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Hans Kähler, Prof Dr

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Wissenschaftliche Nachrichten

BERICHT ÜBER DIE ALLGEMEINE VERSAMMLUNG DER

DEUTSCHEN MORGENLÄNDISCHEN GESELLSCHAFT

AM 25. MÄRZ 1984 IN WIESBADEN

Der erste Vorsitzende, Herr Prof. Dr. Roemer, eröffnet um 14.00 Uhr die Ver¬

sammlung im Kurhaus (Anlage 1: Liste der Teilnehmer). Er gedenkt der seit der letzten Allgemeinen Versammlung verstorbenen Mitglieder Exzellenz Ali As¬

ghar Hekmat (Ehrenmitglied), Prof. Dr. Claude Frädäric-Armand

Schaeffer (Ehrenmitglied), Sir Ralph Turner (Ehrenmitghed), Prof Dr.

Hans Kähler, Prof Dr. Vanco Boskov und des um die DMG und die Hel¬

muth von Glasenapp-Stiftung hochverdienten Staatssekretärs a.D. Hans-

Georg Kluge.

Nach der Begrüßung durch den Ersten Vorsitzenden und der Übermittlung

von Grüßen der Herren Professoren Eichhorn und Spuler, die zu ihrem

Bedauern nicht persönlich teilnehmen können, an die Anwesenden, tritt die Ver¬

sammlung in die Tagesordnung ein.

(1) Die Herren Dr. Kropp und Dr. Schlicht werden zu Protokohführern gewählt.

(2) Der Erste Geschäftsführer, Herr Dr. George, verliest den Bericht des Vorstandes (Anlage 2). Sein Dank an Frau Sammel fmdet allgemeinen Beifall.

Der Schatzmeister, Herr Rotta, verliest und erläutert den Kassenbericht (Anlage 3). Er weist daraufhin, daß wegen jahrelang ausstehender Mitglieds- l)eiträge mehrere Mitglieder aus der Liste der DMG gestrichen worden sind.

Herr Prof Dr. Wagner berichtet über die Bibliothek (Anlage 4). Er erklärt auf Anfrage, daß die Bestände der Bibliothek in erster Linie durch Tausch zustande kommen. Für die Mitglieder der DMG besteht die Möglichkeit, Bücher aus den Bibliotheksbeständen anzufordern.

(3) Herr Prof Dr. Bechert erstattet Bericht über die Helmuth von Gla¬

senapp-Stiftung (Anlage 5).

(4) Die Kassenprüfer, Frau Prof Dr. Kellneb und Herr Dr. Neubauer, geben das Ergebnis der Kassenprüfung bekannt: ohne Beanstandungen (Anlage 6). Es wird jedoch von den Kassenprüfern besonders auf die Zunahme der Bei¬

tragsrückstände (I. 1. 83: DM 3000,—) hingewiesen.

(5) Herr Rotta erklärt, daß es auch für das folgende Jahr bei dem alten Mitghedsbeitrag bleibt: DM 75,— für ordentliche Mitglieder, DM 35,— für Stu¬

denten.

(6) Am Anfang der ausfiihrlichen Behandlung des Orient-Instituts der DMG in Beirut steht der Jahresbericht, den der Direktor, Herr Privatdozent Dr. Rot¬

ter, verliest (Anlage 7). Herr Prof Dr. Wild dankt den Mitarbeitern des Insti¬

tuts für die Bemühung, aueh angesichts erschwerter Umstände den Institutsbe¬

trieb weiter zu gewährleisten.

Zeitschrift der Deutschen Morgeniändischen Gesollschaft Band 1.S5, Heft 1 (1985)

© Deutsche Morgenländische Gesellschaft e, V,

(2)

Danach teilt Herr Rokmer, der an den Wirtschaftsplanbesprechungen mit dem Bundesministeriuni für Forschung und Technologie teilgenommen hat, mit, daß der Bundeszuschuß lür das Orient-Institut mit 1,3 Millionen DM nur knapp unter der beantragten Summe für den Jahresetat liegt.

Danach gibt der Erste Vorsitzende bekannt, daß Herr Rotter um seine Ent¬

lassung als Direktor des Orient-Instituts nachgesucht habe. Deshalb sei die

Neuausschreibung der Direktorenstelle notwendig geworden, auf die fünf

Bewerbungen eingegangen seien. Von den Bewerbern hat der Vorstand zwei

Kandidaten zur engeren Wahl vorgeschlagen: Frau Prof Dr. Angelika Neu¬

wirth, z. Zt. Amman und München, und Herrn Prof Dr. Anton Heinen, z. Zt.

am Päpstlichen Orientinstitut in Rom. Nach ausführlicher Vorstellung der Kan¬

didaten und Diskussion in der Versammlung fmdet die Wahl statt. Herr Prof Dr. Heinen wird zum neuen Direktor des Orient-Instituts gewählt.

Herr Heinen nimmt die Wahl an und dankt für das ihm erwiesene Vertrauen.

(7) Herr Prof Dr. Wezler berichtet über die Arbeit des Nepal Research Center in Kathmandu (Anlage 8) und das Nepal-German Manuscript Preserva¬

tion Project (Anlage 9).

Dazu ergänzt der Erste Vorsitzende, daß zwischen der DMG und der Staatsbi¬

bliothek Preußischer Kulturbesitz eine Vereinbarung geschlossen worden ist.

Die verfilmten Hss.-Materialien aus Nepal sind der Staatsbibliothek in Berlin als Dauerleihgabe übergeben worden und stehen dort der allgemeinen wissen¬

schaftlichen Nutzung offen (Anlage 10).

(8) Herr George referiert über das Verzeichnis der orientalischen Hand¬

sehriften in Deutsehland und das Wörterbuch der Klassischen Arabischen Sprache (Anlage 11).

Er berichtet über die Fortführung des Arabisch-deutschen Wörterbuchs und weist daraufhin, daß die Stipendienforderung der Stiftung Volkswagen werk fiir Feldforschungen im Vorderen und Mittleren Orient in (licscm .lahr aiisläuli.

Herr Prof Dr. Leddebose berichtet über den Stand der Planung für die

Errichtung eines Ostasien-Instituts der DMG in Ja|5an. Diese Pläne werden, wie er erfahren konnte, in Japan begrüßt. Auch das Bundesministerium für For¬

schung und Technologie steht den Absiebten positiv gegenüber (Erwähnung einer entsprechenden Presseverlautbarung). Der Wissenschaftsrat wird sich im Laufe des Jahres mit dem Projekt befassen.

Auf Anfrage von Prof Dr. Seokel nach der regionalen Zuständigkeit des

Instituts erklärt Herr Ledderose, aus praktischen Überlegungen sei Japan der geeignetste Ort als Sitz für das Institut. Daraus ergibt sich als Forschungs¬

schwerpunkt Japan, doch auch andere Länder der Region (China, Korea) sollen in die wissenschaftliche Arbeit einbezogen werden. Herr. Prof Dr. Heissig for¬

dert, die Zentralasienkunde im Zusammenhang mit einer solchen Unterneh¬

mung nicht zu vergessen.

(9) auf Antrag von Herrn Prof Dr. Hecker erteilt die Allgemeine Versamm¬

lung dem Vorstand einstimmige Entlastung und spricht ihm seinen Dank aus.

(10) Für die folgende Vorstands wähl übernimmt der aus seinem Amt schei¬

dende Erste Vorsitzende, Herr Roemer, die Wahlleitung. Es werden vor¬

geschlagen und gewählt bzw. wiedergewählt:

Erster Vorsitzender: Prof Dr. Ledderose, Heidelberg

Zweiter Vorsitzender: Prof Dr. von Hinüber, Freiburg

(3)

Wissenschaftliche Nachrichten *3*

Erster Geschäftsführer: Dr. George, Berlin

Zweiter Geschäftsführer: Prof Dr. Wagner, Gießen

Schatzmeister: Herr Rotta, Stuttgart

Als neuen Beisitzer wählt die Versammlung Herrn Hornung, Prof für Ägyp¬

tologie in Basel. Die Herren Professoren Jungraithmayr, Röllig und Wild werden in ihren Ämtern als Beisitzer bestätigt, Herr Wild mit der Auflage der besonderen Sorge um das Orient-Institut der DMG in Beirut.

Herr Ledderose dankt für das Vertrauen, das ihm durch das Wahlergebnis entgegengebracht worden ist. Er würdigt die Verdienste und Leistungen Herrn Roemers, die nicht nur auf dem Gebiet von Forschung und Lehre liegen, son¬

dern auch in der energischen und effektiven Förderung wissenschaftlicher Ein¬

richtungen ihren Ausdruck finden: Besonders hervorgehoben wird die Grün¬

dung des Orient-Instituts Beirut durch Herrn Roemer und seine langjährige Tätigkeit als Erster Vorsitzender der DMG.

Herr Heissig spricht seinen besonderen Dank an den Indologen, Herrn Pro¬

fessor Dr. Vogel, für langjährige Arbeit im Vorstand aus.

Herr Roemer bekräftigt den Dank der DMG an Herrn Vogel, der seit 1970

Mitglied des Beirats der DMG gewesen ist.

(11) Neues Mitglied im Beirat für das Orient-Institut der DMG in Beirut

wurde duch seine Übernahme des zuständigen Referates im BMFT Herr Mini¬

sterialrat Dr. Döll; die Herren Professoren Steppat und Haarmann werden in ihren Ämtern bestätigt.

(12) Die Kassenprüfer des Vorjahres, Frau Kellner und Herr Neubauer, werden für das Jahr 1984 wiederum zu Kassenprüfern bestellt, ebenfalls wird Herr Jost als Stellvertreter zur Verfügung stehen.

(13) Als Ehrenmitglieder werden Herr Fhitz Mkieh, Prof fiir. Islamkunde in Basel, und Herr Herbert Franke, Prof fiir Sinologie in München, gewählt.

Herr Roemer hebt in seiner Laudatio für Herrn Meier vor allem dessen

Bedeutung als Erforscher religiösen Erlebens, insbesondere im Bereich der Mystik, hervor (Anlage 12).

Die Laudatio für Herrn Franke hält Herr Ledderose, der die Breite seiner Tätigkeit und seine besonderen Leistungen auf dem Gebiet der chinesischen Wirtschafts- und Sozialgesehichte betont sowie die Verdienste Herrn Frankes in der Wissenschaftsverwaltung, wo er verschiedene wichtige Positionen ein¬

nahm, so z.B. das Amt des Ersten Vorsitzenden der DMG (Anlage 13).

(14/15) Der XXIII. Deutsche Orientalistentag wird vom 16. bis 20. Septem¬

ber 1985 in Würzburg stattfinden. Die Allgemeine Versammlung ist für den 18.

September vorgesehen. Tagungsort wird die Universität sein. Zuschüsse vom bayerischen Staat werden erwartet, auch die DFG wurde um finanzielle Unter¬

stützung gebeten.

(16) Die Sektion Kunst und Archäologie wird vom 4. bis 7. Oktober 1984 anläßlich eines Treffens in Marburg ein Kolloquium über Porträtkunst im Orient veranstalten. Der Berieht über das letzte Kolloquium (Thema: Schrift und Bild im Orient) geht derzeit in Druck.

Herr Roemer erwähnt die Planung neuer Sektionen, so einer Sektion Judai¬

stik und eines Arbeitskreises ftir islamisches Recht.

Frau Prof Dr. Kappert berichtet, der Arbeitskreis Turkologie habe ange¬

regt, eine feste ReferentensteUe für Turkologie einzurichten.

(4)

(17) Herr Dr. KANUS-ÜBEDfe beantragt die Gründung einer Sähnäma-Kom- mission innerhalb der DMG, die neue Forschungen betreiben und koordinieren soll, auch eine Neuedition solle sie vorbereiten. Herr Roemer und Herr Prof.

Dr. Fraoner bezweifeln die Notwendigkeit und die Möghchkeit (aus personel¬

len Gründen), eine solche Kommission zu bilden.

Herrn Kanus-Cred^ wird empfohlen, sich mit Herrn Dr. Khaleghi-

Motlagh in Verbindung zu setzen.

(18) Herr Wezler berichtet über den geplanten Internationalen Orientali¬

stenkongreß (XXXII. CIEAAN, Congrös International des Etudes sur l'Asie et l'Afrique du Nord) 1986 in Hamburg. Er ist der Vorsitzende einer vorläufigen Organisationskommission. Hauptproblem ist die Haftung fiir die Aufwendungen des Kongresses, die weder die DMG, noch DFG oder Universität Hamburg über¬

nehmen. Es ist daher an die Gründung eines Kongreßvereins gedacht. Als Ter¬

min fiir den XXXII. CIEAAN ist der 24.-30. 8. 1986 ins Auge gefaßt worden.

Herr Prof Dr. Sezgin kann wegen eines Unfalls nicht an der Allgemeinen Versammlung teilnehmen und daher auch nicht seinen angekündigten Bericht über das Institut für Geschichte der arabisch-islamischen Wissenschaften in Frankfurt/Main vorlegen.

Herr Prof Dr. Kienast bittet, in Zukunft keine Allgemeine Versammlung auf den Tag naeh Umstellung auf die Sommerzeit anzuberaumen.

Der Erste Vorsitzende schließt die Allgemeine Versammlung um 17 Uhr.

gez. Roemer gez. Manfred Kropp

gez. Alfred Schlicht

Anlage 1 Liste der Teilnehmer

Albisheim: Unger. Arlington: Heinrichs. Beirut: Ledek, Wachholtz. Ber¬

lin: Boekels, George, Steppat. Bochum: Biesterfeldt, Ekbal. Bonn: D.

Müller, Wild. Ebenhausen: Büren. Erlangen: Bobzin, Jastrow, Lüling.

Frankfurt: Kellner, Neubauer. Freiburg: Ende, Fragner, Glassen,

Guellil, Haarmann, Kienast, Roemer. Gerbrunn: Reiter. Germersheim:

Betz, Singer. Gießen: Seidensticker, Wagner. Göttingen: Bechert.

Hamburg: KjVppert, Noth, Steinbach, Wezler. Heidelberg: von Dewall,

Kropp, Ledderose, Lutze, Schall, Seckel. Karlsruhe: Radtke. Köln:

Marzolph. Luxemburg: Pompe. Mainz: Brückner, Bub, Buddbuss,

Christ, Horst, Otten, Söhnen. Marburg: Jungraithmayr, Kraatz, Küm¬

mel, Laut, W. W. Müller, Rau, Seuberlich. München: Kaufhold, Krei¬

ser, Majer, K. Müller, Neuwirth, Schlicht. Münster: Grotzfeld, Hek-

ker, Rengstorf. Oldenburg: Calbebt. RheinböUen: Heissig. Rom: Heinen.

Stuttgart: Kuros, Rotta. Tübingen: Röllig, Thieme. Wiesbaden: Hoppen,

Jost, Petzolt, Sammel, Sieveking. Witten: Sprockhoff. Zandvoort: Dai¬

beb.

(5)

Wissenschaftliche Nachrichten *5*

Anlage 2 Bericht des Vorstandes

Die vorjährige Mitgliederversammlung konnte im Rahmen des XXII. Deut¬

sehen Orientahstentages in Tübingen am 23. März 1983 abgehalten werden. Die Erfahrung hat gelehrt, daß nach Orientalistentagen regelmäßig mehr neue Mit¬

glieder zu verzeichnen sind als in normalen Jahren. So bewarben sieh in den 12 Monaten seit dem Tübinger Treffen 27 Kolleginnen und Kollegen und eine Insti¬

tution von hohem Rang, die Österreichische Nationalbibliothek, um die Mit¬

gliedschaft. Herr Prof. Dr. Abdalaziz ad-Duri, im letzten Jahr gewähltes Ehrenmitglied, hat die Ehrenurkunde aus der Hand des Botschafters der Bun¬

desrepubhk in Amman, Dr. Munz, erhalten.

5 Mitglieder sind verstorben, 9 persönliche und 1 institutionelles Mitglied erklärten ihren Austritt, 2 Mitglieder, die seit Jahren auf Aufforderungen, ihren Beitrag zu überweisen, nicht reagiert haben, werden aus dem Mitgliederver¬

zeichnis gestrichen. Somit hat die DMG nach den Unterlagen der Geschäfts¬

stelle zur Zeit 594 persönliche und nach wie vor 104 institutionelle Mitglieder.

Die Beitragssäumigkeit mancher Mitglieder der Gesellschaft bereitet leider

immer noch bzw. immer wieder unnötigen Verwaltungsaufwand bei Herrn

Schatzmeister Rotta, insbesondere aber bei Frau Sammel. Der Vorstand hat

sich in seiner Sitzung im vergangenen Jahr mit diesem Thema befaßt und den Entschluß gefaßt, daß nach einer fruchtlosen 2. Mahnung die Lieferung der ZDMG eingestellt werden soll. Nach einer dritten erfolglosen Mahnung wird das Mitghed gestrichen.

Seit dem letztjährigen Bericht sind der Band 133 (1983) und das Heft 1 des Bandes 134 (1984) der Zeitschrift der Deutsehen Morgeniändischen Gesell¬

schaft erschienen. Heft 2 des Bandes 134 liegt zum größten Teil in Fahnen vor.

Heft 1 des Bandes 135 (1985) befindet sieh in der Druckerei.

Der Supplementband 6 der ZDMG (22. Deutscher Orientalistentag, 1983,

Tübingen) wird voraussichtlieh im Sommer 1984 in Druck gehen.

Von den Abhandlungen für die Kunde des Morgenlandes sind im Berichtszeit¬

raum folgende erschienen:

46.3. Hartmut Fähndrich: Treatise to Saläh ad-Dm on the revival of the art of medicine. 1983.

46.4. Ulrich Marzolph: Der weise Narr Buhlül. 1983.

Im Umbruch befindet sich:

47,1. Wilhelm Hoenerbach: Agrarische Vorstellungen in Nordafrika.

Eine Bewilligung der Druckkostenbeihilfe durch die Alexander von Hum¬

boldt-Stiftung liegt vor fiir:

Alexander Borg: Cypriot Arabic.

(6)

Anlage 3

Bericht über die Einnahme und Ausgaben der DMG 1983

EINNAHMEN

Verkaufserlöse Sortiment — Zeitschrift 18.848,89

Verkaufserlöse Sortiment — Sonstige 18.094,57

Beitragserlöse 44.131.—

Erlöse Druckbeihilfen - Zeitschrift 49.290,—

Erlöse Druckbeihilfen - Sonstige 42.852,—

Sonstige Erlöse 69,31

Zuwendungen WKAS 1.733,16

Zinserlöse 4.425,—

179.443,93

AUSGABEN

Herstellungskosten - Zeitschrift 70.243,23

Herstellungskosten — Sonstige 45.080,51

Rückzahlung Zuwendg. Druckbeihilfen DFG 12.065,01

Verwaltungskosten 14.653,26

Überschuß 1983 37.401,92

179.443,93

KAPITAL VERÄNDERUNG

Stand per 31. 12. 1982 144.772,65

Überschuß 1983 37.401,92

Stand per 31. 12. 1983 182.174,57

Anlage 4

Bibliotheksbericht für das Jahr 1983

Die Bibliothek der Deutschen Morgeniändischen Gesellschaft in Gießen hatte im Berichtszeitraum die üblichen Zugänge bei Zeitschriften und Serien zu ver¬

zeichnen. Der Zugang an Monographien war wie immer gering. Da seit Januar 1983 keine ABM-Kraft mehr zur Verfügung steht und aueh der Bibliothekar des Instituts für Orientalistik in Gießen durch einen Unfall im Wehrdienst seit Sep¬

tember 1983 ausgefallen ist, sind bei der Bearbeitung erhebliche Rückstände entstanden, die erst jetzt durch andere Bedienstete des Seminars langsam auf¬

gearbeitet werden. Der Umstand, daß seit 1980 kein Geld mehr für den Einband zur Verfügung steht, führt vor allem bei den Zeitschriften, die in vielen Einzel- heften erscheinen, nicht nur zu Konservierungs-, sondern auch zu Ordnungspro¬

blemen.

(7)

Wissenschaftliche Nachricht cu Anlage 5

Bericht über die Tätigkeit der Helmuth von Glasenapp-Stiftung im Geschäftsjahr 1983

1. Im 20. Geschäftsjahr 1983 hat die Stiftung einen Überschuß der Einnah¬

men über die Ausgaben in Höhe von 27.505,74 DM erbracht. Aus den Erträgnis¬

sen des Jahres 1982 stehen noch 12.946,84 DM zur Ausschüttung zur Ver¬

fügung.

An Verwaltungskosten wurde 929,— DM verausgabt. Sämtliche Arbeiten wur¬

den ehrenamtlich ausgeführt.

Das Stiftungskapital ist in Rentenpapieren angelegt, deren Börsenkurs am 31.12.1983 295.624,50 DM betrug.

2. Im Berichtsjahr sind die Kleinen Schriften Friedr. Otto Schräder und Otto Strauss erschienen.

Die 1983 zur Ausschüttung gelangten Mittel galten folgenden Vorhaben:

Beihilfe für die Kleinen Schriften Otto Stein, herausgegeben von F. Wil¬

helm: 14.800 DM,

Reisebeihilfe für Herrn Klaus Wille in Höhe von 2.850 DM. Eine weitere bewilligte Reisebeihilfe wurde nicht in Anspruch genommen.

3. Für das Jahr 1984 hat der Vorstand bis zu 40.000 DM zur Ausschüttung

bereitgestellt. H. Bechert

Anlage 6

Prof Dr. Barbara M. Kellner Dr. Eckhard Neubauer

ProtokoU

über die am Dienstag, dem 13. März 1984, in der Friedriehstraße 24, 1., Wiesba¬

den, durchgeführte Buch- und Kassenprüfung der Deutschen Morgeniändischen Gesellschaft Mainz e.V. für das Kalenderjahr 1983.

Im Auftrage der Mitgliederversammlung der DMG vom 23. März 1983 in

Tübingen haben wir die obenbezeichnete Prüfung durchgeführt.

Es wurden vorgelegt:

1. Büanz und Ergebnisreehnung zum 31. Dezember 1983 nebst Erläuterungen 2. Sachkonten

3. Kartei der Mitglieder

4. Einnahmen- und Ausgabenbelege nebst Mitgliederjoumal

Die Unterlagen wurden von Herrn Hans Rotta und Herrn Kurt Wahl

erläutert und von uns für richtig befunden.

Wiesbaden, den 13. März 1984

Kellner Neubauer

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Anlage 7

Jahresbericht 1983 des Orient-Instituts

der Deutschen Morgeniändischen Gesellschaft in Beirut Politische Lage

Die äußerst komplexen innen- und außenpolitischen Entwicklungen sowie die blutigen militärischen Aktionen des Jahres 1983 im einzelnen zu schildern und die jeweiligen Hintergründe zu beleuchten, kann hier nicht meine Aufgabe sein, da dies ein Unterfangen von mehreren Tagen wäre. So seien nur die wichtigsten Punkte angeschnitten bzw. in Erinnerung gerufen. Im |)olitischen Bereich war das erste Drittel des Jahres gekennzeichnet von den zähen israelisch-libane- siseh-amerikanischen Verhandlungen, die am 17. Mai zur Unterzeichnung eines Abkommens über den Abzug der israelischen Truppen aus dem Libanon führten.

Die Rechnung war jedoch ohne den Wirt, d.h. Syrien, gemacht worden, jener neben Israel und den Palästinensern wichtigsten in die libanesischen Wirren involvierten Partei, die während dieser Verhandlungen völlig übergangen wor¬

den war. obwohl Israel ausdrüeklieb seinen Rüekz\ig von einem vorhergehenden Rückzug der syrischen Truppen abhängig machte. So blieb das Abkommen unra- tiiiziert. In der Folgezeit drohte Israel mit einem einseitigen 'Peilrückzug bis auf die Höhe des Awali-Flusses und tat dies schließlich auch, ohne der regulären hbanesischen Armee die Möghchkeit zu geben, das frei werdende Gebiet unter ihre Kontrolle zu bringen, was zu einer entspreehenden Eskalation der innerli¬

banesischen Kämpfe führen mußte. Danach richteten sich alle Hoffnungen auf eine sogenannte Versöhnungskonferenz, an der neben Vertretern der libanesi¬

schen Kontrahenten auch Beobachter Syriens und Saudiarabiens beteiligt, wur¬

den und in der grundlegende Verfassungsänderungen erarbeitet und vor allem ein Ende der Kamplhandlungen erreicht werden sollte. Ende Oktober/Anfang November fand diese Konferenz in Genf statt, wo man sich aber nur in einem Punkt einigen konnte, nämlich auf die Feststellung, daß der Libanon „seiner Zugehörigkeit und seiner Identität nach arabisch sei". Haupthindernis für eine weitergehende Verständigung war in erster Linie die Forderung Syriens und der muslimisch-libanesischen Parteien nach einer Kündigung des israelisch-libane¬

sischen Abkommens. Ferner forderte Syrien seinerseits einen bedingungslosen Abzug Israels aus dem Libanon, bevor es selbst seine Tmppen aus dem Lande abziehen würde. Innenpolitisch ist besonders das Erstarken der Schiiten hervor- zuheiien, und zwar sowohl der von Nabih Barri geführten Amal-Bewegung als auch der von dieser Bewegung abgespaltenen radikal-militanten Milizen unter Fühmng al-Müsawis, die sich — durch iranische Mudsehähedin verstärkt - im Raum Baalbek konzentrieren, aber immer stärker auch in Westbeirut an Einiluß gewinnen und einen chomeinistischen Fundamentahsmus vertreten.

Die mhitärische Situation läßt sich folgendermaßen umreißen:

1. Wiederholte Artillerie-Duehe in der Biqä'-Ebene zwischen syrischen und israelischen Einheiten sowie umfangreiche Truppenbewegungen auf beiden Seiten heßen in den ersten Monaten eine größere Konfrontation befürchten, doch ging die Spannung Ende Mai erheblich zurück.

2. Im Norden des Landes, vor allem in Tripoli, flammten immer wieder schwere Käm|)fe aui'/.wischen syrischen Einheiten und pro-syrischen, in erster I^inie schütischen libanesischen Mihzen einerseits und anti-.syrischen, vor aflem

(9)

Wissenschaftliche Nachrichten *9*

sunnitischen Milizen und palästinensischen Gruppen andererseits, hn

Herbst eskalierten diese Kämpfe zu einem regelrechten Krieg zwischen den von Syrien unterstützten und von Arafat abtrünnigen palästinensi¬

schen Truppen unter Führung Abü Müsäs einerseits und Arafat-treuen und von sunnitischen Milizen unterstützten Verbänden der PLO andererseits.

Diese Kämpfe, die Hunderte von Toten forderten und große materielle

Schäden mit sich brachten, endeten erst am 20. Dezember mit der Eva¬

kuierung der Arafat-treuen Einheiten, nachdem in der letzten Phase auch noeh die israelische Marine in die Kämpfe eingegriffen hatte.

3. Im Süden, in den von Israel besetzten Landesteilen, kam es fast täglich zu Attentaten und Guerilla-Aktionen gegen die Besatzungsmacht, was stets meist sehr rüde Vergeltungsmaßnahmen zur Folge hatte.

4. In den Landschaften Matn und Schuf östlich von Beirut und später auch im

Iqlim HarrOb südhch davon kam es immer wieder und verstärkt nach dem

israelischen Teilrückzug zu Artillerie-Gefechten zwischen den Drusen (ver¬

körpert dureh die PSP) tmd den maronitischen, in erster Linie phalan- gistischen Milizen, wobei erstere von syrischen Truppen Feuerschutz er¬

hielten und letztere vor allem gegen Ende des Jahres von der regulären

Armee und den amerikanischen Einheiten der multinationalen Truppen

unterstützt wurden. Im Verlauf dieser Kämpfe wurden wiederholt auch

Ost-Beirut und die Küste nordwärts bis Jounieh mit Raketen beschossen.

5. In West-Beirut war die Lage während des ersten Halbjahres relativ ruhig, sieht man einmal von den regelmäßigen SprengstofTanschlägen ab, die vor allem amerikanische und französische Einrichtungen zum Ziel hatten. Mitte Juli kam es dann erstmals zu Auseinandersetzungen zwischen der regulä¬

ren libanesischen Armee einerseits und der schütischen Amal-Miliz und Verbündeten anderer Gruppen andererseits. Höhepunkt dieser Auseinan¬

dersetzungen waren die schweren Straßenkämpfe vom 28. August bis zum

I. September, in deren Verlauf es der Armee mit amerikanischer Unter¬

stützung gelang, die wichtigsten strategischen Positionen in West-Beirut — allerdings nieht in den Vororten — einzunehmen. So setzten sich in der Folgezeit in den Vororten die Kämpfe fort, in die aueh die amerikanischen Kriegsschiffe immer wieder eingriffen. Aueh die Sprengstoffattentate häuf¬

ten sieh erneut im letzten Quartal. Makabre Höhepunkte in diesem Zu-

saminetibang waren die Kamikaze-Aktionen gegen das amerikanische bzw.

französische Hau])tquartier am 23. Oktober, wobei allein etwa dreihundert Soldaten ums Leben kamen, sowie die Sprengung von sechs vor allern von EuroiJäern frequentierten Geschäften allein am Tag vor Hl. Abend. Auf¬

grund der kritischen Situation wurde der Flughafen vom 10. bis 16. August, vom 28. August bis 28. September, am 7. November sowie vom 30. Novem¬

ber bis zum 15. Dezember geschlossen.

0. Sehließlieh flogen in den letzten Monaten des Jahres sowohl die israelische als auch die amerikanische und die französische Luftwaffe Angriffe gegen syrische und sehiitische Stellungen östlieh von Beirut bzw. im Raum Baal¬

bek.

Die Situation des Instituts

Im ersten Halbjahr konnte das Institut seine Arbeit in vollem Umfang

durchführen. Dies änderte sich, als Mitte Juli erstmals wieder Straßenkämpfe ausbrachen tind (li(>s in unmittelbarer Nähe des Instituts geschah. Ende August/

(10)

Wissenschaftliche Nachrichten

Anfang September, als die Kämpfe ihren Höhepunkt erreichten, mußte das In¬

stitut vorübergehend ganz geschlossen werden, und die anwesenden Mitarbeiter verbrachten einige Tage und Nächte in den unterirdischen Büchermagazinen.

Mit dem Einzug der regulären Armee kam es zumindest in unserem Stadtviertel zu einer relativen Beruhigung, doch waren die Kämpfe in den Bergen östlich von Beirut sowie in den Vororten weiterhin akustisch vernehmbar. Dies sowie die stark eingeschränkte Bewegungsfreiheit, rigorose Strom- und Wasserrationie¬

rungen, die fast täglichen SprengstolTattentate usw. führten zu einer erhebli¬

chen Nervenbelastung, die ein konzentriertes wissenschafthches Arbeiten kaum mehr möglich machte. Bereits am Hl. Abend saßen wir erneut im Keller.

Kriegsbedingte Personenschäden waren glücklicherweise nicht zu verzeich¬

nen. Zur Zeit der schwersten Kämpfe Ende August/Anfang September hielten sich im Institut lediglich Frau Dr. Gla.ssen, die mich während meiner Abwe¬

senheit vertrat, Herr Dr. Ledek nut Frau, der Verwalter, Herr AR Wach¬

holtz, sowie die studentische Hilfskraft, Frl. Ryberg, auf Die übrigen Mit¬

arbeiter befanden sich zu diesem Zeitpunkt im Urlaub. Wegen einer schweren Erkrankung mußte ich selbst meinen Aufenthalt in Deutschland verlängern und

konnte erst im Oktober — immer noch gegen ärztlichen Rat — nach Beirut

zurückkehren. Herr Dr. Leder verließ am 8. September mit seiner hochschwan¬

geren Frau Beirut und bezog die Ausweiohstation in Anunan.

Das Institutsgebäude blieb — von kleineren durch Druckwellen hervorgerufe¬

nen Rissen im Mauerwerk abgesehen — unbeschädigt. In der Nacht vom 27. zum 28. Dezember drangen maskierte Kämpfer, die sich als Mitgheder der Amal-

Bewegung ausgaben, in das Souterrain des Instituts ein und bedrohten die

Hausmeisterfamilie. Kontakte, die ich am nächsten Morgen aufnahm, lassen vermuten, daß die Aktion nicht gegen das Institut selbst gerichtet war, sondern der maronitischen Hausmeisterfamilie galt.

Die Wiederaufbauarbeiten am schon während der israelischen Invasion

schwer beschädigten Sommerhaus in Ainab mußten wegen der dortigen Kämpfe bereits im Frühjahr unterbrochen werden. Naeh bisher unbestätigten Beriehten soll das Gebäude inzwischen erneut getroffen worden sein; da der Zugang nach Ainab bislang nur unter Lebensgefahr möglich war, konnte aber das Ausmaß der Schäden nicht ermittelt werden.

Personelle Veränderungen

Am I . März konnte nach langer Vakanz die Stelle der Sekretärin durch Frau

Renate Mühlecker (Salzburg) neu besetzt werden.

Am 15. April trat Herr Dr. Alfred Schlicht (U München) die Nachfolge von

Herrn Dr. Wolfgang Köhler als Wiss. Referent an.

Der langjährige Verwalter, Herr Walter Tülp, ließ sieh liir zwei Jahre beur¬

lauben. Sein Nachfolger, Herr AR Rüdiger Wachholtz vom BMFT, trat am

15. August den Dienst in Beirut an.

Frau Priv.-Dozentin Dr. Erika Glassen (U Freiburg) schied am 31. Oktober aus ihrem Dienst als Wissenschaftliche Referentin aus. Ihre Stelle ist inzwi¬

schen neu besetzt worden durch Herrn Dr. Rainer Osswald, U Tübingen.

Dienstreisen

Ende Januar unternahm Herr Dr. Leder eine Dienstreise nach Kairo', um

den Vertragsabschluß mit Herrn Prof Mostai w über den Druck seiner Indices zur Edition des Ibn Iyäs vorzubereiten, imi Mikrolihue für die ^afadi-Edition zu

(11)

Wissenschaftliche Nachrichten

beschaffen und im Institut Francais über den weiteren Bücheraustausch zu ver¬

handeln.

Frau Dr. Schimkoreit und Frau Dr. Glassen hielten sich Anfang Januar

bzw. Ende März im Verlaufe von Urlaubsreisen jeweils einige Tage dienstlich in Istanbul auf, um weitere Mikrofilme fiir die Safadi-Edition zu besorgen.

Ich selbst hielt mich im März in Deutschland auf, um an den jährlichen Wirt¬

schaftsplanverhandlungen im BMFT teilzunehmen, Vorstellungsgespräche mit

Bewerbern für die Verwalterstelle zu führen und am Deutschen Orientalistentag teilzunehmen.

Vom 23. bis 26. April unternahm Herr Dr. Schlicht eine Dienstreise nach Damaskus, um dort die Kontakte und den Publikationsaustausch mit dem Fran¬

zösischen Institut, der Arabischen Akademie, der Nationalbibliothek und dem Deutschen Archäologischen Institut aufrecht zu erhalten.

Vom 31. Mai bis 4. Juni hielt ieh mich selbst in Damaskus auf, um ebenfalls die genannten Kontakte zu pflegen sowie um eine Reihe von Mikrofilmen in der Zä¬

hiriya-Bibliothek zu besorgen.

Vom 24. bis zum 30. Juni begab sich Herr Dr. Leder erneut nach Kairo, um den Druckvertrag fiir die Ibn-Iyäs Indices abzuschließen.

öffentliche Vorträge im Institut

4. Februar: Prof. Rolf Hachmann (U Saarbrücken): Fouilles ä Kamed el-

loz: Les temples de l'äge de bronze recent.

24. Februar: Prof Clement Henry (AUB): Äe/7eciio?i6' ore ifeeLeftanesefioni- ing System.

15. Juni: Prof Ghassan Salame (Lib. U.): Family Affiliations andState apparatus in the Arabian Peninsula.

Die Vorträge waren alle gut besucht. Weitere geplante Veranstaltungen kamen aufgrund der geschilderten Situation nicht mehr zustande.

Wissenschaftliche Tätigkeit der Instituts-Mitglieder

Frau Privat-Dozentin Dr. Erika Glassen arbeitete weiter an ihren Studien Prinzipien einer traditionalistischen Sozialethik nach Ibn al-öauzi und Die soziale und kulturelle Funktion der sunnitischen Maqäsid-Stifluiigcn im Libanon, sam¬

melte Material über den Einfluß der iranischen Revolution auf die Schiiten im Libanon, hielt am 5. 1. an der FU in Berlin einen Vortrag zum Thema Die Proble¬

matik der iranischen Renaissance und unterrichtete während des ersten Halbjah¬

res an der AUB „Persian for Beginners".

Herr Dr. Stefan Leder stellte seine Edition der „Kanones der Könige Leon und Konstantin am der Sammlung des Makarios — die arabische Ecloga fertig, ver¬

faßte für das Journal für Rechtsgeschichte einen Beitrag Leons III. Ecloga im Orientalischen Christentum, las sämthche Korrekturen seiner als Bd. 32 in den BTS erscheinenden Dissertation Ibn al-öauzi und seine Kompilation wider die Leidenschaft, stellte eine ausfiihrliche Übersicht über die noch ausstehenden

Safadi-Bände mit den dazugehörigen Handschriften zusammen und unterzog

das Standardwerk zur arabischen Literaturkritik von Prof Ihsän 'Abbäs einer eingehenden Lektüre füi' eine eventuelle Übersetzung ins Deutsche. Seit seinem Aufenthalt in der Ausweiebstation in Amman leitete er eine enge Zusammenar¬

beit mit dem Center of Doeuments and Manuscripts an der Jordan University ein, begann mit der Bearbeitung des Werkes Raudat al-'uSSäq sowie mit einer

(12)

Wissenschaftliche Nachrichten

Studie zum Plagiatsbegriff innerhalb der arabischen Literaturkritik und ferner mit einer Materialsammlung zum Thema Nahati in arabischen Quellen.

Frau Dr. Renate Schimkoreit stellte bis Ende Oktober, wonach sie

erkrankte, drei Kapitel ihrer fiir die BTS vorgesehenen Untersuchung Das demo- krati.fche Prinzip der ,Krä in Tradition und moderner islamischer Staatstheorie fer¬

tig und sammelte weiter Material zu einer Untersuchung mit dem Thema Status und Probleme der muslimvichen Frau in der modernen islamischen Gesellschaft am Beispiel des Libanon.

Herr Dr. Alfred Schlicht (seit 15. April) stellte für die Zeitschrift Francia eine Aufsatz fertig zum Thema La France et le Liban dans la premiere moitie du XIXe siecle - influences occidentales dans I'histoire Orientale, begann mit einer Materialsammlung — u. a. in Archiven in Deutschland — für eine als Publikation in den BTS vorgesehenen Untersuchung zum Thema Religionspolitik des Deut¬

schen Reiches im Vordereii Orient 1871 bis 1914, befaßte sich ferner mit der Zusammenstellung von Material für eine Geschichte der europäisch-arabischen Beziehungen im 17. /18. Jahrhundert und schrieb mehrere Rezensionen für wis¬

senschaftliche Zeitschriften.

Ich selbst arbeitete — allerdings mit viermonatiger krankheitsbedingter Unterbrechung — an zwei größeren Beiträgen, nämlich einerseits einer Abhand¬

lung über den Islam in Afrika fiir den dritten Band der Kirchengeschichte als Mis¬

sionsgesehiehte und andererseits an einem Aufsatz mit dem Thema Eiiie Presse¬

fehde oder die Suche nach der libanesischen Identität. Letzteres Thema stellte ich aueh in Form eines Vortrages für die U Hamburg zusammen. Zwei weitere Vor¬

träge mit den Themen Einführung in. die arabi'«lu Literatur des Mittelalters bzw.

The social and political consequences of natural disasters in early Umayyad history hielt ich am Goethe-Institut in Beirut bzw. im Rahmen eines Symposiums über Land-tenure an der AUB. Der letztere Vortrag wurde außerdem zu einem Auf¬

satz umgearbeitet. Ferner sammelte ich Material zu einem Beitrag über das Thema Anti-islamische Literatur während des Bürgerkrieges im Libanon sowie zu einer Studie über die Entwicklung des libanesischen Pressewesens.

Alle Mitarbeiter waren außerdem mit dem Büchersignieren für die Bibliothek beschäftigt, trugen zur Fertigstellung des 2. Heftes und zur Vorbereitung des 3.

Heftes der beiruter blätter bei und waren mit der Drucküberwachung verschie¬

dener in den beiden Institutsreihen erscheinender Werke betraut. Daß im zwei¬

ten Halbjahr alle diese Arbeiten durch die Situation erhebhch behindert waren, ergibt sich aus dem oben Gesagten. Besonders hervorheben möchte ich in die¬

sem Zusammenhang den Bibliothekar, Herrn Dr. Martiniano Roncaglia,

und den ursprünglich als Bibliothekshilfskraft eingestellten Lehrer, Herrn Mohammed Hu.jairi, der sieh inzwischen zu einem unentbehrlichen Lektor am Institut entwickelt hat; beide versuchten auch in den schwierigsten Zeiten ihr Arbeit fortzuführen, soweit es irgendwie möglieh war.

Publikationen

Bei den Druckvorhaben maehte sich die militärische Situation besonders nachteilig bemerkbar. Die Imprimerie Catholique, die wichtigste Druckerei, mit der das Institut zusammenarbeitet, hatte Ende des Jahres 1981 ihren Betrieb von der sog. Grünen Linie in Beirut in ein neues Gebäude nach Kahhale an der Damaskus-Straße östlich von Beirut verlegt, wo sie sieh aber schon wenige Monate später genau an der Kampfline zwischen Drusen und Maroniten wieder¬

fand. Immer wieder mußten die Arbeiten ganz eingestellt werden. Der früheren

(13)

Wissenschaftliche Nachrichten *13*

Institutsdirektoren und Referenten gewiß noch gut bekannte Mitarbeiter der

Imprimerie, Antoine Ghattas, wurde Ende des Jahres am Eingang zur Druk-

kerei von Heckenschützen erschossen. Aueh andere Druckereien in Beirut litten natürlich erheblieh unter den Umständen.

So konnte in der Reihe Beiruter Texte und Studien (BTS) nur noch Bd. 26

Rotraud Wielandt: Das erzählerische Frühwerk Mahmüd Taymürs, im ersten

Halbjahr erscheinen. Bd. 29 Donald Little: A Catalogue of the Islamic Doeu¬

ments from al-Haram ash-Sharif in Jerusalem, ist bis zur vorletzten Korrektur gediehen; von Bd. 30 (Teil 1 des Kataloges der arabischen Handschriften in

Mauretanien) ist die erste Korrektur abgeschlossen; die Bände 31 und 32,

Ulrich Marzolph: Typologie des persischen Volksmärchens, bzw. Stefan

Leder: Ibn al-öauzi und seine Kompilation wider die Leidenschaft, sind im wesentlichen abgeschlossen, doch wurde ihr Erscheinen durch die oben geschil¬

derte Situation in der Imprimerie Catholique verzögert. Von Bd. 33: Rainer O.sswald: Das Sokoto-Kalifat und seine ethnischen Grundlagen, ist die vorletzte Korrektur abgeschlossen. Für einen weiteren Band in dieser Reihe, nämlich die Edition des Diwäns des Mufti Fathalläh, konnte nach gründlicher Überarbei¬

tung des vorgelegten Manuskriptes durch Herrn Hujairi inzwischen mit dem Modern Printing Center noch ein Druckvertrag geschlossen werden.

In der Reihe Bibhotheca Islamica (BI) konnte ebenfalls im ersten Halbjahr

noch der von Ahmad Hutait herausgegebene Tärih al-Malik az-Zähir des Ibn

Saddäd als Band 31 erscheinen. Von dem großen Editionsvorhaben, dem Bio¬

graphischen Lexikon von as-Safadi, gedieh der von R. Baalbakki herausgege¬

bene TeU 22 bis zur Kontrolle der Titulatur; durch den Tod des Verlegers Sader

geriet jedoch auch dieses Druckvorhaben ins Stocken. Der ursprünghch von

Frau Föhl bearbeitete Teil 13, der aber durch Herrn Hujairi von Grund auf neu ediert werden mußte, lag bereits im Herbst im Manuskript vor, doch kam es mit dem ins Auge gefaßten Verlag zu keinem Vertragsabschluß mehr, da sich der Verleger ins Ausland abgesetzt hatte. Erfreuliches ist dagegen aus Kairo zu ver¬

melden: Ein altes Sorgenkind, die von Prof. M. Mostafa erarbeiteten vier

Index-Bände zu der einst als Teil 5 der BI erschienenen Ibn lyäs-Edition, ist in Kairo in Druck gegangen und bereits bis zum dritten Band ausgedruckt.

Weiter vorangegangen ist in Deutschland auch das vom Orient-Institut getra¬

gene Deutsch-Arabische Wörterbuch von Götz Schregle; folgend auf die ersten sechs Lieferungen liegen der Umbruch der Seiten 466 bis 713 sowie das Manu¬

skript für den Rest des ersten Halbbandes und bis zu Seite 367 des zweiten Halbbandes vor.

Abschließend sei noch auf die Informationshefte beiruter blätter verwiesen, von denen nur noch das zweite Heft erscheinen konnte; die Fertigstellung des dritten Heftes gelang aufgrund der Situation nicht mehr.

Gernot Rotter

15 ZDMG 135/1

(14)

Wissenschaftliche Nachrichten Anlage 8

Bericht über das Nepal Research Centre in Kathmandu (1. 3. 83-29. 2. 84)

1. Allgemeines

Das NRC basiert in seiner heutigen Form auf einem 1977 geschlossenen Ver¬

trag zwischen der Tribhuvan University Kathmandu und der Deutschen Mor¬

geniändischen Gesellschaft. Der genannte Vertrag wurde im Jahre 1982 um wei¬

tere fünf Jahre verlängert. Das NRC bietet Hilfestellungen bei der Vorbereitung und Durchführung von Feldarbeiten insbesondere, aber keineswegs ausschhe߬

lich deutscher Forscher aller Fachgebiete.

2. Personelle Besetzung

Direkor des NRC ist Prof Dr. Albrecht Wezler, Hamburg. Die örtliche

Leitung oblag bis September 83 Dr. Axel Michaels, der ab Oktober 83 vom

Berichterstatter abgelöst wurde. Die Nachfolge von Herrn Dr. Leonard W. J.

VAN DER Kuijp übernahm ab Juli 83 Dr. Christoph CtjpPERS. Manager des

NRC ist nach wie vor G. B. Kalikote.

Aufgaben und Aktivitäten

a) Das NRC beherbergt und unterstützt das Nepal-German Manuscript Pre¬

servation Project.

b) Ferner sind im Berichtszeitraum Projekte, die zum Teil im Rahmen des

Schwerpunktprogramms Nepal der Deutschen Forschungsgemeinschaft durch¬

geführt werden, aus folgenden Fachgebieten aktiv vom NRC unterstützt wor¬

den: Indologie (Kölver, Kirschall, Unbescheid, Pant, Roth, Brink¬

haus), Tibetologie (Schuh, van der Kuijp, Causemann), Linguistik (Win¬

ter, Weidert, Bielimeier), Kunstgeschichte (Rau, Gail, Blom), Architek¬

tur (Gutschow, Herdick), Archäologie (Fussman, Corvinus), Ethnologie

(Oppitz, Vergati, Euler), Musikethnologie (Wegener), Ökonomie

(Knall), Geographie (Haffner, Müller, Pohle) und Zoologie (Martens,

Schawaller).

c) Im Berichtszeitraum konnten folgende Publikationen des NRC fertigge¬

stellt und ausgeliefert werden:

— Journal of the Nepal Research Centre 5/6, 1981/82; es enthält die Nepalese National Bibliography for 1981, die in Zusammenarbeit mit der Tribhuvan University Central Library erstellt wurde

— Jochen Martens: Forests and their Destmction in the Himalayas of Nepal.

(NRC Miscellaneous Papers. No. 35.) Im Druck befindet sich:

— Journal of the Nepal Research Centre 7, inkl. Nepalese National Biblio¬

graphy for 1982

In Vorbereitung befinden sich:

— Journal of the Nepal Research Centre 8

— Nepalese National Bibliography for 1983

— Faksimilewiedergabe, Text und Übersetzung der GopälaräjavarnAävali

— Axel Michaels: The Casting of Statues in Nepal.

Der Vertrieb der Publikationen erfolgt über den Franz Steiner Verlag (Europa

und Amerika), Motüal Banarsidass (Südasien) und das NRC.

(15)

Wissenschaftliche Nachrichten *15*

d) Im Berichtszeitraum wurde folgende Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut organisiert:

29. September 83 Dr. H. Brinkhaus: Harihariharivähanalokesvara in Nepal

(Vortrag)

Horst Brinkhaus

Anlage 9

Bericht über das Nepal-German Manuscript Preservation Project (1. 3. 83-29. 2. 84)

1. Allgemeines

Das NGMPP befand sich im Berichtszeitraum in seiner dritten Phase, welche

gemäß der zweiten Verlängerung des NGMPP-Vertrages den Zeitraum vom 15.

2. 80 bis 14. 2. 85 umfaßt und in welcher die Verfilmung öffentlicher und privater

Handschriftensammlungen in ganz Nepal (mit Ausnahme gewisser Sperrbe¬

zirke) vorgenommen wird.

2. Mitarbeiter

Direktor des NGMPP war im Berichtszeitraum Prof Dr. Albrecht Wezler, Hamburg. Die örthehe Leitung des Projekts insgesamt sowie die Leitung der indologischen Abtehung hatten vom 1. 3. bis 30. 9. 83 Dr. Axel Michaels und vom 1. 10. 83 bis 29. 2. 84 der Berichterstatter inne. Die tibetologische Abtei¬

lung wurde vom 1. 3. bis 30. 6. 83 von Dr. Leonard W. J. van der Kuijp und vom 1. 7. 83 bis 29. 2. 84 von Dr. Christoph Cüppers geleitet. Das Projekt beschäftigt ferner eine Gruppe von einheimischen Pandits sowie eine Gruppe nepalesischer nichtwissenschaftlicher Mitarbeiter.

3. Verfilmung und sonstige Aktivitäten

Im Berichtszeitraum wurden 5.619 Handsehriften mit 179.257 Blättern ver¬

filmt, wovon 1.326 Titel mit 43.148 Blättern dem Bereich der Tibetica angehö¬

ren. Damit sind seit Beginn des Projekts 78.467 Handschriften mit 3.132.534 Blättern verfilmt worden. Von der tibetologischen Abteilung wurden zwei Expe¬

ditionen in das Langthang-Gebiet (Ertrag: 388 Handschriften mit 12.740 Blät¬

tern) und in das Helambu-Gebiet (Ertrag: 289 Handschriften mit 9.100 Blät¬

tern) durchgeführt. Eine Expedition der indologischen Abteilung nach Gorkha erbrachte 387 verfilmte Handschriften mit 9.279 Blättern. In einer Mitte Februar 84 in Janakpur (Terai-Gebiet) eröfiheten Außenstation der indologi¬

schen Abteilung wurden bis Ende Februar 109 Handschriften mit 4.632 Blättern verfilmt. Im Berichtszeitraum konnte ferner die umfangreiche private Hand¬

schriftensammlung von Manabajra Bajracharya verfilmt sowie auch die noch ausstehende Restverfilmung in der Keshar Library abgeschlossen werden.

Im September 83 hat Burkhard Quessel Tehe der älteren Katalogkarten verfilmter Tibetica überarbeitet. Von Dezember 83 bis Februar 84 hat Ian Alsop mit der Katalogisierung der in der Vergangenheit aufgenommenen Farb¬

dias von Handschriftenillustrationen begonnen.

4. Ausblick

Gegen Ende des Berichtszeitraumes scheinen Verhandlungen zu zwei ver¬

schiedenen Projekten, um die in den vergangenen Jahren immer wieder gerun- 15*

(16)

Wissenschaftliche Nachrichten

gen worden ist, kurz vor erfolgreichen Abschlüssen zu stehen; und zwar geht es einerseits um die Erlaubnis yaw Verfilmung von reichen dokumentarischen Beständen der Guthisamsthans in Kathmandu und andererseits um die Erlaub¬

nis zur Verfilmung der noch nicht verfilmten Altbestände sowie der Neuerwer¬

bungen seit 1975 in den National Archives von Kathmandu. Beide Projekte sol¬

len demnächst in Angriff genommen werden. Daneben soll die Verfilmung im

Kathmandu-Tal sowie auch in der soeben errichteten Außenstation in Janakpur weitergeführt werden. Nach bereits erfolgtem Beschluß des NGMPP-Kommit- tees wird die tibetologische Abteilung demnächst Expeditionen nach Jumla

(Karnali Zone), Jomosom (Dhaulagiri Zone) und Manang (Gandaki Zone)

durchführen.

Horst Brinkhaus

Anlage 10 Zwischen der

DEUTSCHEN MORGENLÄNDISCHEN GESELLSCHAFT

vertreten durch den

Ersten Vorsitzenden, Prof. Dr. Hans R. Roemer, Dreikönigstr. 17, 7800 Freiburg,

— im folgenden: Gesellschaft —

und der STIFTUNG PREUSSISCHER KULTURBESITZ,

vertreten durch den Präsidenten,

dieser vertreten durch den Generaldirektor der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz, Dr. Ekkehart Vesper,

Potsdamer Str. 33, 1000 Berlin 30,

— im folgenden: Bibliothek — wird nachstehende

VEREINBARUNG geschlossen.

§ I Gegenstand

Die Gesellschaft ist Eigentümer der im Rahmen des „Nepal German

Manuscript Preservation Projekt" bisher entstandenen und künftig noch ent¬

stehenden Filmmaterials sowie der Indexkarten. Anfang 1983 handelte es sich dabei um ca. 73 000 Handschriften mit ca. 3 Millionen Blättern.

§ 2 Rechte und Pflichten der Gesellschaft

Die Gesellschaft übergibt das gesamte Material an die Bibliothek — Orient¬

abteilung — zur dauernden, treuhänderischen und unentgeltlichen Aufbewah¬

rung. Die Gesellschaft verzichtet auf eine Rückforderung. Die Gesellschaft hat — im Rahmen der Bibliotheks-Offnungszeiten — stets freien Zugang zu ihrem Material.

(17)

Wissenschaftliche Nachrichten ♦ j'y*

§ 3 Benutzung

Die wissenschaftliche Benutzung des Film-Materials ist geregelt durch den zwischen der Gesellschaft und der Nepalischen Regierung am 16. 2. 1970 abge¬

schlossenen Vertrag, insbesondere Artikel 7b (s. Ani. 1). Dementsprechend

kann die Bibliothek interessierten Besuchern die Filme in ihren Räumen

zugänglich machen und alle schriftliehen Anfragen und Bitten um Auskünfte, soweit vom Personal her möglieh, bearbeiten; sie hat aber Benutzer, welche Kopien in irgendwelcher Form wünschen, auf die von der Regierung Nepals für

die wissenschaftliche Nutzung und Edition einzuholende Genehmigung hin¬

zuweisen.

Die Bibliothek wird eine wissenschafthche Erschließung des Film-Materials naeh Möglichkeit unterstützen.

§ 4 Haftung

Die Bibliothek wird das FUm-Material mit der gleichen Sorgfalt behandeln wie die eigenen Bestände: Es wird im Magazin unter Aufsieht verwahrt. Von eventuellen Veränderungen, Beschädigungen u. ä. wird die Gesellschaft unver¬

züglich unterrichtet.

Freiburg, den 24. März 1984 Berlin, den 2. April 1984

Roemer Vesper

Anlage 11

Bericht über wissenschaftliche Unternehmungen

a) Verzeichnis der orientahschen Handschriften in Deutschland (VOHD) Seit der letztjährigen Allgemeinen Versammlung ist nur ein Katalogband erschienen:

XX,4. Äthiopische Handschriften. 1: Die Handschriften der Staatsbibliothek

Preußischer Kulturbesitz. Von E. Hammerschmidt und V. Six.

1983.

Im Jahr 1984 sollen erscheinen:

VI,3. Hebräische Handschriften der Sammlung H. B. Levy in der Staats¬

und Universitätsbibliothek Hamburg. Beschrieben von E. Röth u. H. Striedl.

X, 5. Sanskrit-Handschriften aus den Turfanfunden. Teil 5. Bearbeitet

von E. Waldschmidt und L. Sander.

XI, 9. Tibetische Handschriften und Blockdrucke. Teil 9. Bearbeitet von P. Schwieger.

XXIII,2. Burmese Manuscripts. Part 2. Comp, by H. Bechert [u.a.]

XXVIII,2. Indonesische Handschriften. Bearbeitet von P. Voorhoeve und

Tn. G. Th. Pigeaud.

S 26,1. Nachitextedition. Teh 1. Von I. Pliester und K. L. Janert.

(18)

*18*

b) Jahresbericht 1984 über das WKAS

Wie bereits 1983 berichtet hegt der 1. Halbband des WKAS Buchstabe Läm

abgeschlossen vor. An der Fortsetzung arbeitet Prof Manfred Ullmann,

Tübingen, kontinuierlich weiter.

In der Münchener Arbeitsstelle wird die Sammeltätigkeit für die Buchstaben Mim und Nün fortgesetzt.

Eine vom Unterzeichneten der Bayer. Akademie d. Wiss. vorgelegte Arbeit

von Prof Kunitzsch, München, ist im Nov. 1983 als Nr. 4 der Beiträge zur

Lexikographie des Klassischen Arabisch mit dem Titel Über eine anwä'-Tradi¬

tion mit bisher unbekannten Sternnamen erschienen.

Im Dezember 1983 legte der Unterzeichnete eine weitere Arbeit von Prof Ullm.\nn vor mit dem Titel Arabisch 'asä 'vielleicht': Syntax und Wortart. Die Arbeit, die als Nr. 5 der genannten Beiträge erscheinen wird, ist im Druek.

München, 24. 1. 1984 Anton Spitaler

(19)

Wissenschaftliche Nachrichten *19*

Anlage 12

DIE DEUTSCHE

MORGENLÄNDISCHE GESELLSCHAFT

HAT HERRN

PROF. DR. PHIL. DR. H. C. FRITZ MEIER

AM 25. MÄRZ 1984 ZU IHREM EHRENMITGLIED

GEWÄHLT. SIE EHRT IN IHM EINEN FORSCHER, DER WIE SEHR WENIGE GELEHRTE

SEINER GENERATION UNSERE KENNTNIS DER ISLAMISCHEN KULTUR- UND GEISTES¬

GESCHICHTE BEREICHERT UND BEFRUCHTET HAT, SEINE WISSENSCHAFTLICHE ARBEIT

HAT IHREN SCHWERPUNKT IN DER ERFORSCHUNG RELIGIÖSEN ERLEBENS IM ISLA¬

MISCHEN MITTELALTER. SIE IST GEKENNZEICHNET DURCH TIEFES EINDRINGEN IN DIE

MYSTIK DES SUFITUMS UND DIE AUFDECKUNG IHRER SPUREN IN DER ISLAMISCHEN

KULTUR. GEISTESGESCHICHTLICHE ANKLÄNGE UND PARALLELEN ZUR ANTIKE UND

ZUM CHRISTLICHEN ABENDLAND KOMMEN STETS ZUR SPRACHE, WERDEN ABER NIE

ÜBERFORDERT. SEINE BEARBEITUNGEN SUFISCHER UND LITERARISCHER TEXTE SIND

PHILOLOGISCHE MEISTERSTÜCKE UND ERLAUBEN ES IHM, VON DEN QUELLEN ZUR

MOSAIKARTIGEN REKONSTRUKTION ÄUSSERER UND INNERER HISTORISCHER WIRK¬

LICHKEITEN VORZrSTOSSEX. EIN BLEIBENDES DOKl'ME.NT D.AFÜR IST SEINE BEAR¬

BEITUNG DER FAWÄ'IH NAGM AD-DlN AL-KUBRÄS. EINER DARSTELLUNG MYSTISCHER

ERFAHRUN(iEN IM ISLAM UM 121)0. EINE NICHT MINDER VORBILDLICHE LEI.STUNG AUF

LITERATURWISSENSCHAPTLICHEM GEBIET IST SEIN BUCH ÜBER DIE VIERZEILER DER

„SCHÖNEN MAHSATI", IN DEM ER VERBINDLICHE MASSTÄBE FÜR DIE ANALYSE PER¬

SISCHER LYRIK, IHRER RHETORIK UND DIE ENTSCHLÜSSELUNG IHRER MOTIVE SETZT.

IN SEINER SUMME ÜBER DEN MYSTIKER ABÜ SA'lD-I ABU L-HAIR MÜNDET DIE

PHILOLOGISCHE SUCHE NACH VERSTREUTEN ÜBERLIEFERUNGEN IN DIE WIEDER¬

HERSTELLUNG DER ERLEBNISWELT MITTELALTERLICHER MUSLIME. SEINE BRILLANT

FORMULIERTEN DARSTELLUNGEN SIND ENZYKLOPÄDIEN DER GEISTESWELT DES

KLASSISCHEN ISLAMS, DIE HISTORISCHE WIRKLICHKEIT ZUM LEBEN ERWECKEN. AUCH

DIE FÜLLE SEINER KLEINEREN BEITRÄGE FÜGT SICH IN DIESEN RAHMEN EIN. WER

IMMER HEUTE WEGE ZUR ERKENNTNIS ISLAMISCHEN WESENS IN DER GESCHICHTE

SUCHT - FRITZ MEIER HAT DEN ZUGANG DAZU AUFGETAN. ER HAT SEINE WISSEN¬

SCHAFT IN MEHR ALS FÜNFUNDDREISSIG JAHREN ALS BASLER PROFESSOR AN VIELE

SCHÜLER WEITERGEGEBEN. DER DEUTSCHEN WISSENSCHAFTSSPRACHE, DEN DEUT¬

SCHEN ORIENTALISTEN UND IHRER GESELLSCHAFT HÄT ER IMMER DIE TREUE GE¬

HALTEN. SIE WÜNSCHEN FRITZ MEIER GESUNDHEIT UND NOCH VIELE JAHRE ERTRAG¬

REICHEN SCHAFFENS.

Ledderose von Hinüber George

Wagner Rotta

(20)

Anlage 13

DIE DEUTSCHE

MORGENLÄNDISCHE GESELLSCHAFT

HAT HERRN

PROF. DR. JUR. DR. PHIL. HERBERT FRANKE

AM 2.5. MÄRZ 1984 ZU IHREM EHRENMITGLIED

GEWÄHLT. SIE EHRT IN IHM EINEN GELEHRTEN, DER DER SINOLOGIE WEITREI¬

CHENDE IMPULSE GE(;EBEN hat. IN BEDEUTENDEN BEITRÄGEN WIDMETE ER SICH

VORRANGIG DER POLITIK, DER WIRTSCHAFTS- SOWIE DER KULTURGESCHICHTE DES

CHINESISCHEN MITFELALTERS UND WIES MIT SEINEN ARBEITEN ZUR HISTORIOGRAPHIE

DER SUNG- UND MONGOLENZEIT DER FORSCHUNG NEUE WEGE. SEIN INTERESSE AN

DIESER EPOCHE STIMULIERTE IHN AUCH ZU AUSGEDEHNTEN MONGOLI.STISCHEN

STUDIEN UND SCHLIESSLICH ZUR INTENSIVEN BESCHÄFTIGUNG MIT ÜENTUNGUSISCHEN JURCHEN. DIE IN CHINA .STAATENBILDEND GEWESEN SIND. VON DER AUSSERORDENT¬

LICHEN BREITE SEINER GELEHRSAMKEIT ZEUGEN AUSSERDEM SEINE BEITRÄGE ZUM

CHINESISCHEN STRAFRECHT UND ZUR GESCHICHTE DER SINOLOGIE IN DEUTSCHLAND.

TROTZ SEINER MEISTERSCHAI<T ALS AKRIBISCHER PHILOLOGE BESCHR.ÄNKT ER SICH

NICHT AUF DIE UNTERSUCHUNCJ VON DETAILPROBLEMEN, SONDERN DEMONSTRIERT

IMMER WIEDER SEINE FÄHIGKEIT ZUR GROSSEN SYNTHESE. IN MASSGEBENDEN GE¬

SAMTDARSTELLUNGEN BRACHTE ER THEMEN UND PROBLEME SEINES ARBEITSGEBIETS

IN DIE UNIVERSALGESCHICIITSSCHREIBUNG EIN. ALS AKADEMISCHER LEHRER WIRKTE

ER ERFOLGREICH UND SCHULBILDEND. DEN NACHWUCHSWISSENSCHAI-TLERN KAMEN

AUCH DIE VON IHM GEKNÜPFTEN ZAHLREICHEN BEZIEHUNGEN ZUR INTERN.-VTIONALEN

SINOLOGIE ZUGUTE. MEHRFACH ÜBERNAHM ER SCHWIERIGE AUFGABEN BEI DER LEI¬

TUNG GROSSER GEMEINSCHAFTSUNTERNEHMEN WIE BEISPIELSWEISE DEM PROJEKT

SUNG-BIOGRAI'HIEN, ER WAR UND IST MIT HINGABE UND ORGANISATIONSTALENT

HERAUSGEBER VON ZEITSCHRIFTEN. DARUNTER VON 1980 BIS I9B5 AUCH DER UNSERER GESELLSCHAFT, UND VON SERIENPUBLIKATIONEN. ÜBER DIE GRENZEN SEINES FACHES HINAUS ERWARB ER SICH ANERKENNUNG UND DANK DER DEUTSCHEN ORIENTALISTIK, DEREN BELANGE ER IN HERVORRAGENDER WEISE VON 196.'> BIS 1971 ALS ERSTER

VORSITZENDER DER DEUTSCHEN M()RGENL.\NDISCHEN GESELLSCHAFT, ABER AUCH

ALS VIZEPRÄSIDENT DER DEUTSCHEN FORSCHUNGSGEMEINSCHAFT VON 1974 BIS

1980 VERTRAT. DIE DEUTSCHEN ORIENTALISTEN WÜNSCHEN IHM UND SICH WEITERE LANGE JAHRE DER ZUSAMMENARBEIT.

Ledderose von Hinüber George

Wagner Rotta

(21)

Wissenschaftliche Nachrichten *21*

Ernst Zyhlarz (1890-1964) Bibliographie

Von Katja Post-Zyhlarz, Zürich

Den Brüdem Emst und Gerhard Zyhlarz gewidmet Vorwort

1984 sind es zwanzig Jahre her, seit mein Vater, der Aegyptologe und Afrika¬

nist Ernst Josef Zyhlarz nach längerer Krankheit in Hamburg starb. Gebo¬

ren wurde er am 27. August 1890 in der damaligen Prager Vorortsgemeinde Königliehe Weinberge (Kräl. Vinohrady). Er entstammte einer gutbürgerlichen österreichischen Familie, die zu ihren Vorfahren auch Hussiten zählte, welche sieh Ende des 15. Jahrhunderts in Wien niederließen.

Bereits während seiner Schulzeit am Karl-Ludwigs-Gymnasium in Wien

zeigte sich bei Ernst Zyhlarz das Interesse an Sprachen. Als Siebzehnjähri¬

ger nahm er nebenbei Unterricht in Arabisch und Hebräisch. Die Familie

bestimmte ihn zwar für das Jusstudium, was ihn jedoch nicht davon abhielt, sich in seiner Freizeit weiterhin mit orientahschen Sprachen zu beschäftigen; so kam Aramäisch hinzu.

Mit scheinbarer Mühelosigkeit hat er sich im Verlaufe seines Lebens insge¬

samt zwanzig Sprachen angeeignet, darunter aueh romanische und slawische, hauptsächlich um die Nationalliteratur im Original lesen zu können.

Der Erste Weltkrieg unterbrach alle weiteren Pläne. Als Leutnant kehrte Ernst Zyhlarz 1918 ins Ziviheben zurück. Sein fast beendetes Jusstudium hätte er wieder neu beginnen müssen. Daher entschloß er sich zu einem Rich¬

tungswechsel und widmete sich seinem ursprünglichen Interessengebiet, der Orientalistik.

Unter Prof Hermann Junker studierte er Aegyptologie und im Nebenfach semitische Sprachen. 1921 promovierte er mit seiner Dissertation Die ägyptische Kultsprache in den demotisehen Totenpapyri Rhind. (Das handgeschriebene Exemplar befmdet sich immer noch im Archiv der Universität Wien.)

Anschließend widmete sich Ernst Zyhlarz hauptsächlich afrikanistischen

Studien. Im Zusammenhang mit den Grabungen auf dem Friedhof des Alten

Reiches bei den Pyramiden von Giza, welche Hermann Junker seit 1912 lei¬

tete, hatte Ernst Zyhlarz die Möglichkeit, zeitweise an den Funden zu arbei¬

ten, die nach Wien gebracht worden waren. Von 1928 bis 1930 war er zudem als wissenschaftlicher Volontär am Museum für Völkerkunde in Wien tätig.

1930 habihtierte er sich mit den Grundzügen der nubischen Grammatik im

christliehen Frühmittelalter und wurde zum Privatdozenten an der Universität Wien ernannt. Zu dieser Arbeit äußerte sieh die damalige Kommission (Zitat):

„Vor rund zwanzig Jahren tauchte in Aegypten eine Gruppe von Handsehriften auf mit griechischen Buchstaben und einigen Zusatzzeichen gesehrieben. Es stellte sich bald heraus, daß es sich um nubische Literaturüberreste handelte, die aus dem 8.-11. nachchristlichen Jahrhundert stammten. ... In seinen 'Grundzügen der nubischen Grammatik' hat nun Dr. Zyhlarz unternommen, den Bau der Sprache aus den schwierigen Texten zu ersehließen. ... Es liegt nun eine afrikanische Sprache vor uns, wie sie vor 1000 Jahren gesprochen wurde, und es bedarf keiner Erwähnung, welche Bedeutung dies für die Afrikanistik hat. Die Arbeit fand die ungeteilte Zustimmung der Fachleute, und es verdienen

Zeitschrift der Deutschen Morgeniändischen Gesellschaft Band 13.'), Heft 1 (198,5)

© Deutsche Morgenländische Gesellschaft e.V.

(22)

Wissenschaftliche Nachrichten

die Worte angeführt zu werden, mit denen der Nestor der Afrikanisten, Geheim¬

rat Meinhof von Hamburg, seine Besprechung in der Zeitschrift für Eingebore¬

nensprachen einleitet: 'Man weiß beim Lesen dieses ausgezeichneten Buches nicht, ob man das Urteil oder die Sorgfalt des Verfassers mehr bewundern soll, und ich stand zuerst etwas ratlos vor der Aufgabe, es zu besprechen, da ich

nichts Persönhches oder Eigenes zu sagen wußte als meine Zustimmung und

aufrichtige Anerkennung.'"

Zu einem weiteren Aufsatz äußerte sich dieselbe Universitätskommission (Zitat) : „In dem zweiten zu besprechenden Werk (Das meroitische Sprachpro¬

blem) wagte sich Zyhlarz an einen noeh spröderen StolT. . . . (Er) hat in der oben erwähnten Schrift eine wahre Pionierleistung vollbracht. . . . Seine Ergebnisse bedeuten einen ganz wesentlichen Fortschritt in der Erkenntnis dieser 2000 Jahre alten afrikanischen Sprache."

Die persönliche Begegnung mit Cakl Meinhof beeinflußte weitgehend die

weiteren Pläne meines Vaters. Ein Jahr nach seiner Habilitierung ließ er sich in

Hamburg nieder. Er arbeitete unter Meinhof am Afrikanischen Seminar und

gleichzeitig nebenamtlich am dortigen Völkerkundemuseum. 1937 wurde er

zum außerordentlichen Professor ernannt. Sein Talent, ein eigentlich trockenes Thema mit der nötigen Farbigkeit und Phantasie dem Zuhörer nahezubringen, erwies sich auch bei seinen Vorlesungen an der Hamburger Volkshochschule von Vorteil. Der Tod seines väterlichen Freundes und Förderers Meinhof im Jahre 1944 hatte zur Folge, daß Ernst Zyhlarz sieh mehr und mehr auf das Gebiet der Forschung zurückzog.

Berufliche und private Schwierigkeiten, die fiir die ersten Nachkriegsjahre bezeichnend waren, konnten zwar 1953 gelöst werden, wirkten sich jedoch äußerst nachteilig auf seine Gesundheit aus. Eine seiner letzten Arbeiten war

1961 eine Rezension über das Georgisch-Deutsche Wörterbuch von Kita

Tschenkeli, mit dem ihn eine jahrzehntelange enge Freundschaft verband.

Nach dem Tode meines Vaters am 12. Juh 1964 ging seine gesamte Bibliothek dureh unglückliche Umstände vollständig verloren. Es war daher mit einigen Schwierigkeiten verbunden, die wissenschaftliehen Arbeiten wieder lückenlos zu rekonstruieren, und es ist durchaus möglich, daß der eine oder andere Auf¬

satz in meinem Verzeichnis fehlt.

Ich möchte jedoch nicht versäumen, allen denjenigen meinen Dank auszuspre¬

chen, die mir bei meinen Recherchen so überaus wohlwollend geholfen haben, nämlich:

Prof. Dr. Ernst Dammann, Pinneberg; Prof Dr. P. Kaplony, Zürich;

Hofrat Prof Dr. Hans Mukarovsky, Wien; Dr. Karl-G. Prasse, Carsten-

Niebuhr-Institut, Kopenhagen; Prof Dr. J. F. Thiel, Anthropos-Institut, St.

Augustin b. Bonn; Prof Dr. Erich Winter, Universität Trier; Bibhothek des Seminars für Afrikanische Sprachen, Hamburg.

Der reichhaltige Fundus der Zentralbibliothek in Zürich und des Orientali¬

schen Seminars der Zürcher Universität haben meine Suche erst möglich

gemacht, wofür ich mich ebenfalls bedanken möchte.

Bibliographie

1. Die ägyptische Kultsprache in den demotischen Totenpapyri Rhind. Diss. Wien 1921.

2. Koptische Etymologien. In: WZKM 32 (1925), S. 169-78.

(23)

Wissenschaftliche Nachrichten *23*

3. Das Verbum im Kondjara. In: Anthropos 21 (1926), S. 244-63.

4. Orundzüge der nubischen Grammatik im christlichen Frühmittelalter {altnu- bisch). Grammatik, Texte, Kommentar und Glossar. Leipzig 1928; Nachdr.

Nendeln 1966. (AKM. 18,1.)

5. Zur SteUung des Darfur-Nubischen. In: WZKM 35 (1928), S. 188-212.

6. Das Verbum im Kondjara. Verbesserungen und Zusätze. In: Anthropos 23 (1928), S. 590-95.

7. Rez. über Festschrift Meinhof Hamburg 1927. In: Anthropos 24 (1929), S. 711-15.

8. Das meroitische Sprachproblem. In: Anthropos 25 (1930), S. 409-463.

9. Die ägyptisch-hamitische Dekade. In: ZÄS 67 (1931), S. 133-39.

10. Ältere und jüngere Pluralbüdung im Berberischen. In: Zeitschrift für Eingebo¬

renen-Sprachen [ZES] 22 (1931/32), S. 1-15.

11. Rez. über P. de Foucauld: Poesies Touaregues. Paris 1925. In: ZES 22

(1931/32), S. 72-74.

12. Rez. über Hermann Wirth und die deutsche Wissenschaft. Hrsg. v. F. Wie¬

gers. München 1932. In: ZES 22 (1931/32), S. 234.

13. Die Sprache Numidiens (Ein Neuer Beitrag zur historischen Afrikanistik).

In: ZES 22 (1931/32), S. 275-80.

14. Rez. über W. Czermak: Der Rhythmus der koptischen Sprache und seine

Bedeutung in der Sprachgestaltung. Wien 1931. In: ZES 22 (1931/32), S. 315-16.

15. Rez. über L. Homburger: La morphologie nubienne et l'egyptien. Paris 1931. In: ZES 22 (1931/32), S. 316-17.

16. Zur angeblichen Verwandtschaft des Baskischen mit afrikanischen Sprachen.

In: Prähistorische Zeitschrift 23 (1932), S. 69-77.

17. Rez. über C. K. Meek: Tribal Studies in Northem Nigeria. London 1931.

In; OLZ 35 (1932), Sp. 505.

18. Rez. über L. Homburger: Noms des Parties du Corps dans les Languages Negro-Africaines. Paris 1929. In: OLZ 35 (1932), Sp. 504.

19. Rez. über C. K. Meek: A Sudanese Kingdom. London 1931. In: OLZ 35

(1932), Sp. 217-19.

20. Urspmng und Sprachcharakter des Altägyptisehen. In: ZES 23 (1932/33), S. 25-45; S. 81-110; S. 161-94; S. 241-54.

21. Rez. über V. Christian: Die sprachliche Stellung des Sumerischen. Paris 1932. In: ZES 23 (1932/33), S. 236-39.

22. Das Wort für Jahf im Altlibyschen. (Zum Aufsatz in: ZES 22, S. 275).

In: ZES 23 (1932/33), S. 75-77.

23. Rez. über Marcel Cohen: Stüdes d'ethiopien Meridional. Paris 1931. In:

ZES 23 (1932/33), S. 309-11.

24. Die „unbekannte" Schrift des antiken Südspanien. In: ZDMG 86 (1933), S. 50-67.

25. Neue Sprachdenkmäler des Altnubischen (Mit Ergänzungen zur Grammatik und Anhang: Ein Meroitisches Lehnwort). In: Journal of Egyptian Archeology.

Studies presented to F. L. Griffith. London 1933, S. 187-95.

26. Rez. über R. S. Rattray: The Tribes of the Ashanti Hinterland. Oxford 1932.

In: ZES 24 (1933/34), S. 154-155.

27. Meroitisches Sprachgut imheutigenAhessinien. In: ZES 24 (1933/34), S. 230- 232.

(24)

28. Hrsg.: Nuhisch-Ägyplischea Sprachgut (von Hans AsELf). In: ZES 24 (1933/34), S. 303-06.

29. Rez. über R. P. Trilles: Les Pygmees de la foret Equatoriale. Paris 1932.

In: ZES 24 (1933/34), S. 315-16.

30. Konkordanz ägyptischer und libyscher Verhalstammtypen. In: ZÄS 70 (1934), S. 107-22.

31. Rez. über C. C. & Branda Z. Selioiman: Pagan Tribes of the Nilotic Sudan. London 1932. In: OLZ 37 (1934), Sp. 135.

32. Nachruf auf Kurt Sethe. In: ZES 25 (1934/35), S. 78.

33. Die Sprachreste der unteräthiopischen Nachbam Altägyptens. In: ZES 25 (1934/35), S. 161-88.

34. Rez. über M. Golioer: Zur Lehre von den grammatischen Kategorien im

Semitischen. Rom 1933. In: ZES 25 (1934/35), S. 316-18.

35. Rez. über G. v. Massenbach. Wörterbuch des nubischen Kunuzi-Dialekts mit einer grammatischen Eirdeitung (MSOS 36, Abt. 3, S. 99-227.) In: ZES 25 (1934/35), S. 318.

36. Rez. über Enrico Cerulli: Studi Etiopici 1. Rom 1936. In: ZES 26

(1935/36), S. 318.

37. Die Methode der historischen Hamitistik. In: Actes du congrfes international de linguistes, Paris. 4e Congrfes ä Copenhague, 1936. Kopenhagen 1938.

S. 279-83.

38. Das geschichtliche Fundament der hamitischen Sprachen. In: Africa 9 (1936), S. 433-.52.

39. Rez. über Carl Meinhof: Die Entstehung flektierender Sprachen. Berlin 1936. In: Anthropos 31 (1936), S. 605-07.

40. Die Namen des Roten Meeres im Spätägyptischen. In: Archiv für aegypto- logische Archäologie 1 (1938), S. 111-16.

41. Die Sprmhe der Blemmyer (Ein Beitrag zur Alt-Afrikanistik). In: ZES 31 (1940/41), S. 1-21.

42. Rez. über Leonardo Torriani: Die Kanarischen Inseln und. ihre Urbe¬

wohner. Leipzig 1940. In: ZES 31 (1940/41), S. 73-75.

43. Hrsg.: Sprachproben von der Sprache in Darfur. Aus Tutscheks Nachlaß.

In: ZES 32 (1941/42), S. 81-89.

44. Eine Auslese aus Max Müllers Kondjara-Werk. In: ZES 32 (1941/42).

S. 164-82.

45. Das Land Pun.t. In: ZES 32 (1941/42), S. 302-11.

46. Der Zenäga-Dialekt des Berberischen. In: ZES 33 (1942/43), S. 81-111.

47. / reami della Nubia prima dell'Islam: Uno sguardo storica sul Sudan antico e medioevale. In: Rassegna di Studi Etiopici 3 (1943), S. 236-71.

48. Die Lautverschiebungen des Nubischen. In: ZES 35 (1949), S. 1-20; S. 128- 146; S. 280-313.

49. Das kanarische Berberisch in seinem sprachgeschichtlichen Milieu. In: ZDMG 100 (1951), S. 403-60.

50. Rez. über J. Kiooen: Nuer-English Dietionary. 1948. In: Anthropos

46 (1951), S. 658-60.

51. Rez. über Johannes Hubschmid: Sardische Studien. Bern 1953. In:

ZDMG 104 (1954), S. 249-52.

52. Die Fiktion der „Ku.sc.hitischen" Völker. In: Kush 4 (1956), S. 19-33.

53. Rez. über Charles Pellat: Textes Berberes dans le parier des Ait

Seghrouchen de la Moulouya. Paris 1955. In: ZDMG 107 (1957), S. 640-42.

(25)

Wissenschaftliche Nachrichten *25*

54. Probleme afrikanischer Hirtenkultur {Erläuterungen zur sogenannten „Ha- mitenfrage"). In: Acta Praehistorica 1 (1957), S. 88-106.

55. The Countries of the Ethiopian Empire of Kash (Kush) and Egyptian Old Ethiopia in the Neut Kingdom. In: Kush 6 (1958), S. 7-38.

56. Rez. über Kita Tschenkeli: Einführung in die georgische Sprache. Zürich 1958. In: Acta Praehistoria 2 (1958), S. 239-40.

57. Inclusive and Exclusive Pronouns {1st Pers. Plur.) in OldNubian. In: Kush 7 (1959), S. 229-30.

58. Rez. über Kita Tschenkäli: Einführung in die georgische Sprache.

Zürich 1958. In: Anthropos 54 (1959), S. 275-77.

59. Rez. über Martino Mario Moreno: E Somalo della Somalia. Rom 1955.

In: Anthropos 55 (1960), S. 926.

60. Zum Typus der kaschitischen Sprache. In: Anthropos 55 (1960), S. 739-52.

61. Sudan-Aegyptisch im antiken Aethiopenreich von Kash. In: Kush 9 (1961), S. 226-57.

62. Rez. über Kita TschenkEli: Georgisch-deutsches Wörterbuch. Zürich 1960.

In: Anthropos 56 (1961), S. 661-64.

Namens- und Sachregister

Abel, Hans 28

Aegyptologie 32

Aethiopien 61

äthiopisch 23, 36

afrikan. Sprachen allgem. 7, 16, 18, 39

altägyptisch 1, 9, 20, 28, 30, 33, 40, 45

Ashanti 26

baskisch 16

berberiseh 10, 11, 46, 49, 53 Cerulli, Enrico 36

Christian, V. 21

Cohen, Marcel 23

Czermak, W. 14

Foucauld, P. de 11

georgisch 56, 58, 62 Goliger, M. 34

Hamiten 37, 38, 54

Homburger, L. 15, 18

Hubschmid, Johannes 51

Kanarische Inseln 42, 49

kaschitisch 60 Kiggen, J. 50 Kondjara 3, 6, 43, 44

koptisch 2, 14

Kuschiten 52, 55

kuschitisch 41 libysch 13, 22, 24, 30

Massenbach, G. v. 35

Meek, C. K. 17, 19

Meinhof, Carl 7, 39 meroitiseh 8, 27

Moreno, Martino Mario 59

Müller, Max 44

Nigeria 17, 19

nilo-saharauiseh 50

Nhoten 31

Nubien 47

nubisch 4, 5, 15, 25. 28, 35, 48, 57 Pellat, Charles 53

Pygmäen 29

Rattray, R. S. 26

Rhind 1

sardisch 51

Seligman, C. G. & Brenda Z. 31

semitisch 34

Sethe, Kurt 32

Somah 59

sumerisch 21

Torriani, Leonardo 42

Trihes, R. P. 29

Tscbenkfeli, Kita 56, 58, 62

Tuareg 1 1

Tutschek, Karl 43

Wiegers, F. 12

Wirth, Hermann 12

(26)

*26*

Wissenschaftlicher Nachlaß Littmann(-Nöldeke)

Von Thomas Fischer, Bochum

Der wiss. Nachlaß von Enno Littmann (mit weiteren Nachlässen von Theo¬

dor Nöldeke und anderen Orientalisten) ist nach dem Tode von Frau Elsa

Littmann geb. Nöldeke (gest. am 6. Juni 1983 in Tübingen) in der Universi¬

tätsbibliothek Bochum vorläufig hinterlegt worden. Der umfangreiche Bestand enthält außer Handschriften, Manuskripten und versehiedenen Materialien eine

recht umfangreiche Korrespondenz — etwa zwischen Nöldeke und Litt¬

mann —, die über den engeren Kreis der Orientalistik und Theologie (Eiss¬

feldt; Lietzmann, Tschudi, Wellhausen u.a.) hinausreicht und manche

Gelehrte und Staatsmänner der ersten Hälfte unseres Jahrhunderts berührt.

Auch einige Handexemplare Littmanns (mit Einlagen und Anstreichungen) sind noch erhalten. Über den endgültigen Verbleib des Nachlasses, der nicht verkauft, sondern geschlossen der Wissenschaft erhalten bleiben soll, wird vor¬

aussichtlich im Jahre 1985 entschieden.

Ein Bencht über die vorläufige Sichtung des wiss. Nachtasses von Enno

Liitmann . . . (maschinenschriftl.; 6 S.) ist erhältlich bei Dr. Thomas Fischer, Ruhr-Universität Bochum, Abt. für Geschichtswissenschaft, Postfach 102148,

D-4630 Bochum 1.

Vierter Internationaler Kongreß fiir Hamito-Semitistik

Von Herrmann Jungraithmayr und Walter W. Müller, Marburg

Vom 20. bis 22. September 1983 wurde in Marburg der Vierte Internationale Kongreß für Hamito-Semitistik abgehalten; die drei früheren Kongresse hatten in Paris, Florenz und London stattgefunden. Veranstaltet wurde die Tagung von den Fachgebieten Afrikanistik (Prof Dr. H. Jungraithmayr) und Semitistik (Prof Dr. W. W. Müller) der Philipps-Universität Marburg. Über 60 Fachge¬

lehrte nahmen am Kongreß teil, die außer aus der Bundesrepublik Deutschland aus den USA, Frankreich, Großbritannien, Israel, Itahen, der Schweiz, Öster¬

reich, Polen und Belgien kamen. Der Präsident der Philipps-Universität gab zu Ehren der Kongreßteilnehmer einen Empfang.

Es wurden 36 Vorträge gehalten, von denen einige in Abwesenheit der Refe¬

renten verlesen wurden. Die Vorträge hatten vor allem folgende Themenkreise zum Gegenstand: Vergleiche zwischen den einzelnen zum hamito-semitischen

Sprachstamm gehörenden Sprachfamilien des Semitischen, Ägyptischen, Ber¬

berischen, Kuschitischen (einschließhch des Omotischen) und Tschadischen, Beiträge zur Rekonstruktion der Ursprache auf phonologischem, lexikalischem und grammatischem Gebiet, Vergleiche zwischen den Einzelsprachen innerhalb einer Sprachfamilie sowie Untersuchungen von Erscheinungen einer Einzel- spraehe, welche fiir die Gemeinsamkeiten des Hamito-Semitischen relevant sind. Es ist geplant, die Vorträge als Kongreßakten herauszugeben.

Zeitschrift der Deutschen Morgeniändischen Gesellschaft Band 13.5, Heft I (lOS."))

© Deutsche Morgenländische Gesellschaft e. V.

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