1103 .:. S YSTEMS E NGINEERING (SE)
Z IELFORMULIERUNG & L ÖSUNGSSYNTHESE
1103 .:. Systems Engineering / Ablauf & Inhalte
• Systemdenken .:. Systems Engineering (SE)
• Lebensphasenmodell (LPM), Teil 1 [ZÜST 2015] S. 29 - 45
P1
• Lebensphasenmodell (LPM), Teil 2
• Problemlösungszyklus (PLZ) [ZÜST 2015] S. 46 - 54
P2
• Problemlösungszyklus (PLZ), Teil 2
• Situationsanalyse [ZÜST 2015] S. 60 - 91
P3
• Ziele und Zielformulierung [ZÜST 2015] S. 92 - 109
• Lösungssynthese [ZÜST 2015] S. 110 - 120
P4
• Analyse und Auswahl von Lösungsvarianten [ZÜST 2015] S. 121 - 147
P5
• Abschlussarbeit und Präsentation(bewertet)
P6
Agenda
Administrativ / Organisation Theorie/Vertiefung PLZ
A-05: Fallstudie InterLog "SWOT-Analyse"
Zielformulierung Lösungs-Synthese
Lerntransfer
Methode "3-6-5"
Morphologische Matrix
Zum heutigen Stoff...
P ROBLEMLÖSUNGSZYKLUS
Z IELFORMULIERUNG
Die Zielformulierung ist ein Prozess
Der Zielkatalog ist ein lenkendes Instrument Was soll erreicht werden? Systemziele Wie ist vorzugehen? Vorgehensziele
Merke:
Zweck der Zielformulierung ist die systematische Zusammenstellung eines
strukturierten und konfliktbereinigten Kataloges operationaler Ziele (Absichten) ohne Vorwegnahme von Lösungen (Lösungsneutralität), die der Lösungssuche zugrunde gelegt werden sollen.
Zielformulierung
Zielbegriff & Zweck
PLZ
Zielformulierung
Zielbegriff
Ziele sind Aussagen darüber, was mit einer zu gestaltenden Lösung und was auf dem Weg zu dieser Lösung erreicht bzw. vermieden werden soll.
Der Zielformulierung kommt eine grosse Bedeutung im PLZ zu:
Ziele sollen die Lösungssuche steuern, und nicht – wie man das zuweilen antrifft – nachträglich erfunden werden, um irgendwelche Massnahmen zu rechtfertigen.
Dazu müssen sie formuliert, bekannt gemacht und akzeptiert werden.
Ziele müssen in Bezug auf die Problemstellung erarbeitet werden.
Dabei stehen verschiedene Techniken zur Verfügung, welche die Zielfindung unterstützen.
Da der PLZ aufgrund des SE-Vorgehensmodell mehrfach durchlaufen wird, bedeutet dies, dass auch die Ziele mehrfach bearbeitet werden müssen.
Grund: Lösungen werden über mehrere Systemebenen entwickelt und für jedes Untersystem (oder Systemaspekt) können spezifische Ziele festgelegt werden (auf Basis der Übergeordneten Konzepte/Ziele).
PLZ
Zielformulierung
Anforderungen
identifizieren, erfassen/erheben dokumentieren
Zielsetzungen schriftlich festlegen
operational (messbar) lösungsneutral
vollständig
präzise und verständlich realistisch
Priorisierung / Kategorisierung:
Muss-Ziele ( = 100% ) Kann-Ziele
Zielformulierung
Grundsätze
Ziele müssen...
lösungsneutral...
vollständig...
strukturiert...
operationalisiert...
realistisch...
sein
Ziele sollen/können...
in Muss- und Kann-Ziele unterteilt werden
konfliktfrei sein dokumentiert sein nicht endgültig sein
die Vermeidung negativer Wirkungen beinhalten
Ziele beschreiben das WAS und nicht das WIE!
PLZ
Zielformulierung
Unterscheid Ziele / Anforderung
Anforderung:
Eine Anforderung ist eine
Fähigkeit/Eigenschaft/Funktion, die ein System besitzen muss.
WAS (d.h. was soll erreicht werden)
Ziel:
Generell ist das Ziel ein Zustand, (Qualität ubd Quantität) den man erreichen will
WIE (d.h. wie ist der Zustand definiert)
PLZ
Arten von Anforderungen (Kriterien)
S.M.A.R.T
S spezifisch Ziele müssen eindeutig definiert sein
(nicht vage, sondern so präzise wie möglich).
M messbar Ziele müssen messbar sein (Messbarkeitskriterien).
A akzeptiert Ziele müssen von den Empfängern akzeptiert werden/sein (auch: angemessen, attraktiv, abgestimmt ausführbar oder anspruchsvoll).
R realistisch Ziele müssen möglich sein.
T terminiert zu jedem Ziel gehört eine klare Terminvorgabe, bis wann das Ziel erreicht sein muss.
Zielgewichtung (Beispiel)
Höhere Kundenzufriedenheit > <
Besseres Firmenimage < =
Besseres Preis-Leistungs-Verhältnis > =
Legende: < weniger wichtig; = gleich wichtig; > wichtiger
Gewichtung
Höhere Kundenzufriedenheit 3 1 4 33%
Besseres Firmenimage 1 2 3 25%
Besseres Preis-Leistungs-Verhältnis 3 2 5 42%
Legende: 1 = weniger wichtig; 2 = gleich wichtig; 3 = wichtiger Σ = 12 100%
Zielbeziehungsmatrix (Beispiel)
Zielformulierung
Vorgehen
Voraussetzungen festlegen
Zuständige Gruppen bestimmen
Einigung auf Methoden/Instrumente
Zielsuche durchführen
Ursachen-/Wirkungs-Zusammenhänge aufzeigen Ziele formulieren (Grundsätze beachten)
Systematische Ziel-gliederung und –operationalisierung
(Globalziele, Hauptzielbereiche, Teilzielbereiche, operationalisierte Ziele) Konflikte aufdecken und lösen
Wunschziele bewerten und gewichten
Zielkatalog
dokumentieren verabschieden
PLZ
K ONZEPT -S YNTHESE
Erarbeitung der Lösungsvarianten
Synthese
Konzept-Synthese (=Lösungs-Suche)
Erarbeiten eines Lösungskonzeptes
Erkennen und Finden der Lösungsvarianten
gedankliches, modellhaftes Zusammenfügen und
Verbinden dieser Elemente zu einem tauglichen Ganzen
Mittel/Methode Kreativitätstechniken
Synthese
Lösungssuche
Stufenweise Variantenbildung
Problem
Varianten von Lösungskonzepten
Varianten von Gesamtkonzepten
Varianten von Detailkonzepten
Aufgabe / Fallbeispiel
Aufgabe A04-3 Fallstudie InterLog "Zielformulierung"
Sie erhalten den Auftrag zur Realisierung des WebPortals.
Die Details entnehmen Sie der Aufgabenstellung (auf Moodle).
Zeit: 30'
anschl. Präsentation
K REATIVITÄTS -T ECHNIKEN
-
Methode 3-6-5
-
Morphologischer Kasten
Methode 3 – 6 – 5
Methode 3-6-5
Die 3-6-5-Methode ist eine Variante des Brainwriting. Sie eignet sich für die erste Phase im kreativen Prozess. Mit ihrer Hilfe werden Ideen gesammelt ohne dass eine Bewertung stattfindet. In kurzer Zeit können im Idealfall 108 Ideen
entstehen. Die Aufforderung, bestehende Ideen aufzugreifen und weiterzuentwickeln macht die 3-6-5-Methode zu einer konstruktiven
Kreativitätstechnik. Gleichzeitig kann die strukturierte Form jedoch auch die Kreativität bremsen. In der Praxis entstehen daher oft etwas weniger Ideen Voraussetzungen
6 Teilnehmer 1 Moderator
6 Blätter Papier (Empfehlung: DIN A4)
Bevor die Durchführung der 3-6-5-Methode beginnt, werden die Blätter
vorbereitet. Dazu wird die Papierfläche in eine gleichmäßige Tabelle aus 3 Spalten und 6 Zeilen aufgeteilt, so dass am Ende genau 18 Kästchen vorhanden sind. Jeder Teilnehmer enthält anschließend jeweils eines dieser Arbeitsblätter.
Ablauf "3-6-5"
Spielregeln erklären
Je ein Arbeits-Blatt/Formular verteilen
Oberste (leere) Zeile mit 3 Ideen befüllen (1 je Zelle) Dabei sollten die Teilnehmer die Ideen der Vorgänger aufgreifen, erweitern und/oder weiterentwickeln!
Nach 5 Minuten: Runde beenden
Arbeitsblatt im Uhrzeigersinn weiterreichen an Nachbar
Aufgabe / Fallbeispiel
Aufgabe A04-1: "3 – 6 – 5" Interlog WebShop/Katalog
Massnahmen zur Kundengewinnung, damit Filialen – trotz Online-Handel - nicht geschlossen werden müssen.
Massnahmen/Ideen, um alte Kunden auf die neue Plattform zu bringen
Messung der Kundenzufriedenheit
Gruppenfeedback:
Fassen Sie die Ergebnisse und Erfahrungen in einer kurzen Präsentation zusammen
Hochladen Feedback (auf Moodle)
Halten Sie sich bereit, dies zu präsentieren
Zeit: 45'
anschl. Präsentation
Morphologische Matrix
Morphologischer Kasten
Die morphologische Matrix ist eine strategische Herangehensweise der Ideenfindung. Durch die Anwendung wird der Umfang einer Aufgabe
überschaubar. Das Auflisten und Durchspielen aller Möglichkeiten erleichtert sich für eine Variante zu entscheiden.
Hierbei werden alle Möglichkeiten aufgelistet und durchgespielt, sodass am Ende das Wählen der richtigen Variante erleichtert wird.
In diesem Verfahren wird das Problem aufgespaltet in Unterkategorien. Dann versuchen die Teilnehmer für jedes Teilproblem eine Teillösung zu entwickeln.
Schlussendlich werden die Teillösungen zu einer Gesamtlösung vereint (Noack, 2008).
Ziel:
Das Ziel dieser Methode ist es eine optimale Lösung zu finden durch das Analysieren aller denkbaren Lösungselemente (Noack, 2008)
Vorgehen zur Morphologischen Matrix
Schritt 1
• Definieren des Problems und der Aufgabenstellung
Schritt 2
• Zerlegen der Problemelemente in Unterprobleme
Schritt 3
• Linke Kolonne: Eigenschaften, Fragenstellung
• Rechte Seite: Lösungsvarianten, Ausprägungen
Schritt 4
• Analyse der Lösungselemente
• Entscheid für die optimale Lösung
Aufgabe / Fallbeispiel
Aufgabe A04-2 "Morphologischer Kasten"
Themen zur Auswahl…
Varianten und Ausprägungen zum Auto-Tuning
Konfiguration eines Rechners (Komponenten)
Möglichkeiten zum Treibstoff sparen
Klimatisierung (Gebäude/Schulzimmer)
Stromversorgungim Unterrichts-Zimmer
Gruppenfeedback:
Fassen Sie die Ergebnisse und Erfahrungen in einer kurzen Präsentation zusammen
Hochladen Feedback (auf Moodle)
Halten Sie sich bereit, dies zu präsentieren