Berufsberatung auf dem
Hochschulcampus Bielefeld:
Jahresbericht 2020
A G E N T U R F Ü R A R B E I T B I E L E F E L D , B E R U F S B E R A T U N G
Martin Griepentrog
Berufliche Beratung und Orientierung von
Studierenden und Akademiker*innen im Jahr 2020
Die Uni-Halle im Frühjahr 2020
Impressum
Agentur für Arbeit Bielefeld Tel.:0521 /587-1258 Dr. Martin Griepentrog
e-Mail: martin.griepentrog@arbeitsagentur.de
Inhalt:
1. Vorwort S. 4
2. Aus unserer Arbeit in der Corona-Krise:
2.1. Angebote, Formen, Berater*innen-Kapazitäten
seit der „ersten Welle“ S. 5
2.2 Beratungs-Spaziergänge auf dem Hochschulcampus S. 6 2.3. Die akademische Berufsberatung in der Pandemie –
ein Fallbeispiel S. 7
3. Kooperationen mit Hochschulangehörigen
und Hochschul-Einrichtungen S. 11
4. Gruppenveranstaltungen 2020 S. 13
5. Ausblick: Die „lebensbegleitende Berufsberatung“ auf dem
Hochschulcampus ab dem Sommersemester 2021 S. 17
Vorwort
Zum elften Mal legt die akademische Berufsberatung der Agentur für Arbeit am Hochschulstandort Bielefeld ihren Bericht über die Arbeit des vergangenen Jahres vor – wobei dieser Bericht über unsere Arbeit im Pandemie-Jahr 2020 nicht den üblichen Aufbau und Umfang hat: Wir skizzieren, wie unsere Beratungen und
beruflichen Orientierungsveranstaltungen von der ersten Welle im Spätwinter bis zum Lockdown am Jahresende unter den veränderten Bedingungen stattgefunden haben und gehen auf die weitergeführten Kooperationen mit Hochschul-Fakultäten und – Fachbereichen ein. Neu sind bei uns Erfahrungen mit Beratungs-Spaziergängen (walk & talk) im Corona-Jahr 2020 und die digitalen Formen unserer
Veranstaltungen, die wir im Überblick auflisten. Zum Schluss informieren wir Sie über eine veränderte organisationale und personelle Aufstellung seit Anfang 2021 bei uns.
Wir wünschen Ihnen, wie immer, eine gewinnbringende Lektüre und - dieses Mal ganz besonders - Gesundheit und eine zügige Rückkehr zur Präsenz an den Hochschulen.
Bielefeld, im Juni 2021 Martin Griepentrog
2. A
us unserer Arbeit in der Corona-Krise
Vor den Büros der Hochschulberatung der Agentur für Arbeit im Uni-Hauptgebäude, Sommersemester 2020
2.1. Angebote, Formen, Berater*innen-Kapazitäten seit der „ersten Welle“ der Pandemie
Mit Beginn der „Ersten Welle“ der Corona-Pandemie und des ersten Lockdowns Ende März/ Anfang April 2020 wurde auch die Arbeit der Beratungsstelle der Agentur für Arbeit im Hauptgebäude der Universität umgestellt:
Die Büros wurden für den Publikumsverkehr – der auf dem Hochschulcampus praktisch nicht mehr vorhanden war - geschlossen.
Von den Berufsberater*innen führte lediglich Martin Griepentrog die
Beratungs- und Orientierungsarbeit unvermindert weiter, Anja Hermbecker und Anette Käding wurden bis Jahresende 2020 – wie die meisten
Berufsberater*innen der Bundesagentur für Arbeit – vor allem für die Bearbeitung von Anträgen auf Kurzarbeitergeld eingesetzt.
Die meisten angekündigten Veranstaltungen konnten durchgeführt werden, siehe auch Abschnitt 4 dieses Berichts: ausschließlich in Distanz, mit Telefon- und Videokonferenzen.
Im Sommersemester 2020 konnten die überwiegend schon vor Ausbruch der Pandemie verabredeten Kooperationen mit hochschulischen Fachbereichen, Lehrenden und Beratungsstellen in Gestalt gemeinsamer digitaler
Veranstaltungen durchgeführt werden; im Wintersemester 2020/21 wurden diese fortgesetzt (vgl. Abschnitt 3 dieses Berichts).
Beratungsgespräche wurden mit Ausbruch der Pandemie vor allem als Telefonberatungen durchgeführt, ab dem Sommersemester 2020 wahlweise
auch als „Beratungs-Spaziergänge“ auf dem Hochschulcampus (siehe folgenden Abschnitt).
Persönliche Beratungen mit einem besonders geschützten Video-Kanal, bei dem Vertraulichkeit und Datenschutz gesichert ist, stellte die Bundesagentur für Arbeit erst um den Jahreswechsel 2020/21 zur Verfügung.
2.2. Beratungsspaziergänge auf dem Bielefelder Hochschulcampus in der Corona-Krise
Im Lauf des Frühjahrs 2020 haben wir, neben dem Standardangebot
„telefonische Beratung“, auch Beratungsspaziergänge im Freien auf dem Bielefelder Hochschulcampus angeboten:
Das Angebot – Auszug aus unserem Programm:
Dr. Martin Griepentrog, Berater für akademische Berufe, bietet Ihnen als Alternative zur Telefonberatung in der Corona-Zeit auch persönliche Treffen auf dem Campus der Universität Bielefeld im Freien an.
Der Treffpunkt ist dabei jeweils zur verabredeten Uhrzeit der Haupteingang des Hauptgebäudes der Uni Bielefeld. Wir gehen dann ein paar Schritte und nutzen jeweils passende Sitzgelegenheiten und Tische auf dem Uni-Gelände für unser Gespräch.
In dieser Form können alle Beratungsformate dieses Programms – außer der Telefon-Sprechstunde für Kurzgespräche – durchgeführt werden. Für diese Form des Gesprächs können Sie sich auch noch entscheiden, wenn Ihr Beratungstermin schon vereinbart worden; bei sehr schlechter Wetterlage können wir kurzfristig auf ein telefonisches Beratungsgespräch umsteigen.
Die Erfahrungen:
Inanspruchnahme: Die Ratsuchenden, die Wert auf eine persönliche Begegnung mit dem Berufsberater legten und deshalb um die Verabredung eines
gemeinsamen Spaziergangs baten, bildeten meist die kleinere Gruppe im
Vergleich zu denjenigen, die telefonisch beraten wurden. Im Sommerhalbjahr mit überwiegend gutem Wetter kamen mehrfach in der Arbeitswoche, häufig auch
mehrfach am Tag, persönliche Treffen im Freien zustande. Mit Eintritt der kalten Jahreszeit und zugleich mit Beginn des Winter-Lockdowns konnten, auch wegen der Verpflichtung zu möglichst viel Homeoffice-Tagen, Beratungsspaziergänge kaum noch durchgeführt werden.
Beraterische Beobachtungen: Durch die persönliche Begegnung und das gemeinsame Gehen im Freien ergab sich in den Beratungsgesprächen eine
„leichtere“, ressourcen- und lösungsorientierte Betrachtung der von den
Ratsuchenden eingebrachten Problemstellungen, auch und gerade wenn es sich dabei um persönlich belastende Erfahrungen, Erlebnisse und Befürchtungen handelte.
Organisatorisches: Die übliche Beratungszeit von einer Stunde pro Termin erwies sich als tendenziell zu knapp; 75 oder 90 Minuten Zeit pro Termin sind für das Format „Beratungsspaziergang“ angemessener.
Auf die Mitführung eines Rechners/Laptops während des Gesprächs wurde bewusst verzichtet; die Gesprächsqualität und –tiefe gewann dadurch.
Umfangreichere Nacharbeiten, Recherchen usw. nach dem Termin am Rechner waren in der Regel erforderlich und zeitlich zusätzlich einzuplanen bzw. an den jeweiligen Arbeitstag „dranzuhängen“.
Insgesamt hat sich das Format „Beratungsspaziergang“ als so produktiv
erweisen, dass es auch in der Zeit nach der Pandemie weiter angeboten werden wird.
2.3. Die Akademische Berufsberatung in der Pandemie – ein Fallbeispiel 22.07.2020/ Anmeldung zur Beratung:
Sehr geehrter Herr Griepentrog,
mein Name ist [….], ich habe vor vielen Jahren einmal ein Berufsfindungsseminar für Geisteswissenschaftler von Ihnen besucht und habe Ihre Beratung in bester
Erinnerung, zudem hatten kürzlich zwei Freundinnen von mir zielführende Gespräche mit Ihnen.
Daher würde es mich sehr freuen, wenn Sie auch mit mir ein oder ggf. mehrere Life- Work-Planning-Gespräche führen würden. Ich arbeite seit 12 Jahren im …
[Arbeitgeber im Medien-Segment], habe dort aus persönlichen Gründen vor einiger Zeit die Abteilung gewechselt und sehe mich nun zunehmend in einer Sackgasse weitestgehend ohne Erfolgserlebnisse und Entscheidungsbefugnis. Ich sprach darüber jüngst mit meinem Vorgesetzten, der nun erst einmal für zwei Monate in Elternzeit ist. Diese Zeit möchte ich für nutzen, um herauszufinden, ob es für mich eher innerhalb oder außerhalb des [Arbeitgeber] weitergehen kann.
Bei allen beruflichen Entscheidungen muss ich mitbedenken, dass meine Eltern zunehmend auf meine Unterstützung angewiesen sind.
Ich würde mich sehr freuen, von Ihnen zu hören!
29.07.2020: erste Beratung als Beratungsspaziergang:
Die Ratsuchende schildert ihre Arbeitssituation als zunehmend unbefriedigend, sie könnte sich nach ihrer Ansicht auf entweder burn-out oder bore-out zuspitzen.
Regionale Mobilität ist vorhanden, aber nicht weiter südlich als OWL, da betreuungsbedürfte Eltern in Nordwest-Niedersachsen leben.
Gedankenexperimente/ „Wunderfragen“:
a) Wenn die „gute Fee“ jede Wunsch-Stelle besorgen könnte: dann würde die Ratsuchende gern Kunsthistorikerin sein (…) und in Galerie bzw. Museum arbeiten
b) Wenn sie ihren Studien- und Berufsweg nochmal beginnen könnte: dann würde sie Kunstgeschichte mit dem Berufsziel Museumswissenschaftlerin studieren
Tatsächlich schließt sie real ein Zweitstudium Kunstgeschichte/Kunstwissenschaft aus.
Sie sieht beim jetzigen Arbeitgeber wenig Chancen, Verantwortung für den
Themenbereich Kunstgeschichte/Museumswesen (der beim Arbeitgeber durchaus ein Arbeitsthema ist) zu bekommen, sieht ihre reale Arbeit auch zunehmend als inhaltsleeres Managen.
Ihre Kündigungsbereitschaft bleibt noch offen, das hängt sicherlich auch davon ab, ob Alternativen konkretisiert werden können.
Dazu wurde eine persönliche, ressourcenorientierte Bestandsaufnahme als
„Eigenprofilanalyse“ und die auswertende Folgeberatung am 24.8.20 abgesprochen.
Einige denkbare, vorläufige „Richtungs-Alternativen“ wurden schon im Erstgespräch erörtert und provisorisch verglichen:
- Arbeitszeit-Reduzierung und gezieltes Entwickeln „schöner Nebentätigkeiten“?
- Sabbatical / Sabbatjahr einschieben?
- sich inhaltlich/beruflich umorientieren?
Die persönliche Priorisierung bleibt heute noch offen.
24.08.2020: zweite Beratung als Telefonberatung:
Im Gespräch wurden folgende Gedanken und Ideen aus der Eigenprofilanalyse der Ratsuchenden entwickelt und als Zwischenbilanz festgehalten:
a) Zum jetzigen Arbeitgeber: Eindruck, dass auf Dauer ein Verbleib beim jetzigen Arbeitgeber keine gute Lösung wäre, wenn sich da nichts Entscheidendes ändert. Insoweit wären die im Gespräch schon mit Vorbehalten geäußerten Ideen zur Übernahme interner
Personalentwicklungsaufgaben und Ähnlichem kritisch zu reflektieren und vermutlich potentiell stress-trächtig (partielle Übernahme der
Arbeitgeberinteressen, intensivere Zusammenarbeit mit der Geschäftsleitung).
b) Zum Entwickeln neuer Arbeitsideen und dem damit verbundenen inneren Lösen vom jetzigen Arbeitgeber macht der Berater den Vorschlag, einen guten inneren Abschied zu beginnen: das heißt die langjährigen,
studiumsadäquaten Aufgaben, Erfahrungen und Kenntnisse wertschätzen und eindeutig auf der „Haben-Seite“ der bisherigen beruflichen Bilanz verbuchen.
c) Im Gespräch dominierte eine „Standbein-Spielbein“ – Lösung: reduziertere feste Stelle als Standbein und freiberufliche Spielbeine, z.B. im
Fächermuseum, anderen Museen und museumsähnlichen Einrichtungen
d) Für dieses „Standbein“ wäre ein Arbeitgeberwechsel überlegenswert, zumindest kann eine umfassende Feldrecherche der Medien- bzw.
Verlagsbranche produktiv sein; bei etwaigen Bewerbungen könne dann die Branchen-Professionalität geltend gemacht werden.
e) Informationshinweise zum Stichwort „Kulturmanagement“ und zu entsprechenden Zusatzstudiengängen wurden gegeben.
f) Weitere Ideen mit Abschied aus der bisherigen fachnahen Berufstätigkeit als Geisteswissenschaftlerin, die im Gespräch entstanden: hauptberuflich Beraterin sein, entweder als Beraterin in Beratungsstellen für Menschen mit persönlichen Fragen, z.B. zu Studium, Beruf, Weiterbildung, Karriere etc. oder als Organisationsberaterin in Beratungsfirmen, die andere (größere) Organisationen zu Um- und Neustrukturierungen beraten (hier müsste ein Arbeitgeber gefunden werden, der die langjährige Lebens- und Arbeitserfahrung wertschätzt…)
Vereinbarung: Folgeberatung am 1.10.2020; Arbeitsanregung dafür: das
Besprochene zu durchdenken und vor-zu-entscheiden, welche Ideen und Gedanken im Spiel bleiben und genauer geklärt werden sollen.
25.08.2020, schriftliche Rückmeldung der Ratsuchenden:
… ich danke Ihnen vielmals für das gestrige Gespräch und Ihre Notizen! Der
Austausch mit Ihnen ist mir eine große Hilfe. Gestern Abend habe ich beschlossen, mich auf diese Stelle zu bewerben: [Stellenagebot in der
Wissenschaftskommunikation einer großen westdeutschen Hochschule]
Auch andere Fährten werde ich aufnehmen bzw. weiterverfolgen, ich bin selbst gespannt, was sich bis Anfang Oktober tun wird.
14.10.2020, dritte Beratung als Telefonberatung:
Die Ratsuchende berichtet von "lauter Erfolgsmeldungen":
a) Sie will diverse Fortbildungen beginnen.
b) Sie hat einen internen Veränderungsprozess beim bisherigen Arbeitgeber angestoßen und gestaltet diesen mit
c) Sie hat nach nur einer Bewerbung (Wissenschaftskommunikation, s.o.) in den nächsten Tagen ein Vorstellungsgespräch; dieses Bewerbungsgespräch wurde in der Beratung ausführlich vorbereitet.
d) Sie hat weitere, konkretere Ideen zu alternativen Tätigkeiten als Beraterin im Bereich betriebsinterne Beratung und Prozessbegleitung entwickelt.
Das Wichtigste: Die Ratsuchende ist beruflich aktiv geworden, hat das „Erleiden“ der schwierigen Arbeitssituation hinter sich gelassen und zu größerem
Selbstwirksamkeitsbewusstsein zurückgefunden.
Eine Folgeberatung wurde nicht mehr fest vereinbart, aber der Ratsuchenden als Option bei weiterem Gesprächsbedarf angeboten.
09.11.2020, schriftliche Rückmeldung und Dank:
Lieber Herr Griepentrog,
seit unserem letzten Telefonat ist einiges passiert, heute möchte ich kurz Bericht erstatten:
Seinerzeit stand ja mein Vorstellungsgespräch an der [Hochschule] im Bereich Wissenschaftskommunikation unmittelbar bevor und ich war wahnsinnig aufgeregt.
Aber all die Mühe hat sich gelohnt, um es kurz zu machen: Ich habe die Stelle tatsächlich bekommen! Ich freue mich unheimlich darauf, ein anderes Arbeitsumfeld kennenzulernen und endlich wieder mehr inhaltlich und konzeptionell zu arbeiten. Ich trete die Stelle zum 1. Februar an und habe kürzlich im Verlag zu Ende Januar
gekündigt. Es ist alles unglaublich aufwühlend, aber ich zweifle keine Sekunde daran, dass diese Entscheidung richtig ist. Nun bin ich gut beschäftigt mit der inhaltlichen und organisatorischen Vorbereitung sowie der Abwicklung [auf der bisherigen Stelle].
Welch eine für mich völlig unerwartete Wendung dieses außergewöhnliche Jahr mir plötzlich bereitet - ich bin immer noch platt. Dazu haben auch die Gespräche mit Ihnen und Ihre wertvollen Anregungen und Ermutigungen beigetragen, dafür danke ich Ihnen sehr!
Ich wünsche Ihnen trotz aller aktuellen Einschränkungen einen schönen Herbst und vor allem Gesundheit.
Herzliche Grüße
3. Kooperationen mit Hochschulangehörigen und Hochschul-Einrichtungen
Zwischen der Universität Bielefeld, der Fachhochschule Bielefeld und der Agentur für Arbeit Bielefeld bestehen seit mehr als zwei Jahrzehnten etablierte Kooperationen, die zuletzt 2011 bzw. 2014 durch Kooperationsvereinbarungen zwischen den jeweiligen Hochschulleitungen und der Geschäftsleitung der Agentur für Arbeit bestätigt und vertieft wurden. In beiden Verträgen wurde vereinbart:
Kooperation in allen Fragen der Beratung und Orientierung von Studieninteressierten, Studierenden und Hochschulabsolventen/innen
Beratungen und Veranstaltungen der Berater/innen der Agentur für Arbeit für Studierende und Absolventen/innen in Räumen der Hochschule
Beteiligung der Berater/innen der Agentur für Arbeit an studien- und - berufsorientierenden Veranstaltungen der Fakultäten bzw. Fachbereiche
Regelmäßige Treffen der Berater/innen aus Hochschule und Agentur für Arbeit
Vorstellung des jeweiligen Studienangebotes in speziellen Hochschulwochen im Berufsinformationszentrum einmal pro Jahr
Zur Absicherung dieser fachlichen Kooperation gibt es seit Ende der 1990er Jahre mit der Universität Bielefeld eine Nutzungsvereinbarung von vier Räumen plus Mitnutzung eines Seminarraumes: Dadurch ist die Hochschulberatung auf dem Bielefelder Hochschulcampus ganztägig an allen Wochentagen mit
Sprechstunden, terminierten Beratungen und Veranstaltungen präsent.
Konkrete Auswirkungen der Kooperationsverträge waren auch im pandemischen Jahr 2020:
Absprachen und gegenseitige Informationen zu den jeweiligen Beratungs- und Orientierungsangeboten mit dem Career Service der Universität Bielefeld
Regelmäßige Absprachen und Austauschrunden mit der Zentralen Studienberatung der Universität und der Fachhochschule zu den jeweiligen Beratungsaufgaben und Beratungskonzeptionen, unter Beteiligung der für die Sekundarstufe II-Schüler/innen zuständigen Beratergruppe der Agentur für Arbeit auch zur Studienorientierungsarbeit in den verschiedenen gymnasialen Oberstufen
Auch in der Pandemie: Beteiligungen der Hochschulberater der Agentur für Arbeit an Lehrveranstaltungen zur Berufsorientierung an der Universität Bielefeld. Hier erwiesen sich erneut vor allem die sozial- und
geisteswissenschaftlichen Fakultäten und Abteilungen -
Erziehungswissenschaft, Geschichte, Philosophie, Soziologie,
Sozialwissenschaft, Politikwissenschaft, Linguistik, Gesundheitswissenschaft - als engagierte Partner, die Vorträge und Gruppengespräche des Beraters für akademische Berufe zum integralen Bestandteil ihrer eigenen
Lehrangebote im Bereich der Berufsorientierung gemacht haben. Thematisch fokussieren diese Veranstaltungen des Beraters vor allem die verschiedenen Einsatzfelder und Beschäftigungsperspektiven mit dem jeweiligen
Fachstudienabschluss sowie Fragen zur persönlichen Berufsfindung, Stellensuche und Bewerbung.
Beteiligung an den Schüler/innen-Informationswochen der Universität Bielefeld
Gesprächskreise zur Stellensuche, Bewerbung und zu
Vorstellungsgesprächen am Fachbereich Sozialwesen der Fachhochschule Bielefeld
Eine Fortsetzung der intensivierten Kooperations- und Netzwerkarbeit ergab sich auch 2020 in dem Themengebiet „Studienzweifel/Studienabbruch“:
Kontinuierliche Mitarbeit in den regionalen, auf OWL bezogenenen Austausch- und Kooperationsrunden dieses Projektes
Planung und Durchführung gemeinsamer Veranstaltungen in besonderen Thementagen für Studienzweifler/innen und Studienabbrecher/innen mit den Studienberatungen der Universität und Fachhochschule Bielefeld sowie mit der Handwerkskammer und der Industrie- und Handelskammer Bielefeld
Zusätzlich wurde 2020 die in den Vorjahren begonnene Zusammenarbeit mit dem Career Service der Universität Paderborn fortgesetzt: Hier führte Martin
Griepentrog im Sommer- und im Wintersemester Orientierungsveranstaltungen zu den beruflichen Perspektiven für Kulturwissenschaften und zu den Alternativen zum Lehramt durch. Diese Arbeit in Paderborn ist 2021 von den dort tätigen Berater- Kolleginnen übernommen worden.
4. Gruppenveranstaltungen 2020
Themen, Zielgruppen, Dauer, Teilnehmenden-Zahl
Berater/ in Titel Dau
er (h)
Vorrangige Zielgruppe (Studieninteressierte / Studierende/
Studienzweifler/innen/
Hochschulabsolventen/ innen ohne und mit Berufserfahrung)
TN-Zahl Eigenständige (= im Semesterprogramm angekündigte) oder gemeinsame
Veranstaltung mit den Hochschulen/
Kooperationspartnern
Januar 2020
07.01.2020 Martin
Griepentrog Berufsfelder und
Beschäftigungschancen für Geisteswissenschaftler/innen
2 Studierende (Bachelor und Master)
und Hochschulabsolventen/innen 12 Eigenständig 10.01.2020 Martin
Griepentrog Tipps zur Stellensuche, Bewerbung und zu
Vorstellungsgesprächen für Studierende des
Sozialwesens
2 Studierende, Absolventen/innen 30 Gemeinsam mit der FH Bielefeld
14.01.2020 Martin
Griepentrog Abend der Beratung:
Studienzweifel 4 Studienzweifler/innen und –
abbrecher/innen 8 Gemeinsam mit der FH
und der Uni Bielefeld 14.01.2020 Martin
Griepentrog Berufsfelder und
Beschäftigungschancen für Sozialwissenschaften (Soziologie, Politologie, Gender Studies)
2 Studierende (Bachelor und Master)
und Hochschulabsolventen/innen 5 Eigenständig
21.01.2020 Martin
Griepentrog Berufsfelder und
Beschäftigungschancen für Gesundheitswissenschaftler/i nnen
2 Studierende (Bachelor und Master)
und Hochschulabsolventen/innen 39 Eigenständig
22.01.2020 Martin
Griepentrog Berufsfelder und
Beschäftigungschancen für Erziehungswissenschaftler/in nen
2 Studierende und
Absolventen/innen des Bachelor- Studiums
15 Gemeinsam mit der Uni Bielefeld
23.01.2020 Anja
Hermbecker FH- und Uni-Wochen im BIZ:
Lehramt 1,5 Studieninteressierte 48 Gemeinsam mit der
Uni Bielefeld 23.01.2020 Anja
Hermbecker FH- und Uni- Wochen im BIZ:
Germanistik 1,5 Studieninteressierte 7 Gemeinsam mit der
Uni Bielefeld 28.01.2020 Martin
Griepentrog Doktortitel – und dann?
Berufliche Perspektiven außerhalb der Forschung für promovierte Geistes- und Sozialwissenschaftler/innen
2 Doktoranden und promovierte
Nachwuchswissenschaftler/innen 10 Eigenständig
29.01.2020 Martin
Griepentrog Raus aus dem Lehramt – aber wohin?
Zielfindungsworkshop Teil 1
3,5 Lehramtsstudierende,
Referendare/innen, Lehrer/innen 4 Eigenständig 30.01.2020 Martin
Griepentrog Raus aus dem Lehramt – aber wohin?
Zielfindungsworkshop Teil 2
4,5 Lehramtsstudierende,
Referendare/innen, Lehrer/innen 4 Eigenständig
Februar
2020 Berater/in Titel Dau
er Zielgruppe TN-Zahl Veranstaltende
03.02.2020 Martin
Griepentrog Erziehungswissenschaft (im Rahmen der
Hochschulwochen im BIZ
1 Studieninteressierte 8 Gemeinsam mit der Uni Bielefeld
03.02.2020 Anja
Hermbecker FH- und Uni-Wochen im BIZ:
Sozialwesen 1,5 Studieninteressierte 49 Gemeinsam mit der FH
Bielefeld 06.02.2020 Martin
Griepentrog Wie finden Geistes- und Sozialwissenschaftler/innen den passenden Job?
Berufsfindungsworkshop Teil 1
5 Studierende , Absolventen/innen 8 Eigenständig
13.02.2020 Martin
Griepentrog Wie finden Geistes- und Sozialwissenschaftler/innen den passenden Job? Teil 2
7 Studierende , Absolventen/innen 6 Eigenständig
20.02.2020 Martin
Griepentrog Wie finden Geistes- und Sozialwissenschaftler/innen den passenden Job? Teil 3
4 Studierende , Absolventen/innen 5 Eigenständig
27.02.2020 Anja
Hermbecker Tipps zu
Vorstellungsgesprächen 2 Studierende, Absolventen/innen 5 Eigenständig Ab April 2020
pandemiebedingt keine Präsenzveranstaltungen, Umstieg auf
Telefonkonferenzen und Online-Angebote April 2020
21.04.2020 Martin
Griepentrog Berufsfeld Schule:
Seiteneinstieg ins Lehramt? 2 Hochschulabsolventen/ innen 8 Eigenständig Mai 2020
05.05.2020 Martin
Griepentrog Berufsfeld „Beratung zu
Bildung und Beruf“ 2 Studierende und
Hochschulabsolventen/ innen 6 Eigenständig 12.05.2020 Martin
Griepentrog Berufsfelder und
Beschäftigungschancen für Psychologen/innen
2 Studierende (Bachelor und Master)
und Absolventen/innen 17 Eigenständig 19.05.2020 Martin
Griepentrog Berufsfelder und
Beschäftigungschancen im sozialen Bereich
2 Studierende (Bachelor und Master)
und Absolventen/innen 16 Eigenständig Juni 2020
02.06.2020 Martin
Griepentrog Berufsfelder und
Beschäftigungschancen für Gesundheitswissenschaftler/i nnen
1,5 Fortgeschrittene Studierende 88 Gemeinsam mit der Uni Bielefeld
19.06.2020 Anja
Hermbecker Bewerbungsseminar für den
Fachbereich Sozialwesen 2 Studierende,
Hochschulabsolventen/ innen 14 Gemeinsam mit der FH Bielefeld
30.06.2020 Martin
Griepentrog Alternativen zum Lehramt 2 Studierende und
Hochschulabsolventen/ innen 26 In Bielefeld eigenständig;
zugleich in Paderborn mit der Uni Paderborn Juli 2019
02.07.2020 Martin
Griepentrog Raus aus dem Lehramt -- aber wohin? Telefonischer Kleingruppen-Workshop mit anschließenden
Einzelberatungen
2 Studierende und
Hochschulabsolventen/ innen 6 Eigenständig
Berater/in Titel Dau
er ZIelgruppe TN-Zahl Veranstalaltende
07.07.2020 Martin
Griepentrog Berufsfelder und
Beschäftigungschancen für Geistes- und
Kulturwissenschaftler/innen
2 Studierende (Bachelor und Master)
und Hochschulabsolventen/innen 24 In Bielefeld eigenständig;
in Paderborn mit der Uni Paderborn
14.07.2020 Martin
Griepentrog Berufsfelder und
Beschäftigungschancen für Sozialwissenschaftler/innen
2 Studierende (Bachelor und Master)
und Hochschulabsolventen/innen 48 Eigenständig 23.07.,
30.07. und 06.082020
Martin
Griepentrog Wie finden Geistes- und Sozialwissenschaftler*innen den passenden Job?
Zielfindungshilfen und Bewerbungsstrategien
Insg.
13,5 Stun -den
Studierende und
Hochschulabsolventen/innen;
Pandemiebedingt je
Teilnehmenden drei ausführliche Einzeltermine
Dreimal drei Teilnehme nde
Eigenständig
August 2020
31.08.20209 Martin
Griepentrog Thementage Studienzweifel:
Eröffnungsrunde 1 Studienzweifler*innen 12 Gemeinsam mit Uni und
FH Bielefeld 31.08.2021 Martin
Griepentrog Thementage Studienzweifel – Alternativen zum Studium:
Duales Studium im öffentlichen Dienst und Fachschulausbildungen für Pflege, Gesundheit, Soziales
2 Studienzweifler*innen 10 Gemeinsam mit Uni und FH Bielefeld
September 2020
02.09.2020 Martin
Griepentrog Thementage Studienzweifel:
Zwei Kurz-Workshops zu Nutzenargumenten in Bewerbungen sowie Corona- Tipps zu Stellensuche und Bewerbung
3 Studienzweifler*innen 18 Gemeinsam mit Uni und FH Bielefeld
November 2020
17.11.2020 Martin
Griepentrog Berufsfelder und Berufsfindungstipps für Historiker/innen
1,5 Bachelor-Studierende 25 Gemeinsam mit der Uni Bielefeld
19.11.2020 Martin
Griepentrog Für Studierende des Hochschulstandorts
Paderborn: Berufsfelder und Beschäftigungschancen für Kulturwissenschaftler/innen
2 Studierende (Bachelor und Master) 80 Gemeinsam mit der Uni Paderborn
Dezember 2020
01.12.2020 Martin
Griepentrog Kurzvorstellung des Projektes
„Neustart“ für
Studienzweifler*innen und der Beitrag der Agentur für Arbeit
1,5 Arbeitgeber-Vertreter*innen 13 Mit der IHK OWL
07.12.2020 Martin
Griepentrog Berufsfelder und Berufsfindungstipps für Historiker/innen
1 Bachelor-Studierende 15 Gemeinsam mit der Uni Bielefeld
07.12.2020 Martin
Griepentrog Berufsfelder und
Beschäftigungschancen für Sprachwissenschaftler/innen
2 Bachelor-Studierende 10 Gemeinsam mit der Uni Bielefeld
08.12.2020 Martin
Griepentrog Seiteneinstieg ins Lehramt 1,5 Hochschulabsolventen/innen und
berufserfahrene Akademiker/innen 25 Eigenständig 10.12.2020 Martin
Griepentrog Berufsfelder und Berufsfindungstipps für Historiker/innen
1 Bachelor-Studierende 24 Gemeinsam mit der Uni Bielefeld
Berater/in Titel Dau
er Zielgruppe TN-Zahl Organisation
17.12.2020 Martin
Griepentrog Für Studierende des Hochschulstandorts
Paderborn: Berufsfelder und Beschäftigungschancen für Kulturwissenschaftler/innen
2 Studierende (Bachelor und Master) 41 Gemeinsam mit der Uni Paderborn
17.12.2020 Martin
Griepentrog Alternativen zum Lehramt 1,5 Studierende und
Hochschulabsolventen/innen 13 Gemeinsam mit der Uni Paderborn
17.12.2020 Martin
Griepentrog Seiteneinstieg ins Lehramt 1,5 Hochschulabsolventen/innen und
berufserfahrene Akademiker/innen 18 Gemeinsam mit der Uni Paderborn
22.12.2020 Martin
Griepentrog Tipps zur Stellensuche im In-
und Ausland 1,5 Studierende von „Europa intensiv“ 24 Gemeinsam mit der Uni Bielefeld
5 Ausblick: Die „lebensbegleitende Berufsberatung“ der Agentur für Arbeit auf dem Hochschulcampus ab dem Sommersemester 2021
Bereits Mitte der 1960er Jahre gab es eine breite gesellschaftliche Debatte über die Folgen damals anlaufenden dritten industriellen Revolution für die sich ändernden Berufsbilder und Berufschancen im Zuge der fortschreitenden Technisierung und Automatisierung. Diese Debatte mündete in das
Arbeitsförderungsgesetz von 1969, das den Grundstein für die präventive Arbeitsmarktpolitik legte und bereits damals ein lebensbegleitendes Angebot zur beruflichen Beratung für alle Bürger*innen der Bundesrepublik
Deutschland vorsah.
Auch wenn bis heute im Sozialgesetzbuch III, dem Nachfolger des
Arbeitsförderungsgesetzes, stets die Aufgabe der beruflichen Beratung für alle Altersgruppen festgeschrieben war (vgl. § 29 SGB III), so hat die
Bundesagentur für Arbeit erst in den letzten Jahren die Aufgabe der
„lebensbegleitenden Berufsberatung“ wieder zu einer ihrer Kernaufgaben gemacht. Diese kontinuierliche, allen Berufs- und Altersgruppen zugängliche Beratung soll zukünftig stärker als bisher
Schüler*innen und Studierenden vor Ort in ihren Bildungsinstitutionen (Schulen und Hochschulen) kontinuierliche Beratungsangebote über mehrere Bildungsjahrgänge hinweg machend
deshalb auch die Präsenz der akademischen Berufsberatung an den Hochschulen ausbauen
und das Beratungsangebot für Erwachsene in Beschäftigung mit Unterstützungsangeboten zur Berufswegeplanung sowie zur Neu- und Umorientierung im Erwerbsleben erweitern.
Diese eigentlich fast 50 Jahre alte, schon damals und erst recht heute, im Angesicht der „vierten industriellen Revolution“ sehr sinnvolle und deshalb jüngst offiziell wieder neu aufgegriffene Zielsetzung wird flächendeckend seit Anfang des Jahres 2021 umgesetzt.
Für das Beratungs- und Orientierungsangebot der Agenturen für Arbeit für Studierende, Hochschulabsolvent*innen und berufserfahrene
Akademiker*innen bedeutet dies:
Die berufliche Orientierung und Beratung für Studieneinsteiger*innen, Studienzweifler*innen und Studienaussteiger*innen ist
binnenorganisatorisch der Berufsberatung vor dem Erwerbsleben zugeordnet;
die berufliche Beratung und Orientierung für fortgeschrittene Studierende, Hochschulabsolvent*innen und berufserfahrene Akademiker*innen ist der Berufsberatung im Erwerbsleben zugeordnet und bietet Beratung und Orientierung zu akademischen Berufs- und Karrierewegen an.
Wir setzen unsere Arbeit in Bielefeld für alle Studierenden sowie akademischen Klient*innen auch nach dieser Neuorganisation ungeschmälert fort und haben ein
gemeinsames Team mit der Bezeichnung „Hochschulberatung“ gebildet, dass die bisher unter dem Label „Hochschulteam“ angebotenen Dienstleistungen fortsetzt:
Berater*innen:
Berufsberatung vor dem Erwerbsleben Für Studienanfänger*innen,
Studienzweifler*innen, Studienabbrecher*innen
Berufsberatung im Erwerbsleben Für fortgeschrittene Studierende, Absolvent*innen, Akademiker*innen
Dr. Thomas Muhr Nina Dittert Dr. Martin Griepentrog Anja Hermbecker
Unsere Beratungsangebote:
Berufliches „Life-Work-Planning“ bei Studienzweifel, Studienfach- oder Hochschulwechsel oder Studienausstieg
Bei geplantem Studienausstieg Beratung zu Alternativen zum Studium (z.B. duale Studiengänge, Ausbildungen, Arbeitsplätze)
inkl. regionaler und überregionaler Ausbildungsplatzvermittlung und Optimierung von Bewerbungsunterlagen, -verfahren und –strategien
„Life-Work-Planning - persönliche Berufszielfindung und Berufsplanung - beim Übergang vom Studium in den Beruf und bei Umorientierungswünschen im Berufsleben
Beratung zur berufsbezogenen Studiengestaltung
Beratung zur Berufsvorbereitung und Praktika im Studium
Beratung zur Wahl von Masterstudiengängen, Weiterbildungen, Promotion
Beratung bei beruflichen Entscheidungsproblemen
Unser komplettes Beratungs- und Veranstaltungsprogramm finden Sie hier:
https://www.arbeitsagentur.de/vor-ort/bielefeld/hochschulberatung