SPEKTRUM BÜCHER
Ophtha mo ogie
Zeitge m äß
M. Zierhut, U. Pleyer, H.- J. Thiel (Editors): Immuno- logy of Corneal Transplanta- tion, Aeolus Press, Buren (Niederlande), 1994, VIII, 287 Seiten, gebunden, 145 hfl
Die Prognose der Horn- hauttransplantation am menschlichen Auge ist ent- scheidend geprägt vom Kenntnisstand der betreuen- den Augenärzte zur Trans- plantationsimmunologie des Auges. In dem Buch ist es den Herausgebern gelungen, den zeitgemäßen Wissensstand zu dieser Problematik von etwa 40 renommierten Experten aus den verschiedenen Trans- plantationszentren in aller Welt zusammenzutragen. Da- durch entstand eine Wissens- sammlung, welche für Oph- thalmologen, Immunologen und Transplantationszentren in gleicher Weise von großem Interesse ist. Alle Kapitel sind didaktisch hochwertig zusammengestellt und verra- ten die Expertise ihrer Auto- ren in der leicht verständli- chen Darstellung komplizier- ter wissenschaftlicher Zusam- menhänge.
Das Buch ist in drei Ab- schnitte unterteilt, der erste ist den Grundlagen der Trans- plantationsimmunologie im allgemeinen und am Auge ge- widmet. Der zweite Ab- schnitt enthält Beiträge zur Immunologie der Hornhaut, während der dritte Abschnitt der Immunpharmakologie und damit den adäquaten pharmakotherapeutischen Optionen der Immunpräven- tion und -therapie gewidmet ist. Jeder Abschnitt enthält wenige Seiten einer Schluß- folgerung über die vorausge- gangenen Beiträge und gibt so eine stark kondensierte Essenz der ausführlichen Pro- blemdarstellung wieder. Er- freulicherweise ist jeder Bei- trag mit einer gedruckten Diskussion von Experten ab- gerundet, welche einen guten Einblick in die Meinungsviel- falt der Spezialisten gibt.
Insgesamt für alle Augen- ärzte, welche Hornhauttrans- plantationen selbst ausführen oder Patienten nach Kerato- plastik nachbetreuen, eine ge- winnbringende und wichtige Lektüre. Hier findet sich exzellente Sekundärliteratur, falls man an speziellen Fra- gestellungen der Transplanta- tionsimmunologie des Auges interessiert ist. Eine gelungene Zusammenstellung diagno- stisch und therapeutisch rele- vanter Fortschritte auf dem Gebiet der Hornhauttrans- plantation, didaktisch ge- schickt aufgebaut, preiswert und insgesamt mit großer Überzeugung zu empfehlen.
Günter K. Krieglstein, Köln
ElektroKarciogramm
Didaktisch wertvoll
Udo K. Lindner, Dale B.
Dubin: Schnellinterpretation des EKG. Ein programmier- ter Kurs, 6., vollkommen überarbeitete und erweiterte Auflage, Springer-Verlag, Berlin, Heidelberg u. a., 1995, VIII, 494 Seiten, 436 Abbil- dungen, broschiert, 68 DM
Elektrokardiogramm- (EKG-)Bücher gibt es reich- lich. Die 6. (!) Auflage gehört sicher in die Spitzenklasse.
Sie besticht durch Klarheit und Anschaulichkeit. In den beiden linken Dritteln des Textes sind die Aussagen aus- gelassen, die in der gleichen Zeile rechts erscheinen. Man kann durch diese geschickte Anordnung ebenso leicht fortlaufend lesen, wie seine Kenntnisse durch Abdecken überprüfen, ohne am Schluß des Buches nach der richtigen Interpretation suchen zu müssen. Ein Wort der Auto- ren charakterisiert den didak- tischen Wert: „Wenn Ihnen das Studium dieses Buches zu leicht erscheint, hat sich Ihre Mühe gelohnt." Für Interes- senten aller Kenntnisstufen sehr zu empfehlen.
Rudolf Gross, Köln
Krankenhäuser
Fundgrube
Michael Arnold/Dieter, Paffrath (Hrsg.): Kranken- haus-Report '95. Aktuelle Beiträge, Trends und Statisti- ken, Gustav Fischer Verlag, Stuttgart, 1995, 346 Seiten,
kartoniert, 58 DM (sowie auf CD-Rom)
Die Neuerscheinung in Form eines Readers enthält 36 Einzelbeiträge zu ver- schiedenen Schwerpunkten der Krankenhausökonomie, des Krankenhausmanage- ments und der Krankenhaus- finanzierung einschließlich der Krankenhausreformpoli- tik. Der Report, erarbeitet unter der Ägide des Leiters des Wissenschaftlichen In- stituts der Ortskrankenkas- sen, Dr. Dieter Paffrath, und des Tübinger Gesundheitssy- stemforschers, Prof. Dr. med.
Michael Arnold, greift viele aktuelle Fragen der Dienst- leistungswirtschaft Kranken- haus auf, ein Problemkom- plex, der gerade im Zusam- menhang mit der anstehen- den dritten Stufe zur Struk- turreform im Gesundheitswe- sen besonders relevant ist.
Der Sammelband reizt zum Lesen, kann man doch einzel- ne Beiträge, die interessieren, herauspicken — sie erweitern den Informationshorizont al-
lemal. Das Buch enthält aktu- elle Daten — darunter erst- mals auch die Ergebnisse der Diagnosenstatistik und eine aktuelle Liste, in der die „Ko- sten je Tag" für 1 600 Kran- kenhäuser in den alten und neuen Bundesländern ge- genübergestellt werden. Der Band ist erstmals, analog zum Arzneimittelreport, auch auf CD-Rom gespeichert, die Diskette liegt bei.
Harald Clade, Köln
Onkologie
Flüssig
geschrieben
H. Sauer (Hrsg.): Mam- makarzinom. Ergebnisse der Diagnostik, Therapie und Nachsorge 3, W. Zuck- schwerdt Verlag, München u. a., 1995, V, 103 Seiten, 43 Abbildungen, 36 Tabellen, kartoniert, 69,80 DM
Die mit dem Tumorzen- trum München assoziierten Autoren legen mit diesem Band eine aktuelle Bestands- aufnahme zum überaus kom- plexen Thema des Mamma- karzinoms vor. Angesichts der Menge der verfügbaren Literatur zur Thematik ist die zu rezensierende Schrift we- gen ihrer Praxisnähe zu favo- risieren.
Abgehandelt werden un- ter anderem chirurgische, ra- diologische und internistische Therapieverfahren bei adju- vanter und palliativer Situa- tion; letztlich kommen auch alternative Verfahren zu Wort. Besonders wertvoll ist die Übersicht zu effektivitäts- adaptierten Nachsorgeemp- fehlungen.
Das übersichtliche, flüssig geschriebene und gut zu lesen- de Bändchen kann, auch ange- sichts des moderaten Preises, allen an der Betreuung von Patientinnen mit Mammakar- zinom beteiligten Ärzten in Klinik und Praxis wärmstens empfohlen werden.
Jens Papke, Neustadt/Sa.
A-3026 (12) Deutsches Ärzteblatt 92, Heft 45, 10. November 1995