• Keine Ergebnisse gefunden

Versuch: Nachweis von Salicylsäure Zeitbedarf:

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2021

Aktie "Versuch: Nachweis von Salicylsäure Zeitbedarf:"

Copied!
6
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Philipps-Universität Marburg 11.02.2008 Organisches Grundpraktikum (LA)

Katrin Hohmann

Assistent: Ralph Wieneke Leitung: Dr. Ph. Reiß WS 2007/08

Gruppe 12, Farb- und Wirkstoffe

Versuch: Nachweis von Salicylsäure

Zeitbedarf:

Vorbereitung: 5 Minuten Durchführung: 10 Minuten Nachbereitung: 5 Minuten

Reaktionsgleichungen:

Chemikalien:

Chemikalien Menge R- Sätze

S-Sätze Gefahrensymbol Schuleinsatz

Salicylsäure 1 Spatelspitze 22 22-36/38 Xn Sek.I Acetylsalicylsäure 2

Aspirintabletten

22 - Xn Sek.I

Eisen(III)-chloridlösung Einige Tropfen - - - - Natronlauge (c = 1

mol/L)

6 mL 35 26- 36/37/39-

C Sek.I

(2)

45

Salzsäure (c = 2 mol/L) Einige mL 34-37 - C Sek.I Universalindikatorpapier - - - - -

Geräte:

Reagenzglasständer 3 Reagenzgläser Spatel

Messpipette Bunsenbrenner Reagenzglasklammer Pasteurpipetten Mörser mit Pistill

Versuchsdurchführung:

1. Zu einer Spatelspitze Salicylsäure werden einige Tropfen Eisen(III)-chloridlösung hinzugegeben.

2. Zu einer Spatelspitze Acetylsalicylsäure (Aspirintabletten zermörsern!) gibt man 3 Tropfen Natronlauge und anschließend einige Tropfen Eisen(III)-chloridlösung.

3. Zu einer Spatelspitze Acetylsalicylsäure gibt man 5 mL Natronlauge und erhitzt die

Lösung einige Minuten über dem Bunsenbrenner. Nach dem Abkühlen wird das

Gemisch mit Salzsäure neutralisiert, wobei mit UI-Papier kontrolliert wird, und gibt

dann wieder einige Tropfen Eisen(III)-chloridlösung hinzu.

(3)

Beobachtung:

Alle drei Lösungen färben sich durch Zugabe der Eisen(III)- chloridlösung intensiv rot- bis blauviolett.

Entsorgung:

Die Lösungen werden neutral in die Schwermetallabfälle gegeben.

Fachliche Analyse:

Ziel des Versuches war der Nachweis, das Acetylsalicylsäure ein Reaktionsprodukt der Salicylsäure ist, welches durch Veresterung von Salicylsäure und Essigsäureanhydrid entsteht:

Das durch Acetylierung entstandene Reaktionsprodukt reagiert anders als der Ausgangsstoff.

Gibt man eine gelbe Eisen(III)-chloridlösung zu Salicylsäure, so bildet sich ein intensiv

violetter Komplex. Dazu kann vereinfacht die folgende Darstellung verwendet werden:

(4)

Eisen(III)-chlorid reagiert sauer, da Fe 3+ eine Lewissäure, also ein Elektronenpaarakzeptor ist und bei der Reaktion Protonen freiwerden. Mit Acetylsalicylsäure zeigt sich diese Reaktion nicht. Hier noch mal beide Strukturen im Vergleich:

Salicylsäure Acetylsalicylsäure

Nun ist auch die oben gezeigte Vereinfachung klar, da der Rest den Ring darstellt und die Doppelbindung eine der delokalisierten Doppelbindungen ist. Bei der Acetylsalicylsäure fehlt die phenolische und somit saure OH-Gruppe, so dass der Komplex aus sterischen Gründen nicht gebildet werden kann. Somit würde der Nachweis negativ ausfallen.

Im Versuch wurde die Acetylsalicylsäure als Ester zuvor mit Natronlauge hydrolysiert und durch Eisen(III)-chlorid die enthaltene Salicylsäure nachgewiesen.

Die unterschiedlichen Farbabstufungen des Nachweises müssen mit dem pH-Wert

zusammenhängen: Die Salicylsäure hat einen pK a -Wert von ungefährt drei, ist also sauer.

Durch die Zugabe des sauer reagierenden Eisen(III)-chlorids wird die entstehende Lösung

stark sauer und ist intensiv violett. Wird die Acetylsalicylsäure, die kaum sauer reagiert, durch

etwas Natronlauge teilweise hydrolysiert und dann das Reagenz hinzugegeben, so ist die

Lösung schwach sauer und somit rötlich-violett. Gibt man Natronlauge im Überschuss hinzu,

so wird die Acetylsalicylsäure vollständig hydrolyisiert. Man neutralisiert mit Salzsäure und

gibt erst dann wieder das Nachweisreagenz hinzu. Der pH-Wert der Lösung wird nahezu

neutral sein, was die eher rötliche Farbe des Komplexes hervorruft.

(5)

Salicylsäure war als Schmerzmittel schon lange Zeit bekannt und wurde als Weidenrindensud konsumiert. Jedoch traten unerwünschte Nebenwirkungen wie Magenbluten, Reizungen im Mundraum und sehr bitterer Geschmack auf, was die Notwendigkeit eines besser

verträglichen, aber wirksamen Derivats begründete. Aspirin kam 1899 auf den Markt und ist die sanftere, acetylierte Form der Salicylsäure. Im Körper inhibiert es das Enzym

Cyclooxygenase irreversibel, so dass die Synthese von Prostaglandinen gehemmt wird, die Schmerzen und Entzündungen verursachen.

Didaktisch-methodische Analyse:

Einordnung:

Das Thema Arzneimittel kann in der 12.2 als Wahlthema behandelt werden, obwohl die Aspirinsythese auch schon beim Thema Aromaten in der 11.2 besprochen werden kann. Hier bietet sich der Rückgriff auf bereits bekanntes Wissen in Form der Estersynthese an und man kann den Transfer vielleicht auch in einer Klausur fordern. Arzneimittel sind ein wichtiges und breit gefächertes Thema, das man im Unterricht durch Versuche mit Medikamenten interessant gestalten kann. Zum Thema Aspirin ist der geschichtliche Aspekt und die

Entwicklung von Bedeutung, zudem kann man auch die Reinheit von echtem Bayer-Aspirin mit in Urlaubsländern günstig zu erwerbendem Aspirin vergleichen.

Aufwand:

Der Versuch geht relativ schnell und die Effekte sind gut erkennbar.

Durchführung:

Man kann den Versuch gut als Schülerversuch durchführen und an bekanntes Wissen

anknüpfen. Zum Thema können auch Versuche mit Rennie oder Bullrich-Salz durchgeführt

werden (Wirkungsweise mit Salzsäure nachweisen, Nachweis von Ionen).

(6)

Literaturangaben:

Raabits I/6, Kapitel 3, S. 5ff von 34

Vollhardt, K.P.C., Schore, N.E., Organische Chemie, 4. Aufl., Wiley-VCH Weinheim, 2005

Hessischer Lehrplan Chemie für den gymnasialen Bildungsgang, Klasse 7G bis 12G

Soester Liste

Bilder: www.wikipedia.de

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Gegenanz.: Überempfindlichkeit gegen Ibuprofen, Pseudoephedrin, Natriummethyl- oder Natriumpropyl-4-hydroxybenzoat (Ph. Eur.) oder einen der sonstigen Bestandteile; Patienten unter

Eine pH-Anhebung würde hier allerdings zum Wir- kungsverlust der konservieren- den Sorbinsäure führen, sodass nur ein Wechsel auf eine zum Beispiel mit Propylenglykol

Dem schnellen Wirkeintritt steht al- lerdings die kurze Wirkdauer von zwei bis vier Stunden gegenüber. Sie müssen daher mehrmals täglich ein- genommen werden. Auch können sie

Ältere Men- schen haben daher ein erhöhtes Risiko für eine chronische Über- säuerung, da Säure nicht mehr aus- reichend ausgeschieden und neutra- lisiert werden

Schutz und Reparatur Das Hydrotalcit in Talcid® neutralisiert jedoch nicht nur überschüssige Magensäure, es aktiviert auch Schutzmechanismen der Ma- genschleimhaut und

Auch im Haushalt macht sich Apfelessig übrigens

Säuren sind das Endprodukt verschiedener biochemischer Prozesse und ihre Problematik ist, dass sie unseren Organismus belasten, wenn sie nicht abgebaut oder abgepuffert werden. 9

Hierzu wurde der Abstand der Laser-Spiegel piezoelektrisch so ein- gestellt, daß die beiden äußeren mit Hilfe eines Fabry- Perot-Etalons feststellbaren Eigenschwingungen dem