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(1)Sechs Hulaguiden-Münzen in Gold

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Academic year: 2022

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(1)

Sechs Hulaguiden-Münzen in Gold.

Beschrieben von Br. Stlokel.

Goldmünzen der II - Chane oder Hnlaguiden gehören noch

immer zu den Seltenheiten ; aus drei und dreissig Cabinetten konnte

Frähn unter 243 verschiedenen Prägen nur 9 in Gold verzeichnen.

Es war desshalb keine geringe Ueberraschung für mich, als mir

neulich aus Aleppo auf ein Mal nicht weniger als sechs Stücke

dieser Dynastie in Gold zukamen, zumeist ziemlich gut erhalten

und, soviel ich sehe, sämmtlich Inedita. Wie ihr ferneres Schick¬

sal ungewiss ist, scheint es rathsam, wenigstens ihre Existenz für

die Wissenschaft durch eine kurze Beschreibung zu constatiren.

Sie vertheilen sich auf die drei einander folgenden Prägeherren :

Ghazan Mahmud (694—703 d. H.), Oeldscheitu Sultan

(703 — 716) nnd Abu Said Behadür Chan (717 — 736.)

No. 1, Grösse 20 (nach dem Münzmesser in meinem Handbuche

z. Morgl. Münzkunde), Gewicht 12,8 Gramm. — Dreisprachig. —

I. Von einer feinen und einer dicken Kreislinie umschlossen fünf

Zeilen mongolische Schrift: Tägrin — kütschündur — Cha-

sanu — deledkegülük- — sen (durch Gottes Macht

G has a n's Münze). — Zwischen der zweiten und dritten Zeile

arabisch: o';^ Ghazan Mahmud. — Auf der linken

Seite von oben nach unten drei tibetanische Charaktere:

tscha, kra (gra), ra d. i. wahrscheinlich Tschakra-rädsch

(orbis Imperator). — In dem Segmente darüber in feiner, ver¬

schlungener Schrift : Ooij ^yij »II Gotte war die Herr¬

schaft und wird sie sein; unten: Münze von

Bagdad, rechts: iU*. links: > .1 1 -; im Jahre 701 (=

1301,2.). — Als Handsehriit dient eine bis jetzt auf Hulaguiden¬

münzen noch nicht nachgewiesene und überhaupt nur noch auf einer

Präge aus Nischabur vom Jahre 268 {Tornberg, Symbol. IV. S. 27.)

gefundene Qoränstelle (3, 25), die der Schrötling jedoch nur theil¬

weise gefasst hat: tUö' ^yi liUJt] ^JuJ! lijJL« ^*JU! Jji

(2)

Stickel, sechs Hulaguiden-Münzen in Gold. 139

'^>-^-:^-? -ä^L^iö ^ylt i3l3>-J} i-LiÖ ^ylt JJÜ; [^LwÜ ^yt-^ tälJUJt

II. Von fünf Spitzbogen in einer feinen nnd einer breiten Linie

umschlossen das sunnitische Glaubenssymbol. Ueber dem ersten

üJLlt eine verschlungene Verzierung. Rechts, oben und links : _ ^^Lo

ioJLc — iJLi!. Als Umschrift, zurRecbten beginnend: ^

»J^>-?J Q-P i}^ "j-i-^ Vjbit ^^0; ^J^b Sjy^j

^^^j^::\t\\ Qor. 9, 33.

Eine zweite, aber ältere und auch sonst mannichfacb ab¬

weichende Goldmünze des Ghan Ghazan Mahmud aus Schiraz

vom Jahre (6)98 ist verzeichnet in Pietraszewski Numi Muham¬

med. No. 464.

No. 2, Gr. 18. Gew. 7,9 Gr. — Von Oeldscheitu Sultan. —

Zweisprachig. — I. Eine vierblätterige, doppellinige Rosette auf den

Hochpuncten mit je einem Ringel und Punct darin umschliesst die

Legendej

^^j^

^^j*!! jüjj |.Lj!

^'lij liULc ^bi! jjLLiLJt

^'Uc- ^ hl». _yüL^jl iXt.^ »i>Jj!tX.i>- ^^iAJI^

«Jüt jJLi-

»jOL«

Geprägt in

den Tagen der Herrschaft des Herjn,

des höchsten Sultan, Beherrschers der Nacken

der Völker, Oeldscheitu Sultan's Ghaijas

al-dunja wal-din khodabende Muhamraed,

dessen Regierung Gott dauernd

mache!

Im obern Segmente zur Rechten : jou Js.fä -x^t »Jl! , zur

Linken mongolisch: Oeldscheitu Sultan; im untern Segmente

rechts: iU*. o!jiJtj Münze von Bagdad im Jahre,

links : B-ci^ (sic) siebenhundert und zehn {—- 1310,

11.). — Ein liniirter und ein dicker Perlkreis umschliesst das

Ganze. — II. Von einer dünnen und einer dicken Kreislinie eingefasst das scbiitiscbe Glaubenssymbol, darunter eine rankige Verzierung.

Rechts davon, oben und links [st. |.j_j=J!] ^-^aJ—«JÜI

Im Namen Gottes des Gnädigen. — Zum Schiitismus war

Oeldscheitu im Jahre 707 d. H. übergetreten. — Die Randschrift

in einem Linien- und Perlkreise enthält dieNamen der 12 Imame,

eingeführt durch _^Jlc J«^ j*^! . Eine eutsprechende Präge in

(3)

Silber s. bei Tychsen Introduct. S. 102 ff., Frähn De Il-Chanor.

No. 113. n. 117.

No. 3, Gr. 18. Gew. 8,6 Gr. — Von demselben Sultan. — I. In

einer siebenblätterigen doppellinigen Rosette mit dem Ringel anf

den Hochpuncten:

kiilxi. I UjLi_, liU'b« (Jäsii\ II ^.jUaJLJ! ^y*^^ i^jO || V_Jjö

»SIa Jl!! oli> II cW^v/i j^.jlLLv- ys^j' II o^^b L^^!. Iii den

Segmenten : iö.4.*x.w > .^I:^ _ ^j^i 'iÜM — X^ilblw

Münze von Sultania'^im Jahre 714 (=1314,5.). Der Stadt¬

name ist zwar etwas verwischt, aber doch sicher genug erkennbar.

Wenn es Frähn's (a. a.O. S. 39. Not.) Verwundernng erregte, dass

von dieser, durch Oeldscheitu im J. 705 gegründeten Stadt, in

welche ev auch seine Residenz aus Tebriz verlegte, bis jetzt nur

eine einzige Münze dieses Sultans (Frähn's No. 133) zu Tage ge¬

kommen sei, so wird uns nun zu dem zweiten vom J. 709 in III.

Lettre de Bartholomaei S. 49 durch das vorliegende Stück noch

ein drittes aus seiner Regierungszeit geboten. — Rand dicker

liniirter und Perlenkreis. — II. In sechsblätteriger Rosette das

scbiitiscbe Glaubenssymbol, darunter und über der zweiten Zeile

eine Schleife als Verzierung. Umschrift die 12 Imame, einge¬

schlossen von Linien- und Perlenkreis.

No. 4, Gr. 19. Gew. 8,2 Gr. — Von demselben Sultan. —

I. Dieselben Legenden wie auf dem vorigen Stück, mit Ausnahme

des Ortsnamens, der zwar stark abgerieben ist, aber nach der

Wiederholung auf dem Revers, jedenfalls ji-^-ii war. Links oben

am Rande ein Bruchstück von der Aufzählung der 12 Imame, das

durch einen Prägefehler hierher gekommen ist. — II. In einer

sechsblätterigen Rosette das scbiitiscbe Glaubenssymbol mit der

Schleife über der zweiten Zeile, darunter J^m d. i. S c h i r a z. —

Umschrift die 12 Imame. — Zu den von Frähn aufgeführten zwei

ältem Hulaguidenmünzen aus Schiraz kommt unser Ineditum als

dritte vom Jahre 714 hinzu.

No. 5, Gr. 18. Gew. 8,9 Gr. — Zweisprachig. — Von Oel-

dscbeitn Sultan. — I. Wie auf No. 2., nnr steht im obem

Segmente zur Rechten mongolisch Oeldscheitu Sultan, links

Juu J>as iJü , rechts unten (?) sjij! Münze

von Aberguh. Die Stelle des linken Segments ist ganz glatt,

ohne eine Spur von Schrift. Anlangend den Stadtnamen erscheinen

die Elemente allerdings nur wie »Jy!, mit diakritischem Puncte

unter j; aber entweder ist das ^ wegen Mangels an Raum weg¬

gelassen worden, oder mit dem s so eng zusammen gravirt, dass

sich die Trennung allmählig verwischt hat. Das Aberguh beschreibt

Jacnt (Geogr. Wörterb. heransgegeben v. Wüstenfeld 1. S. 85) als

eine ansehnliche Stadt in Persien : ^j^jj uoj-^ jj^r^

(4)

Stickel, sechs Hulaguiden-Münzen in Gold. 141

Ojj v_jJ> ^JoiaAs! isjj^=. Auf Hulaguidenmünzen ist diese Präge- stÄtte noch nicht gefunden worden ; wohl aber auf zwei Muzafferiden

(s. Seconde lettre de Bartholomaei ä Soret S. 33. No. 30) und

auf einem Dirhem vom Jahre 75(2), welchen Hr. von Berg¬

mann deu Indschuiden vindicirt hat (s. dess. Mzn. d. Indschuiden

S. 15. No. 5.). — II. In doppelliniirtem Kreise die sehiitische

Glaubensformel, darum ^^.Jül _ *JÜ! _ (über Jüt eine Schleife).

Zu unterst in ganz kleiner rundlicher Schrift noch eine Wortgruppe, die etwa (j«jls L=>- Ort von Persien gelesen und mit dem Ortsnamen des Adv. verbunden werden könnte als dessen nähere Bestimmung, wenn

nicht hierbei angenommen werden müsste, dass das nach links un¬

verbindbare ^ mit in einer zum gehörigen Zacke enthalten wäre.

Auch ist das erste Element als > nicht gesichert. — Diese Unter¬

schrift bleibt also vorerst, wie viele andere bei dieser Münzclasse, unerklärt.

No. 6, Gr. 18. Gew. 7,7 Gr. — Von Abu-Said Behadür

Chan. — Auf den Adv. liegen zwei verschiedene Prägungen vor:

die spätere, vollständiger erhaltene befasst in einem Sechseck, von

welchem zwei Seiten fehlen, die Legende:

i

^^LbL-üt ^yt iü^o

JyjLM._^t ^»liebst jüOL« Jüt JJLs-

Geprägt unter

der Herrschaft des Herrn, des

mächtigsten Sultan Abu-Said,

dessen Herrschaft lange dauere.

Darunter eine Schleife als Verzierung. In den hierzu ge¬

hörigen vier Segmenten : X-j'l»*..^ ^ J,^ j,L^j

Geprägt [im Jahre] 718 (= 1318,9.). Der Ortsname ist

durch die Ueberprägung unleserlich geworden. — Von der ersten

Präge ist ein kleiner Theil übrig geblieben, welcher einen Kest

der Kosette mit aufgesetzten Kingeln zeigt und in drei Segmenten:

y„-.i.n — ■ ^^^'^ -^y^. Der Ortsname beginnt mit einem deutlichen to, die übrigen Elemente bleiben ungewiss ; das auf Hulaguiden

nachgewiesene jjLswto Dameghan kann es nicht sein. — II. In

einer nur theilweise noch vorhandenen spitzbogigen Umschränkung

das sunnitische Symbolum. — Abu Said hatte sich vom Schiitismus

des Vaters wieder zur Sunnah gewendet. — Ueber der zweiten

Zeile die Schleife als Zierath und zu unterst eine Ranke. An den

Seiten der Segenspruch für Muhammed \JLc Jüt . Diese Le¬

genden gehören der Ueberprägung an, welche auch diese zweite

Münzseite erlitten hat. Von ihren Segmentinschriften sind nur

(5)

unleserliche Reste übrig. Dagegen hat sich links am Rande ein

Fragment von der Aufzählung der 12 Imame erhalten, die dem

ersten Typus als Umschrift zugehörte.

Von dem Prägeherrn Abu Said stammen die meisten der uus

erhaltenen hulaguidischen Goldmünzen; Frähn hat deren sieben

aufgezählt, zu denen ich ausser der hier beschriebenen, noch eine

hinzufügen kann, welche mir im Jahre 1869 von dem Besitzer,

Herrn Imboof-Blumer in der Schweiz, vorgelegt wurde. Ihre Auf¬

schriften stimmen mit No. 187 bei Frähn, ausser in der Localität :

(j-jia Münze von Tus. Dieses Tus, zehn Parasangen von

Nischabur entfernt, tritt hiermit ueu ein in die Reihe der hula¬

guidischen Prägestätten.

Unsere sechs Müuzstücke werden wesentlich mit in Betracht

zu ziehen sein, wenn die Untersuchung über das mongolische Münz¬

system, welche Soret in dieser Ztschr. B. XVI. S. 425. begonnen

hat, wieder aufgenommen wird. Wie das Gewicht der vorgeführten

Stücke von 7,7 Gr, zu 7,9. 8,2. 8,6. 8,9 bis zu 12,8 aufsteigt,

scheinen sie der Vermuthung Soret's günstig zu sein, dass die Mon¬

golen ein Duodecimalsystem gehabt haben.

Mit Ausnahme von No. 5, die ich für das Grossherzogl. hiesige

Cabinet erworben habe, sind die übrigen Stücke bei Hrn. J. G.

Bischoff in Augsburg (Hotel Stötter) verkäuflich. Mögen sie der

Wissenschaft erhalten werden!

(6)

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