DEUTSCHES
ÄRZTEBLATT
MEDIZINTECHNIK
Z
ur Beurteilung des Sterblichkeitsrisikos von Patienten mit koronarer Herzkrankheit ist die Aus- wurffraktion des linken Ven- trikels unter Belastung ein wichtiger Parameter. Nach Prof. Robert Jones vom Duke Medical Center in North Ca- rolina läßt die Messung der linksventrikulären Funktion auch dann schon Aussagen über die Prognose zu, wenn ein Belastungs-EKG unspezi- fische Ergebnisse zeigt. Bis- her wurde dieser Parameter entweder mit einer Ein- oder Mehr-Kristall-Gamma-Ka- mera oder durch Katheter- druckmessung ermittelt.Weniger invasiv und ko- stengünstiger lassen sich die Werte mit einem neuen Ka- merasystem, der Multiwire- Kamera, erheben. Im Royal
Victoria Hospital Belfast er- läuterte Dr. med. Stephen Vallely, in einem zweijähri- gen Forschungsprojekt mit dieser nuklearmedizinischen Kamera arbeitend, techni- sche und diagnostische Vor- teile auf einer Konferenz der Nordirischen Gesellschaft für Nuklearmedizin und des In- dustrial Development Board.
Nicht ein fluoreszierender Natriumjodidkristall wie bei herkömmlichen Gamma-Ka- meras ist das entscheidende Nachweiselement der Multi- wire-Kamera, sondern eine Kammer, in der sich eine Mi- schung von 90 Prozent Xe-
non- und zehn Prozent Me- thangas bei einem Druck von 30 Kilopascal befindet. Ein Netz von rechtwinklig ange- ordneten Kathoden- und An- odendrähten mit einem Ab- stand von etwa 2,5 Millimeter befindet sich in der Kammer.
Eintreffende Röntgenstrah- len erzeugen in der Hoch- druckatmosphäre eine Ionisa- tion. Die frei werdenden Elektronen wandern zur An- ode und erzeugen ein Signal auf der Anode. Durch Mes- sung der zeitlichen Verzöge- rung auf der Leitung, die zehn Nanosekunden pro Zen- timeter beträgt, läßt sich der
Ort des Ionisationsvorganges bestimmen Durch den gerin- gen Abstand der Drähte er- gibt sich eine hohe räumliche Auflösung.
Im Gegensatz zu her- kömmlichen Kameras, die mit Zählraten von etwa 150 000 pro Sekunde arbeiten, er- reicht die Multiwire-Kamera 850 000 pro Sekunde bei ei- ner um etwa ein bis zwei Mil- limeter verbesserten Auflö- sung. Die Multiwire-Kamera ist transportabel, so daß Un- tersuchungen direkt am Pa- tientenbett gemacht werden können. Ein weiterer Vorteil liegt bei dem verwendeten Isotop: Tantal-178 hat eine sehr kurze Halbwertszeit von 9,3 Minuten, verglichen mit den sechs Stunden von Tech- netium-99m, das bei Untersu- chungen mit der herkömmli- Nuklearmedizinische Multiwire-Kamera
Bessere Auflösung und höhere Zählraten bei geringerer Belastung
Die mobile Blutdruckkontrolle rund um die Uhr.
Der Blutdruck des Gesunden und insbesonde- re des Hochdruckkranken zeigt eine erheb- liche Variabilität. Ein Einzelwert ist daher nur als Momentaufnahme aus der Vielzahl alltäg- licher Blutdruckwerte zu betrachten.
Das Risiko kardiovaskulärer Folgeerkrankun- gen ist aber von der Höhe aller täglich vorkom- menden Blutdruckwerte abhängig.
Die beste Information über das tatsächliche Blutdruckverhalten gibt die indirekte ambu- lante 24-Stunden-Blutdruckmessung (ABDM) mit einem automatisch messenden und regi- strierenden Gerät.
Damit können Diagnostik, Therapie-Indika- tion, Beurteilung des therapeutischen Erfolges und die Prognose deutlich verbessert werden.
Der Blutdruckmonitor boso TM-2420 / TM- 2020 wurde speziell für diese Aufgabenstellung entwickelt. Seine besondere Bedeutung für die 24-Stunden-Blutdruckmessung und deren Akzeptanz erhält er durch seine technischen Vorzüge und Möglichkeiten, seine Zuverläs- sigkeit die alle boso-Produkte auszeichnet, und insbesondere durch seinen günstigen Preis, der ein hervorragendes Preis-Leistungs-Ver- hältnis garantiert.
boso TM-2420 / TM-2020
Ambulanter Blutdruckmonitor.
chen Gamma-Kamera ver- wendet wird. Zu etwa 98 Pro- zent sendet es Röntgenstrah- lung im Bereich von 55 bis 64 Kiloelektronenvolt aus, die restlichen zwei Prozent sind Gammastrahlen mit einer Energie von etwa 200 Kilo- elektronenvolt. Aus diesem Grund ist es sehr gut bei der Multiwire-Kamera einsetz- bar, die im niederenergeti- schen Strahlungsbereich un- ter 100 Kiloelektronenvolt am effektivsten arbeitet. Auch reduzieren die niedrigere Strahlenenergie und die kur- ze Halbwertszeit die Bela- stung des Patienten. Laut Ste- phen Vallely entspricht die Strahlenbelastung einer Un- tersuchung mit der Multi- wire-Kamera der einer Tho- raxaufnahme. „Das bedeutet, daß man eine um das zwan-
zigfach erhöhte Zählrate mit dementsprechender verbes- serter Auflösung bei einer auf ein Achtel reduzierten Strah- lenbelastung für den Patien- ten erreichen kann", erläutert er. Die Halbwertszeit im Mi- nutenbereich macht es mög- lich, Untersuchungen nach kurzer Zeit zu wiederholen.
Auch emittiert Tantal-178 nur wenig der das Gewebe sehr belastenden Alpha- und Betastrahlen.
Vielseitig
Ein weiterer Vorteil dieses Radionuklides ist seine für das medizinische Personal einfache Handhabung. In ei- nem Radionuklidgenerator, der direkt in der Kamera ein- gebaut ist, kann es von sei-
nem Elternradionuklid Wol- fram-178 eluiert werden.
Längere Transportwege ent- fallen dadurch. Wolfram-178, ein im Zyclotron herzustel- lendes Radionuklid mit einer Halbwertszeit von 21,3 Ta- gen, emittiert keine Gamma- strahlung, so daß der Genera- tor durch relativ dünne Blei- elemente sicher abgeschirmt werden kann. Da es mit rela- tiv geringem Kostenaufwand in großer Menge hergestellt werden kann und auch große Mengen von Tantal-178 elu- iert werden können, sind die Kosten einer Untersuchung wesentlich geringer als bei ei- ner Ein-Kristall-Kamera.
Auch können aufgrund der verbesserten Auflösung speziell interessierende Re- gionen der Auswurffraktion oder der Herzwände vergrö-
ßert und gesondert analysiert werden.
So ist es möglich, durch ei- ne Untersuchung mit der Multiwire-Kamera über die Analyse der Auswurffraktion des linken und rechten Ven- trikels ein genaueres Bild über den Zustand des Herz- muskels und seine Leistung bei Partienten mit koronarer Herzkrankheit zu erhalten.
Weitere Forschungspro- jekte am Royal Victoria Hos- pital Belfast unter Einsatz der Multiwire-Kamera sind Un- tersuchungen der Auswurf- fraktionen nach Herzinfarkt und Thrombolyse, von Kin- dern mit korrektiven Herz- operationen sowie von Pa- tienten nach Ganzkörperbe- strahlung nach Knochen- markstransplantationen oder nach Chemotherapie. silk
Lückenlose Langzeit-Überwachung zur siche- ren Diagnose und Therapie-Überwachung.
Geräte Vorzüge, die zählen:
• Hohe Meßsicherheit auch bei Arrhythmien und Artefakten durch die auskultatorische Meßme- thode mit Dual-Mikrofon System.
• Meßintervalle von 1 bis 60 Minuten, über 24 Stun- den in 4 beliebigen Tagesabschnitten vorwählbar, zusätzlich manuelle Messungen möglich.
• Einfaches Anlegen der Manschette durch inte- grierten Druckknopf für eine Klebeelektrode zum Fixieren der Manschette.
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• Registriert bis zu 614 Meßergebnisse.
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