[Woche 1] Die 68er Bewegung – Ein Protest, der die Gesellschaft verändert?
Sie protestierten gegen starre Strukturen, den Vietnamkrieg, die rigide Sexualmoral und die Nicht- aufarbeitung des Nationalsozialismus:
Tausende Studenten gingen in den 1960er Jahren auf die Straße – und unter der Chiffre "68" in die Geschichtsbücher ein. Bis heute sorgen die Ereignisse dieser Zeit für Kontroversen: War sie notwendig für den Übergang in die moderne Gesellschaft? Oder ist die 68er-Generation für Werteverlust, Kindermangel und Bildungsnotstand verantwortlich?
Schritt 1
1. Schaue dir nochmal deine Ergebnisse zur Unterrichtseinheit „Die Gleichberechtigung der Frau in BRD und DDR – Schein oder Realität“ an (S. 230).
2. Frage deine Eltern bzw. Großeltern, was sie über die 68er wissen und wie sie diese Zeit in Bezug auf gesellschaftliche Veränderungen bewerten. Notiere die Beschreibungen. (Alternativ:
Informiere dich im Internet über die 68er.)
Schritt 2
3. Lies dir den Text auf Seite 238 durch.
4. Erläutere schriftlich die Protestformen und Bestrebungen der 68er-Bewegung in Deutschland (ab Z. 25ff.). (Freiwillige Zusatzaufgabe: Informiere dich über Martin Luther King.)
Schritt 3
5. Lies dir den Text auf Seite 239 durch.
6. Erläutere die Folgen der 68er-Bewegung (Z. 61ff., Z. 76ff., etc)
7. Vergleiche deine Erarbeitungen von Schritt 2 und 3 mit den Beschreibungen aus Schritt 1.
8. Beantworte die Leitfrage (oben).
Achtundsechzig sitze wie ein Pfahl im Fleisch der Gesellschaft, schreibt der Soziologe Oskar Negt.
50 Jahre danach wird die Diskussion über die Ereignisse von damals immer noch leidenschaftlich geführt - und viele der Wortführer sprechen als Experten und Zeitzeugen zugleich. Die einen sehen in Achtundsechzig eine Demokratisierung und Liberalisierung der Gesellschaft und damit den Übergang der Bundesrepublik in eine moderne Gesellschaft. Bürgerinitiativen, Mitbestimmung, Bildungsreform und kritischer Umgang mit Autoritäten seien noch heute sichtbare Erfolge. Kritische Stimmen betonen hingegen den gesellschaftlichen Werteverlust und die Auflösung familiärer Strukturen als Folgen von Achtundsechzig. Auch habe sich die "antiautoritäre Bewegung" letztlich auf die eigenen Autoritäten verlassen, denen sie bedingungslos folgte - und an denen sie keine Kritik zuließ. Auch fünf Jahrzehnte später ist Achtundsechzig keineswegs ein Fall nur für die Geschichtsbücher.
Quelle: https://www.bpb.de/geschichte/deutsche-geschichte/68er-bewegung/Abb. 1: Antikriegsdemonstration in den USA, 1968
[Woche 2] Die neue Ostpolitik – Stabilisierung
1statt Liberalisierung
2des Ostblocks?
Als im Jahr 1969 die sozialliberale Koalition in die Bundesregierung eintrat, kam es zu einem außenpolitischen Kurswechsel. Unter Bundeskanzler Willy Brandt konnten die Spannungen des Ost/West-Konflikts zwischen der BRD und DDR entschärft werden. Die Neue Ostpolitik leitete eine Entspannungsphase ein und wurde grundlegend für die Wiedervereinigung 1990.
Vorgeschichte: Nach der deutschen Teilung 1949 wurden BRD und DDR jeweils eng in zwei unterschiedliche Systeme integriert [Kalter Krieg]. Bundeskanzler Konrad Adenauer band die BRD durch die Westintegration politisch und wirtschaftlich an die westliche Staatengemeinschaft. In der DDR kam es auf Betrieben der Sowjetunion hingegen zum Aufbau des Sozialismus, der eine Einparteienherrschaft, unfreie Wahlen und Planwirtschaft zur Folge hatte. Eine Annäherung beider deutscher Teilstaaten wurde dadurch unmöglich gemacht, dass die Bundesregierung den Alleinvertretungsanspruch erließ. Sie erhob damit den Anspruch, die DDR international zu vertreten und drohte durch die Hallstein-Doktrin jedem Staat mit dem Abbruch diplomatischer Beziehungen, der die DDR als völkerrechtlichen Staat anerkannte.
Schritt 1
1. Lies dir den Text auf Seite 240 durch.
2. Erläutere das Motto „Wandel durch Annäherung“ und die Bedeutung des Grundlagenvertrages.
3. Untersuche und vergleiche die beiden Darstellungen M2 und M3 im Hinblick auf die Leitfrage.
Schritt 2
4. Vertiefe deine Kenntnisse mit Hilfe des Erklärvideos (YouTube-Suche) von Mr.Wissen2go: Willy Brandt und die „Neue Ostpolitik (Link: www.youtube.com/watch?v=yOBHN9lXMug).
Schritt 3
5. Schnapp dir ein [dein Lieblings-] Buch und lies ein paar Seiten.
6. Sollte noch etwas Zeit sein, suche dir eine Aufgabe ohne Sinn (es ist gar nicht so leicht).
Schöne Ferien.
1
Stabilisierung: Ein Prozess, der zivile, polizeiliche und militärische Mittel verknüpft, flexibel und gezielt Konflikte adressiert, um Gewalt zu reduzieren, die Lebensumstände der Bevölkerung schnell spürbar verbessert und die Voraussetzungen für nachhaltige Entwicklung und Frieden schafft.
2