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Archiv "Praxisführung: Wir verstehen uns doch. Oder?" (23.09.2011)

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Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 108

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Heft 38

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23. September 2011 [82]

B E R U F

PRAXISFÜHRUNG

Wir verstehen uns doch. Oder?

Der möglichst reibungsarme Alltag einer Arztpraxis steht und fällt mit der Qualität des Mitarbeiter-Teams.

W

as ein gutes Team von ei- nem schlechten unterschei- det, ist nicht nur eine Frage der in- neren Stimmung und des äußeren Auftretens, sondern vor allem auch der Effektivität. Eine Gruppe von Menschen, die in gemeinsamer, miteinander verwobener Arbeit be- stimmte Aufgaben lösen und gewis- se Abläufe gewährleisten soll, bil- det nur dann eine gut funktionieren- de Einheit, wenn interne Konflikte laufend geklärt werden.

Der möglichst reibungsarme All- tag einer Arztpraxis steht und fällt mit der Qualität des Mitarbeiter- Teams. Gibt es innerhalb des Teams Unstimmigkeiten, wird sich dies früher oder später auf die

Arbeitsprozesse und so- mit auch auf die Zufrie- denheit der Patienten auswirken, die sich nur in einer Sicherheit und Ver- trauen vermittelnden At- mosphäre wahrhaft wohl

und gut aufgehoben fühlen. Des- halb ist es für ein entspanntes und erfolgreiches Miteinander aller Be- teiligten immens wichtig, dass Pro- bleme auf der sachlichen sowie auf der persönlichen Ebene innerhalb des Praxisteams rechtzeitig erkannt, analysiert und gelöst werden.

Viele Patienten kennen Situatio- nen beim Arzt, die einen unangeneh- men Eindruck hinterlassen: Da herrscht mitunter ein gereizter, un- höflicher Ton unter den Mitarbei- tern, es fallen unangemessene, spitze Bemerkungen, und damit wird deut- lich, dass hier Konflikte schwelen, die auch an die Oberfläche des Ar- beitsalltags drängen und diesen ganz gehörig stören können. Oftmals blei- ben derartige Entwicklungen dem Arzt als Chef der Praxis zunächst einmal verborgen, da seine Präsenz sich überwiegend auf die Behand- lungsräume beschränkt, in die sol-

che Missstimmungen seltener trans- portiert werden. Aus diesen Gründen ist es für eine gute, effektive Praxis- führung unerlässlich, regelmäßig nicht nur das Funktionieren der Ar- beitsprozesse zu überprüfen, son- dern vor allem zu gewährleisten, dass der Umgang der Mitarbeiter un- tereinander sich durch einen frucht- baren Teamgeist auszeichnet, der ge- pflegt und gefördert wird.

Dass es innerhalb der Zusam- menarbeit von unterschiedlichen Persönlichkeiten gelegentlich zu Unstimmigkeiten und Konflikten kommen kann, ist sicherlich unver- meidlich. Daher kommt dem regel- mäßigen Austausch, beispielsweise

in Teamsitzungen oder auch schon mal bei gemeinsamen Aktivitäten wie Seminaren oder Betriebsausflü- gen, eine große Bedeutung zu. In diesem Rahmen können wichtige Aspekte wie die Position einzelner Mitarbeiter im Team und deren Rangordnung, eventuelle hinderli- che Grüppchenbildungen, die man- gelnde Bereitschaft, die gemeinsa- men Ziele zu verfolgen, sowie mög- liche Spannungen identifiziert, for- muliert und behoben werden. Hat sich einmal eine grundsätzlich posi- tive und damit auch effektive Kon- fliktkultur in einem Team etabliert, innerhalb welcher der adäquate Um- gang miteinander angesichts von Schwierigkeiten festgelegt und trai- niert wird, ist es in der Regel immer wieder rasch möglich, Unstimmig- keiten zu erkennen und zu lösen.

Den professionellen Umgang mit Konflikten im Praxisteam sowie

den Weg zu einer ebenso angeneh- men wie effektiven Stimmung mit reichlich Teamgeist vermitteln Se- minare, zum Beispiel „Wir verste- hen uns doch. Oder?“. Hier wird aufgezeigt, wie ein Team funktio- nieren kann, wie mögliche Störfak- toren identifiziert und wie Konflik- te im Hinblick auf künftige Koope- rationen konstruktiv gelöst werden.

In diesem Zusammenhang wird be- tont, dass vor allem zwei Faktoren ganz entscheidend für das förderli- che Zusammenwirken aller Betei- ligten zur Zufriedenheit der Patien- ten sind: Offenheit und Wertschät- zung. Denn gestaltet sich der Um- gang miteinander und mit eventuel- len Konflikten klar und offen, können ungünsti- ge, unterschwellige Ent- wicklungen bereits im Ansatz erkannt und beho- ben werden. Eine wert- schätzende, respektvolle und verständnisvolle Hal- tung stellt die Grundlage für ein ge- lungenes Miteinander dar, schafft eine vertrauensvolle Atmosphäre und trägt in hohem Maß zur Moti- vation des Teams bei.

Die Verantwortung dafür, ein er- folgreiches Funktionieren des Pra- xisalltags zu gewährleisten, obliegt selbstverständlich auch dem Arzt oder Praxismanager. Und auch hier besteht die Möglichkeit, die Fähig- keiten für einen reflektierten und effektiven Führungsstil im Rahmen von Seminaren, zum Beispiel „Er- folgreich führen – Miteinander mehr erreichen“ unter professioneller An- leitung zu erlernen und zu trainie- ren. Auf diese Weise kann erarbeitet werden, alle vorhandenen Ressour- cen des Praxisteams geschickt zu nutzen und im Arbeitsalltag förder-

lich umzusetzen.

Sabine Neuwirth, München Coaching, Pullach bei München

Zwei Faktoren sind entscheidend für das förderliche Zusammenwirken

aller Beteiligten:

Offenheit und Wertschätzung.

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