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Von der „Physik der Klangfarben" zur „Psychologie der Klangfarben"

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Von der „Physik der Klangfarben"

zur „Psychologie der Klangfarben"

Christoph Reuter

Zusammenfassung

Sowohl in der Musikpsychologie als auch in der musikalischen Akustik und in der Musikpraxis haben Begriffe wie „Klangfarbe" oder „Ver­

schmelzung" eine vielschichtige und manchmal auch missverständliche Be­

deutung. Dabei hat sich das seit ca. 1 929 gängige Formantprinzip sowohl für den Akustiker als auch für den Musikpsychologen als ein brauchbares Werkzeug zur Beschreibung von Instrumentenklangfarben und deren Wahrnehmung und Unterscheidbarkeit erwiesen.

Auf dieser Grundlage wurde in den letzten Jahren das hier vorgestellte Prinzip der partiellen Verdeckung und Verschmelzung aufgebaut, mit des­

sen Hilfe sich Phänomene wie Spalt- und Verschmelzungsklang eindeutig erklären und auf die spektralen Eigenschaften der beteiligten Klänge zu­

rückführen lassen. Darüber hinaus lassen sich mit diesem Modell Voraus­

sagen über die Homogenität der Klangfarbe zusammen spielender Instru­

mente treffen. Diese Voraussagen lassen sich nicht nur mit akustischen und wahrnehmungspsychologischen Methoden bestätigen, sondern stim­

men auch mit den tradierten Regeln aus mehr als 75 Instrumentationsleh­

ren und ähnlichen Traktaten der letzten Jahrhunderte überein.

Abstract

Timbre and associated terminology such as homogeneous (blending) or heterogeneous (non-blending) sounds still belang to an ambiguous and vague field in the science of systematic musicology, which needs acoustical as well as musicpsychological explanation.

Tue formant principle enables a clear acoustic description of solo instru­

ment timbres (together with the changes in the spectrum caused by pitch and dynamic changes, as well as the origin of formants and their behaviour caused by the pulse forming process at the instruments cup, reed(s) or mouth hole). Furthermore, the formant principle provides the necessary tools to the musicpsychologist to investigate the perception of timbre, for example in the field of auditory scene analysis.

Based on the knowledge of instrument formants, the here presented principle of partial masking and blending offers an answer to the question, why some instruments playing together in unison arouse the impression of a well separable, heterogeneous, non-blending timbre, whereas other Musikpsychologie Bd. 17, 109-125, © Hogrefe-Verlag, Göttingen 2004

(2)

instruments playing together in unison give the impression of an insepa­

rable, homogeneous, blending timbre. Additionally it permits predictions about the homogeneity of the timbre of instruments playing together.

These predictions are based on acoustical and musicpsychological reasons and agree very well to the advices given in traditional orchestration trea­

tises. This leads to a new form of formant-based orchestration treatise and a new historical view of the development of musical instruments (Reuter 2002) which is presented in this article.

Klangfarbe bzw. deren Wahrnehmung, Beschreibung und Messung gehö­

ren zu jenen Bereichen der Systematischen Musikwissenschaft, die trotz einer mehr als einhundertjährigen Forschungsgeschichte auch heute noch Rätsel aufgeben und Musiker, Akustiker, Musikpsychologen, Instrumenta­

toren und Musikwissenschaftler aneinander vorbeireden lassen. Schon Carl Stumpf beklagt im zweiten Band seiner Tonpsychologie die „Manich­

faltigkeit der Praedicate" (Stumpf 1890, S. 514 - 515), die den Klangfarben zugewiesen werden.

Jahrhundertelang behalf man sich in den Instrumentationslehren mit den unterschiedlichsten, sich teilweise widersprechenden Adjektiven zur Klangfarbenbeschreibung, die erst vor kurzem in ein einheitliches System gebracht werden konnten (Reuter 2002), und selbst die Akustiker und Systematischen Musikwissenschaftler sind unzufrieden bzw. sich uneins über die Definition und Messbarkeit von Klangfarbe (z.B. Krumhansl 1989, S. 44- 45, Reuter 2003, S. 293 ff.) oder lehnen gar „Klangfarbe" als wissenschaftliches Konzept vollständig ab, da der Begriff einfach zu diffus oder zu unergiebig ist (z.B. Bregman 1990, S. 94; Martin 1999, S. 156).

Zwar konnten für die Klangfarben einzelner Musikinstrumente Quali­

tätsmerkmale festgestellt werden (z.B. Wogram 1992, S. 122 - 132 (Blech­

blasinstrumente); Dünnwald 1990, S. 269 - 276, und Heike & Dünnwald 2003, S. 235 ff. (Geigen)), jedoch scheint es keine übergreifenden Kriterien für die Beschreibung und Beurteilung von Klangfarben zu geben. Sowohl die Richtungen der Multidimensionalen Skalierung (MDS) von Klang­

farbe haben sich als fragwürdig erwiesen (Hajda et al. 1997, S. 253 - 306;

Martin 1999, S. 47) als auch die in den 1970er Jahren populären Polaritäts­

profile (Kendall & Carterette 1993, S. 455 - 468; Reuter 2003, S. 293 ff.).

Dabei existieren mit dem Formantbegriff schon seit langem einige ver­

lässliche Werkzeuge, mit denen nicht nur die spektrale sondern auch die wahrnehmungspsychologische Seite von Musikinstrumentenklängen be­

schrieben werden kann.

1. Klangfarbe und Formantbereich

In der akustischen Literatur tauchte der Formantbegriff 1894 zum ersten Mal in den phonophotographischen Untersuchungen von Ludimar Her­

mann auf und beschrieb einen vom Grundton unabhängigen, dominieren-

(3)

Von der „Physik der Klangfarben" zur „Psychologie der Klangfarben" 111 den und den Klangcharakter bestimmenden Teilton innerhalb eines Vokals (Hermann 1894, S. 267; ebenso in: Stumpf 1926, S. 4; Trendelenburg 193 5, S. 20, Fußn. 1; Winckel 1960, S. 16; Pricke 1980, S. 13 0) . Diese klangbestim­

menden „Vocaltöne" wurden schon lange vor Hermann von Robert Willis (1832) und Charles Wheatstone (1837) beschrieben und auch von Her­

mann von Helmholtz (1863/61896) recht genau untersucht. Carl Stumpf war der erste, der das Formantprinzip zumindest ansatzweise von der Vokalbildung auf die Musikinstrumente übertrug (Stumpf 1926, S. 3 82:

„Nebenformanten") und auch dabei erkannte, dass es sich hierbei nicht um eine einzelne Tonhöhe handelt, die das Spektrum bestimmt, sondern um einen größeren Bereich, innerhalb dessen die Teiltöne eines Instru­

ments besonders und klangprägend hervorgehoben werden. Seinem Schü­

ler Karl Erich Schumann gelang es drei Jahre später nicht nur, das bei Stumpf angedeutete Formantprinzip zur Gewissheit werden zu lassen, son­

dern auch das Verhalten der Formantbereiche bei Tonhöhen- und Dyna­

mikänderungen in folgende allgemeingültige Regeln zu fassen (Schumann 1929; Pricke 1981, S. 3 55) :

1.1 Das Formantstreckengesetz

In den Spektren von Musikinstrumentenklängen befinden sich feste, vom Grundton unabhängige Frequenzbereiche, innerhalb derer die Amplitu­

den der Teiltöne besonders hervorgehoben werden und die man deswegen als Formanten oder Formantstrecken bezeichnen kann (Schumann 1929, S. 15- 18 u. 100).

Mit ansteigender Grundtonhöhe erhöht sich das Maximum des Forman­

ten solange, bis es die obere Grenze der Formantstrecke erreicht. Ab da fällt es auf den nächst niedrigeren Teilton der Formantstrecke zurück, bzw.

verlagert sich auf einen Teilton, der gerade von unten in die Formant­

strecke eintritt und steigt dann von dort aus wieder weiter aufwärts (Schu­

mann 1929, S. 98; vgl. auch Stumpf 1926, S. 311) .

1.2 Das Formantverschiebungsgesetz

Spielt man auf dem Instrument mit einer stärkeren Dynamik, so verlagert sich das Amplitudenmaximum innerhalb einer Formantstrecke auf Teil­

töne höherer Ordnung (Schumann 1929, S. 15- 18, 98 u. 100).

1.3 Das Sprunggesetz

Bei sehr starker Tongebung überspringt das in den Spektren von p-Klängen unten liegende Maximum die Teiltöne zwischen zwei Formanten, um die zweite obere Formantstrecke auszuzeichnen (Schumann 1929, S. 98 u. 100) .

(4)

1.4 Das Formantintervallgesetz

Schumann formulierte noch eine vierte Regel, nach der der stärkste Teil­

ton der ersten Formantstrecke ein bestimmtes, klangprägendes Intervall­

verhältnis zum stärksten Teilton der zweiten Formantstrecke bildet (Schu­

mann 1929, S. 100, 131 u. 208) . Dieses Formantintervallgesetz scheint etwas widersprüchlich zu den vorangegangenen von Schumann entdeckten Prinzipien zu sein, da sich die Maxima innerhalb der Formantbereiche j e nach gespielter Dynamik verschieben können (laut Formantverschie­

bungsgesetz), so dass man abhängig von der Tongebung ein anderes For­

mantintervall erhält. Weiterhin geschieht die Schallabstrahlung nahezu al­

ler Musikinstrumente j e nach Frequenz unterschiedlich, so dass man auch hier j e nach Position des Aufnahmemikrophons zu anderen Formantinter­

vallen gelangen kann (vgl. Haller 1978, S. 84 u. Auhagen & Gätj en 1992, S. 51) . Geht man der Frage nach, warum Schumann neben den Formant­

bereichen auch das Intervall zwischen diesen für klangprägend hält, findet man eine Antwort bei einem weiteren Schüler Stumpfs: Wolfgang Köhler stellte schon 1909 innerhalb seiner Dissertation die Theorie der Intervall­

farben auf, nach der die Instrumentalklangfarben durch gleichbleibende Intervalle zwischen den stärksten beteiligten Teiltöne geprägt werden (Köhler 1909, S. 174) . Für beide Ziele Köhlers (,,Physik der Klangfarben"

ders. 1909, S. 161 und „Versuch einer psychologischen Theorie der Klang­

farbe" ders. 1909, S. 171) schuf erst Schumann in seinem Werk „Physik der Klangfarben" die Grundlagen (s. u.) .

In den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts gelang es schließlich, mit der Be­

obachtung der Anregungsfunktion von Blasinstrumenten die Ursachen für die von und seit Schumann beobachteten Formanten und ihren Verhal­

tensweisen aufzudecken und das dort gefundene Prinzip der Impulsfor­

mung im Nachbau an einem elektronischen Musikinstrument zu verifizie­

ren (Pricke 1975; Voigt 1975; Auhagen 1987; Pricke & Blens 1994) . Mathe­

matisch lassen sich die von Schumann entdeckten Verhaltensweisen auch mit der Duffingschen Differentialgleichung beschreiben (Mitteilung von Dr. Friedrich Firneis am 9.4. 03 ) .

Die von Schumann gefundenen Prinzipien wurden von vielen Autoren übernommen (z. B. Trendelenburg 193 5, S. 20; Rahlfs 1966, S. 18- 19;

Pricke 1965, S. 153 u. 155; ders. 1971, S. 5; Burghauser & Spelda 1971, S. 3 9;

Meyer 1972, S. 24; Graf 1972, S. 53 ; Lottermoser 1974, S. 3 56- 3 59; Sieber 1977, S. 1163 ; Rieländer 1982, S. 98; Dickreiter 1987, S. 52f. ; Auhagen &

Gätj en 1992, S. 53, usw. ) und in zahlreichen Versuchen bestätigt (z. B.

Winkhaus 193 0, S. 19-23 ; Reinecke 1964, S. 20-22; Müller 1971, S. 15- 17;

Sirker 1974, S. 50; Mertens 1975, S. 30f. ; Weyer 1977, S. 255; Haller 1978, S. 83 ; Voigt 1980, S. 570 usw. ) . Dennoch etablierte sich der Formantbegriff für Musikinstrumente in der musikalischen Akustik und Systematischen Musikwissenschaft nur sehr langsam und hat sich bis heute noch nicht

vollständig durchgesetzt.

(5)

Von der „Physik der Klangfarben" zur „Psychologie der Klangfarben" 113 Zum einen liegt es sicherlich daran, dass die Veröffentlichungen Schu­

manns nach dem Zweiten Weltkrieg nur noch schwer zugänglich waren (die Herausgabe einer Neuauflage seiner Untersuchungen ist zur Zeit in Vorbereitung). Zum anderen herrschte auch eine gewisse Uneinigkeit un­

ter den Akustikern, ab wann man ein Amplitudenmaximum im Spektrum als „Formant" bezeichnen kann; ob er die Bedingung einer bestimmten Filterhalbwertsbreite erfüllen muss (z. B. Fant 1967, S. 45- 47) oder ob der Klang durch ihn unbedingt vokalähnlich geprägt werden muss (z. B. Sirker 1978, S. 543 u. 546; Braun 1984, S. 14; Meyer 1966, S. 3 6; ders. 1972, S. 26;

ders. 1988, S. 101). Des weiteren wurden die Formanten und ihre Verhal­

tensweisen in viele Untersuchungen überhaupt nicht einbezogen, obwohl sie sich in den veröffentlichten Spektren nur allzu deutlich abzeichneten (z. B. bei Lehmann 1962, S. 3 9 (Fagott) ; Clark, Robertson & Luce 1964;

Luce & Clark 1967, S. 1243 , Luce 1975, S. 567 u. 568 (Oboe, Trompete, Posaune u. Fagott) ; Risset & Wessel 1 982, S. 32 usw.). Selbst dort, wo der Beweis angestrebt wurde, dass feste Formanten nicht existieren, zeigte es sich überdeutlich, dass sie gerade auch an diesen Stellen vertreten waren (vergl. z. B. Saunders 1946, S. 3 96- 400, Fig. 2- 5; Bierl 1953 , S. 232, Abb. 1 und Reuter 1995, S. 83). Auch können ganze Studien zur Wahrnehmung von Klangfarben in einem völlig neuen und verständlicheren Licht erschei­

nen, sobald man sie unter formanttheoretischer Perspektive betrachtet (vgl. z. B. die Experimente von Grey 1977, S. 1276 und ders. 1978, S. 470 mit Reuter 1995, S. 187 und ders. 2003 , S. 295-297).

2. Klangfarbe und Instrumentation

Schumanns „Physik der Klangfarben" kann ebenso als eine „Psychologie der Klangfarben" angesehen werden (schon Pricke 1972, S. 52) , da sich die von ihm gefundenen Regeln nicht nur im physikalischen Bereich der Klanganalyse und -synthese hervorragend bewährt haben, sondern auch im wahrnehmungspsychologischen Bereich der Klangfarbenerkennung, -unterscheidung und -verschmelzung.

Während lange Zeit der Einschwingvorgang als wichtigstes Erken­

nungsmerkmal eines Klangs galt (z. B. Lottermoser 1936, S. 194; Trende­

lenburg 1961, S. 518; Saldanha & Corso 1 964, S. 2024; Luce & Clark 1967, S. 1232 u. 1241; Pollard & Jansson 1982, S. 252; Tarnoczy 1991, S. 196 u.

203 usw. ) zeigte es sich, dass dieser meist nur bei zu hohen Klängen eine Rolle spielt, bei denen der sonst klangprägende Formantbereich nur noch vom Grundton besetzt wird (Reuter 1995, S. 211). Mit anderen Worten: Es sind in erster Linie die Formantbereiche, die eine Klangfarbenerkennung gewährleisten, die Einschwingvorgänge gewinnen hingegen erst bei fehlen­

den Formanten an Bedeutung.

(6)

2.1 Die Theorie der partiellen Verdeckung

Nachdem sich der Pormantbereich bei den meisten nichtperkussiven In­

strumenten als das prägnanteste Klangerkennungsmerkmal herauskristal­

lisiert hatte, lag es nahe, herauszufinden, inwieweit Pormantbereiche auch zur Erkennung von zusammenspielenden Instrumenten beitragen. Hierzu stellte Jobst Pricke schon 1 986 die Theorie der partiellen Verdeckung auf:

Zusammen spielende Instrumente haben meist unterschiedliche Pormant­

bereiche, und man kann sie deswegen besonders gut auseinanderhalten:

„gerade die wichtigen Teiltöne des einen Instruments, die innerhalb seines Pormantbereiches liegen, verdecken die relativ unwichtigen Teiltöne des anderen Instruments, die zwischen seinen Pormanten liegen, und umge­

kehrt" (Pricke 1 986, S. 1 45 ) . Da viele Instrumente unseres abendländi­

schen Orchesters ihre Pormantbereiche an unterschiedlichen Stellen ha­

ben, verdecken sie sich meist auch bei gleichen Einsatzzeiten, gleicher Tonhöhe und gleichem Schallpegel nie vollständig, sondern stets partiell, denn „es gilt hier das Gesetz des Stärkeren, und die in den Formantgebie­

ten liegenden Teiltöne sind jeweils die stärkeren. Alle schwächeren Klang­

komponenten, die zwischen den Pormantgebieten liegen, sind [klang] farb­

lich von geringerer Bedeutung und dürfen deshalb von den stärkeren an­

derer Instrumente, die größere Bedeutung haben, verdeckt werden. "

(Pricke 1 993 , S. 1 91- 1 92) . Diese Theorie der partiellen Verdeckung erwies sich nicht nur als äußerst stichhaltig, sondern führte in ihrer experimentel­

len Umkehrung zum Kern eines weiteren klangfarblichen Phänomens: zur Verschmelzung (Reuter 1 996) .

2.2 Die Theorie der partiellen Verdeckung und Verschmelzung

Der Begriff der Verschmelzung scheint in der Musikwissenschaft ebenso heikel und vieldeutig zu sein wie der der Klangfarbe: Seit dem Ende des 1 9. Jahrhunderts wird er zur Beschreibung von mindestens drei unter­

schiedlichen klanglichen Phänomenen verwendet, ohne dass jemals expli­

zit auf die jeweilige Bedeutung des Verschmelzungsbegriffs hingewiesen wurde. Nach Carl Stumpf (1 883 , S. 1 01 ; ders. 1 890, S. 129ff. ) , Ernst Kurth (1 931 , S. 1 45 f. ) und Heinrich Husmann (1 975 , S. 70) bedeutet Verschmel­

zung ein möglichst einfaches oder auch angenähert einfaches Verhältnis zwischen zwei oder mehreren gleichzeitig erklingenden Tönen eines Inter­

valls oder Akkords, wobei bei Stumpf im Idealfall (Oktave) das Intervall von den Versuchspersonen häufig als ein einziger Klang wahrgenommen wurde. Im Grunde wurde mit Verschmelzung in diesem Sinne versucht, die Konsonanz von Akkorden und Zusammenklängen graduell zu be­

schreiben. Arnold Schering (1 927, S. 35 - 3 8) entwickelte ein geschichtli­

ches System, nach dem die Klangstile in der abendländischen Musikge­

schichte von Epoche zu Epoche zwischen dem „Ideal der Klangverschmel-

(7)

Von der „Physik der Klangfarben" zur „Psychologie der Klangfarben" 115

zung" und dem „Ideal des gespaltenen Klanges" hin- und herschwankten.

Klangverschmelzung bedeutete für Schering einmal die nicht mehr trenn­

bare Vermischung von Klangfarben, ein anderes Mal der Übergang von einem Register in ein anderes, dann wiederum der Konsonanzgrad von Intervallen und Akkorden sowie die mehr oder weniger starke Hervorhe­

bung bzw. Einbettung einer melodischen Linie in einen harmonischen Kontext (Schering 1927, S. 34- 38). Diese Vieldeutigkeit des Verschmel­

zungsbegriffs verleitete ihn zur Formulierung eines „Urgesetzes", nach dem die Musikgeschichte vom Wechsel zwischen Spalt- und Verschmel­

zungsklang geprägt sei. Dieses „Urgesetz" wurde auch in etwas abwei­

chenden Interpretationen von Alfred Lorenz (1937, S. 139 u. 141) und Bernhard Paumgartner (1966, S. 62 u. 160) propagiert ( ein Vergleich dieser Anschauungen findet sich unter Reuter 1996, S. 89). Eine andere, weitere Auffassung des Verschmelzungsbegriffs findet sich wiederum bei Heinrich Besseler (1931, S. 173 u. 235), der ebenfalls einen steten epochalen Wech­

sel von Spalt- und Verschmelzungsklang vermutete: Für ihn bezieht sich der Begriff der Verschmelzung nur auf Klanggemische reiner Vokalmusik oder einheitlicher Instrumentenfamilien (z.B. die Mitglieder der Streicher­

familie ).

In den Instrumentationslehren hingegen bezieht sich der Verschmel­

zungsbegriff ausschließlich auf die Trennbarkeit von zusammen spielenden Musikinstrumenten: Eine Verschmelzung findet dann statt, wenn sich zwei oder mehrere Instrumente unterschiedlicher Art im Zusammenspiel zu einem einzigen homogenen Klangeindruck vereinigen, so dass man zwei oder mehrere Instrumente gleicher Art oder nur noch ein einziges Instru­

ment zu hören glaubt (z.B. zwei oder gar eine Trompete beim Zusammen­

spiel von Oboe und Trompete).

Diese Anschauung, die zudem sowohl der alltagssprachlichen Auffas­

sung von klanglicher Verschmelzung als auch dem orchestralen Sprach­

gebrauch entspricht, bildet das passende Gegenstück zur partiellen Ver­

deckung: Während unterschiedliche Formantpositionen in den Spektren von unisono spielenden Musikinstrumenten zu einem heterogenen Klang­

eindruck führen (partielle Verdeckung: die Instrumente können einzeln aus dem Zusammenspiel herausgehört werden) verursachen übereinstim­

mende oder stark überlappende Formantpositionen in den Spektren von unisono spielenden Musikinstrumenten einen homogenen Klangeindruck (Verschmelzung: die Instrumente können nicht mehr einzeln aus dem Zu­

sammenspiel herausgehört werden) (Reuter 1996, S. 293 ff.; Experimental­

reihen hierzu: ders. 1996, S. 179 - 291).

Diese Regel klang schon fast zu schön und simpel, um wahr zu sein, und Kenner der Instrumentation werden einwenden, dass es auch bei un­

terschiedlichen Formantbereichen zu Verschmelzungseindrücken kommen kann, wenn z.B. die Dynamik oder die räumliche Anordnung zwischen den Instrumenten entsprechend verändert wird, oder wenn Instrumente, die sonst nicht miteinander verschmelzen, im Akkord überkreuzt oder ein­

gerahmt geführt werden.

(8)

Es galt also zum einen, die Anwendbarkeit der Regel der partiellen Verdeckung und Verschmelzung in weiteren Experimenten zu verifizieren und zum anderen, die Instrumentationsgeschichte aufzuarbeiten und dabei die Aufmerksamkeit nicht nur auf spezielle Orchestrierungstricks zu rich­

ten, sondern besonders auch auf das Wesentliche der Instrumentation: auf die Klangfarbe.

2.3 Partielle Verdeckung und Verschmelzung innerhalb der Auditory Scene Analysis

So zeigte es sich in verschiedenen Hörexperimenten nicht nur, dass über­

einstimmende Formantbereiche bei simultan gespielten Klängen zu Ver­

schmelzungseindrücken führen und unterschiedliche Formantbereiche zur Wahrnehmung der beteiligten Einzelklangfarben, sondern auch, dass suk­

zessiv aufeinanderfolgende Klänge mit übereinstimmenden Formantberei­

chen zu einem einheitlichen Melodieerlebnis führen, während sich bei unterschiedlichen Formantbereichen die Melodie in zwei klangfarblich verschiedene Teilmelodien aufspaltete (Reuter 1997, S. 362-372) . Durch das gezielte Verschieben von Formantbereichen mit Hilfe geeigneter For­

mantshifting-Software konnte direkt ein homogener (verschmolzener) oder heterogener (separierbarer) Klangeindruck erzeugt werden, ebenso wie bei sukzessiven Tonfolgen mit alternierenden Klangfarben der Ein­

druck einer einheitlichen oder (bei unterschiedlichen Formantbereichen) mehrdeutigen Melodiewahrnehmung (Reuter 2000, S. 176- 177) ; ein Er­

gebnis, das sich auch wie das bisher fehlende Mosaiksteinchen in die bishe­

rigen Untersuchungen zur Klangfarbenwahrnehmung innerhalb der Audi­

tory Scene Analysis einfügen lässt (vgl. van Noorden 1975; McAdams &

Bregman 1979, S. 26-3 4; Erickson 1982, S. 517 - 53 6; Wessel 1985, S. 640- 657; Singh 1987, S. 893 ; Tougas & Bregman 1990, S. 123 ; Gregory 1994, S. 161- 174, mit Reuter 2000, S. 177) .

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Streaming durch alternierende Klangfarben

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Von der „Physik der Klangfarben" zur „Psychologie der Klangfarben" 117 Bei alternierenden Klangfarben mit übereinstimmenden Formantberei­

chen wird eine einzelne Melodie wahrgenommen (Melodie A), während bei alternierenden Klangfarben mit unterschiedlichen Formantbereichen zwei unterschiedliche Melodien wahrgenommen werden (Melodie B und C)

2.4 Partielle Verdeckung und Verschmelzung innerhalb der Instrumentation

Die Überlegung lag nahe, dass sich aus der Beobachtung des Verschmel­

zungsphänomens aufgrund der Position von Formantbereichen nun auch explizite Voraussagen über die Verschmelzungsfähigkeit von Klangfarben in Abhängigkeit zum gespielten Register erstellen lassen.

Mit anderen Worten: Es erschien nun konsequent, für Instrumente, de­

ren Klangfarbe besonders durch Formanten geprägt wird (also Blasinstru­

mente) eine formantbegründete Instrumentationslehre zu schreiben und zum einen zu vergleichen, inwieweit die hier aufgestellten Instrumenta­

tionsregeln mit den tradierten, intuitiv aus Erfahrung entwickelten Instru­

mentationstechniken der letzten Jahrhunderte übereinstimmen. Zum an­

deren konnte bei dieser Gelegenheit die Instrumentationsgeschichte gleichzeitig daraufhin untersucht werden, inwieweit die Klangfarbe einzel­

ner Musikinstrumente einen Einfluss auf die Entwicklung unseres abend­

ländischen Orchesters gehabt hat (schon bei Jobst Pricke 1965, S. 156 oder, noch früher, in einem anderen Zusammenhang bei Oswald Spengler 1923 /

91988, S. 84: ,, Noch aufschlußreicher würde eine Geschichte der Musikin­

strumente sein, wenn sie nicht, wie es immer geschieht, von den techni­

schen Gesichtspunkten der Tonerzeugung, sondern von den letzten seeli­

schen Gründen der angestrebten Tonfarbe und -wirkung aus behandelt würde. ") .

Nach der Auswertung von mehr als 75 Instrumentationslehren und ähn­

lichen Instrumententraktaten in Hinblick auf Klangfarbe, Registereigen­

schaften, Charakter, Klangfarbenähnlichkeit, Spielweise und Verschmel­

zungseigenschaften der Blasinstrumente des abendländischen Orchesters von den frühen Renaissance- und Barockensembles bis zum Orchester der Romantik fand das Prinzip der partiellen Verdeckung und Verschmelzung seine fast 100 % ige Bestätigung in den tradierten Aussagen der Instrumen­

tatoren (dies und folgendes: Reuter 2002, S. 493 ; eine Liste der ausgewer­

teten Instrumentationslehren und ähnlichen Werken: ders. 2002, S. 519- 522) :

1) Instrumentenkombinationen, die für eine homogen verschmelzende Mischung empfohlen werden, weisen in nahezu allen Fällen überein­

stimmende oder überlappende Formantbereiche auf.

2) Instrumentenkombinationen, die für eine heterogene, gut separierbare Mischung empfohlen werden, weisen in nahezu allen Fällen unter­

schiedliche Formantbereiche auf.

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Es ist mehr als bezeichnend und auffallend, dass zusätzlich zu diesem Ergebnis in keinem Fall gegenteilige Mischungsanweisungen gefunden wurden (z. B. wurden die aus formanttheoretischer Sicht klanglich stark verschiedenen Instrumente Oboe und Horn im unisono stets für eine heterogene Klangwirkungen empfohlen, nie jedoch für eine homogene usw. ) . Mit anderen Worten: Mit Hilfe des Formantprinzips ist man in der Lage, das vorher mit einer Vielzahl von Regeln dennoch immer nur vage fassbare Zusammenspiel von Blasinstrumenten in einige wenige grundlegende Prinzipien zusammenzufassen, die sowohl physikalisch und wahrnehmungspsychologisch begründbar sind als auch mit den tra­

dierten Erfahrungen der bisherigen Instrumentatoren übereinstimmen.

Setzt man den Formantbereich und das Instrumentenregister in eine Be­

ziehung zueinander, so stößt man dabei fast jedes Mal auf das gleiche Bild, das sich als folgendes Prinzip formulieren lässt:

3) Das hohe Register eines Blasinstruments beginnt in der Regel dort, wo der Grundton den ersten Formantbereich erreicht. Ab diesem Punkt ändert sich zwangsläufig die Klangfarbe (sie wird für das Instrument untypischer und durchdringender) , das Instrument wird schwieriger zu spielen und kann im Zusammenspiel besser herausgehört werden ( al­

lein schon aus dem Grund, weil im hohen Register der Formantbereich nur noch vom Grundton besetzt wird und sich dadurch mit jedem Ton­

höhenwechsel mitverändert) .

Auch das Prinzip der formantbedingten Klangähnlichkeit, welches in den Untersuchungen zum klangfarbenbedingten Streaming mehr als deutlich wurde, (s. o. ) spiegelte sich zuhauf in den Klangfarbenbeschreibungen der Instrumentationslehren und ähnlichen Traktaten:

4) Blasinstrumente klingen um so ähnlicher, je mehr die Hauptformantbe­

reiche der beteiligten Instrumente übereinstimmen (und je ähnlicher die Klangfarbe, d. h. je größer die Übereinstimmung in der Position der Hauptformantbereiche, desto besser die Verschmelzungsfähigkeit beim Zusammenspiel).

3. Klangfarbe und Instrumentengeschichte

Neben diesen Ergebnissen wurde auch die Biographie eines jeden einzel­

nen Blasinstruments und seiner (teilweise heute nicht mehr bekannten) Derivate besonders unter dem Aspekt seiner Klangfarbe aufgearbeitet.

Folgende Fragen standen dabei stets im Vordergrund:

1) Wie und warum hat sich das jeweilige Instrument (und damit unser Orchester) so entwickelt, wie wir es heute vorfinden?

2) Welche Urteile gab es über dessen Klangfarbe; wie wurde das jeweilige Instrument bevorzugt eingesetzt, und warum wurde es gerade so und

nicht anders verwendet?

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Von der „Physik der Klangfarben" zur „Psychologie der Klangfarben" 119 Es zeigte sich, dass die Entwicklung der abendländischen Musikinstru­

mente nicht nur von ihrer jeweiligen Klangfarbe sondern auch von einer Vielzahl weiterer ineinandergreifender Faktoren beeinflusst wurde, deren Ursprung meist außerhalb der Musik bzw. der Klangerzeugung zu finden

ist (Reuter 2002, S. 494- 495) :

1) Sozialer Status des Spielers: Fast ausschließlich Instrumente, deren Spie­

ler einen angesehenen sozialen Status innehatten, schafften den Sprung in die ersten orchesterähnlichen Ensembles und wurden dort weiter für das Zusammenspiel optimiert.

2) Höfische, ästhetische, politische Modeströmungen und Einflüsse: Instru­

mente, die in der Gunst von Potentaten oder Entscheidungsträgern standen (wie z. B. Querflöte, Oboe (Schalmei) , Trompete) , einer ästhetischen Strömung entgegenkamen (z. B. Querflöte anstelle der Blockflöte, Waldhorn) oder eine nachhaltige politische Bedeutung er­

langten (z. B. Trompeterprivilegien ab dem Dreißigjährigen Krieg). hat­

ten aufgrund ihrer außermusikalischen Bedeutung eine höhere Uber­

lebenschance. Hierzu gehören auch finanzielle Erwägungen: Empfind­

liche oder in der Herstellung zu teure Instrumente setzten sich weniger schnell durch als kostengünstigere Produkte.

3 ) O ptimierbarkeit auf das Ensemblespiel: Instrumente, die durch Stimm­

barkeit, Überblasefähigkeit und durch ihre flexible Dynamik an das Ensemblespiel angepasst werden konnten, hatten eine dauerhafte Überlebenschance innerhalb der abendländischen Konzert- und Orche­

stermusik.

4) Virtuosität und Handhabbarkeit: Virtuosen erweiterten durch ihre Spieltechnik die Grenzen eines Instruments, sei es hinsichtlich des Um­

fangs, der Dynamik, der Trillermöglichkeiten o der der Modulation.

Weniger virtuose aber dafür einfallsreichere Zeitgenossen und nachfol­

gende Generationen bemühten sich um instrumentenbauliche Spiel­

hilfen, mit denen sie ähnlich effektiv wie der Virtuose umgehen konn­

ten, wie z. B. Triller- und Ringlochklappen, Verbindungsrollen zwischen einzelnen Klappen, verbesserte Mundstücke, mathematisch berechnete Applikaturen, Ventilsysteme usw.

5) Engagement einzelner Personen: Besonders wenn Instrumentenbauer, Geschäftsmann und Virtuose in einer Person auftraten bzw. eng zusam­

men arbeiteten, wirkte sich dies positiv auf die Verbreitung einer instru­

mentenbaulichen Neuentwicklung aus (wie z. B. Jacob Denner und Theobald Böhm bei der Querflöte, Johann Adam und Wilhelm Heckel beim Heckelphon und bei Fagottinstrumenten, Johann Christoph Den­

ner bei der Klarinette, Adolphe Sax beim Saxophon, Hanns Neuschel (Sohn) bei der Posaune, Johann Gottfried und Carl Wilhelm Moritz so­

wie Vaclav Frantisek Czerveny bei den Tubeninstrumenten, usw. usf. ) . 6) Gewohnheit und Gewöhnung: Die gewohnte Spielbarkeit und Klang­

farbe eines Instrumentes zeigte sich stets als Maßstab bei der Einfüh­

rung neuer Instrumente: Neuerungen in der Applikatur wurden meist

(12)

erst nach ungefähr einer Generation als das bessere System akzeptiert.

Es zeigte sich, dass die Akzeptanz neuer Instrumente, wie z. B. des Ven­

tilhorns oder der Metallquerflöte, häufig weniger aufgrund von qualita­

tiven Mängeln litt, sondern viel mehr wegen einer zunächst mangeln­

den Spieltechnik und -erfahrung; dass z. B. die neuen Ventilhörner wegen jener Spieler in ihrem Ansehen litten, ,,die in das Horn hinein­

blasen wie in eine Trompete oder Posaune oder gar in eine Gießkanne."

(Kling 1882, S. 3 6; dieser bis heute noch nicht berücksichtigte Faktor des Spielers zeigte sich als stets wiederkehrend in der Entwicklungsge­

schichte der Instrumente: Reuter 2002, S. 317 f. ) . Dieses Wechselspiel zwischen Gewöhnung und Gewohnheit ergab sich ebenso, wenn es um Charakterfragen eines Instruments ging (z. B. wird das Bassetthorn bis heute als ernstes, gewichtiges Instrument eingesetzt, da es zunächst im tiefen Register nur schwer ansprach; Reuter 2002, S. 216-217) . Weiter­

hin lässt sich dieses Prinzip auch bei den Melodiefloskeln nachweisen, die teilweise enger mit einem Instrument verknüpft sein können als dessen Klangfarbe, sowie bei der Bevorzugung von Instrumentenstim­

mungen.

4. Schlussfolgerung

Klangfarbe und damit zusammenhängende Begriffe wie Verschmelzung oder Spaltklang gehören auch heute noch zu einem der vieldeutigsten und diffusesten Bereiche der Systematischen Musikwissenschaft, der sowohl in akustischer als auch in musikpsychologischer Hinsicht erklärungsbedürftig ist.

Das grundlegende Prinzip der Instrumentalformanten ermöglicht nicht nur eine eindeutige akustische Klangfarbenbeschreibung von formant­

geprägten Einzelinstrumenten (inklusive der durch Tonhöhen- und Dyna­

mikwechsel verursachten Veränderungen im Spektrum sowie deren Ent­

stehungsursache in der Impulsformung) , sondern sie gibt auch dem Musik­

psychologen die nötigen Werkzeuge zur wahrnehmungspsychologischen Untersuchung von Klangfarbe in die Hand, die z. B. innerhalb der Erfor­

schung der Auditory Scene Analysis gute Dienste leisten.

Das darauf aufbauende und hier vorgestellte Prinzip der partiellen Ver­

deckung und Verschmelzung gibt zum einen eine Antwort auf die Frage, warum einige Instrumentenkombinationen im Unisonospiel einen gut se­

parierbaren Klangeindruck erzeugen während die Klangfarben anderer Instrumente zu einem untrennbaren homogenen Gesamtklang verschmel­

zen. Zum anderen ermöglicht es, Voraussagen über die Homogenität der Klangfarbe zusammen spielender Musikinstrumente zu treffen, die in Form einer formantbegründeten Instrumentationslehre und Instrumenten­

geschichte (Reuter 2002) sowohl akustisch-wahrnehmungspsychologisch ihre Begründung finden als auch mit den tradierten Erfahrungen der In­

strumentationslehren übereinstimmen.

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Referenzen

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