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Versuch: Herstellung einer Folie aus Chitosan Zeitbedarf:

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Academic year: 2021

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Philipps-Universität Marburg 16.02.2008 Organisches Grundpraktikum (LA)

Katrin Hohmann

Assistent: Ralph Wieneke Leitung: Dr. Ph. Reiß WS 2007/08

Gruppe 13, Polymere

Versuch: Herstellung einer Folie aus Chitosan

Zeitbedarf:

Vorbereitung: 2 Minuten

Durchführung: 15 Minuten, ohne Trocknungszeit Nachbereitung: 5 Minuten

Chemikalien:

Chemikalie Menge R-Sätze S-Sätze Gefahrensymbol Schuleinsatz

Chitosan 1 g - - - - Essigsäure

CH 3 COOH (c = 2 mol/L)

50 mL - - - Sek.I

Kunststoffplatte

Geräte:

Magnetrührer mit Rührfisch Waage

Spatel Becherglas

www.chids.de: Chemie in der Schule

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Versuchsdurchführung:

1g Chitosan wird in 50 mL Essigsäure unter ständigem Rühren und

leichtem Erwärmen gelöst. Nach dem Abkühlen gießt man die Lösung auf eine Kunststoffplatte, ohne sie glattzustreichen, und trocknet je nach Raumtemperatur 1 bis 2 Tage.

Beobachtung:

Der Feststoff löst sich zuerst schlecht in der Essigsäure, erst nach 10 Minuten Rühren und Erwärmen löst sich das Chitosan. Es entsteht ein farbloses „Gel“ (Bild links), dass nach 2 Tagen auf der Kunststoffplatte zu einer dünnen, aber sehr reißfesten Folie getrocknet ist (Bild rechts).

Entsorgung:

Die Folie kann in Karton eingerahmt lange Zeit aufbewahrt werden. Die Gelreste werden mit Essigsäure gelöst und in den organischen Abfall gegeben.

Fachliche Analyse:

Chitosan ist ein griechisches Wort und bedeutet soviel wie „Hülle“ oder „Panzer“. Es leitet sich vom Strukturmolekül Chitin ab und entsteht durch Kochen mit Lauge aus demselben.

Chitosan ist also ein Biopolymer, genauer gesagt ein Polyaminosaccharid, bei dem 2- Acetamido-2-desoxy- β-D-glucopyranose-Einheiten über eine β-1,4-glykosidische Bindung miteinander verknüpft werden. So entsteht ein lineares Molekül aus bis zu 2000 Monomeren.

Chitosan entsteht durch Deacetylierung von Chitin, die entweder durch Laugen oder auch durch Enzyme erfolgen kann:

www.chids.de: Chemie in der Schule

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Je nach Grad der Deacetylierung spricht man entweder von Chitin (< 50 %) oder vom

Chitosan (> 50 %). Chitin ist ein wichtiges strukturgebendes Molekül in der Natur und ist im Exoskelett von Arthropoden oder auch in der Zellwand von Pilzen zu finden. Chitosan findet als Folienbilder und vor allem als Lipidabsorbens vor allem auch medizinisch eine

Anwendung, da ihm auch eine antimikrobielle und heilende Wirkung nachgesagt wird.

Weiterhin kann es als Ausgangsstoff für die Herstellung von Membranen, Schaumstoff und Fasern dienen. Durch Lösen in einem geeigneten Lösungsmittel, wie zum Beispiel Essigsäure, erhält man eine dünne, robuste Folie durch Verdampfen des Lösungsmittels.

Didaktisch-methodische Analyse:

Einordnung:

Makromoleküle werden in der 11.2 behandelt, wobei man dabei aber eher den Schwerpunkt auf synthetische Makromoleküle legt. Als fakultative Unterrichtsinhalte können natürliche Makromoleküle, wie Seide oder Cellulose, besprochen werden. An diese Stelle würde dieser Versuch am besten passen, da auch Chitin von sehr großer Bedeutung in der Natur ist.

www.chids.de: Chemie in der Schule

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Aufwand:

Der Versuch ist sehr simpel und bedarf keiner großen Vorbereitung. Allerdings war die Beschaffung von Chitosan an der Uni etwas problematisch, weshalb das Vorhandensein und Bestellmöglichkeiten rechtzeitig überprüft werden sollten.

Durchführung:

Der Versuch dauert nicht allzu lange und kann im Unterricht gut durchgeführt werden.

Allerdings wird dieser Versuch und auch das Thema der Biomakromoleküle eher etwas am Rand stehen und wahrscheinlich nur bei genügend Zeit durchgenommen werden, trotz ihrer großen Bedeutung. Falls man Biopolymere und ihre Anwendung bespricht, ist dieser Versuch aber zu empfehlen, da man dabei gleich die großtechnische Bedeutung zur Folienherstellung und damit den Nutzen von natürlichen Makromolekülen beleuchten kann.

Literaturangaben:

Chemie und Schule, Heft 2, 2000, S.10

Vollhardt, K.P.C., Schore, N.E., Organische Chemie, 4. Aufl., Wiley-VCH Weinheim, 2005 Hessischer Lehrplan Chemie für den gymnasialen Bildungsgang, Klasse 7G bis 12G

Soester Liste

Bild: www.wikipedia.de

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