Pyrenäen
Standortreisen
Tobias Büscher (Hrsg.): Pyre- näen.Dumont Reisetaschenbuch, 2., aktualisierte Auflage, 2001, Du- Mont Buchverlag, Köln, 240 Sei- ten, kartoniert, 12 A.
Die Pyrenäen wurden immer häufig besucht, wenn auch noch nicht überlaufen, zu- mindest nicht auf der spani- schen Seite; und Wanderer finden immer noch ihre ein- samen Pfade. Der Führer verbindet Wandervorschlä- ge, Beschreibungen von Au- totouren mit Kulturhinwei- sen und praktischen Tipps für Unterkunft und Essen.
Der Text ist standortorien- tiert, die Standorte sind nach Regionen zusammen- gefasst. Streckenwanderun- gen werden nur beiläufig er- wähnt. Norbert Jachertz
Koma
Vom Prinzip Hoffnung
Monika Hoffmann-Kunz, Volk- mar Volkhardt: Koma.Eine Ge- schichte vom Überleben. Mabuse- Verlag, Frankfurt/Main, 2002, 224 Seiten, kartoniert, 15,90 A
Es geht um einen Kollegen, den wir kennen könnten. Er ist jetzt 62 Jahre alt und wür- de noch als Arzt arbeiten, wenn nicht ein schwerer Un- fall zu einem apallischen Syndrom geführt hätte. Seit sechs Jahren kämpft seine Lebensgefährtin um ihn, schreibt ihm Briefe, um am
Leben zu bleiben und ihre Kraft zu behalten. Sie hatten ein Buch zusammen schrei- ben wollen . . .
Die Autorin ist Erzieherin, Lehrerin und Psychothera- peutin. Sie beobachtete den Kranken aufmerksam; Stim- mungen schien er zu erfas- sen. Sein teilweiser Tod veranlasste sie zu der Frage, ob ihm nicht ein Leben be- vorstünde, das er nie wollen würde? Aber sie will das
„Prinzip Hoffnung“ nicht verlieren. Ein Erwachen aus dem Koma ist noch nach Jah- ren möglich; die Kranken dürfen nicht aufgegeben werden. Sie lernt ein völlig neues Glück kennen. „Unse- re Beisammensein sind wie Abenteuer! Noch sprechen wir in verschiedenen Spra- chen . . .“
Der Dauerstress (wer zahlt, wie lange?) und die Sparmaßnahmen im Gesund- heitswesen sind das Schwer- ste, dazu die weiten Wege in
Berlin. Die Frau schreibt nur von körperlichen und finan- ziellen Grenzen, nicht von seelischen. Nach jahrelangem Kampf nimmt sie ihr Schick- sal an. Sie weiß, dass sie auch an sich selbst denken muss, denn nur der kann kontinu- ierlich geben, der auch selbst etwas erhält.
Ein Bericht „von innen“.
Dieses Buch berührt zutiefst, vermittelt aber betroffenen Angehörigen viel Mut und Sachkenntnis, auch durch die angefügten Epikrisen, Adressen und Literaturhin- weise. Maja Rehbein
Bildband
Respektvolle Beobachtung
Günter Pfannmüller, Wilhelm Klein: Unan- tastbar.Von der Würde des Menschen. Bild- band Verlag Zweitau- sendeins, Frankfurt/
Main, 2002, 144 Seiten, 122 Farbfotos, 30 A Zwei Männer zie- hen Jahr um Jahr
mit einem Zelt, einer um- fangreichen Fotoausrüstung und vor allem mit viel Geduld zu den letzten Nomaden Asi- ens und Afrikas. Auf behutsa- me Art, weitab aller Touristen- ströme, dokumentieren der re- nommierte Fotograf Günter Pfannmüller und der Textau- tor Wilhelm Klein – ein ausge- wiesener Asienkenner – die Lebensweisen von Viehzüch- tern und Hirten in Rajasthan,
Burma, Äthiopien oder Kenia. Aus jahrelanger re- spektvoller Beobachtung ent- stand ein großartiger Bild- band, der die Würde der Menschen unter schwierigen Bedingungen widerspiegelt.
Bilder von unvergleichlicher Kraft und Qualität und der sensible Text verdichten sich hier zu einem Buch voller Zau- ber und Wehmut. Bernd Schiller
A
A2852 Deutsches ÄrzteblattJg. 99Heft 4325. Oktober 2002
B Ü C H E R
Lexikon
Wieder in Buchform
Encyclopædia Britannica 2002 Print Set. 15. Auflage, Encyclo- pædia Britannica Inc., Chicago, London u. a., 2002, 32 Bände, schwarz mit Goldschnitt, 1 780 A, Vertrieb im deutschsprachigen Raum: Akademischer Lexika- dienst, Münster
Die Encyclopædia Britannica gilt als das Nachschlagewerk schlechthin. Vor vier Jahren wurde der Vertrieb des eng- lischsprachigen Lexikons in Buchform zugunsten der aus-
schließlichen Vermarktung über das Internet und als CD-ROM eingestellt – ein Fehler, wie sich nachträglich herausstellte. Denn offenbar wurde unterschätzt, wie wich- tig es für viele potenzielle Nut- zer der „Britannica“ ist, etwas Gedrucktes in Händen zu hal- ten, auch wenn der Preis für die Buchausgabe den der CD- ROM um ein Mehrfaches übersteigt. Seit Mai 2002 ist die 32-bändige, aktualisierte Encyclopædia Britannica im Buchhandel wieder als Druck- ausgabe erhältlich.
In zwölf Bänden – der
„Micropædia“ – wird dem Benutzer ein schneller Zu- griff auf alles Wissenswer- te ermöglicht. Die „Ma- cropædia“ in 17 Bänden gibt eine vertiefende und umfassende Darstellung aller Wissensgebiete.Wer also noch Platz in seinem Bücherregal hat und da- zu noch über die aus- reichenden Englisch- kenntnisse verfügt, dem sei der Erwerb dieses repräsentativen Nach- schlagewerks empfoh- len. Thomas Gerst