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Koordinierungsstelle Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften Olshausenstraße 62 – – 24098 Kiel
SINUS-Transfer Grundschule-Rundbrief 4 2005
Information der Koordinierungsstelle SINUS-Transfer Grundschule – www.sinus-grundschule.de
Nr November
Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,
am Beginn des zweiten Programmjahres stand die Tagung in Bad Nauheim, bei der sich Hessen, vertreten durch Anke Mehl, Dr.
Gerhard Sauer, die Koordinatorinnen Ilse Eckhardt und Antje Rümenapf und andere Kolleginnen und Kollegen, als wunderbarer Gastgeber zeigte. 12 Länder, 28 Schulsets, 155 Schulen und rund 1.800 Lehrkräfte sind derzeit aktiv am Programm beteiligt.
Im zweiten Jahr steht an, die begonnene Arbeit auf der Grundlage der Basismodule zu konsolidieren und eventuell neue Impulse aus den Erweiterungsmodulen zu integrieren. Da- zu werden Fortbildungsveranstaltungen an- geboten. Bis zum Frühjahr 2006 sollen alle Erweiterungsmodule vorliegen, so dass dann die volle Wahl- und Kombinationsmöglichkeit besteht.
Herausfordernde Aufgaben auf Schulebene bleiben auch im zweiten Jahr die Reflexion des eigenen Unterrichts und die Dokumenta- tion der Arbeit.
Einen der Eckpfeiler des Programms bildet die Kooperation zwischen Kolleginnen und Kollegen. Bremen, Hamburg Berlin und Nie- dersachsen sind an einer Verstärkung der länderübergreifenden Zusammenarbeit inter- essiert und stellen in diesem Rundbrief ihre Überlegungen zur Diskussion.
Anregende Lektüre wünscht das STG-Team aus Kiel
Länderübergreifend zusammen arbeiten und damit die SINUS-Arbeit fördern
Der folgende Beitrag ist das Ergebnis gemein- samer Überlegungen der Landeskoordinationen aus Berlin, Bremen, Hamburg und Niedersachsen.
Er stellt die Idee einer länderübergreifenden Zu- sammenarbeit vor dem Hintergrund bisheriger Er- fahrungen im Programm vor.
Die momentane Arbeit zeigt auf der einen Seite Anstrengungen der am Modellversuch beteiligten Kolleginnen und Kollegen, sich den eigenen Unter- richt genauer anzuschauen, ihn zielgerichteter zu planen und durch Führung des Logbuchs zu doku- mentieren. Dabei soll die kollegiale Zusammen- arbeit an den Schulen mehr und mehr in den Fokus rücken, Projekte und Unterricht sollen gemeinsam geplant, durchgeführt und evaluiert werden. Diese Aufgabe ist nicht leicht. Ein besonderes Problem bildet die Beobachtung des eigenen Unterrichts, seine Analyse und die daraus abgeleiteten Ziele.
Auf der anderen Seite fördern überregionale Fortbildungen dieses Vorhaben durch die Imple- mentierung von Modulen. Die Module setzen an bekannten Problembereichen des mathematisch- naturwissenschaftlichen Unterrichts an und ermög- lichen einen Einstieg in seine Weiterentwicklung über gemeinsamen Austausch und die Verstän- digung über Arbeitsschwerpunkte. Fortbildungen auf Landesebene sollen dem Erreichen der oben genannten Ziele dienen. Es geht darum, Erkennt- nisse, Vorschläge und Gelerntes im Unterricht konkret anzuwenden.
Im Austausch in den Sets wird die große Verschiedenartigkeit der Alterstufe, der Projekte, der Schwerpunkte der einzelnen Kolleginnen, die Koppelung an Bedürfnisse der Schule oder an neue Rahmenpläne, die in den verschiedenen Bun- desländern sehr unterschiedlich aussehen können, als problematisch geschildert. Um mit der Unter- schiedlichkeit besser umzugehen, haben wir in der SINUS-Arbeit in Berlin, Bremen und Hamburg verschiedene Formen der Gestaltung von Set- Treffen ausprobiert und überprüfen diese auf Nutzen und Praktikabilität:
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a) Alle Schulen geben einen kurzen Bericht über die laufende Unterrichts- arbeit.
b) Eine Schule berichtet ausführlicher über ein Projekt, dazu werden Zielpapier und Logbucheintragungen besprochen.
c) Gemeinsam werden Unterrichtsvorha- ben geplant und dazu notwendige Auf- gaben, Experimente, Literatur und an- deres Unterrichtsmaterial zusammenge- tragen.
Es ist nicht einfach, die gemeinsame Arbeit des Sets mit Zielrichtung auf den Unterricht und seine Weiterentwicklung zu steuern. Un- terstützung erhoffen wir uns von einer länder- übergreifenden Zusammenarbeit:
Wir sprechen Kolleginnen mit gleich alten Schülern an, die sich vorstellen können, ein Unterrichtsprojekt zu planen und etwa gleich- zeitig durchzuführen. Darüber könnten sie in einen Austausch eintreten, dessen Form ab- zustimmen wäre. Besonders gelegen ist uns am Erproben neuer Inhalte und anderer Un- terrichtsformen, sowie am Austausch der dabei gewonnenen Erfahrungen.
Wir gehen davon aus, dass sich die mei- sten Kolleginnen und Kollegen beim Planen von Unterrichtseinheiten noch relativ sicher fühlen, dass aber größere Probleme dort be- stehen, wo es um mathematisches und natur- wissenschaftliches Denken und um Sicher- heit im inhaltlichen Bereich geht: Wie sattel- fest sind wir eigentlich fachlich? Verfügen wir über die nötigen Kompetenzen? Wenn wir an naturwissenschaftliche Arbeits- und Erkennt- nisverfahren denken: Wo bekommen wir den erforderlichen Rat und die fachliche Unter- stützung, auch angesichts von Entwicklungen wie in Niedersachsen, wo z.B. die regionale Lehrerfortbildung aus finanziellen Gründen immer weniger wird? Hier kann SINUS- Transfer Grundschule eine Chance bieten.
Schwierigkeiten bestehen, wenn es um das Benennen von Zielen geht: Was genau will ich mit meinem (veränderten) Unterricht errei- chen? Wie setze ich zielgerichtet Materialien ein? Was schließe ich aus den dabei erziel- ten Arbeitsergebnissen? Welche Folgen leite ich aus meinen Überlegungen für das weitere Vorgehen ab?
Bedarf existiert also in der Frage, wie eine ernsthafte Reflexion über Unterricht ausse- hen soll. Was uns fehlt und was wir nicht praktizieren, ist eine entsprechende Form der
Supervision. Diese muss im Team/Kollegium statt- finden. Dafür brauchen wir Raum und Zeit, wahr- scheinlich auch eine vernünftige Anleitung.
Überregionaler Austausch wird, so hoffen wir, zeigen, dass Kolleginnen und Kollegen mit ihren Schwierigkeiten nicht allein stehen. Wir erwarten eine Vielzahl von Anregungen und Ideen, wie mit solchen Schwierigkeiten kreativ und produktiv umgegangen werden kann. Konkret stellen wir uns vor: Austausch von Alltagserfahrungen (eventuell auch mit Hilfe von Video- oder Tonaufnahmen) oder das gemeinsame Bearbeiten einer bestimm- ten Aufgabe und Austausch von Lösungsvorschlä- gen von Kindern.
Das Forum auf der Projekt-Website (www.sinus- grundschule.de) könnte bei einem solchen Aus- tausch eine zunehmend wichtige Rolle spielen: In der Vorbereitung wird Material allen Beteiligten zur Verfügung gestellt, auch unter Nutzung des Netzes.
Besprochen wird die Einbeziehung eines Moduls oder verschiedener Module, Ziele werden gemein- sam verabredet und Logbuch und Eintragungen gemeinsam besprochen. Dasselbe gilt für die Aus- wertung.
Neben der erhöhten Austauschmöglichkeit ist auch ein gutes Feedback zu den Modulen und vielleicht auch zur Nützlichkeit der angebotenen Fortbildungen bei SINUS-Treffen oder auf Länder- ebene möglich. Konkret: Die von SINUS-Hessen auf dem letzten Treffen in Bad Nauheim ausge- teilten Vorschläge/Aufgaben zum Geobrett könnten so durch oben dargestellte Vorschläge in die SINUS-Arbeit eingebettet werden. Welche Erfah- rungen Hessen genau gemacht hat, bleibt so, wie zur Zeit im Projekt zusammengearbeitet wird, nur einem kleinen Kreis vorbehalten. Das ist schade.
Wir möchten SINUS auch dazu nutzen, um bei der Konzeption von Unterricht eine Wende einzulei- ten: Jede brauchbare Unterrichtsvorbereitung sollte damit beginnen, dass sich die Kollegin oder der Kollege überlegt, welchen Erkenntnisgewinn diese Stunde bringen soll. Erst danach sollten metho- dische Fragen folgen. In der (bisherigen) Wirklich- keit läuft dieser Vorgang genau anders herum ab:
Man hat eine schicke Idee für eine Stunde, macht dann das Ganze rund und formuliert zum Schluss noch einmal schnell ein Ziel. Dies halten wir für Un- sinn und wollen daran mit Hilfe von SINUS etwas ändern. Wir wollen Kolleginnen und Kollegen hel- fen, sich während dieser Veränderung zu orientie- ren, wir wollen Unterrichtsveränderung gezielt durchführen und bieten dabei Unterstützung an.
Diese gemeinsam von Bremen, Hamburg, Berlin und Niedersachsen entwickelte Idee soll von den an SINUS-Transfer Grundschule Beteiligten disku-
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tiert werden – auf gemeinsamen Treffen im Gespräch oder schriftlich direkt mit den Ini- tiatoren.
Wilfried Meyer-Schlegel, Landeskoordinator Bremen
Astrid Gebert, Landeskoordinatorin Berlin Willi Heinsohn, Landeskoordinator Hamburg Frank Andreas, Landeskoordinator
Niedersachsen
Inhaltliche Schwerpunkte der Arbeit in den Ländern
Baden-Württemberg
Arbeit an Schulen seit Februar 2005 Set 1: Mathematik (G1, G3, G9) Planung Set 2: Mathematik Bayern
Arbeit an Schulen seit Oktober 2004 2 Sets: Mathe und NaWi
2 Sets: Mathe (Mathe: G1, G2, G3 NaWi: G2A, G2B) Berlin
Arbeit an Schulen seit August 2004 2 Sets mit Schwerpunkt Mathematik (Mathe: G1, G2, G3
NaWi: G2B, G3) Brandenburg
Teilnahme ab Februar 2006 Planung Set 1: Mathematik (G1) Bremen
Arbeit an Schulen seit November 2004 Set 1: NaWi (G1, G2A)
Set 2: Mathe (G1, G2) Hamburg
Arbeit an Schulen seit August 2004 1 Set: Mathematik (G1, G4, G6) Hessen
Arbeit an Schulen seit Januar 2005 Set 1: Mathe (G1, G2)
Set 2: NaWi (G2A, G3)
Niedersachsen
Arbeit an Schulen seit August 2005 4 Sets mit Mathe und NaWi
Set 1: G1 Mathe, G2A NaWi Set 2: G1Mathe, G2A NaWi Set 3: G1 Mathe
Set 4: G1M, G2B NaWi Nordrhein-Westfalen
Arbeit an Schulen seit Oktober 2004
3 Sets: Mathe (G1, G2) und NaWi (G1, G2A, G2B) Rheinland-Pfalz
Arbeit an Schulen seit Februar 2005 2 Sets: Mathe (G1) und NaWi (G2A, G2B) Sachsen-Anhalt
Arbeit an Schulen seit November 2004 Set 1: Mathe (G1, G2)
Set 2: NaWi (G1, G2A) Schleswig-Holstein
Arbeit an Schulen seit November 2004
3 Sets: Mathe (G1, G4) und NaWi (G2A, G2B, G3) Thüringen
Arbeit an Schulen seit September 2004 2 Sets: Mathe (G1, G2) und NaWi (G1, G2A)
Übersicht über die Module
Basismodule
G1 Gute Aufgaben
G2 Entdecken, erforschen, erklären G3 Schülervorstellungen aufgreifen –
grundlegende Ideen entwickeln Erweiterungsmodule
G4 Lernschwierigkeiten erkennen – verständnisvolles Lernen fördern G5 Talente entdecken und unterstützen G6 Fachübergreifend und fächerverbindend
unterrichten
G7 Interessen (von Mädchen und Jungen aufgreifen und weiterentwickeln
G8 Eigenständig lernen – gemeinsam lernen G9 Lernen begleiten – Lernerfolg beurteilen G10 Übergänge gestalten
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Termine 2005 / 2006
Länderveranstaltungen
21.-22. November 2005: Zweite Landesta- gung Rheinland-Pfalz
Ort: Bad Münster am Stein, Ebernburg 21.-22. November 2005: Dritte Bayern- Tagung
Ort: Schloss Spindlhof, Regenstauf
22.-23. November 2005: Auftaktveranstaltung Niedersachsen
Ort: »Akademie des Sports«, Hannover
Zentrale Veranstaltungen
26.-28. März 2006: Vierte Fortbildung
für Landes- und Setkoordinator/-innen zu einigen Erweiterungsmodulen G4 - G10, jeweils für Mathematik und Naturwissen- schaften.
Das Impulsreferat hält Prof. Dr. Ernst Kir- cher, Universität Würzburg: »Über Natur- wissenschaften lernen – aber wie?«
Workshops dienen der Vorstellung der Module und der Einführung in die Arbeit damit. Modulbeschreibungen werden ab Anfang März 2006 verschickt.
Ort: Halberstadt/Sachsen-Anhalt Tagungshotel »Spiegelsberge«
14.-16. September 2006: Fünfte Fortbildung für Landes- und Setkoordinator/-innen zu den restlichen Erweiterungsmodulen G4 - G10, jeweils für Mathematik und Natur- wissenschaften.
Das Impulsreferat wird sich mit einem Thema der Mathematikdidaktik befassen.
Ort: Thüringen, genauere Informationen folgen.
Treffen der Landeskoordinator/-innen 27.-29. November 2005
Augsburg
26. März 2006, spätnachmittags Halberstadt, Sachsen-Anhalt
Fachtagungen
14.-15. November 2005
MNU-Tagung in Bremerhaven http://stabi.hs-bremerhaven.de/mnu 13.-14. Januar 2006
GDM-Arbeitskreis Vergleichsuntersuchungen zum Mathematikunterricht in Kassel.
Nähere Informationen:
gabriele.kaiser@uni-hamburg.de 6.-10. März 2006
GDM-Jahrestagung in Osnabrück http://www.didaktik.mathematik.uni- wuerzburg.de/gdm/home.shtml
Termine: Unterlagen vom/für den Programmträger 15. Dezember 2005
IPN verschickt ersten Zwischenbericht über SINUS-Transfer Grundschule
15. Januar 2006
IPN verschickt Formular für den zweiten Zwi- schenbericht an die Landeskoordinator/-innen Anfang März 2006
Versand der restlichen Modulbeschreibungen Frühjahr 2006
»Testziehung« von Logbüchern (nach Abspra- che mit und Einbeziehung von Landeskoordi- nationen)
15. August 2006
Rückgabe der zweiten Zwischenberichte an das IPN
Impressum
BLK-Programm SINUS-Transfer Grundschule, Koordinierungsstelle beim Programmträger, IPN Kiel, Olshausenstr. 62, 24098 Kiel http://www.ipn.uni-kiel.de
Verantwortlich: Claudia Fischer E-Mail: cfischer@ipn.uni-kiel.de Erscheint: November 2005