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Archiv "Hans-Bernhard Wuermeling: Berater in Grenzfragen" (25.05.2012)

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Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 109

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Heft 21

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25. Mai 2012 A 1101 HANS-BERNHARD WUERMELING

Berater in Grenzfragen

W

enn es schwierig wird, Posi- tion zu beziehen, dann braucht man Menschen wie Prof.

Dr. med. Hans-Bernhard Wuerme- ling. Zu ethischen Fragen liefert er fundierte Stellungnahmen. Sein besonderes Interesse gilt den The- men In-vitro-Fertilisation, Sterbe- hilfe und Hirntod. Er ist Grün- dungspräsident der Akademie für Ethik in der Medizin. Viele Jahre war er Vorsitzender der Ethikkom- mission der Bayerischen Landes- ärztekammer und Mitglied des Wis- senschaftlichen Beirates der Bun- desärztekammer. 22 Jahre lang, bis zu seiner Emeritierung, hatte er den Lehrstuhl für das Fach Rechtsme - dizin an der Universität Erlangen- Nürnberg inne.

Hans-Bernhard Wuermeling wur- de am 6. Februar 1927 in Berlin als ältester Sohn von Franz-Josef Wuermeling – dem ersten Bundes - fa milienminister – geboren. Wäh- rend des Krieges musste er im Alter von 14 Jahren sein Elternhaus ver- lassen, um nur wenig jüngere Jun- gen in einem Lager der Kinderland - verschickung zu betreuen. Später wurde er als Luftwaffenhelfer zum Schutz der Opelwerke in Rüssels- heim und der Remagener Rheinbrü- cke eingesetzt. Die letzten Kriegs- monate verbrachte er dank glückli- cher Umstände bei seiner Familie.

Nach dem Krieg legte er in Linz am Rhein die Abiturprüfung ab und schrieb sich im Jahr 1946 für das

Fach Humanmedizin ein. Er stu- dierte in Marburg und Tübingen.

Nach einigen Stationen – unter an- derem als Pflichtassistent und As- sistenzarzt – begann er 1957 eine Tätigkeit als Assistent am Institut für Rechtsmedizin der Universität Freiburg. 1966 habilitierte er sich.

In seiner Arbeit befasste er sich mit dem Thema „Alkoholresorption und Blutalkoholgehalt“. Er wurde Oberarzt und zum außerplanmä - ßigen Professor ernannt. Im Jahr 1973 erhielt er schließlich einen Ruf auf den Lehrstuhl für Rechts- medizin an der Universität Erlan- gen-Nürnberg. Das dortige Institut

für Rechtsmedizin leitete er bis zu seiner Emeritierung 1995.

Herausragende Verdienste hat er sich besonders im Bereich der Medizinethik erworben. Außer mit Fragen zum ärztlichen Berufsethos befasste sich Wuermeling vor allem mit ethischen Grenzfragen, wie der Gentherapie, dem selektiven Fe - tozid sowie Patientenverfügungen und Vorsorgevollmachten. Er legte eine Vielzahl von Veröffentlichun- gen und Abhandlungen zu den The- men vor. Zudem ist er Mitverfasser der Publikation „Christliche Patien- tenverfügung“ der evangelischen

Landeskirche Bayern. Daneben war er für eine Reihe von Gremien tätig.

Im Jahr 1986 wurde er zum Grün- dungspräsidenten der Akademie für Ethik in der Medizin in Göttingen gewählt. Das Amt des Präsidenten der Akademie hatte er bis zum Jahr 1988 inne.

Nicht zuletzt in der ärztlichen Selbstverwaltung war sein Sachver- stand gefragt. Von 1988 bis 1999 war er Vorsitzender der Ethikkom- mission der Bayerischen Landes- ärztekammer. Weit über die Gren- zen Bayerns hinaus hat er dieses Gremium verkörpert. Er steht für die Überzeugung, dass die Letztver- antwortlichkeit des Arztes nie in den Schatten eines bürokratischen Genehmigungsmechanismus treten darf. Sowohl die Bayerische Landesärztekammer als auch die Bundesärztekammer verdan- ken ihm eine fundierte Bera- tung. Von 1986 bis 2004 war er Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesärztekam- mer. In dieser Funktion war er an der Erarbeitung einer Viel- zahl von Richtlinien beteiligt.

Für die Politik war Wuermeling ebenfalls beratend tätig: Unter anderem war er von 1987 bis 1989 Mitglied im Nationalen Aids-Beirat.

Anerkennung und Respekt er- warb er sich, weil er sich gerade in schwierigen Situationen als verläss- licher Mitstreiter erwies. So war er 1992 Sprecher seiner Medizini- schen Fakultät in Sachen „Erlanger Baby“. Dabei handelte es sich um den Fall einer hirntoten Schwange- ren, die im Erlanger Universitäts- klinikum ihr Kind austragen sollte.

Hans-Bernhard Wuermeling ist weiterhin in vielerlei Hinsicht aktiv.

Er ist Leiter der Programmkommis- sion der Katholischen Ärztearbeit Deutschlands. Darüber hinaus pu- bliziert er Artikel über medizini- sche, aber auch nichtmedizinische

Themen.

Prof. Dr. med. Hans-Bernhard Wuermeling hat sich als Ethik - experte einen Namen gemacht.

Außerdem war er Lehrstuhl - inhaber für Rechtsmedizin in Erlangen-Nürnberg.

Foto: PFARR

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