Vorlesung 7+8+9:
Roter Faden:
Heute:
Spezielle Relativitätstheorie
Versuche: Messung der Lichtgeschwindigkeit, Film
Transformationen zwischen Inertialsystemen, d.h.
Systemen mit gleichförmiger, relativer Geschwindigkeit
Spezielles Relativitätsprinzip
1) Alle Inertialsysteme, d.h. Systeme OHNE Beschleunigung, sind gleichwertig. Naturgesetze haben gleiche Gültigkeit
2) In jedem Inertialsystem hat die Vakuumlichtgeschwindigkeit
den GLEICHEN Wert
Galilei- versus Lorentztransformation
Galileo-
Transformation in x-Richtung:
x’=x-vt y’=y z’=z t’=t
Lichtstrahl legt in x,y,z-System Abstand √ x
2+y
2+z
2=ct zurück.
Im x’,y’,z’: √ x’
2+y’
2+z’
2=c’t’
Da x’≠x muss für c=c’ gelten: t’≠t in Wiederspruch mit Galileo-Transf.
Lorentztransformation zwischen Inertialsystemen
lässt c=c’ durch Zeitdilatation und Längenkontraktion:
Beweis, dass unter Lorentztransformationen
die Lichtgeschwindigkeit konstant bleibt.
Physik der Zeitdilatation
Zeitmessungen werden um einen Faktor γ gedehnt oder
bewegte Uhren laufen langsamer
Beispiel für relativistische Effekte beim Myonzerfall
im Ruhesystem des Myons
im System des Beobachters:
Beispiel für relativistische Effekte beim Myonzerfall
Beispiel der Längenkontraktion
Längenkontraktion oder
„bewegte Stäbe sind kürzer“)
Beispiel der Längenkontraktion
Welche Geschwindigkeit braucht ein Raumschiff, damit Astronaut in 30 J Galaxie durchqueren kann?
(AB=6.10
20m)
Hinweis: wähle Raumschiff
als Ruhesystem des Astronauten.
Dann bewegt sich Galaxie
und wird kontrahiert.
Antwort: Beispiel der Längenkontraktion
Michelson-Morley Experiment
Daraus folgt experimentell: c in allen Inertialsystemen gleich groß
Bestimmungen der Lichtgeschwindigkeit
Versuch: Bestimmung der Lichtgeschwindigkeit
Bei Bewegung in x_Ri.: Längenkontraktion in x.
Was sehe ich wenn ich entlang x- oder y-Ri. fotografiere?
Blick auf ruhende und bewegte Maßstäbe. Links:
Annäherung mit 70% der Lichtgeschwindigkeit, Mitte: ruhend, rechts: Wegflug mit 70% der
Lichtgeschwindigkeit. Alle Maßstäbe sind gleich lang, wenn sie ruhend abgemessen werden. Eine Längenmessung der bewegten Maßstäbe ergibt 71% der Ruhelänge.
Wird die Kamera ausgelöst, dann registriert sie das Licht, das zu diesem
Zeitpunkt gerade ankommt. Das gleichzeitig eintreffende Licht wurde aber, je nach Laufzeit, innerhalb eines gewissen Zeitraums nach und nach emittiert.
Während dieses Zeitraums bewegte sich nun das Objekt ständig weiter. Die Abb. illustriert am Beispiel eines einzelnen heranfliegenden Stabs, was das zur Folge hat: Das Licht, das zu einem Zeitpunkt in die Kamera eintritt,
stammt von Punkten im Raum, die sich über mehr als eine Stablänge
erstrecken; der Stab erscheint verlängert. Dieser Lichtlaufzeiteffekt ist so groß, dass er sogar die Längenkontraktion überwiegt.
Wenn sich umgekehrt der Stab von der Kamera entfernt, führt der Lichtlaufzeiteffekt zu einer scheinbaren Verkürzung, die zur
Längenkontraktion noch hinzukommt: Der Stab erscheint stark verkürzt
Bei Bewegung in x_Ri.: Längenkontraktion in x.
Was sehe ich wenn ich entlang x- oder y-Ri. fotografiere?
Dieselbe Szene wie in Abb. 1, von der Seite gesehen. Die hinteren Stäbe
bewegen sich nach links, die vorderen nach rechts, die mittleren sind in Ruhe
Nur in dem Fall, in dem die Blickrichtung genau senkrecht zur Bewegungsrichtung ist, sind die
Lichtlaufzeiten von beiden Stabenden gerade gleich lang
und man sieht dieselbe Länge, die man auch misst. In der
Bildmitte von Abb. 2 trifft das zu; der Vergleich mit den
Karos des Untergrunds zeigt, dass die Maßstäbe gerade
entsprechend der Längenkontraktion verkürzt erscheinen
Ein Stab nähert sich der Kamera mit 90% der Lichtgeschwindigkeit. Er ist entsprechend seiner Geschwindigkeit auf 44% seiner Ruhelänge kontrahiert.
Unter den Lichtstrahlen, die
gleichzeitig bei der Kamera eintreffen ist derjenige vom Stabende zuerst
emittiert worden (a), derjenige von der Stabspitze zuletzt (b). Alle anderen
Emissionspunkte liegen dazwischen, auf einer Linie, die länger ist als der Stab (c, grau eingezeichnet). Dünne durchgezogene Linien markieren zurückgelegte Lichtwege, punktierte Linien deren weiteren Verlauf
Zusammenfassung Bild eines bewegten Stabes
http://www.tempolimit-lichtgeschwindigkeit.de/tuebingen/tue2.html
Relativistische Bildverzerrungen
http://www.tempolimit-lichtgeschwindigkeit.de/tuebingen/tue2.html
Relativistische Bildverzerrungen
Ruhe Hohe Geschwindigkeit
Aberration: Objekte untere einem
kleineren Winkel in einer bewegten Kamera
Wie Regen unter einem
kleineren Winkel durch
Bewegung des Zuges
Aberration: Objekte untere einem
kleineren Winkel in einer bewegten Kamera
Zur Herleitung der Aberrationsformel anhand der Bildentstehung
in einer Lochkamera. Ein Photon tritt unter dem Winkel θ in eine
bewegte Lochkamera ein (oben) und trifft in der Entfernung d
von der optischen Achse auf dem Bildfeld auf (unten links). Im
Ruhesystem der Kamera schließt man aus der Entfernung auf
einen Eintrittswinkel , der kleiner ist als (unten rechts).
http://www.tempolimit-lichtgeschwindigkeit.de/tuebingen/tue2.html
Licht kann von hinten kommen in bewegter Kamera!
Bilder am selben Ort geschossen
Farb- und Helligkeitsverzerrungen
v=0 c v= +0.9 c v = - 0.9 c
Dopplereffekt: Rotverschiebung bei Wegflug Blauverschiebung bei Anflug
Helligkeit: Energie des Lichts im Detektor: ∝ Frequenz und ∝ Raumwinkel (Fluss), d.h ∝ 1/r
2Da bei Anflug Raumwinkel und Frequenz zunehmen,
starke Zunahme der Helligkeit!
http://www-aix.gsi.de/~wolle/TELEKOLLEG/SCHWINGUNG/schwingung.html
http://www-aix.gsi.de/~wolle/TELEKOLLEG/SCHWINGUNG/schwingung.html
Doppler: Bewegte Quelle und ruhender Empfänger
Doppler: Bewegter Empfänger und ruhende Quelle
Wellen von bewegten Quellen/Empfängern
Überschall
Stoßfront,
wenn v
q=c
Relativistischer Doppler-Effekt
http://www.jgiesen.de/astro/stars/DopplerEffekt/index.htm Unabh. ob Quelle
oder Detektor sich Bewegt. Nur relative
Geschwindigk. v wichtig
E P
Abstand Erde-Planet: 8 Lichtjahre. A bleibt auf der Erde,
B reist mit Geschwindigkeit v
0=0,8c zum Planeten und zurück Sie schicken sich jeden Geburtstag einen Laserpuls.
Wie alt sind die Zwillingsbrüder bei der Rückkehr von B?
Man muss die relativistische Dopplerverschiebung
berücksichtigen: f’=f
0√(1-v/c)/(1+v/c)=1/3f
0auf der Hinreise und 3f
0auf der Rückreise. Denn der Laserpuls muss den
Abstand λ ’=cT’+vT’ ablegen um B zu erreichen, wobei T’= γ T die dilatierte Zeit eines Jahres ist.
Daher f’ = c/ λ ’ = c/[(c+v) γ T] = f
0√(1-v/c)/(1+v/c)
Zwillings-Paradoxon
Aus der Sicht von B:
L‘=L/ γ =8/(5/3) und t‘=L‘/v=6 J hin und 6 J zurück.
Er empfängt auf der Hinreise 1/3 Signale pro J, d.h.
2 Signale und 3 Signale/J auf der Rückreise, d.h. 18 Signale.
Der Bruder ist also bei der Rückkehr 20 Jahre älter, er nur 12 J.
Aus der Sicht von A:
B reist t= L/v = 8/0,8= 10 Jahre hin und 10 Jahre zurück.
A kann nur wissen, dass B umgekehrt ist, wenn er die erhöhte Frequenz beobachtet. Das dauert bei L=8Lj 8 Jahre, d.h. A
beobachtet 18 J die 1/3 Signale pro Jahr, insgesamt 6 Signale.
Dann noch 2 Jahre 3 Signale pro Jahr bis B zurück ist, also 6 Signale. A hat beim Rückkehr also 6+6=12 Geburtstage für B gezählt, weil er selbst 20 Jahre älter geworden ist.
Beide sind sich also einig, dass Reisen jung hält!
Das unterschiedliche Alter kommt durch die endliche
Lichtgewschwindigkeit zu stande, die die Zählung der Geburtstage
“verfälscht”.
Zwillings-Paradoxon
Zwillings-Paradoxon
Addition von Geschwindigkeiten
Masse in bewegten Systemen
Daher kann man Teilchen nie auf Lichtgeschwindigkeit Beschleunigen (m wird ∞)
Relativistischer Impuls und rel. Energie
v
Relativistischer Impuls und rel. Energie
Auswendig:
E
2=p
2c
2+m
02c
4= m
2c
4p=mv
β =v/c=pc/E
γ =E/m
0c
2Energie kann in Materie umgewandelt werden
oder E=mc
2http://www-linux.gsi.de/~wolle/TELEKOLLEG/KERN/IMAGES/kernfusion-2.jpg
Otto Hahn 1939:
Bei Uranspaltung verschwindet
Masse und wird Energie freigesetzt Es gilt: E=mc
2wie von Einstein
vorhergesagt.
Bindungsenergie der Kerne
Materie kann in Energie umgewandelt werden
http://www-linux.gsi.de/~wolle/TELEKOLLEG/KERN/IMAGES/kernfusion-2.jpg
http://www-linux.gsi.de/~wolle/TELEKOLLEG/KERN/IMAGES/kernfusion-2.jpg
http://www-linux.gsi.de/~wolle/TELEKOLLEG/KERN/IMAGES/kernfusion-2.jpg