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Rezension: Lubitz, Heike (2014): „Das ist wie Gewitter im Kopf!“ – Erleben und Bewältigung demenzieller Prozesse bei geistiger Behinderung

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VHN 1 | 2016

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REZENSIONEN

Lubitz, Heike (2014):

„Das ist wie Gewitter im Kopf!“ – Erleben und Bewältigung demenzieller Prozesse bei geistiger Behinderung

Bad Heilbrunn: Klinkhardt.

299 S., € 45,–

Im vorliegenden Buch, das auf einem Forschungs- projekt basiert, geht es um „Bildungs- und Unter- stützungsarbeit mit Beschäftigten und Mitbe- wohner/innen von Menschen mit geistiger Be- hinderung und Demenz“ (so der Untertitel). Das eine Besondere an diesem Buch ist, dass nicht

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REZENSIONEN

geistig behinderte Menschen mit einer Demenz im Zentrum stehen, sondern Menschen aus ih- rem Umfeld. Nicht Angehörige sind gemeint, sondern die professionell in der Behindertenar- beit Tätigen (als Mitarbeiter/innen bezeichnet) und – und dies ist eine weitere Besonderheit, die dieses Buch auszeichnet – Mitbewohner/innen, mithin Menschen, welche selber unter den Bedin- gungen einer geistigen Behinderung leben. In ihrer Untersuchung geht es Heike Lubitz um die Erfahrungsmuster dieser Personen aus dem Um- feld „sowie deren Erlebnis-, Deutungs- und Um- gangsstrukturen demenzieller Prozesse“ (S.110).

Die Fragestellung impliziert nicht nur eine Ana- lyse, sondern, basierend auf Beobachtung und Befragung, eine Begleitung der Mitarbeiter/in- nen und Mitbewohner/innen. Diese Begleitung informiert und unterstützt die Beteiligten im Umgang mit den komplexen Herausforderungen, welche sich in Betreuung demenziell erkrankter Menschen mit geistiger Behinderung stellen.

Die Komplexität der Fragestellung und der Un- tersuchungsanordnung zeigt sich auch darin, dass die ersten gut 100 Seiten der Aufarbeitung von internationalen Studien und Fachliteratur gewidmet sind, aufgeteilt in die drei Themen

„Menschen mit geistiger Behinderung im Alter“,

„Demenz“ und „Erleben und Bewältigung von individuellen Belastungen durch Demenz“. Die- sem Informationsteil folgen in einem weiteren Kapitel eine methodische Grundlegung zu quali- tativer Forschung sowie eine Beschreibung des Projekts in seiner Vielfalt.

Die nächsten beiden Kapitel – wiederum gegen 100 Seiten – beinhalten die Darstellung der Er- gebnisse sowie deren Interpretation. Im Anhang lassen sich, aufgegliedert nach Personengrup- pen, die Ergebnisse und deren Aufbereitung (Ka- tegoriensystem) nachlesen.

Die komplexe Anlage der Studie führt nicht zu repräsentativen Ergebnissen, was ja auch nicht intendiert sein kann (und ist), weil es zum einen um sehr heterogene Personengruppen geht und zum andern der Reiz der Studie darin liegt, dass kleine Systeme in Veränderungsprozessen im Zentrum der Untersuchung stehen. Dies hat aller- dings den Nachteil, dass eine riesige, schwer zu bewältigende Datenmenge generiert wird. Wer sich auf die sorgfältigen Beschreibungen von

Heike Lubitz einlässt, wird das Buch mit Gewinn lesen. Es ist eine wertvolle Ergänzung zum Grund- lagenbuch von Sinikka Gusset-Bährer zur The- matik geistige Behinderung und Demenz. Dies besonders deshalb, weil Heike Lubitz eine empi- rische Studie vorgelegt hat und den Fokus auf Mitarbeiter/innen und Mitbewohner/innen legt.

Prof. tit. Dr. Barbara Jeltsch-Schudel CH-1700 Freiburg

DOI 10.2378/vhn2016.art10d

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