NRW
BEWEGT SEINEKINDE R!
www.sportjugend.nrw
Nordrhein-Westfalen e. V.
Friedrich-Alfred-Allee 25 47055 Duisburg www.sportjugend.nrw
Redaktion
Susanne Ackermann Julian Blessing Birte Feyerabend
Inhalt Helge Heisters Johanna Jäckel
Philip Rietz – AOK NordWest
Philipp Topp – KreisSportBund Ennepe-Ruhr e. V.
Layout
media team Duisburg
Ausgabe
Duisburg, März 2020
Nachdruck – auch auszugsweise – nur mit Genehmigung der Herausgeber
1 | Die Idee des Sportkarussells . . . 4
2 | Chancen & Ziele des Sportkarussells. . . 5
3 | Arbeitsschritte zur Umsetzung des Sportkarussells . . . 6
| Arbeitsphase 1 – Ist-Analyse und Vorbereitung der Akquise von Vereinen, Schulen und Partnern . 7 Meilenstein 1: Gründung einer Steuerungsgruppe . . . 7
| Arbeitsphase 2 – Gewinnung von Sportvereinen . . . 8
Meilenstein 2: Auftaktveranstaltung für Vereine. . . 8
Meilenstein 3: Gründung der Projektgruppe Vereine . . . 8
| Arbeitsphase 3 – Maßnahmenplanung Projektgruppe Vereine . . . 9
| Arbeitsphase 4 – Kontakt und Zusammenarbeit mit Schulen. . . . 10
Meilenstein 4: Treffen zur Erweiterung der Projektgruppe Netzwerk . . . . 11
| Arbeitsphase 5 – Maßnahmenplanung Projektgruppe Netzwerk . . . . 12
Meilenstein 5: Finale Projektgruppentreffen (max. 2) . . . . 13
| Arbeitsphase 6 – Vorbereitung und Information (Übungsleiter*innen fortbilden, Eltern und Kinder informieren) . . . . 14
| Arbeitsphase 7 – Projektstart, Halbzeitbericht und Abschlussveranstaltung . . . . 15
Meilenstein 6: Start an Schulen . . . . 15
Meilenstein 7: Informationen für Eltern, Halbzeittreffen und Halbzeitbericht . . . . 15
Meilenstein 8: Abschlussveranstaltung. . . . 16
4 | Qualifizierung der Übungsleitungen . . . . 17
5 | Finanzierungsmöglichkeiten . . . . 18
| Hinweise zur Umsetzung des Programms nach dem Setting-Ansatz . . . . 18
6 | Qualitäts- und Ergebnissicherung durch Evaluation . . . . 19
| Terminübersicht . . . . 21
Literaturverzeichnis . . . . 22
Ergänzende Muster und Vorlagen finden Sie unter www.sportjugend.nrw/unser-engagement/
fuer-schulsport-und-ganztag/unterstuetzungsleistungen-zur-kooperation.
mehrere örtliche Vereine, die sich den Zeitraum teilen. Die beteiligten Sportvereine stellen dabei die Übungsleitungen (ÜL) und sollen über eine anschließende Mitgliederbindung profitieren. So wird das verlässliche Angebot auf mehrere Schultern verteilt und auf 4 oder 6 Wochen beschränkt. Die Angebotspalette der Sportarten in den Schulen rotiert wie ein Kinderkarussell auf dem Jahrmarkt. So bringt das Projekt
„Sportkarussell“ Kinder in Bewegung und lässt sie unter- schiedlichste Erfahrungen sammeln. Einmal einsteigen in das Karussell der Sportarten, die erste in der Schule angetroffene Sportart kennenlernen und nach kurzer Zeit auf eine andere Karussellfigur, bzw. eine neue Sportart umsteigen und neue Bewegungswelten entdecken. So verläuft das SpoKa über ein ganzes Schuljahr und die Kinder erfahren vielfältige Bewe- gungseindrücke aus bis zu sechs Sportarten.
Das vorliegende Handlungskonzept dient als Orientierung bei der Umsetzung des Sportkarussells durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Stadt- und Kreissportbünden. Es liefert Rahmenbedingungen und Handlungsempfehlungen zur Planung, Koordinierung und Durchführung für die Beteiligten.
Der schulische Ganztag ist in den vergangenen Jahren zu einem zentralen Feld der Kooperation von Sportvereinen und Schulen geworden. Hier begegnen sich mittlerweile so viele Sportvereine und Schulen wie nie zuvor als Bildungspartner auf Augenhöhe. Die Zusammenarbeit von Sportvereinen und Ganztagsschulen wird von vielen unterschiedlichen Faktoren beeinflusst, die sich zudem – je nach kommunaler Rahmen- setzung – erheblich voneinander unterscheiden können. Eine Hauptschwierigkeit liegt seitens der Sportvereine darin, ausreichend Übungsleitungen für die Nachmittagszeit zur Verfügung stellen zu können. Zudem stellt sich die Frage, wie Sportvereine trotz der „Sportversorgung“ im Ganztag Nachwuchs für die sportliche Kinder- und Jugendarbeit im Verein gewinnen können.
Das „Sportkarussell“ (SpoKa) ist ein Lösungsansatz, der genau an dieser Frage ansetzt. Entstanden aus einem Feldbeispiel wird dabei die Offene Ganztagsbetreuung als Schnittstelle zwischen Schulen und Vereinen genutzt, um möglichst vielen Kindern mehrere Sportarten in einem kurzen Zeitraum zu vermitteln. An die Stelle eines einzelnen Vereins, der z.B. eine AG im Ganztag ein komplettes Schuljahr durchführt, treten
1 | Die Idee des Sportkarussells
6 Wochen
6 Wochen 6 Wochen
6 Wochen
6 Wochen
6 W ochen
Schule
Abbildung 1: Beispiel eines Sportkarussells
Vielfältige Bewegungserfahrungen!
Kinder lernen sechs Sportarten innerhalb einer AG kennen!
Die bedeutsamste Entwicklungs- und Innovationsleistung ist laut Schulen und Eltern, dass die Kinder ein Schuljahr lang Sportarten entdecken, die sie sonst nicht ausprobie- ren würden. Innerhalb von sechs Wochen gewinnen die Kinder einen Einblick in eine Sportart und finden heraus, ob ihnen die Sportart liegt oder nicht.
Absehbares Sportangebot!
Der Sportverein muss nur für sechs Wochen Personal bereit- stellen!
Entscheidender Vorteil vor allem für kleine Vereine mit wenig Übungsleitungen ist der kurze Zeitraum von sechs Wochen, für den sie zuständig sind. Zwar stehen Berufstä- tige oder Studierende immer noch vor einer Herausforde- rung, jedoch zeigt die Erfahrung, dass sich viele Übungs- leitungen immer wieder engagieren – nicht zuletzt, weil sie weit im Voraus ihre Einsatzzeiten planen können.
Sportvereine arbeiten zusammen!
Nicht nur ein Verein profitiert von der Kooperation, sondern gleich mehrere Vereine haben die Chance, Kinder für ihren Sport und den Verein zu begeistern!
Über das SpoKa kommt man ins Gespräch. Das kann dazu führen, dass Vereine untereinander auch in anderen Bereichen kooperieren wie z.B. bei Aktionstagen oder durch das Zusammenlegen von Trainingsgruppen. Vor allem kleine Vereine mit relativ „unbekannten“ Sportar- ten profitieren von dem Modell.
Kooperation auf Augenhöhe!
Durch das professionelle Sportangebot werden Vereine als Bildungspartner wahrgenommen!
Durch den Einsatz in der Schule werden nicht nur die Kinder, sondern auch deren Eltern sowie die Schule auf die Sportvereine aufmerksam. Durch Rückmeldungen der Übungsleitungen an die Schulleitung bzw. Ganztagskoordination – z.B. zu besonderem Spaß und Talent der Kinder am Sport – können diese wiederum den Eltern eine direkte Rückmeldung geben. Über das reine Sportangebot hinaus können relevante Themen wie z.B. Gesundheitsförderung in den Fokus genommen werden, die die Leistungen und Expertise des organisierten Sports verdeutlichen.
Ein Abschlussfest bietet den Eltern die Gelegen- heit, die Vereine und Übungsleitungen persönlich
kennenzulernen. Darüber hinaus rücken regionale Bericht- erstattungen in der Presse die Vereine in den Mittelpunkt.
Auch das führt zu einem Imagegewinn für die Sportvereine.
Vernetzung in der Kommune!
Durch die Zusammenarbeit entsteht ein enger und kontinu- ierlicher Austausch zwischen den Beteiligten aus Schule, Ver- ein und Kommune!
Der Stadt- oder Kreissportbund kann durch den engen Kontakt zu den Vereinen auch eine Zusammenarbeit in anderen Projekten wie z.B. dem Kinder-Bewegungsabzei- chen anstoßen. Auch kann das SpoKa eine Zusammenar- beit mit weiteren Bildungspartnern fördern: zum einen kann die Kooperation mit den beteiligten Schulen intensiviert werden, neue Kooperationen können entste- hen und auch die Übertragung auf die Kooperation mit Kindergärten ist denkbar. Die nötigen Rahmenbedingun- gen werden vor Ort oftmals durch die Kommunalverwal- tung geschaffen. Das SpoKa kann ein Türöffner sein, um in der Kommune den organisierten Sport zu platzieren. Auf dieser Basis können Netzwerke entstehen, die langfristig die Kinder- und Jugendsportentwicklung sichern. Darüber hinaus kann beispielsweise die Rolle des organisierten Sports in der Regionalen Bildungskonferenz über die konkrete Zusammenarbeit geschärft werden – mehr Mitspracherecht könnte die Folge sein.
Sponsoren und Partner finden!
Das SpoKa bietet auch die Möglichkeit, neue Sponsoren zu gewinnen mit dem Argument, dass nicht nur ein einzelner Verein von einer Förderung beispielsweise durch die Sparkasse oder Krankenkasse profitiert, sondern gleich eine ganze Vereinslandschaft.
Politischer Hintergrund: Förderung der Vereinslandschaft, Jugendarbeit
Vereine
zsind nur kurze Zeit in der Verpflichtung
zteilen sich die zeitliche Belastung
zfinden so individuelle Lösungen für die Übungsleiter*innen
Sport- angebot
im 6-wöchigen
Wechsel z.B. jeden Mittwoch 5./6. Stunde
Schule
bietet Basis im offenen und gebundenen Ganztag
zpädagogische Zielsetzung
zSchulveranstaltung
zHaftung
zorganisatorischer Rahmen
Schulträger | Träger Ganztag: Transport, Finanzierung
Kreissportbund: Kontakte Verein/Schule, Übungsleiterscheine Förderung durch Sponsoren, Sportverbände, Krankenkassen o.ä.
Abbildung 2: Akteure im Sportkarussell und ihre Aufgaben
Um das Sportkarussell in Fahrt zu bringen, sind einige Arbeitsschritte bedeutend, die eine Umsetzung durch die jeweiligen Akteure erleichtern. Es gibt Meilensteine, die punktuell terminiert werden und Arbeitsphasen, welche sich über einen bestimmten Zeitraum erstrecken.
3 | Arbeitsschritte zur Umsetzung des Sportkarussells
Ein guter Zeitpunkt für den Start des Sportkarussells könnte die 4. Schulwoche sein. Die zeitliche Planung und Vorberei- tung kann, mit Rücksicht auf die Ferienzeiten, individuell festgelegt werden. Zur Orientierung dienen die Phasenüber- sicht und eine Tabelle zu Beginn jeder Arbeitsphase.
Abbildung 3: Meilensteine und Arbeitsphasenmodell
ARBEITSPHASE 3
Maßnahmenplanung „Projektgruppe Vereine“
ARBEITSPHASE 6
Vorbereitung und Information
ARBEITSPHASE 7
Projektstart, Halbzeitbericht und Abschluss- veranstaltung
ARBEITSPHASE 5
„Projektgruppe Netzwerk“
Gründung Steuergruppe
Gründung Projektgruppe (erweitert) Auftaktveranstaltung Vereine
Projektstart
Gründung Projektgruppe Vereine
Projektwoche
Halbzeitbericht Finale Projektgruppentreffen
ARBEITSPHASE 1
Ist-Analyse und Vorbereitung der Akquise von Vereinen, Schulen und Partnern
ARBEITSPHASE 2
Gewinnung von Sportvereinen
ARBEITSPHASE 4
Kontakt und Zusammenrbeit mit Schulen
6 Wochen
6 Wochen 6 Wochen
6 Wochen
6 Wochen
6 Wochen
Schule
Abschlussveranstaltung
Leitfragen:
z Gibt es bereits existierende Programme? Wo gibt es Bedarfe? Wo nicht?
z Vereine: Welche Vereine gibt es? Wie viele Mitglieder haben sie? Welche Sportarten sind wie oft vertreten? Wo sind die Vereine angesiedelt? Was für Infrastruktur haben sie? Wie sind sie personell aufgestellt? Wer ist Ansprech- partner, etc.
Verantwortlich für Gründung und Leitung der Steuerungs- gruppe ist die hauptamtliche Fachkraft des jeweiligen Bundes. Vor allem in Kreisen hat es sich bewährt, mit ehren- oder hauptamtlichen Funktionsträger*innen eines Stadt- sportverbandes und Mitarbeiter*innen der Stadtverwaltung (Sport- oder Schulamt) zusammen zu arbeiten. Mit welchen Partnern in der Anbahnung und Entwicklung des SpoKas gearbeitet wird, muss in jedem Bund neu entschieden werden und ist natürlich von persönlichen Kontakten abhängig.
ARBEITSPHASE 1 – Ist-Analyse und Vorbereitung der Akquise von Vereinen, Schulen und Partnern
Meilenstein 1: Gründung einer Steuerungsgruppe
z Schulen: Wo liegen die Schulen? Wer ist Ansprechpartner für den Ganztag, bzw. Sport? Welche Schulen kommen in Frage, welche nicht? Sind auch Kooperationen mit Förder- schulen oder Privatschulen denkbar? Welche Sportstätten sind verfügbar? Welche Materialien haben sie?
z Partner, Sponsoren und Förderer: Aus der Wirtschaft oder Krankenkassen, etc. je nach Ausrichtung des Projekts
Allgemeine Aufgaben der Steuerungsgruppe:
z Unterstützung der Fachkraft
z Projekt in seiner Gesamtheit im Blick haben (Arbeitsschrit- te, Arbeitsphasen, Projektgruppe, Zeitplan, Ziele, Angebo- te, etc.)
z Terminierungen planen
z Ist-Analyse und Akquise der Vereine, Schulen und Partner z Projektinterne Kommunikation und Moderation der
Projektgruppe
z (Fortlaufende) Evaluation führen (orientiert an den Indikatoren der Projektgruppe, z.B. Anwesenheitslisten in den AGs, Neuanmeldungen in Vereinen, etc.)
z Öffentlichkeitsarbeit (evtl. delegieren), Zwischenberichte, Elternbriefe, etc.
z Finanzierungsmodell und Sponsorenkontakt Zeitlicher Rahmen Verantwortlich Arbeitsschritte
Bis zur Gründung der Steuerungsgruppe
Fachkraft des SSB/KSB Bedarfe ermitteln
Informationen über Vereine, Schulen und Partner
Tabelle 1: Ist- Analyse und Vorbereitung der Akquise von Vereinen, Schulen und Partnern
Zunächst stellt sich die Frage, welche Vereine für das Sport- karussell in Frage kommen. Sportvereine mit aktiver Jugend- arbeit, für das Thema „Sport im Ganztag“ aufgeschlossene Vereinsfunktionär*innen und motivierte Übungsleitungen können frühzeitig begeistert werden.
Ziel der Auftaktveranstaltung ist es, alle Sportvereine und Mitglieder der Steuerungsgruppe einerseits über den genauen Ablauf des Sportkarussells zu informieren und andererseits erste verbindliche Rahmenbedingungen festzulegen.
Zu diesen gehören:
z Sechs-Wochen-Rhythmus; Startzeitpunkt und Ende bestimmen
z Konkretisierung des Zeitraums durch Festlegung des Wochentags und der Uhrzeit (z.B. mittwochs 14:00 – 15:30 Uhr an Schule A – weitere Absprachen müssen im Nach- gang auch mit entsprechenden Schulen abgestimmt werden). Wann und wie finden Absprachen mit den Schulen statt?
Um ein erstes Netzwerk zu bilden und eine Übersicht über mögliche Maßnahmen und Kooperationen zu bekommen, kann zusammen mit den interessierten Vereinen und der Steuerungsgruppe eine Projektgruppe Vereine (PGV) gebildet werden.
ARBEITSPHASE 2 – Gewinnung von Sportvereinen
Meilenstein 2: Auftaktveranstaltung für Vereine
Meilenstein 3: Gründung der Projektgruppe Vereine
Neben den offensichtlichen Partner-Vereinen können auch alle anderen Vereine per E-Mail/Brief (ggf. auch über die Stadtsportverbände/Sportverwaltung) über das geplante Projekt informiert sowie zur Auftaktveranstaltung eingeladen werden.
z Anzahl der Übungsleitungen (ÜL) und Kinder festlegen (Empfehlung: 1 ÜL und 1 Helfer*in sowie 16 Kinder) z Abrechnungsmodalitäten erläutern und – wenn möglich
– sich einigen
z Abschlussfest terminieren (Durchführung ca. 2 Wochen vor Sommerferien)
z Ansprechpartner*innen und Kontaktdaten für einen Informations-Flyer sammeln
z Sicherstellung des Angebotes im Krankheitsfall
Am Ende oder im Nachgang der Veranstaltung sollten sich Vereine bzgl. ihrer Mitwirkung am SpoKa festlegen.
Zeitlicher Rahmen Verantwortlich Arbeitsschritte Bis zur Gründung der
Projektgruppe Vereine
Steuerungsgruppe persönliche Ansprache besonders geeigneter Vereine allgemeine Einladung (E-Mail/Post) an alle Vereine
Tabelle 2: Gewinnung von Sportvereinen
Leitfragen:
z Ziele, Teilziele und Indikatoren bestimmen (z.B. Koopera- tionen zwischen Vereinen ausbauen; breites Sportangebot oder nur Mannschafts-/Ball-/Rückschlagsportarten?
Setzung von Schwerpunktthemen wie Gesundheit, Integration, Inklusion, o. Ä.? Wie viele Schulen können/
sollen betreut werden? Wie viele Kinder können/sollen später gebunden werden, etc.)
z Partner und Sponsoren gewinnen
z Es dürfen möglichst konkrete Sportangebote der Vereine zur weiteren Planung festgehalten werden, um diese in eine vorläufige Planungsübersicht zu übertragen z Erarbeitung eines Stundenplans
ARBEITSPHASE 3 – Maßnahmenplanung Projektgruppe Vereine
z Infrastruktur und Lage der Sporträume (Was ist wann, wo verfügbar?)
z Übungsleitungen (Wer kann wann Übungsleitungen stellen?)
z Trainings- und Wettkampfzeiten (Wann?)
z Ferien (Wann? Sind evtl. Angebote in den Ferien möglich?) z Jahreszeit (Zu welcher Jahreszeit sind welche Angebote
möglich?)
z Netzwerk und Erfahrungsaustausch: Wie präsentiert sich ein Verein so, dass möglichst aus Schüler*innen Mitglieder werden? Welche Sponsoren und Partner existieren evtl.
bereits?
Zeitlicher Rahmen Verantwortlich Arbeitsschritte Bis Kontakt mit Schulen
aufgenommen wird
Projektgruppe Vereine (Steuerungsgruppe &
Sportvereine)
Ziele definieren
Konkrete Sportangebote und vorläufigen Stundenplan konzipieren Netzwerk
Tabelle 3: Maßnahmenplanung Projektgruppe Vereine
Wurden in der Arbeitsphase 3 genügend Sportangebote (mind. sechs) gesammelt, die ein Sportkarussell ermöglichen, können im nächsten Schritt die Schulen durch persönliche Gespräche oder einen Infotermin über die möglichen Ange- bote unterrichtet werden.
Sofern nicht alle Schulen der Kommune vom Sportkarussell profitieren können, bietet es sich an, Auswahlkriterien festzulegen. Diese können z.B. sein, dass vor allem Schulen mit ausreichenden Sporträumen, hohem Anteil an Kindern mit Migrationshintergrund und wenig zusätzlichen Bewe- gungsangeboten ausgewählt werden.
Bei der Auswahl der Schulen können die Berater*innen im Schulsport (BiS) geeignete Einschätzungen liefern und bei der Auswahl unterstützen.
Leitfragen:
z Welche Bedarfe gibt es jeweils?
z Ziele, Teilziele und Indikatoren (z.B. wie viele Kinder können in Betreuungsplätzen unterkommen?) z Welche Sportarten können an der Schule ausgeübt
werden? Gibt es ggf. Präferenzen?
ARBEITSPHASE 4 – Kontakt und Zusammenarbeit mit Schulen
z An welchem Wochentag kann das Sportkarussell optima- ler Weise stattfinden?
z Können sowohl „Ganztags-Kinder“ als auch Kinder, die nicht am Ganztag teilnehmen, das Angebot des SpoKa wahrnehmen?
z Muss zu einzelnen Sportangeboten ein Transport organi- siert werden (dann wiederum Rücksprache mit der Stadtverwaltung bzw. Sponsoren)?
z Gespräche mit Schulen und ggf. Ausschuss für den Schulsport initiieren
z Gespräche mit Trägern führen und auch Finanzierung berücksichtigen
z Wie wird der Transport zu den Sportstätten ermöglicht und finanziert?
Als letzter Arbeitsschritt kann eine Rahmenvereinbarung zwischen den Akteuren unterzeichnet werden, um den Versicherungsschutz zu gewährleisten und Absprachen verbindlich zu fixieren. Darüber hinaus können darin Kriterien zur Qualifizierung einschließlich des erweiterten Führungs- zeugnisses beschrieben, aber auch die Leistungen der Schule oder des Trägers festgeschrieben werden.
Zeitlicher Rahmen Verantwortlich Beteiligt Arbeitsschritte Bis zur Gründung der
erweiterten Projektgruppe
Steuerungsgruppe BiS Ermittlung des Bedarfs von Schulen Ziele, Teilziele und Indikatoren definieren Klärung der Rahmenbedingungen bzw.
Unterschreiben der Rahmenvereinbarung Gespräche mit Trägern/Fördervereinen bzgl. der Finanzierung
Tabelle 4: Kontakt mit Schulen
Die Projektgruppe Vereine sollte im Laufe des Prozesses durch Experten aus Schule und Stadtverwaltung ergänzt werden, sodass die Kommunikation in alle relevanten Institutionen (Stadtverwaltung, Schule, SSV/GSV) gewährleistet ist. Die Fachkraft des KSB/SSB bzw. die Steuerungsgruppe ist hier in einer moderierenden und beratenden Funktion. Vor allem in der Anfangsphase (1. bis 3. Arbeitsphase) ist in der Regel eine intensive Betreuung notwendig, da das Themenfeld „Sport im Ganztag“ für Vereinsfunktionäre oftmals neu ist. Im weiteren Verlauf sollte eine eher beratende Funktion eingenommen werden. Wer in die Projektgruppe Netzwerk
aufgenommen wird und wie oft sich diese trifft, ist abhängig von den jeweiligen Rahmenbedingungen und sollte von der Steuerungsgruppe kommuniziert werden.
Meilenstein 4: Treffen zur Erweiterung der Projektgruppe
Aufgaben der Projektgruppe Netzwerk können sein:
z Finalisierung der Maßnahmenplanung
z Sicherung der Kommunikation und des Erfahrungsaus- tausches
z Planung des Abschlussfestes
Abbildung 4: Netzwerk Sportkarussell
KSB/SSB
Sport- amt
Stadtver- waltung
Leitfragen:
z Wo passen Angebote und Bedarf zusammen?
z Wo gibt es Engpässe (Gebäudebelegung, Übungsleitun- gen,…)? Wie könnten diese bewältigt werden (Koopera- tionen)?
z Welches sind gemeinsame Ziele?
z Wie sieht ein realistischer Stundenplan aus (OGS-Zeiten, bzw. schulinterne Besonderheiten)?
ARBEITSPHASE 5 – Maßnahmenplanung Projektgruppe Netzwerk
z Gibt es Absprachen mit der Schul- und Gebäudeverwal- tung?
z Könnten weitere Sportvereine das Angebot ergänzen?
z Ausarbeitung eines Konzepts und Exposés zur Gewinnung von Sponsoren
z Übungsleitungen benennen Zeitlicher Rahmen Verantwortlich Beteiligt Arbeitsschritte Zu/an den finalen
Projektgruppentreffen
Projektgruppe Netzwerk
Steuerungsgruppe &
Vereine & BiS &
Vertreter der Schulen &
Vertreter aus der Stadt- verwaltung
Zusammenführung der vorgeschlagenen Maßnahmen der PGV mit Bedarfen der Schulen Ziele, Teilziele und Indikatoren zusammenfassen Stundenplan ergänzen
Planungsübersicht ergänzen
Gespräche mit Trägern und Sponsoren bzgl. der Finanzierung
Tabelle 5: Maßnahmenplanung Projektgruppe Netzwerk
Zum letzten Projektgruppentreffen sollte die Presse eingela- den und es sollten möglichst Interviews mit den teilnehmen- den Vereinen arrangiert werden. Alternativ kann eine Pressemitteilung verfasst werden. Das Motto kann hier z.B.
lauten: „Das Sportkarussell nimmt Fahrt auf. Vereine in xxx bieten Kindern ein vielfältiges Sportangebot“.
Bei einem oder zwei finalen Projektgruppentreffen sollten die Ergebnisse der Arbeitsphase 5 diskutiert und falls nötig finalisiert werden. Bei der endgültigen Planung der Sportblö- cke ist die enge Zusammenarbeit mit den für die Sportstät- tennutzung verantwortlichen Mitarbeiter*innen der Stadt- verwaltung empfehlenswert. Sie wissen z.B., in welcher Halle bestimmte Sportarten stattfinden können (sind z.B. Tischten- nisplatten vorhanden, sind ausreichend Großgeräte vorhan- den) und können den Einsatz von Bussen einschätzen.
Meilenstein 5: Finale Projektgruppentreffen (max. 2)
Des Weiteren könnten folgende Punkte in der Folgeveran- staltung aufgegriffen werden:
z Den Zeitplan bestimmen und mit den Vereinen verbindlich beschließen
z Ansprechpartner*innen, Adressen, Telefonnummern sammeln und in den Flyer einarbeiten
z Schulen/Träger/Sponsoren in Kenntnis setzen, ggf. mit einladen und entsprechende Logos mit in den Flyer aufnehmen
z Elternbriefe in Zusammenarbeit mit Schulen vorbereiten z Fortbildung „Fit für den Ganztag“ kommunizieren
➠ Sensibilisierung für heterogene Zielgruppe „Ganztag“
und Empfehlung der Fortbildung für alle Zeitlicher Rahmen Verantwortlich Beteiligt Arbeitsschritte
Ca. 1 Monat vor den Sommerferien
Steuerungsgruppe KSB/SSB & SSV/ GSV
& BiS & Fachkraft &
Projektgruppe Netzwerk
rechtzeitige Einladung und Organisation der Räumlichkeiten
Ablaufplan verbindlich beschließen und in tabellarische Übersicht einpflegen
Presseveranstaltung planen und terminieren Informationen für die Elternbriefe sammeln Brief über die Schulen an Eltern verschicken
Berücksichtigung der „Gelingensbedingungen“ bei der Planung der Sportangebote und Sportstätten Klärung der Finanzierung und Sponsorensuche Erstellung des SpoKa Flyers
Tabelle 6: Planung des Projektgruppentreffens
Ein zentraler Erfolgsfaktor für das Gelingen der SpoKa-AGs sind die Übungsleitungen. Die Betreuung im Offenen Ganztag unterscheidet sich jedoch vom Vereinstraining und bringt
ARBEITSPHASE 6 – Vorbereitung und Information
(Übungsleiter*innen fortbilden, Eltern und Kinder informieren)
mitunter neue Herausforderungen mit sich. Informationen über Qualifizierungsmöglichkeiten werden im folgenden Kapitel beschrieben.
Zeitlicher Rahmen Verantwortlich/Beteiligt Arbeitsschritte Vor den Sommerferien Projektgruppe Vereine
Fachkraft
Briefing der betreffenden ÜL über die inhaltliche Gestaltung der Sportblöcke nach Empfehlung im Konzept Fortbildung „Fit für den Ganztag“ terminieren und organisieren
Tabelle 7: Übungsleitungen fortbilden
Zeitlicher Rahmen Verantwortlich/Beteiligt Arbeitsschritte Nach dem Projektgruppentreffen,
bis zum Projektstart (nach den Sommerferien)
Vertreter*in der Schulen Elternbriefe verteilen Kinder wählen SpoKa-AGs
Tabelle 8: Eltern und Kinder informieren
Optional können während einer Projektwoche zu Beginn des Schuljahres, Vereine ihre Angebote vorstellen. Den Übungs-
Kinder an den Sportverein zu binden bedeutet, Kinder für den Sport im Verein zu begeistern. Das alleine reicht aber oft nicht aus, denn auch die Eltern gilt es zu begeistern – sie
ARBEITSPHASE 7 – Projektstart, Halbzeitbericht und Abschlussveranstaltung
Meilenstein 7: Informationen für Eltern, Halbzeittreffen und Halbzeitbericht
leitungen dient das als erster Test und kann den Kindern einen ersten Eindruck von der jeweiligen Sportart vermitteln.
melden die Kinder schließlich im Verein an. Dies kann durch kontinuierlichen Kontakt und Informationsweitergabe gelingen.
Um den Start pressewirksam zu gestalten und damit vor allem den Vereinen eine Plattform zu geben, können alle teilnehmenden Vereine und Übungsleitungen zur ersten Sporteinheit zusammen kommen. Auch für Sponsoren ist dies eine gute Gelegenheit, sich zu positionieren.
Nach der Auftaktveranstaltung gilt es, eine regelmäßige Kommunikation zwischen allen Beteiligten zu gewährleisten.
Dabei sollten vor allem folgende Aspekte berücksichtigt werden:
Meilenstein 6: Start an Schulen
z direkte Rückmeldung der ÜL an Schule/OGS im Falle von Verletzungen, Nicht-Erscheinen von Kindern, Verhalten- sauffälligkeiten
z Rückmeldung der ÜL und der Schule bei organisatorischen Veränderungen (Hallenbelegung, Wechsel von
Ansprechpartner*innen, etc.), die alle weiteren Sportblö- cke bzw. Übungsleitungen betreffen
z Abrechnung der jeweiligen Sportblöcke mit den Vereinen/
Übungsleitungen
z Erinnerung der Vereine an ihren jeweiligen SpoKa-Einsatz durch die Fachkraft
Zeitlicher Rahmen Verantwortlich/Beteiligt Arbeitsschritte Am Tag der Veranstaltung
Kontinuierlich
Fachkraft
ÜL
Fachkraft & Steuerungsgruppe
Presse und alle Beteiligten (Vereine, ÜL, Schule, Träger, Sponsoren) informieren
regelmäßiger Austausch mit Schulleitung über den Ablauf und die Gruppe
Kommunikation zwischen allen Beteiligten sicherstellen Abrechnung mit allen Beteiligten
Tabelle 9: Start der SpoKa-AGs
Zeitlicher Rahmen Verantwortlich/Beteiligt Arbeitsschritte Kontinuierlich
Punktuell
Fachkraft & Steuerungsgruppe
Projektgruppe Vereine
Relevante Informationen aus der Evaluation sammeln und an die Vereine/Eltern geben
Kontaktaufnahme mit Eltern
Tabelle 10: Einbindung der Eltern
Über ein Halbzeittreffen in einer der teilnehmenden Schulen können den Eltern erste Rückmeldungen einer Evaluation gespiegelt und persönliche Kontakte zu den Vereinen und Übungsleitungen ermöglicht werden. Darüber hinaus kann an diesem Termin ein Infoblock z.B. zu den Themen Bewegungs-
Die Erkenntnisse aus dem Halbzeittreffen und den vorherge- henden Informationen können in einem Halbzeitbericht zusammengefasst werden.
förderung im Kindesalter und „Das habe ich beim Sport gelernt“ stattfinden, der durch Fachkräfte angeleitet wird und Eltern die Bedeutung von Gesundheitsmaßnahmen im Schulalter aufzeigt. Auch Rückmeldungen der Eltern hinsicht- lich ihrer Wahrnehmung können gesammelt werden.
Zeitlicher Rahmen Verantwortlich/Beteiligt Arbeitsschritte Im Schulhalbjahr
Beim Halbzeittreffen
Projektgruppe Netzwerk Fachkraft & Steuerungsgruppe
Fachkraft & Steuerungsgruppe
Halbzeittreffen organisieren
Erstellung eines Informationsschreibens an die Eltern mit Einladung zum Infotermin
Abschlussveranstaltung planen
Tabelle 11: Planung des Halbzeittreffens
Zum Ende des Schuljahres wird von den Initiator*innen ein Abschlussfest geplant. Hauptsächlich dient dieses Fest dazu, den Vereinen eine weitere Plattform zu geben und gemein- sam mit Kindern und Eltern einen Abschluss zu finden. Die Eltern werden eingeladen und können sich bei Interesse der Kinder an bestimmten Sportarten bei den Verantwortlichen informieren. Zusätzlich können alle Vereine einen Trainings- gutschein an Interessierte austeilen. Dieser soll den ersten Kontakt zur Sportstätte für die Eltern erleichtern, da er
Meilenstein 8: Abschlussveranstaltung
unabhängig von einer Mitgliedschaft eine Testphase darstellt.
Die Kinder durchlaufen an diesem Tag eine Art Spiele-Par- cours oder Stationslauf, um nochmal möglichst alle Sportar- ten, die im Laufe des Jahres angeboten wurden, zu testen.
Beim Abschluss bekommen die Kinder Teilnahmeurkunden und ggf. T-Shirts des Sportkarussells. Die Sponsoren und Förderer können ebenfalls an diesem Tag ihr Unternehmen präsentieren und Kontakt zu den Familien aufnehmen.
Zeitlicher Rahmen Verantwortlich/Beteiligt Arbeitsschritte Während des zweiten
Schulhalbjahrs
Fachkraft/
Projektgruppe Netzwerk ÜL
Projektgruppe Vereine Projektgruppe Netzwerk
Einladung und Einbindung (Gestaltung der Sportangebote) der Partner
Organisation der Mitmachangebote Erstellung eines Vereinsgutscheins Z.B. T-Shirts , Medaillen oder Urkunden Helfer*innen und Verpflegung organisieren Elterneinladung sowie Presseeinladung
Tabelle 12: Planung der Abschlussveranstaltung
Ein zentraler Erfolgsfaktor für das Gelingen der SpoKa-AGs sind die Übungsleitungen. Diese müssen jedoch oft für die heterogene Zielgruppe im Ganztag sensibilisiert werden. Die Erfahrungen in der Arbeit mit Kindern im Ganztag zeigen: Was im Vereinstraining funktioniert, muss noch lange nicht in der Schule klappen. Während für Kinder oft der Spaß und das Auspowern im Vordergrund stehen, richten Übungsleitungen ihr Angebot ähnlich des Vereinstrainings auf die Vermittlung ihrer Sportart und die damit verbundenen Techniken und motorischen Fähigkeiten aus.
Geschieht dies aber nicht auf spielerische Art und Weise, kann es zu Desinteresse oder sogar Frustration bei den Kindern führen. Auch der Umgang mit „verhaltensauffälligen bzw. schwieri- gen Kindern“ kann oft nur mit der verantwortli- chen Sportlehrkraft bzw. den OGS-
Mitarbeiter*innen gelöst werden. Um darauf vorbereitet zu sein und auch selbst schnell und angemessen handeln zu können, ist eine Fortbildung für Übungsleitungen im Bereich „Fit für den Ganztag – Umgang mit schwierigen Kindern und Situationen“
sinnvoll. Diese richtet sich in erster Linie an im Arbeitsfeld Schule/Ganztag noch unerfahrene Übungs- leitungen und ist gerade vor dem Hintergrund der Mitgliederbindung empfehlenswert.
Des Weiteren bietet das Handbuch für Teilnehmer*innen (Landessportbund NRW, 2014) eine grundlegende Orientierung zur Vorbereitung und Durchführung der jeweiligen Sporteinheiten. Sowohl der exemplarische Aufbau von Stunden als auch Praxisbeispiele zur Einstim- mung oder zum Kennenlernen sind dort übersichtlich und verständlich dargestellt. Viele Fachverbände haben mittler- weile sportartspezifische Stundenkonzeptionen speziell für die Zielgruppe „Kinder im Ganztag“ entwickelt. Auf den jeweiligen Internetseiten und bei den Ansprechpartner*innen der Fachverbände (hauptberufliche Fachkräfte und/oder Schulsportbeauftragte) können diese, soweit vorhanden, angefragt werden.
5 | Finanzierungsmöglichkeiten
Obwohl die Sportvereine in der Regel gemeinnützig und ehrenamtlich arbeiten, werden Kosten entstehen: Neben benötigtem Material, Platz- oder Hallenmieten und Fahrtkos- ten zu den Sportstätten wird auch für die Übungsleitungen in manchen Fällen ein Honorar, vielleicht auch nur eine Auf- wandsentschädigung zu zahlen sein.
Möglichkeiten der Finanzierung können sein:
z Mittel der Schule (Förderverein und Elternbeiträge) z Landesprogramm „1000x1000 – Anerkennung für den
Sportverein“: Gefördert werden Kooperationsmaßnahmen der Sportvereine in den Bereichen „schulischer Ganztag“
und „Kindertageseinrichtungen“
z Das Förderprogramm „Schulsportgemeinschaften“ legt seinen Fokus auf die Kooperation von Sportvereinen und Schulen
z Da es sich bei dem Projekt um eine Schulveranstaltung handelt, wird der Transport der Kinder zu den städtischen und vereinseigenen Sportstätten vom Schulträger oder der Ganztagseinrichtung gewährleistet
Bei entsprechender inhaltlicher Ausrichtung des Sportkarus- sells kann es lohnend sein, Krankenkassen für eine finanzielle Förderung anzusprechen – Näheres hierzu im folgenden Absatz.
Hinweise zur Umsetzung des Programms nach dem Settingansatz
Das Konzept „Sportkarussell“ ist grundsätzlich auf die individuellen Bedürfnisse der Kinder, aber auch auf regional bestehende Möglichkeiten des Sporttreibens ausgerichtet, sodass vorhandene Strukturen und Rahmenbedingungen genutzt und punktuell weiterentwickelt werden (BZgA, 2003). Dies entspricht grundsätzlich dem Setting-Ansatz, dem die Idee zu Grunde liegt, dass „Gesundheit kein abstrak- tes Ziel ist, sondern im Alltag hergestellt und aufrechterhal- ten wird“ (Altgeld, 2004, S. 807f.). Im Zuge des Präventions- gesetzes, welches 2015 verabschiedet wurde, wird diesem Ansatz eine erhöhte Bedeutung beigemessen. Vor allem Kinder sind in ihren Lebenswelten für Akteure der Gesund- heitsförderung sehr gut erreichbar, wie zum Beispiel bei Grundschulkindern, die sich heutzutage zum Großteil ganztägig an der Grund- bzw. Ganztagsschule befinden.
Der „Leitfaden Prävention“ der gesetzlichen Krankenkassen (GKV-Spitzenverband, 2010) gibt insbesondere nachfolgende Grundsätze zur Durchführung von Setting-Maßnahmen in Schulen vor:
1. Die Schule dient nicht nur als Zugangsweg zur Erreichung der Schüler*innen, sondern ist selbst Gegenstand gesund- heitsförderlicher Umgestaltung.
2. Zielgruppen sind insbesondere die Schüler*innen und deren Familien.
3. Der Bedarf der Zielgruppen an gesundheitsfördernden Interventionsmaßnahmen ist z.B. durch Daten der Gesundheitsberichterstattung sowie einer schulischen Unfall- und Fehlzeitenstatistik begründet.
4. Die Projektangebote werden von den Schulen tatsächlich nachgefragt.
5. Es handelt sich um Gemeinschaftsprojekte mit mehreren Partnern bzw. Finanzierungsträgern.
6. Umsetzung und Ergebnisse der Interventionen werden dokumentiert und evaluiert und jedem Partner zur Verfügung gestellt.
Dieser Setting-Ansatz nach § 20 Abs. SGB V kann finanziell gefördert werden, wenn die aufgelisteten Merkmale eines Settings der Gesundheitsförderung in Schulen thematisiert werden.
Ausdrücklich nicht förderungsfähig durch Krankenkassen sind u.a. isolierte Kursangebote, die nicht von strukturellen Veränderungsaktivitäten in Settings begleitet werden (GKV-Spitzenverband, 2010).
Damit das „Sportkarussell“ für eine finanzielle Förderung gemäß Setting-Ansatz infrage kommen kann, müssen einige übergreifende Anforderungen berücksichtigt werden.
Essentiell ist dabei die Einbindung des Konzepts in die Gesamtstruktur der Schule und das Hinzuziehen der unter- stützenden Krankenkasse zum Netzwerktreffen des Projekts.
Die Perspektive des GKV-Spitzenverbands, vertreten im Sportkarussell durch die jeweilige Krankenkasse, zielt auf die Schaffung regionaler Rahmenbedingungen, die künftig für alle Kinder niederschwellige Zugänge zum Sport schaffen und zur Gesundheitsförderung beitragen.
Verschiedene Formen der Evaluation können auf mehreren Ebenen fortlaufender Bestandteil des Programms sein.
Warum sollte eine fortlaufende Evaluation Bestandteil des SpoKas sein?
Was sich zunächst evtl. abschreckend anhört, dient über lange Sicht der Vereinfachung, Kontrolle und Bestätigung der beteiligten Personen und Prozesse. Wer sich frühzeitig für eine strukturierte Evaluation ent- scheidet und diese geplant einleitet und begleitend zu laufenden Prozessen führt, hat es später leichter. Am Ende des Schuljahres können die Daten schnell und einfach ausgewertet und Interessierten zur Verfügung gestellt werden. Gleichzeitig bietet sie die Grundlage für weitere Planungen.
Wurden gesteckte Ziele erreicht?
Wenn schon in der Maßnahmenplanung Ziele und Teilziele (evtl. verknüpft mit Indikatoren) gesetzt wurden, kann sich eine Evaluation darauf beziehen. Wenn sich Effekte erkennen lassen, kann dies auch zu Selbstbestäti- gung führen und als Erfolg verbucht werden. Diese können visualisiert werden und über Berichte in der Zeitung oder auf der Homepage veröffentlicht werden.
Was kann verbessert werden?
Aus den Ergebnissen einer Evaluation kann man für die Fortsetzung des Programms oder für zukünftige Program- me lernen. Aufgaben können mit weniger Aufwand geplant, Ressourcen geschont und Prozesse optimiert werden. Erfahrungswerte gehen auch beim Wechsel von Verantwortlichkeiten nicht verloren.
Welche Instrumente sollten für die Evaluation des SpoKas genutzt werden?
Das hängt in erster Linie davon ab, wozu die beteiligten Akteure grundsätzlich bereit sind und welche Ziele verein- bart wurden. Generell empfiehlt sich aber, sowohl eine quantitative als auch eine qualitative Evaluation zu führen.
Dabei sollten sowohl die Prozessqualität als auch die Ergebnisqualität betrachtet werden.
Ziel Teilziel/Indikator Fragestellung Quantitatives Instrument
Qualitatives Instrument Netzwerk
ausbauen und Sportentwicklung
Kooperationen zwischen Vereinen und Vereinen/
Schulen/Partnern
Wie viele Kooperationen?
Welche?
Statistische Erfassung
Nachhaltige Finanzierung sichern
Finanzierungsformen/
Sponsoren
Wie viele Sponsoren?
Welche?
Wie lang?
Wie viel?
Statistische Erfassung
Flächendeckende Verbreitung des SpoKas
Anzahl der Beteiligten Vereine, Schulen und Partner
Wie viele Vereine, Schulen und Partner?
Wo?
Statistische Erfassung
Viele TN-Plätze in AGs einrichten
teilnehmende Kinder in den AGs
Wie viele Kinder wurden betreut?
Teilnehmer listen in den SpoKa-AGs Verteilung
erkennen
Zulauf einer bestimmten Sportart/im Vergleich zu anderen Sportarten
Wie viele Kinder waren bei einer bestimmten Sportart?
Teilnehmer listen in den SpoKa-AGs
Sportvereinsent- wicklung
Akquise von Mitgliedern für Sportvereine
Wie viele Kinder aus SpoKa-AGs wurden Mitglied in einem der beteiligten Vereine?
Statistische Erfassung von Neuanmeldungen
Sportvereinsent- wicklung
Auskunft über die weitere vereinssportliche Laufbahn der Kinder und ggf. über das eigene Sporttreiben;
Rückschlüsse auf mögliche Zusammenhänge zwischen Sportvereinszugehörigkeit der Eltern und Kindern etc.
Treiben Sie Sport?
Sind Sie Mitglied in einem Sportverein?
Werden Sie Ihr Kind bei einem Sportverein anmel- den?
Fragebögen an Eltern
Verbesserung des SpoKas
Einschätzung der ÜL aus der Praxis
Welche Fähigkeiten haben die Kinder erworben/kennen gelernt?
Welche Probleme in der Kommunikation mit beteilig- ten Akteuren gab es?
Gibt es Verbesserungsvor- schläge
Fragebögen an Übungsleiter
Gelingen/
Nicht-Gelingen des SpoKas
Einschätzung zum Gelingen/
Nicht-Gelingen des SpoKas bekommen
Warum war der Zulauf zu einer Sportart hoch/niedrig?
Hatten die Kinder Spaß?
Semi-strukturierte Interviews mit Schul leitungen/
GT-Trägern Beispiele könnten sein:
Terminübersicht
Termin Datum Verantwortlich Beteiligt Arbeitsschritte/Ziele
Gründung einer Steuerungsgruppe
Fachkraft KSB/SSB Verantwortlichkeiten
zuteilen Auftaktveranstaltung
für Vereine
Steuerungsgruppe Sportvereine Informieren und erste Verbindlichkeiten in Rahmenvereinbarung klären
Gründung der Projekt- gruppe Vereine
Steuerungsgruppe Sportvereine Verantwortlichkeiten, Ziele, Konzeption, Netzwerk Kontakt mit Schulen/
Infotermin
Steuerungsgruppe Schulen Schulen informieren und
akquirieren Erweiterung der
Projektgruppe
Steuerungsgruppe Projektgruppe Vereine &
BiS & Vertreter*innen der Schulen &
Vertreter*innen aus der Stadtverwaltung
Austausch von Expertise
Projektgruppentreffen Projektgruppe Netzwerk Ergebnisse der Arbeits-
phase 5 diskutieren und falls nötig finalisieren, Sportstätten, Flyer, Infobriefe, etc.
Projektwoche Projektgruppe Netz-
werk, ÜL, individuelle Schule
Kennenlernen, Test
Projektstart Projektgruppe Netz-
werk, ÜL, individuelle Schule
Eltern, Presse Öffentlichkeitsarbeit
Halbzeittreffen Steuerungsgruppe Projektgruppe Evaluation, Informati-
onsvorbereitung Eltern
& Schulen
Abschlussveranstaltung Steuerungsgruppe,
individuelle Schule
Projektgruppe, ÜL, Presse
Plattform für Vereine, Trainingsgutscheine, Kontakt zu Eltern, Urkunden und Abschluss
Literaturverzeichnis
z GKV-Spitzenverband (2010): Leitfaden Prävention. Handlungsfelder und Kriterien des GKV-Spitzenverbandes zur Umset- zung von §§ 20 und 20a SGB V vom 21.06.2000 in der Fassung vom 27.08.2010. Berlin: GKV-Spitzenverband.
z Landessportbund NRW (2014): Basismodul – Handreichung für Teilnehmer. Duisburg: Landessportbund NRW
z R. Altgeld, T. (2004): Gesundheitsfördernde Setting in benachteiligten städtischen Quartieren. Expertise im Auftrag der Regiestelle E&C der Stiftung SPI. Berlin.
5729/03.2020/digital
Fax 0203 7381-616
E-Mail: Sportjugend@lsb.nrw www.sportjugend.nrw