• Keine Ergebnisse gefunden

Technische Optionen für Mieterstrom vor dem Hintergrund der Sektorkopplung

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Technische Optionen für Mieterstrom vor dem Hintergrund der Sektorkopplung"

Copied!
12
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Aus dem Projekt Strom-Nachbarn: Sozial-ökologische Selbstversorgung durch erneuerbare Energien und Sektorkopplung?

Teilprojekt im Verbundprojekt Wissen.Wandel.Berlin - Transdisziplinäre Forschung für eine soziale und ökologische Metropole des Forschungsverbunds Ecornet Berlin

Technische Optionen für Mieterstrom

vor dem Hintergrund der Sektorkopplung

Berlin Science Week 04.11.2020 Dr. Swantje Gährs Institut für ökologische Wirtschaftsforschung

Das Projekt wird mit finanzieller Unterstützung des Regierenden Bürgermeisters, Senatskanzlei –Wissenschaft und Forschung Berlin durchgeführt.

VERANSTALTUNGSREIHE: „FORSCHEN FÜR DEN WANDEL“

(2)

Strombezug im Mehrfamilienhaus

• Jede Mieterin und jeder Mieter kann seinen Stromanbieter frei wählen

• Der Preis hängt vom

Stromverbrauch des Haushalts und der Wahl des Versorgers ab

• In Berlin liegt dieser aktuell zwischen 30 – 35 ct/kWh (inkl.

Grundpreis bei einem jährlichen Verbrauch von 3.000 kWh

Grundversorger Strom (ca. 35 ct/kWh)

Ökostromversorger (ca. 32 ct/kWh) Günstigster Strom

(ca. 30 ct/kWh)

(3)

Möglichkeiten des Strombezugs bei Mieterstrom

• Mieterstrom ermöglicht die vor Ort erzeugte Energie an die

Bewohner/innen abzugeben

• Der Preis für Mieterstrom darf dabei max. 90% des Grundversorgertarifs betragen

• Es ist keiner der Mieter/innen verpflichtet das Angebot

anzunehmen

Grundversorger Strom (ca. 35 ct/kWh)

Ökostromversorger (ca. 32 ct/kWh)

Günstigster Strom (ca. 30 ct/kWh)

Mieterstrom (max. 31,5 ct/kWh)

(4)

Herausforderungen der Modellierung

• Jedes Mehrfamilienhaus ist anders und das hat Auswirkungen auf die Technik und die Ökonomie, z.B.

• Die Anzahl der Haushalte oder Bewohner/innen und deren Tagesverlauf haben Einfluss auf die zeitliche und mengenmäßige Stromabnahme

• Die verfügbare Dachfläche und die Strahlung haben Einfluss auf die Solarerzeugung und die ökonomischen Rahmenbedingungen

• Die vorhandenen Technologien, insb. Elektromobilität oder Wärmepumpen, haben Einfluss auf die Auslegung der Erzeugung und auf den Stromverbrauch

• Um allgemeine Aussagen treffen zu können, muss man möglichst typische

Mehrfamilienhäuser auswählen und einzelne Parameter (z.B. Anzahl der Haushalte, Größe der Technologien) variieren

(5)

0 1 2 3 4 5 6 7 8

0:00 2:00 4:00 6:00 8:00 10:00 12:00 14:00 16:00 18:00 20:00 22:00

Last in kW

Zeit

Der Stromverbrauch eines Haushalts

Was passiert gerade?

Was verbraucht gerade Strom?

Die Lastkurve

Aufstehen Haus verlassen Rückkehr nach Hause

Schlafen

Abendgestaltung Haushaltsarbeiten

Kühlschrank, Router, ggf. Umwälzpumpen

Licht Licht

Kaffeemaschine, Wasserkocher,

Toaster, Fön Geschirrspüler,

Staubsauger Fernseher, Stereo- anlage, Computer

(6)

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

0:00 3:00 6:00 9:00 12:00 15:00 18:00 21:00

Erzeugung in kW

Zeit 0

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

0:00 3:00 6:00 9:00 12:00 15:00 18:00 21:00

Erzeugung in kW

Zeit

Die Stromerzeugung einer PV-Anlage

• Erzeugung einer PV-Anlage im Süden von Berlin (ohne Verschattung)

Leistung: 10 kWp

• Beispiel für zwei gute Tage zu

unterschiedlichen Jahreszeiten bei minutengenauer Verarbeitung der Wetterdaten

• Stromerzeugung am Sommertag:

ca. 38 kWh

• Stromerzeugung am Wintertag:

ca. 16 kWh

Sommertag

Wintertag

(7)

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

0:00 2:00 4:00 6:00 8:00 10:00 12:00 14:00 16:00 18:00 20:00 22:00

Last & Erzeugung in kW

Zeit PV‐Einspeisung

PV‐Eigenverbrauch Netzbezug

Verbrauch

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

0:00 2:00 4:00 6:00 8:00 10:00 12:00 14:00 16:00 18:00 20:00 22:00

Las& Erzeugung in kW

Zeit

Stromerzeugung und –verbrauch bei PV-Mieterstrom

• Die Kombination von Stromverbrauch und Erzeugung der Photovoltaik zeigt, dass es verschiedene Einflussfaktoren auf den direkten Eigenverbrauch gibt:

• Jahreszeit und Sonneneinstrahlung

• Menge des Stromverbrauchs

• Zeitliche Verteilung des Stromverbrauchs

• Bei der Simulation ist ein realistischer, aber eher konservativer Ansatz

sinnvoll, um die ökonomischen Ergebnisse nicht zu überschätzen

Sommertag

Wintertag

(8)

Zusätzlicher Einsatz einer Batterie

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

0:00 2:00 4:00 6:00 8:00 10:00 12:00 14:00 16:00 18:00 20:00 22:00

Las& Erzeugung in kW

Zeit PV‐Einspeisung

Netzbezug

Batterie‐Entladung Batterie‐Beladung PV‐Eigenverbrauch Verbrauch

Sommertag

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

0:00 2:00 4:00 6:00 8:00 10:00 12:00 14:00 16:00 18:00 20:00 22:00

Las& Erzeugung in kW

Zeit

Wintertag

(9)

38%

60%

44%

62% 60%

36% 46%

56% 64% 58% 56% 67%

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

80%

90%

100% Anteil Eigenverbrauch Autarkie

Einfluss der Technologien

Beispiel für ein Mehrfamilienhaus mit 16 Haushalten, PV-Anlage und Wärmepumpe

Eigenverbrauch = Anteil des erzeugten Stroms, der direkt verbraucht wird

Autarkie = Anteil des Stromverbrauchs, der durch selbst erzeugten Strom gedeckt wird

103 kWp PV-Anlage ohne Batterie

103 kWp PV-Anlage 115 kWh/250 kW

Batterie

Erhöhung der PV auf 160 kWp

(10 kWp/HH) Erhöhung Batterie- kapazität auf 176 kWh

(11 kWh/HH)

Erhöhung der

Batterieleistung auf 345 kW (3 kW/kWh)

Erhöhung aller Parameter

(10)

Einfluss der teilnehmenden Haushalte

38%

60% 60% 58% 56%

36%

58% 56% 55% 52%

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

80%

90%

100%

16 Haushalte

(ohne BAT) 12 Haushalte 16 Haushalte 20 Haushalte 24 Haushalte Anteil Eigenverbrauch Autarkie

61% 58% 70%

90% 98%

32% 46% 37%

24% 16%

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

80%

90%

100%

75 Haushalte (ohne BAT)

50 Haushalte 75 Haushalte 150 Haushalte 250 Haushalte Anteil Eigenverbrauch Autarkie

Parameter Beispiel 1 16 Haushalte PV-Leistung: 103 kWp Batterieleistung: 250 kW Batteriekapazität: 115 kWh

Parameter Beispiel 2 75 Haushalte PV-Leistung: 225 kWp Batterieleistung: 18 kW Batteriekapazität: 84 kWh

Beispiel 1Beispiel 2

(11)

Ausblick

• Neben den hier dargestellten technischen Optionen (Photovoltaik und Batteriespeicher) gibt es noch weitere lohnenswerte technische Kombinationen

• In Kombination mit weiteren Wärmeerzeugern (insb. elektrische Heizung)

• In Kombination mit Elektromobilität

• Eine weitere Möglichkeit ist eine räumliche Erweiterung des Mieterstromkonzepts auf Nachbarschaften oder Quartiere

• Es ist auch denkbar, dass die Energietechnologien nicht nur einen nahräumlichen Mehrwert bieten, sondern auch Netz- oder Systemdienstleistungen erbringen

(12)

Vielen Dank.

Dr. Swantje Gährs Institut für ökologische Wirtschaftsforschung 04.11.2020

Das Projekt wird mit finanzieller Unterstützung des Regierenden Bürgermeisters, Senatskanzlei –Wissenschaft und Forschung Berlin durchgeführt.

VERANSTALTUNGSREIHE: „FORSCHEN FÜR DEN WANDEL“

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Der großtechnische Versuch am MHKW Coburg wurde durch den Zweckverband für Abfallwirtschaft in Nordwest-Oberfranken, die Martin GmbH für Umwelt- und Energie- technik,

In diesem Projekt soll ein Reibkontakt eines starren Indenters mit einem solchen Mo- dell-Elastomer numerisch simuliert werden.. Der Kontakt soll mit der Methode der

Mehr als 30 Prozent des Stroms in Deutschland werden bereits aus erneuerbaren Energien erzeugt. Es ist absehbar, dass Windkraft und Photovoltaik, die heute knapp 20 Prozent

Die Veranstaltungsreihe „Foyer Forschung“ des Exzellenzclusters „Kulturelle Grundlagen von Integration“ der Universität Konstanz diskutiert über Tabus und ihre Regeln..

Das Projekt wird mit finanzieller Unterstützung des Regierenden Bürgermeisters, Senatskanzlei –Wissenschaft und Forschung Berlin durchgeführt.. VERANSTALTUNGSREIHE: „FORSCHEN FÜR

Wenn die erlangte Erkenntnis auch für andere Fragen gültig ist, kann sich daraus eine Theorie entwickeln.. Schon ist damit die nächste Frage da – und

Die Prüfung berücksichtigte auch den Wunsch der DFFB nach einer räumlichen Veränderung, da das Filmhaus am Potsdamer Platz von der Aufteilung her für eine Akademie

Beteiligte Institute: Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW), Öko-Institut e.V., Ecologic Institut, Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung