Korrelatio- nen, selbst wenn sie zeitlich weit auseinander liegen, schon bei wenigen Einzelfällen erkennbar macht.

Es fehlt in der beschriebenen Me- thodik, um sie auf den Computer anzuwenden, nur ein winziger Rest: Symptomlisten für die ver- schiedenen Facharztgebiete, die ja nicht so zahlreich sind, wie die Deutungen von Symptomenkom- binationen, die Diagnosen, um diese per Tastendruck in den Computer zu geben. Mitarbeiter wären dabei willkommen. Natür-

lich lassen sich alle das ärztliche Honorar betreffenden Angaben an ein solches Krankenblatt ohne Schwierigkeiten anhängen. Also größere wissenschaftliche Genau- igkeit, Arbeitsverminderung, auto- matisch erfolgende Abrechnung, so daß kein Papierkrieg mehr not- wendig ist.

Dr. med. Walter H. W. Doehrn Stephanienstraße 2

4000 Düsseldorf 1

Behandlung

des Rezidiv-Ulkus im operierten Magen mit Ranitidin

Während die Wirksamkeit von Ci- metidin beim Anastomosenulkus gut belegt ist, liegen entsprechen- de Daten für den neuen H 2-Blok- ker Ranitidin bisher nicht vor.

19 Patienten mit endoskopisch verifiziertem postoperativen Rezi- divulkus (Vagotomie, N = 9, par- tielle Gastrektomie, N = 10) wur- den über 4-6 Wochen mit 2 x 1 Tablette Ranitidin ä 150 mg täglich behandelt.

Zeigten die Ulzera nach 6-wöchi- ger Ranitidin-Einnahme keine Ab- heilungstendenz, so wurde die Do- sis auf 600 mg täglich für weitere 4 Wochen verdoppelt. Die gleichzei- tige Gabe von Antazida bzw. Anti- cholinergika war nicht erlaubt.

Nach 4wöchiger Behandlung wa- ren bei 63 Prozent der Patienten das Ulkus abgeheilt und die Sym- ptome verschwunden. Nach 6 Wo- chen stieg der Prozentsatz auf 95 Prozent an. 1 Patient mußte sich einem erneuten operativen Ein- griff unterziehen. Das Säuresekre- tionsverhalten 10 bis 12 Stunden nach der letzten Ranitidindosis unterschied sich nicht von den Ausgangswerten. Nebenwirkun- gen traten nicht auf.

Bei Patienten mit Rezidivulzera im operierten Magen führte Ranitidin in einem hohen Prozentsatz zur.

Ulkusabheilung und zum Ver- schwinden der Ulkusbeschwer- den. Nur bei wenigen Patienten mußte Ranitidin in doppelter Do- sierung gegeben werden. Da ein erneuter chirurgischer Eingriff bei diesem Krankheitsbild mit einer hohen Mortalität behaftet ist, soll- te zunächst einer medikamentö- sen Therapie mit H 2-Blockern der Vorzug gegeben werden. Smn

Stage, J. G.; Frjis, J.; Nielsen, 0. V.: Ranitidine treatment of postoperative recurrent ulcers, in: The Clinical Use of Ranitidine, Ed. J. J.

Misiewicz, K. G. Wormsley (1982) 275-280. The Medicine Publishing Foundation Oxford-UK.

FÜR SIE GELESEN Weed-System

64 Heft 14 vom 8. April 1983 80. Jahrgang DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Ausgabe A

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