DOCTOR DOCTOR
ANFANG UND ENDE
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STRACZYNSKI • BARNES • PETERSON
™
ANFANG UND ENDE
DOCTOR STRANGE
ANFANG UND ENDE
5
Anfang und Ende, Teil 1
29
Anfang und Ende, Teil 2
52
Anfang und Ende, Teil 3
75
Anfang und Ende, Teil 4
97
Anfang und Ende, Teil 5
121
Anfang und Ende, Teil 6
144
Die Macher
J. M. Straczynski Sara “Samm” Barnes
Autoren
Brandon Peterson
Zeichner & Tusche
Justin Ponsor
Farben
RAM Lettering
Robert Syska
Übersetzung
Cory Sedlmeier
Redaktion USA
Axel Alonso
Chefredakteur USA
Joe Quesada
Chief Creative Officer USA
Dan Buckley
Herausgeber USA
Alan Fine
Produzent USA
ANFANG UND ENDE
™
DER WEG ZUR MAGIE
von Christian Endres
Im Jahre 1963 genügten Spider-Mans Mitschöpfer Steve Ditko und Stan Lee lediglich eine Handvoll Seiten in einem Heft der amerikanischen Anthologie-Reihe Strange Tales, um Dr. Strange ins Marvel- Universum einzuführen. Kein halbes Jahr später erzählten die beiden dann die Herkunftsgeschichte des Superzauberers unter den Marvel-Recken, und wie aus dem Chirurgen Dr. Stephen Strange ein Meis- ter des Magischen und Mystischen wurde. Im Laufe der Jahre wurde Dr. Strange sogar Teil berühmter Teams wie der Defenders, der New Avengers und der Illuminati. Nun ist es gewissermaßen Tradition im Superheldengenre, dass die klassische Herkunfts- und Entstehungsgeschichte eines Helden immer wieder mal modifiziert oder aktualisiert wird. Manchmal passiert das im Verlauf eines Abenteuers irgend- einer fortlaufenden Serie, und manchmal zielen eigenständige Miniserien explizit und einzig darauf ab, den Ursprung einer Ikone neu aufzubereiten und dabei gegebenenfalls noch in einen zeitgenössischen Kontext zu setzen. So auch im Fall der in diesem Band enthaltenen Geschichte Strange: Beginnings and Endings. Ende 2004 machte sich der in vielen Medien erfolgreiche Superstar J. Michael Straczynski mithilfe von Koautorin Sara Barnes und Zeichner Brandon Peterson daran, Dr. Stranges Anfänge in einer packenden, zeitgemäßen Miniserie neu zu interpretieren. Die Grundelemente und Schlüsselfigu- ren, die den Magier unter den Marvel-Superhelden seit jeher ausmachen, sind nach wie vor dieselben.
Doch die Zauberformel ist eine andere…
Heft 1
Cover von Brandon Peterson
Also sind Wir uns jetzt
einig. DU gehst
hin.
Ach jA?
und Wieso gerAde
ich? Weil du von All den jungen, cleveren studenten, die hier in tibet Alter-
nAtive Medizin kennen- lernen Wollen-- Mich eingeschlossen--
der beste bist, stephen.
Woherund Willst du dAs Wis-
sen? Weil du uns dAs seit sechs Wochen
ununterbro- chen er-
zählst.
Ach so.
er hAt MICHnAtürlich zuerst gefrAgt, Weil ich Wesentlich
syMpAthischer
bin-- hAllo, Wong-- dAnn sehn Wir uns deinen ArM doch MAl
An.
-- Aber Weil ich Auch noch so grossherzig
bin, dAchte ich, DIRgebührt
die ehre.
WAs Meinst du, Wong? hAt devon recht? denkst du Auch, dAss ich der beste bin?
Meine selbstlosigkeit hAt nAtürlich nichts dAMit zu tun, dAss bei
dieseM dinner Mit den chefs unter gArAntie Wie-
der dieser vorzügliche, gefüllte yAkMAgen
serviert Wird.
Wusste, esich gibt einen
hAken.
dein ArM ver- heilt bestens.
sieht Aus, Als könnten Wir Morgen BEIDE
nAch hAuse.
ich seh später noch MAl nAch dir,
bevor’s zuM din- ner geht.
ich koMMe in drei stunden
Wieder. Also uM fünf, okAy?
Wong?
vielleicht versteht er dich jA, Wenn du lAuter sprichst. er selbst spricht jA Aus irgend- eineM grund nicht. frAg Mich nicht, Wieso. phy-
sisch ist bei ihM Al- les in ordnung.
gib Mir MAl deine uhr.
so niMMst Wie- du nicht
deine? hAst du eine Ahnung, Wie
teuer die WAr?
soll dAs heissen, Mei-
ne uhr ist
BILLIG…?! okAy, sie ISTbil- lig. Aber der
IDEELLEWert dieser
uhr--
--jetzt gib schon her. dAfür hAl-
te ich später Auch die rede.
hier. siehst du? FÜNF.dAnn
koMM ich Wie- der. FÜNF!
so viel DAZU. der knirps verkAuft sie
jetzt bestiMMt. koMM schon, de- von. er ist WAise.
Mein jAich nur-- Ach egAl.
ich Wollte eh
‘ne neue. Wer Will sich schon bei die- seM Wetter Aufre- gen. endlich MAl
sonne.
kAuM zu glAuben. Wir sind schon sechs Wochen hier und die schlAnge von
pAtienten Wird nicht kür- zer. der ort hier Wird
Mir fehlen.
Mir nicht. ich bin bisher Auch gAnz gut klArgekoMMen, ohne dAss ein ältestenrAt Meinen urin überprüft, uM festzustellen, dAss Mein oibo-- Mein feuer--
lodert… dArAuf ver- zichte ich gern.
bitte?Wie ich geb’s nicht gern zu, Aber ich liebe diese yAk-
butter.
devon.hey,
WAs? ist dir dAs gebäu- de dA schon MAl Aufge-
fAllen?
devon…
sieh dich doch MAl uM. es ist AteMberAubend hier.
irgendWAs Wirst du bestiMMt verMissen--
butter.die
entschuldigung, kAnnst du Mir sAgen, WAs dAs dA oben für
ein gebäude ist?
dAs WAr frü- her ein kloster. es heisst der "gArten der Quellen". bis zur invAsion der chinesen diente es ti- betischen Mönchen viele
tAusend jAhre lAng Als heiligtuM.
WArst du schon
MAl dA?
Aber bei nö.
All deM regen in letzter zeit Wundert Mich
dAs Auch nicht.
glAubst du,WAs WAs dAs
ist?
ein Altes, vergAMMeltes ge- bäude, dAs kurz dAvor steht, eine klippe runterzu-
bröckeln. jetzt lAss uns endlich zuM zelt gehen und
pAcken. du Musst doch nicht gleich jede
kleinigkeit--
nein.
ich gehö- re dort nicht hin.
stephen-- Wir hA-
ben noch stunden.drei
Müsste rei-dAs chen, uM recht-
zeitig Wieder hier zu sein. die
Mönche hAben’s jA Auch ge-
schAfft--
“--Wie schWer kAnn dAs schon sein?”
versuchen sie, zuM gipfel zu
koMMen?
bevor es nAcht
Wird? nicht nur…
versuchen. ich schAff… dAs
schon.
sie sind für diesen Aufstieg gAr nicht Ausgerüstet. sie schAffen es höchstens zu sterben. und dAs ist bestiMMt nicht ihre Absicht.
≤keuch≥
≤keuch≥
… koMM schon.
nur noch ein pAAr
Meter…
vielleicht sollte ich sie
begleiten. zu ihrer sicher-
heit. sicher? in…
ihreM Alter?
dAs… ist gAnz schön Anstren-
gend.
MAnche Wege soll- te MAn nicht
Alleine ge- hen.
können Wir ei- ne kleine pAu- se MAchen?
setzen Wir uns kurz, dA- Mit ich Wieder
zu kräften koMMe.
ich sollte Wirklich-- nur eine
kurze pAuse.
Wenn sie drAuf
beste- hen…
Wie Mei- nen-- ich hAb sie nicht gefrAgt, ob sie ein Arzt SIND,
sondern ob sie ein Arzt sein WOLLEN. es ist schAde, Wenn MAn etWAs tut, WAs MAn
gAr nicht Will.
so. nein… Ach dAs hAb ich
nicht--
oh. dAs ist jA Wirklich schAde.
ich BIN Arzt.
sie Wol- len Also ein Arzt
sein?
ich bin Mit deM Medi- zinischen AustAusch- progrAMM hier. kennen sie doktor Milius? er orgAnisiert dieses
progrAMM seit jAhren.
es ist nur… ich befürchte, dAss sie Mich AufhAlten und…
ich… ich Muss bis zuM Abendessen
zurück sein.
iM leben zählt der Weg, nicht dAs ziel.
Aber ich Werde versuchen, sie
nicht Aufzu- hAlten.
MAchenWAs sie hier
in ti- bet?
jA.
Wieso?
sie ich…
WOLLTENAl- so ein Arzt
Werden?
dAnn ist dieses versprechen viel-
leicht dAs licht, dAs sie Auf ihreM
Weg leitet.
ähMMM, MAg sein. hören
sie, ich Muss jetzt-- eine frA-
ge noch.
Wieso sind sie in tibet?
ein junger MAnn Wie sie-- ein Arzt-- der könnte Alter-
nAtive Medizin doch sicher Auf beQueMere Weise lernen.
oder zu hAuse viel geld verdienen. oder ur-
lAub MAchen-- ich bin hier,
Weil--
WAr eines verspre-
chen. ein Wichtiges verspre-
chen?
Wichtigs-dAs te Meines gAnzen lebens.
und ich Will dich nie Wieder sehen, hörst du?! Also steck dir deinen bescheuerten trip durch MontAnA sonstWohin und
lAss dich--
-- nAtürlich Wäre es schön geWesen, Wenn du uns hier besuchen koMMst, stephen, Aber dein vAter und ich Müs- sen dringend zu deiner
grossMutter nAch floridA. ihr
herz--
-- sechshundert dollAr Mehr Auf ihreM konto Als gestern. ich glAube, dA liegt ein kleiner irr- tuM zu ihren gunsten
vor. tjA, betrAchten sie’s Als kleinen bo-
nus. vielleicht plA- nen sie jA einen
urlAub--
-- in tibet. MichAel Muss- te kurzfristig AbsA- gen. Wir hAben Also noch
einen plAtz frei, Wenn du Willst. dAs ist DIEge- legenheit ein pAAr punk- te zu sAMMeln. vielleicht lernen Wir sogAr WAs.
dr. Milius MAcht dAs je- des jAhr. dA könnten
Wir uns ein bisschen einschleiMen.
sieht’sWie Aus? lust
Auf ti- bet?
nun, sAgen Wir einfAch, es WAr schicksAl. nen- nen sie’s von Mir Aus glück-- oder die sterne
stAnden günstig oder einfAch nur zufAll.
Auf jeden fAll bin ich jetzt hier.
er FRAGT nAch dir, stephen.
frAgt? er Aber… er hAt seit zehn jAhren
kein Wort gesAgt. ich
Weiss.
Aber-- dAs ist…
hey stephen!
Wo WArst du denn, ver-
dAMMt?
ich hAb doch ge- sAgt, ich Will
hoch zuM kloster-- dAfür
ist keine zeit.
Wong frAgt nAch dir.
WAs ist pAssiert?
Wir in tibet begreifen Medizin und Astrologie Als zWei hände, die sich zuM gebet vereinen. so
etWAs Wie zufAll gibt es nicht.
stephen?
WAs ist?
WonAch suchst du?
WAr…eben
WAs?
nichts.
los. lAss uns ge-
hen.
fällt ihnenge- die pArty,
stephen?
sehr so- gAr. vielen
dAnk, dr.
Milius.
“Wong verlor seine eltern Als er vier jAhre Alt WAr, stephen.
der bAuer, der ihn fAnd, verMutet, dAss Wong Mit Ansehen Musste, Wie seine fAMilie AbgeschlAchtet Wurde. desWegen hAt er seitdeM
kein Wort Mehr gesprochen.
heute.”“bis ich hAb
nur seinen ArM versorgt. Alles
Andere-- er kAM in
dieses dorf, uM geheilt zu Werden.
Aber MAnchMAl bedArf nicht nur der körper
der heilung, son- dern Auch der
geist.
ich hAbe dAs Mit Wong gehört. Wirklich erstAunlich.
WAs sie bei dieseM jungen erreicht hAben, grenzt
fAst An ein Wunder, stephen.
Wollen sie Wissen, WIESOer nAch Mir gefrAgt hAt? er bAt Mich, ihn Mit nAch AMerikA zu nehMen. ich-- ich hAb
ihM gesAgt, dAss ich schAue, WAs sich MAchen lässt… und dAss ich ihn zuMindest Wie-
der besuchen Werde.
Mehr hätten sie nicht tun können, glAu- ben sie Mir. sie Werden
MAl ein hervorrA-
gender Arzt. tjA. ich Werd’s zuMindest
versuchen.
WAs ich sie noch frAgen Wollte… Wis- sen sie irgendWAs über dieses Alte
kloster oben Auf deM berg?
nur, dAss es seit den fünfzigern leer steht. der legende nAch, lebte dort oben ein Alter Meister, den MAn den
“heiler der seelen und hüter des heiligtuMs” nAnnte. es gibt so- gAr gerüchte, dAss die Mönche einen schAtz dort versteckt
hAben. Aber selbst Wenn, ist er sicher längst
verschWunden.
sie sind nicht der erste, der sAgte, er Würde WiederkoMMen, uM
den leuten iM dorf zu helfen. ich leite dieses progrAMM seit zehn jAhren und hunderte von studen- ten hAben genAu dAs gleiche ge- sAgt Wie sie. und Wissen sie,
Wie viele tAtsächlich zurückkAMen?
fünf?
zehn?
zWei?
dr. Milius… ich-- ich hAbe beschlossen, hierher zu- rückzukehren, sobAld ich Mein prAktikuM in den
stAAten beendet hAbe.
dAs Wür- de Mich Wirklich
sehr freuen, stephen, nur--
WAs?
kein EINZIGER. Aber viel- leicht sind sie jA der
erste, der es WIRK- LICHernst Meint.
ich MEINEes ernst, dr. Milius.
ich koMMe Wieder.
ich VERSPRE- CHEes.
glAube ihnen,ich
stephen. vielleicht
sind sie der erste.
“ich glAu- be ihnen.
“vielleicht ist die- ses versprechen dAs licht, dAs sie
Auf ihreM Weg leitet.”
du MUSSTdich ent- scheiden, stephen. Wie
soll’s jetzt Weiter- gehen. Also? Wie
lAutet deine WAhl…
... blond oder rot?
“du kAnnst dei- neM schicksAl nicht entgehen.”
vorAusgesetzt, es gibt ÜBERHAUPTnoch eine frAu An der uni,
die du noch nicht--
nicht frech Wer-
den.
-- eingeWie- sen hAst.
nA Also.
Weisst du, WAs dein probleM ist,
devon?
du Meinst ABGESEHENdA- von, dAss Mein Abschluss uM ein zehntel prozentchen
schlechter ist Als deiner und ich des- hAlb gAnz knApp
nur zWeitbes- ter bin?
dein probleM ist, dAss du in zu
kleinen MAss- stäben denkst.
sAgt, dAss Wer ich Wählen
Muss?
guten Abend, ste-
phen.
drei jAhre später