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Rezension: Stöppler, Reinhilde (2014): Einführung in die Pädagogik bei geistiger Behinderung.

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Academic year: 2022

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VHN 4 | 2015

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REZENSIONEN

Stöppler, Reinhilde (2014):

Einführung in die Pädagogik bei geistiger Behinderung München: Ernst Reinhardt.

220 Seiten, € 24,99

Diese „Einführung in die Pädagogik bei geistiger Behinderung“ beschäftigt sich mit einem hete­

rogenen Personenkreis, der lange von Bildung und sozialer Teilhabe ausgeschlossen worden ist.

Die Geschichte der jüngsten Disziplin der Son­

derpädagogik zeigt einen Wandel in ihren Leit­

ideen (Zuspruch der Bildungsfähigkeit, Normali­

sierung, Selbstbestimmung, Empowerment, Par­

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VHN 4 | 2015

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REZENSIONEN

tizipation) und eine damit verbundene Entwick­

lung von Exklusion über Segregation zur Inte­

gration von Menschen mit einer geistigen Behin­

derung. Ein sehr wichtiger Meilenstein auf dem langen Weg zur Inklusion und gleichberechtig­

ten Teilhabe ist die UN­Behindertenrechtskon­

vention (UN­BRK), welche die heutige Situation von Menschen mit einer Behinderung bedeutsam prägt.

Im vorliegenden Lehrbuch geht Reinhilde Stöpp­

ler der Frage nach, wie Erziehung und Bildung im gesamten Lebenslauf von Menschen mit einer geistigen Behinderung gelingen und wie Inklusi­

on und soziale Teilhabe in verschiedenen Lebens­

bereichen umgesetzt werden. Dabei zeigt die Autorin die Verbesserungen durch die Forderun­

gen der UN­BRK in verschiedenen Bereichen der Bildung und Teilhabe auf, weist jedoch deutlich auf bestehende Exklusionsgefährdungen und vielfältige Teilhaberisiken hin.

Stöppler beleuchtet den Begriff „Geistige Behin­

derung“ kritisch aus verschiedenen wissen­

schaftlichen Perspektiven (Kap. 1) und hält in ei­

ner kompetenz­ und entwicklungsorientierten Sichtweise am Begriff „Menschen mit einer geis­

tigen Behinderung“ fest, „um einen notwendi­

gen Begriff zu nennen und einen möglichst res­

pektvollen Umgang zu gewährleisten“ (28). Ge­

genstand der Kapitel 2 und 3 sind die Ätiologie der geistigen Behinderung, die Darstellung häu­

figer Syndrome und eine Fokussierung auf Men­

schen mit schwersten Behinderungen sowie die aktuellen Förderkonzepte für diese besonders heterogene Personengruppe. Der Wandel der Leitideen in der Geistigbehindertenpädagogik wird in Kapitel 4 dargestellt.

Die aktuelle Diskussion um Inklusion betrifft alle Lebensabschnitte von Menschen mit einer geisti­

gen Behinderung. Demgemäß behandelt Stöpp­

ler in den folgenden Kapiteln die Themen frühe Bildung und Förderung, schulische Förderung und erste Schritte hin zum gemeinsamen Unter­

richt, berufliche Bildung, Arbeit und Beschäfti­

gung sowie die geragogischen Herausforderun­

gen, die sich bei älter werdenden Menschen mit einer geistigen Behinderung stellen. Abschlie­

ßend beleuchtet sie bedeutende Teilhabeberei­

che wie Gesundheit, Mobilität, Wohnen, Freizeit,

Erwachsenenbildung, Sexualität und Politische Teilhabe. Auf dem Weg zu Inklusion und Teilhabe präsentiert Stöppler gesamthaft eine „to­do“­

Liste mit dem Ziel, eine teilhabegerechte Bil­

dungsstruktur zu schaffen und die bestmögliche Lebensqualität zu gewährleisten.

Fazit: Eine gut verständliche und leserfreundli­

che Einführung, welche die vielfältigen aktuellen Herausforderungen der Pädagogik bei geistiger Behinderung benennt und Aspekte der zukünfti­

gen Entwicklungen aufzeigt. Die Abbildungen, Darstellungen und „Best­Practice“­Beispiele sind ansprechend, viele weiterführende Literaturan­

gaben, ergänzendes Online­Material und Übungs­

aufgaben (mit Online­Lösungen) bieten Anre­

gung zur thematischen Vertiefung (nicht nur) für angehende Sonderpädagoginnen und Sonder­

pädagogen.

M A André Schindler CH-1700 Freiburg

DOI 10.2378/vhn2015.art41d

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