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In der arabischen Porm der Ge¬ schichte nehmen die Berichte über das Examen einen sehr breiten Raum ein und dieser Teil der Erzählung ist in der spanischen Version völlig umgeändert

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173

Tawaddud.

Von Josef Horovitz.

In seiner Übersetzung von Ticknors History of Spanish Lite¬

rature i) hat Gayangos gezeigt, dass die in Spanien noch heute vi^S

gelesene Historia de la doncella Teodor eine Nachahmung der

arabischen Geschichte von Tav^addud sei, die jetzt auch eiuen Be¬

standteil von 1001 Nacht bildet-). Die Geschichte verläuft beidemal

so , dass ein in Armut geratener Kaufmann , der eine sehr schöne

und sehr gelehrte Sklavin besitzt, diese — auf ihren eignen Rat

— verkauft. Sie ist sicher ihm so aus der Not zu helfen, da er

ihrer vielen Vorzüge wegen einen hohen Preis erzielen werde. Der

König, dem er sie zum Kauf anbietet, will sich erst davon über¬

zeugen, ob sie wirklich alle Vorzüge, die ihr nachgerühmt werden,

besitzt und lässt sie von mehreren Gelehrten einer eingehenden

Prüfung unterziehen. Sie besteht die Prüfung glänzend nnd der

König schenkt sie, von ihrem Geist und ihrer Schönheit entzückt,

ihrem früheren Herrn zurück. In der arabischen Porm der Ge¬

schichte nehmen die Berichte über das Examen einen sehr breiten

Raum ein und dieser Teil der Erzählung ist in der spanischen Version

völlig umgeändert''). Die älteste Gestalt der Historia hat Knust ■•)

nach einer Handschrift des 15. Jahrhunderts abgedruckt und er

hat auch ausführlich das Verhältnis seine': Textes zu dem der

späteren Drucke besprochen. Aus den Angaben, die Gayangos über

die in seinem Besitze befindliche ^^lVj iü^Lll X.jL\=>^) mai-ht, hat 1) u, 553 ff.

2) Vgl. M. J. Müller in den Sitzungsberichten der bayerischen AkaJi-lic, 1863, II, S. 38—40.

3) Der Passus que desides del yaser con las mugeres (ed. Knust ;)09) ist aus dem arabischen Original beibehalten (ed. Cairo [1302] II, 250), abor etwas umgeändert worden.

4) Mittheilungen aus dem Eskurial 507 — 517.

5) In der Handschrift von Gayangos lautet der N.ime der Heldin ständig j »O^j . Seit Müller nimmt man allgemein au , das spanische teodor sei aus

verlesen; man siolit jetzt, dass im Arabischen selbst der sonst, wie es scheint, uicht vorkommende Name — dass or heute iu Egypten als Titel einer

(2)

174 J. Horovitz, Tawatltlwl.

Knust richtig erkannt*), dass dieser (iestalt des arahischen Textes die spanische Version noch näher steht, als der, welche sie in 1001 Nacht

angenommen hat Die f layangos'sche Handschrift befindet sich jetzt '*)

im Besitze der Academia de la historia in Madrid und der Güte

des Herrn F. Oodera verdanke ich einige Auszüge, die es ermög¬

lichen, die Angaben von (iayangos nachzuprüfen und zu erweiteru.

Nach Gayangos ■') wäre die Geschiehte verfasst von Abu Bequer el

warrac, celebre escritor del segundo siglo de la hegira y autor de

lll ros cuentos y tratados por el mismo estilo; in der Handschrift

beisst es nur"*) |.LixP ^-yc olj^j-i jX-J j-ji i^'j und woher Gayangos

seine Angaben über das Zeitalter des Erzählers genommen hat, weiss

ich nicht. Von den übrigen Handschriften unserer Geschichte gelien

— soweit ich sehe — zwei den Isnäd an: in der Gothaer") lautet

er ,»A>tjj! ^y> ^^-i^ ^ y=^. j-?' i-:

(!) ^^^LJl und in der Cambridger") ^ CT*^/'' J-:'

^^jUaJ! »nd möglicherweise') ist der erste Name aus dem

des ^ OjLÜ. ^ CT*^J^' er? J^' ^"^standen, der

94 H. in Medina gestorben isf"). Natürlich ist dieser nicht der

Verfasser der (beschichte , die ei'st in viel späterer Zeit entstanden

sein kann. Ich glaube, dass die grosse Holle, die IbrähTm Ibn Sajjär

Zeitschrift benutzt wird, ist auf Hekanntschaft mit unserer Erzählung zurück¬

zuführen — schon die.se Umänderung sich hat gefallen lassen mUssen.

1) ib. CI3/14.

'2) Nach freundlicher Mitteilung des Direktors dor Madrider Bibliotecn n.nciiinal.

3) ib. S. 557.

4) Uie Handschrift beginnt: ^. ,i'~~» Loj j»->^' xj^LIS. äj^s»

lXaÄjJI ^.,j5jLS> 'iyi^S^. ^Uäii!; ^^jÄwbUjl^ («.sm %A LiijiA»-, dann;

AA^iiy? ^.,^5^1? ÄsbLs. ^5 ^.,1/ ^Mi iJl ^LiJ» ^ ol^jJ!

«J! *j o^.f^ -L^i J^y>^ j*'^ i'^ cri)'^^**'' er* J^'*^'

Uj, ^JiiXÄctj CJ"*^ ^^"^ oJl^j in^-r*

Ls» l^A-g v3 ty^**^ '^4; i^'^ii' &-:^Vl^ .^UJ.

-J! IJoJoi.

i.

5) Pertsch, Arab. Handscbr. I, 166/67.

C) Browne, Handlist 151; beide Handsehriften enthalten die spätere Form,

wie sie in 1001 Nacht vorliegt. Mr. Browne hatte die Güte mir über die

Cambridger Handschrift nähere Mitteilungen zu machen.

7) VVie Herr Prof. do Goeje vermutet.

8) Siehe Ibn Qutaibä, Ma'ärif, ed. Wüstenfeld, S 144, Index zu Tabari.

(3)

J. Horovitz, Tawiuldud. 175

an-Nazzam in der Erzählung spielt'), einen Schluss auf ihre Ent¬

stehungszeit gestattet. Dieser, den iJas'üdi"), Sahrastäni ■) und Ibn

Hallikän*) als hervorragenden mu'tazilitischen Dogmatiker erwähnen,

lebte noch unter Mu'tasiui und soll 231 gestorben sein. Die tre-

schichte wird also in der Mitte oder am Ende des dritten Jahr¬

hunderts entstanden sein , als sein Name noch in weiteren Kreisen

bekannt war.

Wenn man die Geschichte in 1001 Nacht liest, könnte m.m

auf die Meinung kommen, sie sei in Ägypten entstanden, weil

koptische Monatsnamen erwähnt werden;") diese Namen sind aber

erst bei einer späteren Umarbeitung hinzugekommen , die ältere

Recension kennt sie noch nicht.

Noch auf eine andere , nicht uninteressante Verschiedenheit

zwischen den beiden arabischen Recensionen möchte ich aufmerksam

niachen. In 1001 Nacht richtet IbrähTm an Tawaddud die Frage

Jjtl' r' (j^' ""^ damit eine Falle stellen , da

sie in Gegenwart des Chalifen dessen Stammvater nicht zurücksetzen

konnte. In der Gayangos'schen Handschrift ist von 'Abbäs gar

nicbt die Rede , sondern Tawaddud soll nur ttber die Vorzüge des

'AlT und seiner Söhne Hasan und Husain Auskunft geben. ')

Ausser der Gayangos'schen Handschrift scheint keine der in

europäischen Bibliotheken aufbewahrten Handschriften die fleschichte

in ihrer älteren Gestalt zu enthalten. Die Gothaer und Cambridger,

von denen ich es nach dem Isnäd zuerst vermutete, weichen inhalt¬

lich nicht von der Form, die 1001 Nacht bietet, ab, wenn auch

natttrlich in Einzelheiten diese wie alle anderen Handschriften unter¬

einander zahlreiche Varianten zeigen.

1) Er ist der einzige Esaminator, der mit Namen genannt wird, aucli in der spanischen Version, die ihn als Abrahen el trobador kenut. Trobador ist ofl'enbar 'Übersetzung von |.LL3.

2) Murög ail-dahab, Pariser Ausg., VII, 371/72; vgl. VIII, 35, 30l'und 415.

3) ed. Cureton 1, 18. 4) I, 184 {Übers, von Slane).

5) ed. Cairo II, 252. 6) ed. Cairo II, 256.

7) Der Passus lautet: v^LL) ^\ . iS'j^ ^

,^y^ 2uyol j Us ^Ji^.J^^ oU^s»! L^* o^Lä . . . ^yjijjl

Litteraturen vgl. die Nachweise von Chauvin, Tawaddoude (Extrait de la revue

„Le mouvement" 1899).

unserer Geschichte in den orientalischen

(4)

176

Sähnäme 64, 48.

Von Paul Horn.

Das erste Mivrä" des Verses 64, 48 in VuUers' §ähnäme-Ausgabe

ist so , wie es dasteht , unmöglich , nur die in der Pussnote mit¬

geteilte Erleichterung der Perhenge giebt an sich einen Sinn. Näm¬

lich- „Deren (Pire^ün's Residenz Tammäsa's) Namen man auch Küs

nennt, doch weiss man ausser diesem Namen nichts Weiteres von

ihr". Die diese Erklärung stützende Angabe der Perhenge, Küs

(oder Küsän) sei eine Stadt in Mäzenderän, ist — wie öfter — erst

aus dem misshandelten Verse erschlossen, dessen ursprüngliche Gestalt

sich noch aus der von Vullers ganz ehrlich mitgeteilten Fassung

ij^j^ vM^^ L>'ii' erkennen lässt. Nämlich: L^i'

^jij.i^.j5>- ß, d. i. 0raetaona's als gar cahar-gdS

getreu ins Neupersische umgesetzter varana c.a&ru. gaosa , von

dem schon das Awesta nichts weiter als den Namen weiss. Leider

ersah ich nachträglich aus Justi's Handbuch unter varena, dass die

Emendation nur halb neu ist, da andere bereits ^ji^i erkannt haben ;

immerhin ist aber die wichtige Stelle erst .jetzt klargestellt.

Im äähnäme harren noch manche Verschreibungen ihrer Kor¬

rektur. So ist der »yi^lj (258, 266) der Räwak des Bund. 12, 35;

ijj.l oder (C. li.v, 1 v. u. ff.) ist eine Pahlawiverlesung aus

And&y d. i. Antiochia, das sonst als ^.JiXjl (statt Andek) erscheint

(lifl, 4 v. u.). sLs^i> (281, 35 u. ö.) steht statt ^.,Uy> (in

Bochärä), der mehrmalige ist natürlich stets der östliche Terek.

Die Stadt S±t^ in des Inderkönigs Keid Reiche (1823, 270) ist

Bcrüni's die f^^^i, über die Marquart, EränSahr 65 Anm. 1

Näheres in Aussicht stellt, sind mehrmals zu Balucen geworden

(ausser tft^r, 8 — vgl. Nöldeke, Tabari-Übersetzung 157 Anm. 3 —

anch itlf, 8 und Iv.,n, 6 v. u.). Die Pahlawiverlesung Loa* aus

Amid (nil, 1) ist wegen der Umsetzung von -md- in -nd- inter¬

essant. Pür das vom letzten Achaemeniden Därä erbaute J^yjj

(1784, 23), „über das man sich in Chüzistän freute", möchte ich

die Änderung .Ii^JjO» vorschlagen, das nach Jäqüt allerdings erst

von Ardasu- I herrührt.

Referenzen

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