• Keine Ergebnisse gefunden

Modul: Einführung in die Betriebswirtschaftslehre

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Modul: Einführung in die Betriebswirtschaftslehre"

Copied!
59
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Modul: Einführung in die Betriebswirtschaftslehre

Dozent: Prof. Dr. Jörg S. Heinzelmann

Stand: WS 2019/20 1

bodenseeCAMPUS

1. Grundbegriffe aus der VWL

Bedürfnisse, Angebot und Nachfrage, Preise

2. Betriebliche Funktionen

Überblick über die Funktionen im Unternehmen

3. Organisation

Aufbau und Abläufe, Projekte

4. Rechtsformen

Unternehmen und andere Organisationen, Organe

Wesentliche Inhalte der Vorlesung (1)

2

(2)

Wesentliche Inhalte der Vorlesung (2)

5. Externes Rechnungswesen (Rechnungslegung)

Buchhaltung, GuV, Bilanz, Jahresabschluss,

6. Internes Rechnungswesen (Kosten- und Leistungsrechnung)

Zwecke, Grundbegriffe, Kostenrechnungsarten

7. Steuern

Steuerarten, Steuerzwecke und –wirkungen, Tarife, Progression

8. Marketing

Grundbegriffe, 4Ps, Marktforschung

3

bodenseeCAMPUS

Teil 1:

Grundbegriffe aus der VWL

 Bedürfnisse

 Angebot und Nachfrage

4

(3)

Die Maslow´sche Bedürfnis-Pyramide

5

„Freiheit, die ich meine ...!“

4

Bedürfnis nach Achtung

Prestige, Status, Ruhm, Anerkennung

3

Bedürfnis nach Zugehörigkeit und Liebe

Soziale Kontakte, Rang in der Gruppe, liebevolle Beziehungen

2

Sicherheitsbedürfnisse

Sicherheit für Leib und Leben, Stabilität, Geborgenheit Schutz, Angstfreiheit

1

Physiologische Grundbedürfnisse

Essen, Trinken, Wohnen / Schlafen

Selbstverwirklichung

Abraham Harold Maslow (1908 -1970)

amerik. Psychologe

5

bodenseeCAMPUS

Arten von Gütern

(4)

Leistungsaustausch auf den Märkten

Unternehmen Haushalte

Arbeit, Boden, Kapital

Waren und Dienstleistungen

Austausch von Leistungen

Löhne, Gehälter, Pacht, Miete, Zinsen

Ausgaben für Waren und Dienstleistungen

bodenseeCAMPUS

Marktsituationen

Angebot Nachfrage

Kosten Preis Nutzen

Austausch

(5)

Angebot, Nachfrage und Preis

N

P*

Menge X

Preis P

A – A : Angebot bei verschiedenen Preisen N – N : Nachfrage bei verschiedenen Preisen NMÜ : Nachfragemengenüberhang

AMÜ : Angebotsmengenüberhang

A

A

N X*

P

1

P

2

NMÜ AMÜ

bodenseeCAMPUS

Marktform „Monopol“

Genauer: Angebotsmonopol

(6)

Marktform „Oligopol“

Wenige Anbieter viele Nachfrager

bodenseeCAMPUS

Marktform „Polypol“

(7)

Teil 2:

Betriebliche Funktionen

 Was sind betriebliche Funktionen?

 Welche betrieblichen Funktionen gibt es?

 Welche Aufgaben haben die einzelnen betrieblichen Funktionen?

13

bodenseeCAMPUS

Betriebliche Funktionen

Betriebliche Funktionen sind

die Gegenstände von Tätigkeitsbereichen in einem Betrieb

=> womit sich bestimmte Gruppen von Mitarbeitern beschäftigen

oft deckungsgleich mit den Abteilungen in einem Unternehmen

entweder direkt oder indirekt mit der Erstellung der Leistungen des Unternehmens befasst

14

(8)

Betriebliche Funktionen (Übersicht)

Unternehmensführung

Beschaffung (Einkauf)

Produktion

Teilefertigung, Montage, Lackierung, Verpackung, …

Bewirtschaftung, Vermietung, Verkauf, Bau, …

Marketing, darin u. a.

Sortimentspolitik, Preissetzung

Werbung, PR

Distribution / Logistik

Verwaltung

Personalwesen

Personalbeschaffung

Personalverwaltung

Rechnungswesen

Finanzbuchhaltung

Lohnbuchhaltung

Kosten- und Leistungsrechnung (Betriebsabrechnung)

Controlling

Forschung und Entwicklung 15

bodenseeCAMPUS

Betriebliche Funktion „Unternehmensführung“

Aufgaben der Unternehmensführung

Treffen unternehmensrelevanter Entscheidungen

Koordination der Bereiche des Unternehmens

Unternehmensplanung, darin z. B.

Zielformulierung

Strategieformulierung

Rechtsformwahl

Standortwahl

Aufbauorganisation

16

(9)

Betriebliche Funktion „Unternehmensführung“

20 40 60 80 100 %

Kontrolle Planung

Geschäftsführung TOP-Management

Mittlere Ebene Middle Management

Untere Ebene Lower Management

- Inhaber - Geschäftsführer - Vorstand

- Bereichsleiter - Hauptabteilungsleiter - Abteilungsleiter

- Gruppenleiter - (Werk-)Meister

Ausführende Ebene

Beteiligung an Planung und Kontrolle im Rahmen von Führungssystemen, z. B. MbO

Ausführungsaufgaben

- Referatsleiter

17

bodenseeCAMPUS

Begriffe aus der Unternehmensführung

Ziele: Quantifiziert und terminierte Vorgaben, die erreicht werden sollen

Strategie: Festlegung, auf welche Weise langfristige Ziele erreicht werden sollen. Beispiele:

Kostenführerschaft

Qualitätsführerschaft

Nischenstrategie

Planung: kurz- oder mittelfristige Maßnahmen zur Umsetzung der Strategie

Organe: Personen oder Gremien mit festgelegten Aufgaben und Entscheidungsbefugnissen

Geschäftsführung

Vorstand

Hauptversammlung

Aufsichtsrat

Vertreterversammlung

18

(10)

Betriebliche Funktion „Beschaffung“

Aufgaben der Funktion „Beschaffung“

Einkauf / Beschaffung von

Rohstoffen

Hilfs- und Betriebsstoffen

Energie

Vorprodukten

Handelswaren

Dienstleistungen

(Personal)

(Finanzmitteln)

Planung der Beschaffungen

Überwachung von Beständen

Verhandlungen mit Lieferanten

Bewertung von Lieferanten

19

bodenseeCAMPUS

Begriffe aus dem Bereich der Beschaffung

Investition

statische Verfahren der Investitionsrechnung z. B.

Kostenvergleichsrechnung

Gewinnvergleichsrechnung

dynamische Verfahren der Investitionsrechnung z. B.

Kapitalwertmethode

Methode des internen Zinsfußes

Annuitätenmethode

Vollständige Finanzpläne

20

(11)

Verfahren der Investitionsrechnung

Methoden bei sicheren Erwartungen Methoden bei unsicheren Erwartungen Qualitative Methoden Quantitative Methoden

• Argumentebilanz

• Stärken-Schwächen- Analyse

• Nutzwertanalyse

• Portfolio-Methode

• Statische Verfahren

• Dynamische Verfahren

• Vollständiger Finanzplan

• Korrekturverfahren

• Sensitivitätsanalysen

• Entscheidungsregeln bei Unsicherheit

• Erwartungswert-Verfahren

Investitionsrechnungs- verfahren i.e.S.

21

bodenseeCAMPUS

Verfahren der Investitionsrechnung

Statische Verfahren (Ein-Perioden-Verfahren)

Einfache Verfahren, schnell in der Anwendung, aber:

zeitliche Struktur der Rückflüsse wird nicht berücksichtigt

Alternativen sind nicht vollständig vergleichbar

es wird nur eine Periode betrachtet oder

es werden Durchschnittwerte betrachtet

Dynamische Verfahren (Mehr-Perioden-Verfahren)

Kompliziertere Verfahren, aufwändiger in der Anwendung, aber:

berücksichtigen die zeitliche Struktur der Rückflüsse,

Alternativen werden vergleichbar gemacht

es werden mehrere bzw. alle Perioden betrachtet

Vollständige Finanzpläne

Detaillierte Betrachtung aller Zahlungsströme

Liquiditätswirkungen werden sichtbar

22

(12)

Investitionsrechnung mit der Kapitalwertmethode

Methode der Abzinsung:

Zinssatz i =10 %

t0 t1 t2 t3

I0= 1000 R1= 450 R2= 450 R3= 450

Anschaffungsauszahlung

Barwerte per ti 409,10

371,90 338,09

= 1.119,09 (= Ertragswert)

- 1.000,00 (Anschaffungsauszahlung)

= 119,09 (= Kapitalwert C0) ( C0ist positiv => Investition ist vorteilhaft!) / (1+i)1 Barwertfaktoren (=Abzinsungsfaktoren)

/ (1+i)3 / (1+i)2

23

bodenseeCAMPUS

Investitionsrechnung mit der Kapitalwertmethode

C

0

= - I + R Σ

t

/(1+i)

t

+ L/(1+i)

T

t=1 T

C0 Kapitalwert I Investition T Nutzungsdauer

Rt Rückfluss (Cash Flow) in der Periode t L Liquidationserlös (Verkaufserlös, Restwert) i Kapitalisierungszinsfuß

24

(13)

Betriebliche Funktion „Produktion“

Aufgaben der Funktion „Produktion“

Erstellung der Leistungen, die vom Unternehmen am Markt verkauft werden sollen

Planung der Erstellung der Leistungen

Optimierung der Fertigungsprozesse

Dienstleistungen sind auch Produkte !

25

bodenseeCAMPUS

Begriffe aus dem Bereich der Produktion

Fixkosten

Variable Kosten

Kostenfunktionen

linear

degressiv

progressiv

Grenzkosten

Beschäftigung (Auslastung)

Internes Rechnungswesen (Teil 6)

26

(14)

Betriebliche Funktion „Marketing“

Aufgaben der Funktion „Marketing“

Güter und Dienstleistungen für den Markt bereitstellen

Festlegung des Angebots (Produkt- / Leistungsspektrum)

Festlegung der Preise und Konditionen

Festlegung der Vertriebswege

Festlegung der Kommunikationsinstrumente und –maßnahmen

Ausrichtung aller Unternehmensfunktionen auf den Markt

(Primat des Marketings, Marktorientierte Unternehmensführung)

27

bodenseeCAMPUS

Begriffe aus dem Bereich des Marketings

Marketing-Mix

Produktpolitik

Preispolitik (Konditionen-Politik)

Kommunikationspolitik

Absatzpolitik (Vertriebspolitik)

Markt

Marktpotenzial

Marktvolumen

Marktanteil

Marktforschung

Marktsegmentierung

Kundennutzen

USP (Unique Selling Proposition)

Absatz (-menge)

Nachfrage-Elastizität

Preis- und Angebotselastizität

Marketing (Teil 8)

28

(15)

Betriebliche Funktion „Verwaltung“

Aufgaben der Funktion „Verwaltung“:

Gestaltung und Durchführung der administrativen Prozesse (nicht direkt produktbezogene Prozesse)

z. B.

Fuhrpark-Management

Facility-Management

Dokumentation (Ablage etc.)

Organisation (Gremien, Termine, Veranstaltungen etc.)

Oft werden auch weitere Funktionen in der Funktion „Verwaltung“

subsumiert, z. B. Rechnungswesen, Organisation, Personalwesen, Unternehmensführung etc.

29

bodenseeCAMPUS

Betriebliche Funktion „Personalwesen“

Aufgaben der Funktion „Personalwesen“:

Personalbedarfsplanung

Personalverwaltung

Personalbeschaffung

Vertragsgestaltung und –abschluss

Aus- und Weiterbildung (Planung, Organisation, event. Durchführung)

Personalfreisetzung

Gestaltung von Entlohnungssystemen

Lohnberechnung und Lohnbuchhaltung

Betriebliches Vorschlagswesen

30

(16)

Begriffe aus dem Bereich des Personalwesens

Stellenbeschreibung

Anforderungsprofil

Entlohnungsformen

Zeitlohn

Leistungslohn

Fixgehalt

Prämien

Arbeitsverträge

Befristung

Kündigungsgründe

31

bodenseeCAMPUS

Betriebliche Funktion „Rechnungswesen“

Aufgaben der Funktion „Rechnungswesen“:

Mengen- und wertmäßige Erfassung der Geld- und Leistungsströme im Unternehmen

Planung, Dokumentation und Kontrolle

Ermittlung von Selbstkosten

Führen der Finanzbuchhaltung

Erstellen des Jahresabschlusses

Kostenrechnung (Betriebsabrechnung)

32

(17)

Begriffe aus dem Bereich des Rechnungswesens

Kosten und Erträge

Ausgaben und Einnahmen

Jahresabschluss

Bilanz

Gewinn- und Verlustrechnung

Inventar

Geschäftsbericht

Abschreibungen

Deckungsbeitrag

Steuern

Einkommensteuer

Körperschaftssteuer

Gewerbesteuer

Umsatzsteuer

Rechnungswesen (Teile 5 und 6)

Steuern (Teil 7)

33

bodenseeCAMPUS

Betriebliche Funktion „Controlling“

Aufgaben der Funktion „Controlling“:

Planen, Überwachen und Steuern !!

(nicht (nur) kontrollieren)

Strategisches Controlling

Prämissen-Controlling

Überwachung von Früh-Indikatoren

Abweichungen -> Ursachen -> Lösungen

….

Operatives Controlling

Operative Planung

Analyse von Abweichungen

Reporting-Funktion

34

(18)

Betriebliche Funktion

„Forschung und Entwicklung“

Aufgaben der Funktion „Forschung und Entwicklung“ (F&E):

Forschung

Grundlagen-Forschung

Anwendungsorientierte Forschung

Generierung von Wissen

Entwicklung

Umsetzung der Forschungsergebnisse in Produkte

35

bodenseeCAMPUS

Teil 3:

Organisation

 Aufbauorganisation

 Ablauforganisation

 Projektorganisation

36

(19)

Organisation, Disposition und Improvisation

ORGANISATION

Improvisation Disposition Dauerhafte

Regelung

Regelungsbedarf vorhersehbar

Einzelfall- Regelung

Regelungsbedarf nicht vorhersehbar

37

bodenseeCAMPUS

Teilbereiche der Organisation(-slehre)

AUFBAU- Organisation

ABLAUF- Organisation Gestaltung von Strukturen

in Unternehmen und anderen Organisationen

Gestaltung von Prozessen

Projekt-Organisation

Planung Durchführung und

Überwachung von Projekten

(20)

Grundmodelle der Aufbauorganisation

Grundmodelle der Aufbauorganisation

Matrixorganisationen Spartenorganisationen Funktionale Organisationen

39

bodenseeCAMPUS

Funktionale Organisation

Kennzeichen:

starke Interdependenzen zwischen den Bereichen

Koordination meist durch Pläne und Programme

starke Einbindung der Leitung in die Entscheidungen der Bereiche

geringe Autonomie der Bereiche und Bereichsleiter Leitung

Einkauf Produktion Vertrieb Verwaltung Forschung +

Entwicklung

40

(21)

Spartenorganisation

Gestaltungskriterien:

Spezialisierungsmerkmal

(Produkte, Kundengruppen, Regionen)

Anzahl der Sparten

Zuordnung von Funktionen zu den Sparten

Entscheidungsautonomie der Sparten

Rechtorganisatorische Gestaltung der Sparten

Besetzung der Unternehmensleitung Leitung

Sparte 1 Sparte 2 Sparte 3

Beschaffung

Absatz Produktion

F + E * Verwaltung

Beschaffung

Absatz Produktion

Verwaltung

Beschaffung

Absatz Produktion

Verwaltung F + E * F + E *

* Forschung und Entwicklung

41

bodenseeCAMPUS

Matrixorganisation

Anwendung:

Mittlere bis große Unternehmen

Hohe Diversifikation

Dynamische Umwelt

Amerika

Absatz Produktion

Beschaffung

Europa

Asien Leitung

Matrix-Zellen

Beispiel ! Andere Spezialisierungs- kriterien in beiden Dimensionen möglich !

Die Matrixorganisation ist die Überlagerung von 2 Spezialisierungskriterien, meist Funktionen und Objekten.

42

(22)

Stellen und Abteilungen

Stellen kleinste selbstständig handelnde organisatorische Einheiten

entstehen durch Zuordnung von Aufgaben zu Aufgabenträgern (Personen, Maschinen)

Abteilungen alle organisatorischen Einheiten mit mehr als einer Stelle

entstehen durch Gruppierung von Stellen

43

bodenseeCAMPUS

Arten von Stellen

Instanzen

(Leitungsstellen)

Assistenzstellen Stabsstellen Ausführungsstellen

Linienstellen

Leitungshilfsstellen

Leitungsaufgaben Weisungsbefugnisse

Ausführungsaufgaben keine Weisungsbefugnisse

Unterstützende und beratende Aufgaben, keine Weisungsbefugnisse Wechselnde,

unterstützende Aufgaben, event. spezielle Weisungs-

befugnisse 44

(23)

Ablauforganisation

Ablauforganisation = Gestaltung von Prozessen

= Prozessorganisation

= Regelungen für

Art

Menge

Zeit

Reihenfolge

Ort

...

der Aufgabenerfüllung

45

bodenseeCAMPUS

Ablauforganisation

Arten von Prozessen

Führungsprozesse

(Leitung und Steuerung des Unternehmens)

-> z. B. Erstellung von Jahresplanung und Budgets Planung des Personalbedarfs

Kernprozesse

(dienen der Leistungserstellung, haben „Kundenkontakt“)

-> z. B. Herstellung der Produkte, Erbringung der Dienstleistung, Erstellung von Angeboten

Supportprozesse

(ermöglichen die Erbringung der Kernprozesse, haben meist keinen

„Kundenkontakt“)

-> z. B. Erstellung der Buchhaltung, Instandhalten der Anlagen, Bewirtschaftung der Gebäude

46

(24)

Ablauforganisation

Vorgehensweise für die Gestaltung von Prozessen

Ziel des Prozesses festlegen

„Was soll erreicht werden?“

Gliederung in einzelne Prozessschritte (-> Analyse)

„Welche Arbeitsschritte sind zu erledigen?“

Festlegung einer sinnvollen Reihenfolge der Prozessschritte

„Was folgt auf was?“

Zuordnung der Prozessschritte auf Stellen

„Wer macht was?“

Schätzung der Dauer der einzelnen Prozessschritte

„Was dauert wie lange?“

Ermittlung der Kosten je Prozessschritt

„Was kostet wie viel?“

Optimierung

Abhängigkeiten, Ressourcen, Kapazitäten etc.

47

bodenseeCAMPUS

Ablauforganisation

Grundsätze bei der Gestaltung von Prozessen

Aktivitäten, die keinen Beitrag zur Wertschöpfung leisten, sollten eliminiert werden.

Aktivitäten, die automatisiert werden können, sollten automatisiert werden.

Nicht zwingend erforderliche Aufteilungen von Aktivitäten auf verschiedene Stellen sollen vermieden werden.

(Übergaben reduzieren!)

Voneinander unabhängige Aktivitäten sollten parallel, nicht nacheinander ausgeführt werden.

Fremdkontrollen sollen weitest möglich durch Selbstkontrollen ersetzt werden.

Fehleraufdeckende Kontrollen sollen durch fehlervermeidende Kontrollen ersetzt werden. (-> frühe Kontrollen) 48

(25)

Projektorganisation und Projektmanagement

Phasen des Projektmanagements im Überblick

Festlegung des Projektziels

Projektauswertung (Ablauf und Ergebnisse) Projektüberwachung

(Ablauf) Projektplanung (Ablauf)

49

bodenseeCAMPUS

Spannungsdreieck des Projektmanagements

Ressourcen bzw. Kosten

Zeit Qualität

Projektorganisation und Projektmanagement

50

(26)

Projektorganisation und Projektmanagement

Ein Projekt ist immer gekennzeichnet durch

definierten Anfang und definiertes Ende

(gewisse) Einmaligkeit

Neuartigkeit

Gliederung in Einzelschritte

Beteiligung mehrerer Personen / Stellen

Bedarf an Mitteln

Begrenztheit von Mitteln und Zeit

Begriffsdefinition

51

bodenseeCAMPUS

Teil 4:

Rechtsformen

 In Deutschland mögliche Rechtsformen

 Organe der Gesellschaften

 Kapital und Haftung

52

(27)

Rechtsformen (Übersicht)

• Freiberufler (juristisch kein Kaufmann!)

• Einzelunternehmen (event. mit stillem Teilhaber)

• Personengesellschaften

• GbR (Ges. bürgerlichen Rechts, BGB-Ges.) auch BGB-Gesellschaft genannt

• PartnerG (Partnerschaftsgesellschaft)

• OHG (offene Handelsgesellschaft, entsteht aus GbR durch Eintragung ins HReg)

• KG (Kommanditgesellschaft) oft auch als GmbH & Co KG

• Kapitalgesellschaften

• GmbH (Ges. mit beschränkter Haftung)

• UG (haftungsbeschränkt)

• AG (Aktiengesellschaft)

• SE (Societé European)

• KGaA (Kommanditges. auf Aktien)

• eG (eingetragene Genossenschaft)

• Körperschaft / Anstalt des öffentlichen Rechts

53

bodenseeCAMPUS

Kriterien für die Wahl der Rechtsform

Anzahl der Gründer

Haftung

Besteuerung

Größe des Unternehmens

Gründungsanforderungen

Image der Rechtsform

gesetzliche Bestimmungen

54

(28)

Begriffe aus dem Bereich der Rechtsformen

Kaufmann:

§ 1, Abs. 1 HGB: Kaufmann im Sinne dieses Gesetzbuchs ist, wer ein Handelsgewerbe betreibt.

Handelsgewerbe:

§ 1, Abs. 2 HGB: Handelsgewerbe ist jeder Gewerbebetrieb, es sei denn, dass das Unternehmen nach Art oder Umfang einen in kaufmännischer Weise eingerichteten Geschäftsbetrieb nicht erfordert.

§ 2 HGB

Ein gewerbliches Unternehmen, dessen Gewerbebetrieb nicht schon nach

§ 1 Abs. 2 Handelsgewerbe ist, gilt als Handelsgewerbe im Sinne dieses Gesetzbuchs, wenn die Firma des Unternehmens in das Handelsregister eingetragen ist. Der

Unternehmer ist berechtigt, aber nicht verpflichtet, die Eintragung nach den für die Eintragung kaufmännischer Firmen geltenden Vorschriften herbeizuführen. …

55

bodenseeCAMPUS

Begriffe aus dem Bereich der Rechtsformen

Gewerbebetrieb:

§ 15 (2) EStG:Eine selbständige nachhaltige Betätigung, die mit der Absicht, Gewinn zu erzielen, unternommen wird und sich als Beteiligung am allgemeinen wirtschaftlichen Verkehr darstellt, ist Gewerbebetrieb, wenn die Betätigung weder als Ausübung von Land- und Forstwirtschaft noch als Ausübung eines freien Berufes noch als eine andere selbständige Tätigkeit anzusehen ist. (...)

Merkmale:

Selbständigkeit: keine verdeckte, abhängige Beschäftigung, sog.

„Scheinselbständigkeit“ (kann vor allem dort vorliegen, wo der Gewerbetreibende ausschließlich für einen Auftraggeber tätig ist, im Franchising-Bereich usw.)

Nachhaltigkeit: die Tätigkeit wird nicht nur gelegentlich ausgeübt

Gewinnerzielungsabsicht: die Tätigkeit muss auf der Erzielung eines

angemessenen Gewinns ausgerichtet sein, d.h. vor allem, ein Gewinn darf nicht von vornherein mit hoher Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen sein

Teilnahme am allgemeinen wirtschaftlichen Verkehr: die Waren und

Dienstleistungen müssen auf dem Markt angeboten werden, Leistungen werden nicht nur zwischen Privatleuten ausgetauscht

nicht Land- und Forstwirtschaft, freier Beruf oder sonst. selbständige Tätigkeit56

(29)

Begriffe aus dem Bereich der Rechtsformen

sonstige selbständige Tätigkeit:

gemäß § 18 EStG z. B.

• Testamentsvollstrecker

• Vermögensverwalter

• Aufsichtsratsmitglieder

• Lotterieeinnehmer (soweit nicht gewerblich)

57

bodenseeCAMPUS

Teil 5:

Externes Rechnungswesen

 Buchhaltung

 Gewinn- und Verlustrechnung

 Bilanz

58

(30)

Struktur des Rechnungswesens

Betriebliches Rechnungswesen

Finanzbuchführung (Geschäftsbuchführung)

Betriebsbuchführung (Kosten- und Leistungsrechnung)

Erfassungs-

funktion Vermögen Kapital Aufwand Ertrag

Kostenarten rechnung

Kostenstellen rechnung

Kostenträger rechnung Ermittlungs-

funktion Bestandsrechnung

(Bilanz)

Erfolgsrechnung (Gewinn- und Verlustrechnung)

Auswertungs- funktion

Planungs- funktion

é Dokumentation é Rechenschaftslegung

é Vermögens-, Finanz- und Ertragslage é Bilanzpolitik

é Plan-Ist-Abweichungsanalyse

é Kosten-Leistungs-Vergleich é Kostenkontrolle é Betriebserfolg é Bewertungsunterlagen é Plan-Ist-Abweichungsanalyse

Planbilanz; Plan-Gewinn- und Verlustrechnung Plankosten- und Planleistungsrechnung

S H S H

59

bodenseeCAMPUS

Buchhaltung

Jeder Kaufmann ist verpflichtet, Bücher (=Aufzeichnungen über seine Geschäfte) zu führen

Möglichkeiten für die Rechnungslegung:

Einnahmenüberschussrechnung oder Doppelte Buchführung

Kaufleute: Bilanzierung

(§ 238 HBG) Sollversteuerung

i. d. R. "doppelte Buchführung"

„kleine Selbständige“

und Freiberufler: Einnahmen-Überschussrechnung (§4,3 EStG, § 141 AO) Ist-Versteuerung

Buchführung durch geordnete Belegablage

(>350 T€ U., >30 T€ G. aus Gewerbebetrieb, bei Freiberuflern keine Obergrenzen)

Belege und Abschlussunterlagen sind i.d.R. 10 Jahre aufzubewahren ! 60

(31)

Jahresabschluss

Mindestens jährlich ist eine Aufstellung der Einnahmen und Ausgaben sowie des Vermögens zu erstellen (Jahresabschluss)

Jahresabschluss besteht aus

GuV (Gewinn- und Verlustrechnung) Bilanz

Geschäftsbericht

(nur bei großen PersGes und allen KapitalGes) Inventar

61

bodenseeCAMPUS

Gewinn- und Verlustrechnung

Gewinn- und Verlustrechnung zum 31.12.20.. (Beispiel)

Umsatzerlöse *) 9,6

Erhöhung des Bestandes an un- fertigen Erzeugnissen 0,3 sonstige Erträge **) 0,1 9,9

ERTRAG 10,0

Aufwendungen für Roh-, Hilfs- u.

Betriebsstoffe / Handelsware 4,0 Löhne und Gehälter

mit Sozialkosten 3,0

Abschreibungen 0,6

Zinsen 0,5

Steuern 0,8

Sonstige Aufwendungen 0,4

9,3 AUFWAND

Jahresüberschuss 0,7

Einstellungen in die

Rücklagen 0,2

BILANZGEWINN 0,5

1.

2.

3.

4.

5.

6.

7.

8.

9.

*) Umsatzerlöse aus Geschäftszwecken (reguläreGeschäftstätigkeit)

**) Erlöse, die nicht aus dem Zweck des Unternehmens entstehen, z. B.

Zinserträge etc. Wird Anlagevermögen liquidiert, so muss dieser Ertrag gesondert ausgewiesen werden.

(32)

Bilanz

1. Anlagevermögen (AV) 1.1 Sachanlagen 1.2 Finanzanlagen

2. Umlaufvermögen (UV) 2.1 Nicht-monetäres UV 2.2 Monetäres UV

3. (aktive) Rechnungs- abgrenzungsposten

Bilanzsumme

1. Eigenkapital (EK) 1.1 variables EK

bei Einzelkaufleuten und Pers.-Gesellschaften 1.2 konstantes EK

bei Kapitalgesellschaften 1.3 Rücklagen

- nicht ausgeschüttete Gewinne - Verlustvorträge

2. Fremdkapital (FK) 2.1 Rückstellungen 2.2 Langfristiges FK

2.3 Kurzfristiges/sonstiges FK 3. (passive) Rechnungs-

abgrenzungsposten 4. Gewinn (Verlust) Bilanzsumme

Aktiva Passiva

63

bodenseeCAMPUS

Anfangs- und Schlussbilanz

(33)

Bilanzstruktur / Fristen-Kongruenz

AKTIVA PASSIVA

L a n g Anlagevermögen

Grundstücke, Gebäude etc.

liquide Mittel 4. Ordnung

Eingenkapital und

langfristiges Fremdkapital

Warenvorräte, R-H-B, halbfertige und fertige Erzeugnisse

liquide Mittel 3. Ordnung

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

Bankschulden (kurz / mittelfristig) Darlehen (langfristig)

Rückstellungen

Kurzfristige Forderungen Wertpapiere etc.

liquide Mittel 2. Ordnung

Schuldwechsel Kundenanzahlungen

Wechsel, Schecks, Bankguthaben Kasse ...

liquide Mittel 1. Ordnung (Barliquidität)

Umlaufvermögen Mi

t t e

l K

u

r z f r i s t

bodenseeCAMPUS

Kennzahlen aus der Bilanz

Einige Kennzahlen für die Bilanzanalyse

• Eigenkapitalquote =

• Verschuldungsgrad =

• Anlagendeckungsgrad I =

• Anlagendeckungsgrad II =

• Liquidität 1. Grades =

• Liquidität 2. Grades =

• Liquidität 3. Grades =

• (Eigen-)Kapitalrentabilität =

Eigenkapital Gesamtkapital Fremdkapital Gesamtkapital Eigenkapital Anlagevermögen EK + langfrist. FK Anlagevermögen Flüssige Mittel kurzfristiges FK

Flüssige Mittel +Forderungen kurzfristiges FK

Umlaufvermögen kurzfristiges FK Gewinn

(Eigen-)Kapital 66

(34)

Teil 6:

Internes Rechnungswesen

 Kosten- und Leistungsrechnung

 Kostenrechnungsarten

 Controlling

67

bodenseeCAMPUS

Begriffe aus dem Rechnungswesen

• Auszahlung - Einzahlung

• Aufwand - Ertrag

• Kosten - Leistungen

• Fixe Kosten (= indirekte Kosten) - Variable Kosten (= direkte Kosten)

• Einzelkosten - Gemeinkosten (= Strukturkosten, = Overheadkosten)

68

(35)

Begriffe aus dem Rechnungswesen

Rentabilität = Gewinn x 100 Kapital

Eigenkapital-Rentabilität = Gewinn x 100 Eigenkapital

Gesamtkapital-Rentabilität =Gewinn + Fremdkapitalzinsen x 100 Gesamt-Kapital

69

bodenseeCAMPUS

Break-Even-Analyse

U, K, DB Erlöslinie

Gesamt- kosten- kurve

Produktkosten Struktur-

kosten

(Struko)

Gewinn

Break-even-Point Output Merke:

Der Break-Even-Point ist eine

bestimmte Ausbringungsmenge 70

(36)

Begriffe aus dem Rechnungswesen

Cash Flow = Gewinn

+ nicht auszahlungswirksame Kosten - nicht einzahlungswirksame Erträge Vereinfacht:

= Gewinn

+ Abschreibungen

+ Einstellungen in die Rücklagen

71

bodenseeCAMPUS

Kostenrechnungsarten

Kostenartenrechnung Kostenstellenrechnung Kostenträgerrechnung Welche Kosten fallen an? Wo entstehen die Ko s ten? Wofür fallen die Kosten

an?

Basis: Kostenarten- Systematik

zusätzlich: Kalkulatorische Kosten

zusätzlich: Innerbetriebliche Kostenverrechnung

Erfassung der Primärkosten nach Einzelkosten im Rah- men von Stellen

Kostenstellenumlage (Vor-/Endkostenstellen)

Vorkalkulation

Zwischenkalkulation (Vor- lkalkulation überprüfen)

Nachkalkulation (Kosten, Preis, Gewinn ermitteln)

Aufgaben Aufgaben Aufgaben

Erfassen aller Kosten

Informationen über die Zu- sammensetzung der Kosten

Informationen über die (Kostenstellen-

Verantwortlichen)

Verteilung der Gemeinkos- ten

Innerbetriebliche Leis- tungsverrechnung

Ermittlung von Preisen

Bereitstellung von Informa- tionen für die

- Preisgestaltung - Programm-

und Leistungsgestaltung Ziel: Kosten erkennen;

Verschwendung vermeiden Ziel: Kontrolle der Wirt-

schaftlichkeit Ziel: Preise ermitteln

Kostendeckung / Gewinn

(37)

Kalkulationen

bodenseeCAMPUS

Target-Costing

Der Kunde/Markt...

Das eigene Unternehmen...

Traditionelle Kostenrechnungen

Target Costing Was wird mein Produkt kosten?

Was darf mein Produkt kosten?

(erlaubter) Marktpreis ./. Gewinnzuschlag

(vom Kunden/Markt)

erlaubte Kosten zu verrechnende,

angefallene Kosten + Gewinnzuschlag (zu fordernder) = Marktpreis

74

(38)

Teil 7:

Steuern

 Zwecke von Steuern

 Steuersubjekte und Steuerobjekte

 Steuerarten

• Einkommensteuer

• Körperschaftssteuer

• Gewerbesteuer

• Umsatzsteuer

75

bodenseeCAMPUS

Steuerzwecke

Steuern sollen

Einnahmen für die öffentlichen Haushalte erzeugen

Fiskalische Zwecke

Umverteilungen ermöglichen

Steuern und Subventionen

Verhalten der Steuersubjekte lenken

Soziale Zwecke

unerwünschtes Verhalten wird durch steuerliche Mehrbelastungen „bestraft“, erwünschtes Verhalten durch steuerliche Entlastungen belohnt

76

(39)

Prinzipien der Besteuerung

Gleichmäßigkeit der Besteuerung

„Gleiches soll auch gleich besteuert werden“

Sozialstaatsprinzip

„Jeder soll nach seiner Leistungsfähigkeit besteuert werden.“

Praktikabilität der Besteuerung

Die Besteuerung muss durchführbar (und verständlich) sein.

Verbot rückwirkender Besteuerung

(diese Auswahl erhebt keinen

Anspruch auf Vollständigkeit) 77

bodenseeCAMPUS

Steuersubjekte und –objekte und -tarife

Steuersubjekte sind diejenigen, die durch die Steuer belastet werden, meist – nicht immer - also derjenige, der die Steuer zahlt (=Steuerpflichtiger).

• Natürliche Personen

• Juristische Personen, z. B. Unternehmen

Steuerobjekt ist jeweils der Umstand oder die Größe, der die Ursache und die Höhe für die Steuerzahlung bestimmt.

• Einkommen

• Gewinn

• Verbrauch

Aus dem Steuertarif ergibt sich in Abhängigkeit von der Bemessungsgrundlage die Höhe der Steuer (Steuerlast).

• Lineare Tarife

• Progressive Tarife 78

(40)

Einkommensteuer

 zu zahlen von allen natürlichen Personen mit Einkommen (auch von Unternehmern !)

 bei Gewerbetreibenden und Freiberuflern werden

vom Finanzamt (FA) quartalsweise Abschläge festgelegt.

 endgültige Berechnung nach Einkommensteuererklärung (jährlich)

 Erhebungsform bei abhängiger Beschäftigung:

Lohnsteuer (vom Unternehmen abzuführen)

 Veranlagung:

• zu Beginn Festsetzung von Vorauszahlungen (quartalsweise) durch das FA

• jährliche Festsetzung auf Grundlage des Jahresabschlusses und/oder Einkommensteuererklärung (bei GF)

• Quartalsweise Vorauszahlungen auf Basis der Einkünfte der

Vorjahre 79

bodenseeCAMPUS

Bemessungsgrundlage: zu versteuerndes Einkommen

Für den Selbständigen gilt vereinfacht:

Summe aller Einkünfte

(aus selbständiger Arbeit, aus

Gewerbebetrieb, aus Vermietung und Ver- pachtung, aus Vermögen, aus unselb- ständiger Arbeit, sonstige Einkünfte) - Summe aller Betriebsausgaben

= zu versteuerndes Einkommen

sog. Existenzminimum bleibt für alle steuerfrei

Einkommensteuer

80

(41)

Einkommensteuer

Einkommensteuertarife 2000 - 2020

81

bodenseeCAMPUS

Einkommensteuer

82

(42)

Körperschafssteuer

„Einkommensteuer der Körperschaften“ (=Kapitalgesellschaften)

Steuersatz auf den Gewinn

bis 2007: 25 %

seit 2008: 15 %

Bei ausgeschütteten Gewinnen zusätzlich 25 % „Abgeltungssteuer“

(seit 2009, Abschlag/Ersatz für die ESt der Gesellschafter)

83

bodenseeCAMPUS

Gewerbesteuer

Gemeindesteuer

(Aufkommen steht den Gemeinden zu, Gemeinden legen den jeweiligen Hebesatz fest)

zu zahlen nur von Gewerbebetrieben

(auch von Einzelunternehmern, nicht aber von Freiberuflern)

Bemessungsgrundlage: Gewerbeertrag

(entspr. etwa dem Gewinn, wird vom Finanzamt festgelegt und an das Steueramt der Gemeinde gemeldet. Dieses ermittelt Steuerlast und erlässt den Steuerbescheid.)

jährlich zu zahlen auf Basis des Jahresabschlusses (im Jahresabschluss muss eine Rückstellung gebildet werden)

Hebesätze ca. 200 bis 500 % (Ø derzeit ca. 410 %)

84

(43)

Ermittlung des Gewerbeertrages (seit 1.1.2008) Betrieblicher Gewinn

+ sämtliche Zinsaufwendungen + Renten

+ dauernde Lasten

+ 25% der Gewinnanteile stiller Gesellschafter + 25% der Kosten von Lizenzen und Konzessionen + 25% der Mieten, Pachten und Leasingraten

bei beweglichen Gütern zu 25%

bei unbeweglichen Gütern zu 65%

- 100.000 € von diesen Zurechnungen - Gewerbeverluste aus Vorjahren

= Gewerbeertrag

Gewerbesteuer

85

bodenseeCAMPUS

Ermittlung der Steuerlast Gewerbeertrag

-> abrunden auf volle 100 €

-> bei Einzelunternehmen und Personengesellschaften Freibetrag von 24.500 € abziehen

* GewSt-Messzahl 3,5 % (seit 1.1.2008)

* Hebesatz (ca. 200 bis 500 %, Ø ca. 410 %)

= GewSt-Schuld

Gewerbesteuer

86

(44)

Gewerbesteuer

Anrechenbarkeit auf die Einkommensteuer

Bei Einzelunternehmern und Personengesellschaften wird das 3,8-fache des GewSt-Messbetrages

auf die Einkommensteuer angerechnet. Bei einem Hebesatz von 400% ist dadurch unter Berücksichtigung des Soli-Zuschlags die Mehrbelastung durch die GewSt aufgehoben. (Bei höheren Hebesätzen entsteht eine Belastung durch die GewSt.)

Bei mehreren Gesellschaftern erfolgt die Anrechnung entsprechend ihrem Anteil am Gewinn der Gesellschaft.

Diese Anrechnungsmöglichkeit gibt es nicht für Kapitalgesellschaften !

87

bodenseeCAMPUS

Umsatzsteuer

• zu zahlen auf alle Einnahmen aus Lieferungen und Leistungen im Inland

• Steuersatz:19 % / reduzierter Satz: 7 %

z. B. auf Bücher, Zeitungen, Grundnahrungsmittel u. a. m.

• selbst bezahlte MWSt, sog. Vorsteuer, kann abgezogen werden

• MWSt-Schuld = erhaltene MWSt - gezahlte MWSt

• monatliche MWSt-Anmeldung beim FA.

(anschl. Bezahlung oder Erstattung)

• bei Importen: Einfuhr-Umsatzsteuer (Satz wie MWSt) (unabhängig von Zöllen!)

• Befreiung z. B. für Heilberufe, Schul- und

Bildungswesen, Bausparkassen, Versicherungen

• Kleinunternehmer haben Wahlfreiheit (bis 16.620 € Umsatz im Vorjahr und < 50.000 € im laufenden Jahr , s. §19 UStG)

88

(45)

Teil 8:

Marketing

 Grundlagen / Begriffe

 Marketing-Instrumente

89

bodenseeCAMPUS

Begriffe aus dem Bereich Marketing

Marketing Oberbegriff, „marktorientierte Unternehmenssteuerung“

Vertrieb akquisitorische (Verkauf = Interaktion zwischen

Menschen) und eine logistische (Verteilung von Waren) Komponenten im Marketing

Verkauf Verkaufen ist die Grundfunktion des Vertriebs und umfasst die direkt auf einen Verkaufsabschluss gerichtete Kundenbetreuung

Absatz In der betriebswirtschaftlichen Terminologie wird der Begriff Absatz oft beschränkt auf die Absatzmenge (Stückzahl)

Marktvolumen Absatz oder Umsatz aller Teilnehmer eines Marktes Marktanteil Anteil eines Unternehmens am Marktvolumen

90

(46)

Triadekonzept des Marketings

Marketing- Ziele

Marketing-Strategie

sog: Politiken unternehmens-strategische Entscheidungen

Marketing-Mix

91

bodenseeCAMPUS

Marktformen

Verkäufermärkte:

Nachfrageüberhang

wenig / keine Auswahl für den Abnehmer

Teilweise lange Lieferzeiten für Produkte

Beschaffung und Produktion im Vordergrund = Engpass

Produkte werden „verteilt“, nicht „vermarktet“

Käufermärkte

Angebotsüberhang

Vielfältige Auswahlmöglichkeiten

meist Verfügbarkeit sofort oder „ab Lager“

Vertrieb im Vordergrund = Engpass

In USA branchenweise schon ab Anfang d. 20. Jhd.

In Deutschland vor allem ab den 1960er Jahren

92

(47)

Aufgaben im Marketing

Sammeln von Informationen über den Markt

Analysieren der gesammelten Informationen

Ableiten von Entscheidungen für das Unternehmen

93

bodenseeCAMPUS

Unternehmen

Analyse der Informationen

Markt

Reaktionen Informationen

Markt- forschung

Entscheidungen

Marketinginstrumente:

• Produkt- und Servicepolitik

• Preispolitik

• Distributionspolitik

• Kommunikationspolitik

Aufgaben im Marketing

94

(48)

Entwicklung von Märkten

Lebenszyklus von Märkten und Produkten

Umsatz

Deckungsbeitrag

Ideenentwicklung Bewertung, Auswahl Entwicklung Markteinhrung Wachstum

Vorbereitung der Einhrung Reife Degeneration

DB, U

Zeit

95

bodenseeCAMPUS

Marktforschung

Primärforschung (-erhebung)

Innerbetriebliche Quellen

Außerbetriebliche Quellen

Sekundärforschung (-erhebung)

Innerbetriebliche Quellen

Außerbetriebliche Quellen

Informationsquellen

Innerbetriebliche außerbetriebliche Sekundärerhebung

Primärerhebung

s. Ziegler, S.24 96

(49)

Sekundärforschung (desk research)

= Auswertung vorhandener Informationen, z. B.

veröffentlichte Statistiken

Datenbanken

Literatur und Presse

Primärforschung (field research)

= Erhebung neuer Informationen, z. B. durch

Beobachtungen

Befragungen, Interviews, z. B.

eigene Kunden

Straßenbefragungen

Brief-, Telefon-, Internet-Umfragen

Marktforschung

97

bodenseeCAMPUS

Marketing-Instrumente (Marketing-Politiken)

• Produktpolitik

• Servicepolitik

• Preispolitik

• Distributions- (Vertriebs-) politik

• Kommunikationspolitik

98

(50)

Marketing-Instrumente

4 Ps

Politik

4 Cs

Kundensicht

Product Produkt Customer Value Wert für den Kunden

Price Preis Cost to the

Customer

Kosten für den Kunden

Place Distribution Convenience Erreichbarkeit, Bequemlichkeit Promotion Promotion Communication Kommunikation

bodenseeCAMPUS

Produktpolitik

Welche Produkte biete ich wem an ?

• Art der Produkte

• Qualitätsniveau der Produkte

• Breite des Produktspektrums: „Alles-Anbieter“ oder „Spezialanbieter“

• Zielgruppen (Kundengruppen)

100

(51)

Produktpolitik

Elemente der Produktpolitik

Beschaffungspolitik

Standortpolitik

Sortimentspolitik

Qualitätspolitik

101

bodenseeCAMPUS

Strategische Fragen zur Produktpolitik (1)

Allesanbieter oder Spezialanbieter

Breite und Tiefe des Angebotsspektrums

Synergie-Effekte zwischen verschiedenen Leistungen

Vorteile des Allesanbieters

Breiteres Kundenspektrum

Risikostreuung

Risikominderung

Cross-Selling-Möglichkeiten

Vorteile des Spezialanbieters

Schärferes Profil (ggü. Kunden)

Ruf als absoluter Spezialist für eine Leistung kann aufgebaut werden

Differenzierung von Wettbewerbern

Weniger Know-how erforderlich

Rentabilitätsvorteile durch Kosten- degressionen

Produktpolitik

102

(52)

Strategische Fragen zur Produktpolitik (2)

Tiefpreisanbieter oder Hochpreisanbieter

Vorteile des Tiefpreisanbieters

Breiteres Kundenspektrum

Geringere Qualitäts- anforderungen

Geringere Fixkostenbelastungen pro Stück

„Economies of Scale“

Vorteile des Hochpreisanbieters

Weniger preissensible Kunden

Höhere Deckungsbeiträge pro Stück

Zwischenlagen (mittlere Preislagen) sind oft sehr problematisch

sog. „Stuck in the Middle“ - Effekt

Produktpolitik

103

bodenseeCAMPUS

Produktpolitik

zum Begriff „Qualität“:

Qualität = „Gesamtheit von Merkmalen (und Merkmalswerten) einer Einheit bezüglich ihrer Eignung, festgelegte und voraus- gesetzte Erfordernisse zu erfüllen“

DIN EN ISO 8402

Leistung vom Kunden geforderte

bzw. erwartete Eigenschaften

Bereitstellung zur

geforderten Zeit am geforderten Ort

Qualität

104

(53)

Servicepolitik

Bedeutung der Servicepolitik

Service-Leistungen sind ein zunehmend wichtiger Erfolgsfaktor für Unternehmen

Serviceleistungen kosten oft wenig Geld und bieten wesentliche Unterscheidungsmöglichkeiten

Serviceleistungen bieten die Möglichkeit für Zusatzgeschäfte (sog. Cross Selling)

105

bodenseeCAMPUS

Preispolitik

Strategische Preispolitik

Entscheidung über das allgemeine Preisniveau für die (Haupt-)Leistungen des Unternehmens

(eng verknüpft mit der Produktpolitik !)

Operative Preispolitik

Entscheidungen über kurzfristige Preisgestaltungen

Rabatte

Zugaben

Preisstaffelungen

Sonderaktionen (zeitlich, regional etc.)

106

(54)

Distributionspolitik

Vertriebswege

Direkter Vertrieb

Indirekter Vertrieb

Mischformen

Anbieter Nachfrager

Direkter Vertrieb

Absatzmittler

Absatzmittler Indirekter Vertrieb

Mischformen

107

bodenseeCAMPUS

Vorteile von direktem und indirektem Vertrieb

Vorteile des direkten Vertriebs:

direkter Kontakt zum Kunden

Guter Kenntnisstand über die eigenen Produkte

schnelle Reaktionsmöglichkeit

gute Steuerbarkeit

Unabhängigkeit von Dritten

bei guten Erfolgen meist geringere Kosten

Vorteile des indirekten Vertriebs:

Erweiterbarkeit mit geringen Fixkosten

Flexible Kapazität

Kosten (teilweise) proportional zum Erfolg / Ertrag

Distributionspolitik

108

(55)

Kommunikationspolitik

Welche Informationen gelangen wie und wann zum Adressaten (Kunden) ?

Teilbereiche der Kommunikationspolitik:

Persönlicher Verkauf (direkter Kundenkontakt)

Werbung

Verkaufsförderung

Öffentlichkeitsarbeit

109

bodenseeCAMPUS

Kommunikationspolitik

Ökonomische Ziele Außerökonomische Ziele

Steigerung des Umsatzes

Schneller Verkauf der angebotenen Objekte

Realisierung der kalkulierten Verkaufspreise

Steigerung des

Aufmerksamkeitsgrades

Steigerung des Bekanntheitsgrades

Imageverbesserung Werbung

Mögliche Werbeziele (Beispiele):

(56)

Werbung

Die AIDA-Formel:

A Attention Aufmerksamkeit wecken I Interest Interesse wecken

D Desire Wunsch hervorrufen

A Action Kaufhandlung auslösen

Kommunikationspolitik

111

bodenseeCAMPUS

Verkaufsförderung (Sales Promotion)

Wichtige Maßnahmen zur Verkäuferpromotion (Beispiele):

Gestaffeltes Provisionssystem

Verkaufswettbewerbe

Schulungen

Gutes Informationsmaterial

PC-Ausstattung (Hard- und Software)

Kommunikationspolitik

112

(57)

Verkaufsförderung (Sales Promotion)

Wichtige Maßnahmen zur Sales Promotion (Beispiele):

Preisausschreiben

Events

(Jubiläen, Feste, Eröffnungen etc.)

Informationsmaterial

Muster, Kostproben

Videos

Tage der offenen Tür

Kommunikationspolitik

113

bodenseeCAMPUS

Öffentlichkeitsarbeit (Public Relations)

„ …Kommunikationsmaßnahmen zur systematischen Gestaltung und Pflege der Beziehungen eines Unternehmens zu unterschiedlichen Teilen der

Öffentlichkeit mit dem Ziel des Vertrauensauf- und –ausbaus.“

Ziele der Öffentlichkeitsarbeit:

Verbesserung des Images

Aufbau eines (neuen) Images

Abbau von negativen Vorurteilen

Steigerung der Bekanntheit des Unternehmens

Gewinnung von Verständnis

Steigerung der Identifikation und der Motivation der eigenen Mitarbeiter

Verbesserung der Chancen bei der Personalgewinnung

Kommunikationspolitik

114

(58)

Öffentlichkeitsarbeit (Public Relations)

Instrumente der Öffentlichkeitsarbeit:

P Publications Veröffentlichungen E Events Veranstaltungen, Events

N News Neuigkeiten, z. B. Berichte über neue Bauvorhaben

C Community „Bürgerschaftliches Engagement“

I Identity Erscheinungsbild

L Lobbying Lobbyarbeit, Mitwirkung in Verbänden S Social Activities Soziale Verantwortung

Kommunikationspolitik

115

bodenseeCAMPUS

Marketing-Strategien

Strategien zur Marktbearbeitung (Marktfeldstrategien) Märkte

Produkte

bestehende neue

vorhandene

neue

Marktdurchdringung Marktentwicklung

Produktentwicklung Diversifikation

I II

III IV

116

(59)

D A S W A R´ S !

(ENDE DER VORLESUNG)

117

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Ein ursprünglich kleingewerblicher Betrieb kann durch Expansion zu einem Handelsgewerbe werden und wäre dann verpflichtet, sich im Handelsregister eintragen zu lassen.. Das Gesetz

seit dem 09.09.2009 (Lkw) muss jeder Fahrer, der ab diesem Tag eine Bus- oder Lkw-Fahrerlaubnis der Klassen D,1 D1E, D, DE, C1, C1E, C und CE erstmals erwirbt und im

Thielo Freidt, Facharzt für Laboratori- umsmedizin, Partnerschaft, Bautzen (Töp- ferstr.. Gegenstand der Partnerschaft: Gemeinsame Ausübung der vertragsärztlichen und

Gegenstand der Partnerschaft: Gemeinsame Ausübung der medizinisch-fachärztlichen Be- rufstätigkeit in einer medizinischen Koopera- tionsgemeinschaft als Fachchemiker der Me- dizin

f) Berufsausbildung/Lehre mit Ausbildungsvertrag (erfolgreich beendet) (1/0) g) Berufsausbildung/Lehre mit Ausbildungsvertrag (nicht erfolgreich abgeschlossen) (1/0) h)

Ich bin damit einverstanden, dass die Landespsychotherapeutenkammer Baden-Württemberg (LPK BW) die vorstehend angegebenen personenbezogenen Daten (Name, Anschrift, mailadresse)

 Ich habe zur Kenntnis genommen, dass die Eintragung je nach Arztgruppe in verschiedene Bereiche erfolgt, die entsprechende zweite Seite zu diesem Antrag ausgewählt sowie

für den nach § 12 des Psychotherapeutengesetzes approbierten Psychotherapeuten, dass er die für eine Approbation geforderte Qualifikation, Weiterbildung oder