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Maßnahmen zur Reinigung und Desinfektion nach

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Maßnahmen zur Reinigung und Desinfektion nach

Krankheitsausbrüchen durch

Noroviren (praktische Erfahrungen)

Dr. Rainer Miethig

Amt für Veterinärwesen und Lebensmittelüberwachung des Landkreises Harz

Hallenser Referiernachmittag, Lebensmittelsicherheit, 19.03.2014

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Ausbruch von akutem Brechdurchfall bei Kindern und Jugendlichen beendet und aufgeklärt

(BfR-Presseinformation 32/2012, 08.10.2012)

Zwischen dem 19.09.2012 und 07.10. 2012 großer Ausbruch von akutem Brechdurchfall in fünf ostdeutschen Bundesländern mit über 11.000 Erkrankungsfällen

Durch Epidemiologische Untersuchungen,

Lebensmittelrückverfolgungen und Laboruntersuchungen konnte ermittelt werden, dass der Verzehr von mit Noroviren kontaminierten Tiefkühlerdbeeren bzw. daraus hergestellten Produkten die

Ausbruchsursache war.

Die Einrichtungen zur Gemeinschaftsverpflegung wurden von einem Caterer beliefert, der importierte Tiefkühlerdbeeren verwendete.

Folge des Erkrankungsgeschehen: seit 2013 sind stichprobenartige Untersuchungen von importierten Tiefkühl-Erdbeeren aus China in der

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Norovirus

Weltweit verbreitet

Der Mensch ist das einzige bekannte Reservoir des Erregers.

Überwiegende Ursache von akuten Gastroenteritidis-

Ausbrüchen in

Gemeinschaftseinrichtungen, Krankenhäusern und

Altenheimen

Infektionen treten das ganze Jahr über auf, saisonaler Gipfel in den Monaten Oktober bis

März, zuletzt ca.120.000 im Jahr

Elektronenmikroskopische Aufnahme von Noroviren

(http://www.bfr.bund.de/cm/350/bfr-jahresbericht- 2012.pdf, S.33)

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Norovirus

Sehr hoche Überlebensfähigkeit in Umwelt (können für mehrere Tage an Gegenständen haften bleiben).

Kein Impfstoff vorhanden.

Antibiotika nicht wirksam bei Virus- Infektionen.

Keine Vermehrung auf Lebensmittel, da für

Vermehrung lebensfähige Wirtszellen nötig

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Übertragung

Direkt (Mensch zu Mensch)

Fäkal-oral (z.B. Handkontakt mit kontaminierten Flächen)

Kontaminierte Speisen (Salate, Krabben, Muscheln u.a.) oder Getränke

(verunreinigtes Wasser)

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gewerblicher Fischmarkt

Hamburg Altona

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Symptomatik

Infektiosität ist sehr hoch, die minimale

Infektionsdosis liegt bei ca. 10–100 Viruspartikeln

Inkubationszeit beträgt 6-50 Stunden

Symptome:

schwallartiges heftiges Erbrechen und starke Durchfälle

es kann zu einem erheblichen Flüssigkeitsdefizit kommen

i.d.R. ausgeprägtes Krankheitsgefühl mit abdominalen Schmerzen, Übelkeit, Kopfschmerzen und Mattigkeit

Anhalten der Symptome etwa 12-48 Stunden, auch

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Infektion

Virusaufnahme

Kopfschmerzen, Übelkeit

Erbrechen und Durchfall

Virusausscheidung (Stuhl)

6-24 Stunden

12-48 Stunden

ca. 7 Tage lang

(http://www.bfr.bund.de/cm/343/gefahr_aus_der_kueche_kann_man_sich_an_lebensmitteln_mit_viren_infizieren.pdf, S.38)

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Prävention

Konsequente Einhaltung der allgemeinen

Hygieneregeln in Altenheimen, Krankenhäusern, Gemeinschaftseinrichtungen und Küchen:

Gründliches Händewaschen mit warmen Wasser und Seife.

Hände trocknen mit Papierhandtüchern.

Konsequente Personaltrennung.

Küche / Pflegepersonal.

Konsequente Trennung der Hygienekleidung.

(Schwarz-Weiß-Bereich in der Küche sowie zum

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Küchenhygiene

Keine Zubereitung von Lebensmitteln durch Personen, die erkrankt sind.

Hygiene bei der Zubereitung von Lebensmitteln:

Händewaschen nach Umgang mit rohen Lebensmitteln,

rohe und zubereitete Lebensmittel getrennt lagern und nicht die selben Gegenstände zur Zubereitung

benutzen (z.B. Messer, Bretter, Schüsseln),

insbesondere Gerichte mit Meeresfrüchten sollten gut durchgegart sein.

Gegenstände zur Reinigung von Arbeitsflächen u.ä.

(Problem:Schwämme, Putzlappen)

Vollständiges und gleichmäßiges Durcherhitzen bei 85- 100°C für zwei Minuten inaktiviert Viren

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Zusammenfassung

Übertragungswege

Der Mensch ist das einzige epidemiologisch relevante Erregerreservoir.

Die Viren werden mit dem Stuhl und Erbrochenem erkrankter Personen ausgeschieden.

Die infektiöse Dosis für Caliciviren ist äußerst gering und liegt bei weniger als 100 Viruspartikel.

Direkte Kontakte erfolgen von Mensch zu Mensch oder auch durch kontaminierte Gegenstände und Oberflächen.

Eine Übertragung durch Bildung virushaltiger

Aerosole während des Erbrechens wird ebenfalls angenommen.

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Alle Speisen können Noroviren übertragen

Die Kontamination kann am Ursprungsort, bei der Zubereitung oder der Verteilung von Lebensmitteln erfolgen.

Kontaminierte Lebensmittel wie Eis, Muscheln, grüne Salate, Obstsalat,

Kartoffelsalat, Himbeeren, Eis, gekochter

Schinken, Sandwiches, Melonen, Gebäck

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Die Ansteckungsfähigkeit ist während der akuten Erkrankungsphase am höchsten.

Lebensmittel wurden als Infektionsvehikel

identifiziert, die zwischen 24-48 Stunden bis

zum vierten Tag nach Genesung zubereitet

wurden.

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Wirksamkeit von Desinfektionsmaßnahmen

Die Konzentration der für eine alkoholische

Händedesinfektion zu verwendenden Lösungen wird kontrovers diskutiert.

Ethanol und 1-Propanol-Lösungen zeigten die beste Wirksamkeit. 70%ige Lösungen sind wirksamer als 90%ige Lösungen (Tragen von Handschuhen).

Verwendung chlorhaltiger Reinigungsmittel

(es muss nach Chlor riechen)

Einige grundlegende Reinigung ist eine wesentliche

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Umfeld-Kontaminationen

Bei einem Noroviren-Krankheitsausbruch in einem Hotel wurden Virenbestandteile in 62% der

Abstriche von durch Erbrochenes kontaminierten und anschließend gereinigten Teppichbereichen nachgewiesen.

Diese Teppichbereiche wurden vor der

Probennahme mit Wasser und Reinigungslösung gereinigt, anschließend gesaugt und schienen optisch sauber. Konsequenz: Teppichböden austauschen

Mitarbeiter sollten betroffenen Bereiche fest zugeordnet werden! Sie sollten frühestens 48 Stunden nach dem Ende einer Schicht auf einer nicht betroffenen Station arbeiten!

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Quellennachweis

http://www.bfr.bund.de/cm/343/fragen_und_antworten_zu_noroviren.pd f

http://www.bfr.bund.de/cm/343/ausbruch-durch-noroviren-2012- virusnachweis-in-lebensmitteln.pdf

http://www.bfr.bund.de/cm/343/gefahr_aus_der_kueche_kann_man_sic h_an_lebensmitteln_mit_viren_infizieren.pdf

http://www.bfr.bund.de/cm/343/viruserkrankungen-nach-dem-

muschelverzehr-hintergruende-und-massnahmen-zur-vermeidung.pdf

http://www.bfr.bund.de/cm/350/verbrauchertipps-schutz-vor-viralen- lebensmittelinfektionen.pdf

http://www.bfr.bund.de/cm/350/bfr-jahresbericht-2012.pdf

http://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2012/Ausgaben/41 _12.pdf?__blob=publicationFile

http://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_No

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Vielen Dank für Ihre

Aufmerksamkeit!

Referenzen

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