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Archiv "Wales/Großbritannien: Den Geistern trotzen" (10.10.2003)

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A2674 Deutsches ÄrzteblattJg. 100Heft 4110. Oktober 2003

D

er walisische Dichter Dy- lan Thomas, 1914 in Swansea geboren, lebte im „Bootshaus“ in dem klei- nen Dorf Laughharne. Das Holzhaus, an einem Hang mit Blick aufs Meer gelegen, ist heute ein Museum und Pilger- stätte der zahlreichen Fans des wortgewaltigen Dichters. Die

Bewunderung für die Ikone der frühen Popkultur war so groß, dass ein gewisser Robert Zimmermann den Künstlerna- men Bob Dylan annahm.

Die Waliser waren schon immer besonders – mit einem Hang zum Nonkonformismus wie auch die Schauspieler Richard Burton oder Antho- ny Hopkins. Im Llangloffan Farmhouse lebt ein weiterer Individualist, Leon Downey.

„Als ich damals auf der Höhe

meiner Karriere das Hallé-Or- chester verließ, wo ich viele Jahre Bratsche gespielt hatte, dachten alle, ich sei verrückt.

Als ich dann anfing, die Käse- rei aufzubauen, war man fas- sungslos“, erzählt Leon. Heute ist sein Käse für die gute Qua- lität bekannt. So sehr, dass Leon und seine Frau Joan, die den Verkaufsladen führt, hohen Besuch bekamen. Per Hub- schrauber flog Prinz Charles ein, um Farm und Käserei kennen zu lernen.

Die Menschen in Wales sind geprägt von der Natur und der Kul- tur, die hier eine Sym- biose bilden. Es ist eine von Geschichte durchdrun- gene Landschaft mit grünen Tälern, mittelalterlichen Rui- nen, Burgen, Dörfern mit keltischer Vergangenheit und Puppenstuben-Ortschaften.

Auf den Wiesen grasen zahl- reiche Schafe. Bei drei Millio- nen Walisern soll es 12 Millio- nen Schafe geben.

Tenby, umgeben von Sand- stränden, ist ein Seebad mit Geschichte. In der Bucht thront auf einem Felssporn die Burgruine. Vorgelagert liegt St. Catherine’s Island mit ei- nem Fort aus der Zeit Napo- leons. Pastellfarbene Häuser umrahmen den Hafen mit sei-

nen Fischer- und Segelboo- ten. Hier werden nicht nur Fi- sche verladen, sondern es wird auch Tee getrunken, denn den besten Tee des Ortes gibt es hier bei den Fischern in einer einfachen Bude. Die Altstadt des Ferienortes mit dem südländischen Flair ist von einer dicken Stadtmauer umschlossen. Zahlreiche Tou- risten schlendern durch die Geschäfte, sitzen in Cafés und Restaurants. Aus den Pubs dröhnt laute Musik und fröh- liches Gelächter.

Coast Path

Interessant ist eine Wanderung auf dem Pembrokeshire Coast Path, einem 270 Kilometer lan- gen naturgeschützten Klip- penpfad entlang dem wild zer- klüfteten Küstenstreifen, die Robben und Seevögeln ihren Lebensraum geben. Besonders eindrucksvoll ist der „Path“

zwischen Stackpole und St.

Govan’s Head wegen der Na- tur mit seinen Vögeln. Dort schäumt und brodelt das Meer in Höhlen und nagt an der Kü- ste aus Sand- und Kalkstein.

Eine kleine Kapelle auf einem Felsen trotzt seit dem 13. Jahr- hundert den Naturgewalten.

Pembroke ist eine kleine Stadt mit engen Altstadtgas- sen, die überragt wird von Pembroke Castle, auf einem

Kalkfelsen über dem Fluss ge- legen. Die Burg ist eine der mächtigsten Burgen von Wales. Sie war die Geburts- stätte des späteren Königs von England, Henry VII, des Be- gründers der Tudordynastie.

Als „most pleasant spot in Wales“ wird das Manorbier Castle genannt. Die Burg, efeubewachsen und am Meer gelegen, wurde zwischen dem 12. und 14. Jahrhundert er- baut. Ein anderer geschichts- trächtiger Ort ist St. David’s, mit seinen 1 600 Einwohnern die kleinste Kathedralenstadt Großbritanniens. Ungewöhn- lich ist, dass das sakrale Ge- bäude in ein Tal gebaut wurde statt auf eine Anhöhe. Die Kathedrale, im Mittelalter ein wichtiges Pilgerziel, ist dem Schutzheiligen von Wales ge- widmet.

Am Abend regnet es in Strömen, was nicht daran hin- dert, an einer Geistertour durch Tenby teilzunehmen. Je- des Haus in Wales hat seine Geschichte und seine Geister.

Es sind unheimliche Geschich- ten von Tod und Teufel, von Verstorbenen, die als Geister durch die Straßen und Häuser irren.Am besten ist es, man be- gegnet den Geistern auf walisi- sche Art: Man kehrt ein in ei- nen der übervollen Pubs, um bei viel Bier gemeinsam und lauthals den Geistern zu trot- zen. Gesine Unverzagt Der Wallfahrtsort für Literatur-

liebhaber: das „Bootshaus“ des walisischen Dichters Dylan Tho- mas bei Laughharne

Langharne Castle erhebt sich ein- drucksvoll über den Salzmarschen.

Informationen: Wales Tourist Board, Brunel House, 2 Fittzalan Road, Cardiff CF24 OUY, Tele- fon: +44(0)29 20 49-99 09, Fax: +44(0)29 20 48-50 31;

www.visitwales.com

Wales/Großbritannien

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Jedes Haus in Wales hat seine Geschichte und seine Geister.

Reise

Fotos:Gesine Unverzagt

V A R I A

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