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Joachim Mickwitz (red.): "På vakt i öster"

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Joachim Mickwitz (red.): På vakt i öster. Esbo: Schildts 2004.

Bd. 1: Lena Huldén: Medeltiden, 336 S.; Bd. 2: Hannu Kujanen und Lars-Folke Landgrén: 1500-talet, 253 S.; Bd. 3: Tom Gullberg und Mik- ko Huhtamies: 1600-talet, 216 S.; Bd. 4: Joachim Mickwitz und Jyrki Paasposki: 1700-talet, 350 S.

Dieses vom Åboer Historiker Joachim Mickwitz herausgegebene vierbändige Werk ist eine Gesamtdarstellung zur Ost- grenze des Schwedischen Reichs vom Mittelalter bis zur Abtretung Finnlands an Russland. Der erste optische Eindruck wie auch der Titel wecken ungute Gefüh- le: Soll hier die alte Diskurstradition von Finnland als Vorposten des Nordens und damit des Abendlandes beschworen wer- den? Wer im Osten Wache steht, wird durch den durchgängig auf allen vier Um- schlägen abgedruckten finnischen Wappen- löwen klargestellt. Über die künstlerische Qualität und die Aussage der (modernen, aber in einem naiv-historisierend anmuten- den Stil gezeichneten) Titelillustrationen kann man sich überdies streiten. Wenn dann auch noch der Klappentext von Band 1 behauptet: „Das Mittelalter macht über 350 Jahre gemeinsamer Geschichte Finn- lands und Schwedens aus“ (“Medeltiden utgör över 350 år av Finlands och Sveriges gemensamma historia“), steigt der Unmut des Rezensenten zusätzlich – soll hier etwa das Konstrukt von einem gemeinsamen Reich „Schweden-Finnland“ wiederbelebt

werden, das wir längst hinter uns zu ha- ben glaubten? Allerdings wird in allen Vorworten und Einleitungen der vier Bände darauf verwiesen, dass es hier um die Geschichte der schwedischen Ost- grenze gehe.

Tatsächlich geht es natürlich um mehr, und so wird etwa bei der Darstellung der graduellen Ostverschiebung der schwedi- schen Grenze im Zuge der Kolonialisie- rung des heutigen Finnland unweigerlich eine Menge über die Expansion Schwe- dens und die Befestigung seiner Herr- schaft gesagt. So erweist sich das vierbän- dige Werk nicht nur als eine Geschichte der Grenze, sondern als ein Überblicks- werk zum schwedischen Konflikt mit Novgorod, Moskau bzw. St. Petersburg.

Insofern ist dies auch eine Darstellung der Kriege zwischen beiden Mächten und des graduellen Aufstiegs Schwedens zur eu- ropäischen Großmacht. Die Ablösung in der Rolle als führende Ostseemacht wird gegen Ende von Band 4 anhand des Fin- nischen Kriegs 1808/09 thematisiert. Dies bedingt, dass viel über Kriegsführung,

NORDEUROPAforum 1/2008 109

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Rezensionen

das Schmieden und Scheitern von Allian- zen, über Festungsbau und Soldatenalltag berichtet wird.

Insgesamt ist das Werk daher einerseits mehr als eine bloße Geschichte der schwedischen Ostgrenze, andererseits feh- len zu viele Aspekte, um aus dem Werk eine Gesamtdarstellung der schwedischen Herrschaft über Finnland zu machen. Dies war zwar nicht die Zielsetzung des Her- ausgebers, doch wäre das Potenzial hierzu

durchaus vorhanden und eine solche He- rangehensweise sicherlich viel verspre- chend gewesen. So bleibt einerseits un- gewollt der Eindruck des Unvollendeten, andererseits ist das Werk überdimensio- niert, der Verzicht auf manche Details und die Beschränkung auf eine konzisere Dar- stellung in zwei Bänden wäre der Lesbar- keit durchaus zuträglich gewesen.

Jan Hecker-Stampehl (Berlin)

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