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Archiv "Krebserkrankung gilt nur selten als Berufskrankhei" (03.09.1986)

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Krebskranke Kinder

mern, kann auch einmal etwas für sich selbst unternehmen", sagt Eva Kraft.

Die Eitern schätzen die kleine Be- setzung im Haus. "Hier wissen doch alle Eitern um die Problema- tik", sagt Rita Friederichs, die mit ihrer Tochter hier ist. Die Proble- matik - das ist die Tatsache, daß die Kinder nach der Chemothera- pie sehr infektgefährdet sind und die Eitern Angst haben, sie könn- ten sich anstecken und irgendeine Erkältung oder eine Kinderkrank- heit bekommen. "Hier sagt man, wenn ein Kind Fieber hat und krank wird", meint Rita Friede- richs.

Die Erwachsenen sind müde, wol- len sich ausruhen, spazierenge- hen, ein paar Wachere im Keller

Ein (bunter) lachender Mann, von Kin- derhänden gemalt, verziert die Fenster im Spielraum für die jungen Kurgäste.

Hier gibt es Plüschtiere, Malsachen, Spielzeug - und eben genügend Platz

töpfern. Die Kinder aber sind schon wieder munter. Nach dem Essen haben sie sich Plastikschür- zen angezogen und bemalen jetzt mit Pinsel und Farbe große Blät- ter, die am Boden liegen. Die Ei- tern müßten zufrieden sein, denn was sagte doch Uta Kinder zwi- schendurch: "Wenn die Kinderzu- frieden sind, sind es die Eitern auch." Sabine Dauth

DEUTSCHESÄRZTEBLATT

Krebserkrankung gilt nur selten

als Berufskrankheit

Krebsgefahren, die von Arbeitsstof- fen am Arbeitsplatz ausgehen, sind noch nicht hinreichend erforscht.

Besondere Kenntnislücken beste- hen, was die Wirkung von Zwi- schen- und Zersetzungsprodukten anbelangt. Dies hat der Bundesmi- nister für Arbeit und Sozialordnung in seiner Antwort auf eine Große An- frage der SPD "Krebsrisiko am Ar- beitsplatz" bestätigt. Aus der Ant- wort geht auch hervor, daß Krebser- krankungen aus verschiedenen Gründen nur schwer als Berufs- krankheit anerkannt werden. Die Daten- und Informationsbasis über Krebsgefahren am Arbeitsplatz konnte nach Auffassung des Mini- steriums in den letzten Jahren zwar

"erheblich" verbessert werden.

Man geht davon aus, daß diejenigen

"Altstoffe", die breite Anwendung finden, überwiegend erfaßt und be- wertet sind. Dennoch sei das Daten- material als "nicht ausreichend".

Fragen nach der Gesamtzahl der Krebserkrankungen oder nach dem Anteil beruflich bedingter Krebser- krankungen konnte die Bundesre- gierung nicht befriedigend beant- worten. Dieser Mangel komme, so das Ministerium, zustande, weil zwar an verschiedenen Stellen (Be- rufsgenossenschaften, Gewerbe- aufsicht, Betriebe) Daten über die Konzentration krebserzeugender Stoffe am Arbeitsplatz vorlägen. Bei diesen Stellen bestehe jedoch kein gesicherter Datenbestand über Krebsmorbidität und -mortalität an den entsprechenden Arbeitsplät- zen. Auf der anderen Seite liegen den epidemiologischen Krebsregi- stern auf Landesebene zwar voll- ständige und genaue Daten zu den Krebserkrankungen in ihrem Be- reich vor - jedoch keine Angaben zur Arbeitsvorgeschichte.

So konnte die Bundesregierung nur auf Zahlen der gewerblichen Be- rufsgenossenschaften verweisen.

Deren Berufskrankheiten-Doku- mentation wies für die Jahre

KURZBERICHTE

1978-84 insgesamt 886 erstmals entschädigte Krebserkrankungen aus. Die Bundesregierung schloß sich in diesem Punkt jedoch der Auffassung der Opposition an: Die Anzahl der Krebserkrankungen und -todesfälle, die wesentlich auf Ar- beitsplatzfaktoren zurückzuführen ist, liege erheblich höher, als es die Zahlen der Berufsgenossenschaf- ten vermuten ließen. Gründe: Bei der Ursachenforschung zur Krebs- entstehung gehe man von einer Vielzahl von Faktoren aus. Die Um- setzung dieser komplizierten Wir- kungskette in eine Entscheidung darüber, ob eine berufsbedingte Krebserkrankung vorliege oder nicht, sei im Einzelfall sehr schwie- rig. Erschwerend auf die Anerken- nung als Berufskrankheit wirkten sich auch die langen Latenzzeiten zwischen dem Einwirken der Stoffe und dem Ausbruch der Krankheit aus.

Die Bundesregierung hat in ihrer Antwort zugesichert, bei den ent- sprechenden Verbänden darauf hinzuwirken, daß jeder Arzt- insbe- sondere bei Krebserkrankungen - bei der Anamnese nach einer mög- lichen beruflichen Verursachung frage. Die von der Arbeitsgruppe

"Krebsgefährdung am Arbeitsplatz"

entwickelten Anamnese-Fragebö- gen sollen Betriebsärzten, behan- delnden Fachärzten und Gutach- tern die Arbeit erleichtern. Sie wer- den aber auch Allgemeinärzten zu- gänglich gemacht. Möglichkeiten, die Informationsbasis zu verbes- sern, sieht die Bundesregierung nach eigenem Bekunden

..,.. in der Einrichtung von Exposi- tionsdatenbanken, in denen Daten über krebserzeugende Arbeitsstoffe betriebs- und arbeitsplatzbezogen erfaßt werden,

..,.. in der Ergänzung der Krebsregi- ster auf Landesebene durch Anga- ben über die Arbeitstätigkeit, ..,.. in der gesonderten Erfassung al- ler den Unfallversicherungsträgern angezeigten Krebserkrankungen und

..,.. in der Verknüpfung dieser Da- tenbestände für wissenschaftliche

Untersuchungen. th

Ausgabe A 83. Jahrgang Heft 36 vom 3. September 1986 (23) 2347

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