Deutsches Ärzteblatt
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Jg. 109|
Heft 18|
4. Mai 2012 A 933NAMEN UND NACHRICHTEN
Prof. Dr. med. Rokuro Makabe, frühe- rer Leiter der Abteilung für Funktionsdia - gnostik und Lasertherapie an der Univer- sitätsaugenklinik in Frankfurt am Main, ist am 7. April im Alter von 81 Jahren ge- storben.
Prof. Dr. med. Günther Stark, ehemali- ger Chefarzt der Städtischen Frauenklinik Nürnberg, wird am 6. Mai 90 Jahre alt. Er war Vorstandsmitglied der Deutschen Ge- sellschaft für Gynäkologie und Geburtshil- fe, Vorsitzender des Berufsverbandes der Frauenärzte in Mittelfranken sowie Präsi- dent der Bayerischen Gesellschaft für Ge- burtshilfe und Frauenheilkunde. EB
AUFGABEN UND ÄMTER
Prof. Dr. med. Dr. h.c. Manfred Kauf- mann (65), Direktor der Klinik für Gynä- kologie und Geburtshilfe am Klinikum der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt am Main, ist Ende März in den Ruhestand getreten.
Dr. rer. nat. Meinrad Lugan (48), ist in seinem Amt als Vorstandsvorsitzender des Bundesverbandes Medizintechnolo- gie bestätigt worden.
Im Rahmen einer Forschungsförderung des Landes Nordrhein-Westfalen wurden zwei Oberärzte der Medizinischen Klinik am Universitätsklinikum Knappschafts- krankenhaus Bochum, Ruhr-Universität Bochum, zum W-2-analog-Professor be- rufen. Priv.-Doz. Dr. med. Anke Rein - acher-Schick (44) erhält eine Professur für klinische und translationale Gastroen- terologische Onkologie. Prof. Dr. med.
Roland Schroers (41) erhält eine Pro- fessor für Hämatologie und Stammzell- transplantation.
Priv.-Doz. Dr. med. Klaus Schmid (53), Institut und Poliklinik für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin, Medizinische Fakul- tät der Universität Erlangen-Nürnberg, ist zum außerplanmäßigen Professor er- nannt worden.
Prof. Dr. med. Peter Hau (43), Universi- tät Regensburg, hat zum 1. Mai den Ruf auf eine W-2-Stiftungsprofessur für Neu- roonkologie an der Universität Regens-
burg angenommen. EB
Verständigungsschwierigkeiten und kulturbedingte Konflikte zwischen Ärzten, Pflegepersonal und musli- mischen Patienten sind in deut- schen Arztpraxen und Krankenhäusern nicht selten. Schließlich leben derzeit mehr als drei Millionen Muslime in Deutschland. Ihre an - deren Wertvorstellungen werfen auch in der Ge- sellschaft neue Fragen zu medizinethischen und bioethischen Themen auf.
Die Bundesregierung hat jetzt darauf reagiert: Mit Dr. (TR) Dr. phil. Ilhan Ilkilic berief sie den ersten Türken mus limischen Glaubens in den Deut- schen Ethikrat.
Dort will Ilkilic den moralischen Einstellungen der muslimischen Bevölkerung in Deutschland Gehör verschaffen. „Ich betrachte es als meine Aufgabe, die Arbeiten dieses ILHAN ILKILIC
Erster Muslim im Deutschen Ethikrat
Gremiums aus der interkulturellen Perspektive zu reflektieren und zu unterstützen“, erklärt der 1967 in Kepsut (Türkei) geborene und seit den 90er Jahren in Deutschland le- bende Medizinethiker.
Ilkilic studierte zunächst Hu- manmedizin in Istanbul, danach Philosophie, Islamwissenschaften und Orientalische Philologie in Bo- chum und Tübingen. Seit 2005 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin der Univer- sitätsmedizin Mainz. Dort forscht er zu ethischen Fragen von Public Health Genetics, Gesundheitsethik, Gesundheitsmündigkeit sowie isla- mischer und interkultureller Bio- ethik. Zudem ist Ilkilic Mitglied der Arbeitsgruppe „Migration und Gesundheit“ der Zentralen Ethik- kommission bei der Bundesärzte- kammer und des Klinischen Ethik- komitees der Universitätsmedizin Mainz. Eva Richter-Kuhlmann
„Our Dream is a World Free of Poverty“ – „Unser Traum ist eine Welt frei von Armut.“ So steht es über dem Eingang zur Weltbank.
Dr. Jim Yong Kim hat sich diesen Leitspruch zu eigen gemacht, als er am 16. April seine Wahl zum Präsi- denten der internationalen Entwick- lungshilfeinstitution annahm. Bei der Suche nach Lösungen zur Be- kämpfung der Armut in der Welt wolle er Evidenz über Ideologie stellen und den Entwicklungslän- dern mehr Gehör verschaffen, er- klärte der 52-jährige Arzt und An- thropologe. Er wird nun vom 1. Juli an für fünf Jahre die Geschicke der Weltbank leiten.
Kim, der in Seoul in Südkorea ge- boren wurde, kam im Alter von fünf Jahren mit seinen Eltern in die USA und wuchs in Iowa auf. Er studierte Medizin und Anthropologie an der Harvard Universität und ist zurzeit Präsident des Dartmouth College, JIM YONG KIM
Ein Arzt an der Spitze der Weltbank
einer privaten Eliteuniversität in Hanover, New Hampshire/USA.
Im Gegensatz zu seinen Vorgän- gern verfügt Kim zwar über wenig Erfahrung in der Finanzwirtschaft, kennt aber die Arbeit in der Ent- wicklungshilfe. In den Armenvier- teln von Lima hat er in
den 90er Jahren an Stra- tegien zur Eindämmung der Tuberkulose mitge- wirkt und sich später als Direktor des Aids-Pro- gramms der Weltgesund- heitsorganisation dafür eingesetzt, dass auch die ärmsten der Armen Zu- gang zu Medikamenten erhalten. In den Slums von Lima habe er ge- lernt, dass es möglich
sei, „alle Widrigkeiten zu überwin- den, wenn wir die Armen stärken und uns darauf konzentrieren, Er- gebnisse zu erzielen“. Heike Korzilius Ilhan Ilkilic
Foto: privat
Jim Yong Kim
Foto: dpa