Eidgenössisches Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung WBF Agroscope
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Schweinekurs, Sursee, 21.06.2017 / www.agroscope.admin.ch Peter Stoll, Agroscope, Posieux / peter.stoll@agroscope.admin.ch +41 58 466 7277
Proteineffizienz: Aktueller Stand und Ausblick
Peter Stoll
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Gliederung
• Einleitung
• Versuchsaufbau
• Wachstumsleistung
• N-Effizienz
• Bisheriges Fazit
• Wie weiter?
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Einleitung
• N-Effizienz – wo steckt der Stickstoff ? Bestandteil der Aminosäuren
Proteine
N-Effizienz = ö
ü
• Definition der N-Effizienz
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Einleitung
Nach 30 Jahren genetischer Selektion
• Gesteigerter Magerfleischanteil
• Verbesserte N-Effizienz
• Veränderung der
Körperzusammensetzung und des Zuwachses
Fett
Proteine
Wasser
Körperzusammensetzung = Wasser + Asche + Proteine +Fett
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Versuchsaufbau
Jager Mast I
Futterphasen: Ferkel Endmast II
Schlachtgewichts- kategorie
Tiere: Jungeber, Kastraten, Weibchen
Futterregime: Kontrolle K100, Erhöht K105, Reduziert R84 und R80
Berechnung der Gehaltswerte des Leerkörpers Rohprotein und weitere Parameter
in den Körperfraktionen Analytik:
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Gewichtsentwicklung der weiblichen Tiere und der Kastraten
0.4 0.5 0.6 0.7 0.8 0.9 1 1.1 1.2 1.3
0 20 40 60 80 100 120 140
Tageszunahmen, gleitendes Mittel, kg/Tg
Lebendgewicht, gleitendes Mittel, kg
K100 K105 R80 R84
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Gewichtsentwicklung der leistungsstär- keren weiblichen Tiere und der Kastraten (MTZ > 905 g/Tag)
0.4 0.5 0.6 0.7 0.8 0.9 1 1.1 1.2 1.3
0 20 40 60 80 100 120 140
Tageszunahmen, gleitendes Mittel, kg/Tg
Lebendgewicht, gleitendes Mittel, kg
K100-1 K105-1 R80-1 R84-1
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Futterverzehr der leistungsstärkeren weiblichen Tiere und der Kastraten (MTZ > 905 g/Tag)
0 500 1000 1500 2000 2500 3000 3500 4000
0 20 40 60 80 100 120 140
Futterverzehr, g/Tg
Lebendgewicht, kg
K100-1 K105-1 R80-1 R84-1
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Die meisten Tiere hatten eine bessere N-Effizienz als was man in der Praxis festgestellt hat
30 35 40 45 50 55
0.4 0.5 0.6 0.7 0.8 0.9 1 1.1 1.2
N-Effizienz, %
Masttageszunahmen, kg/Tg
Kontrolle Reduziert
Beziehung N-Effizienz und
Masttageszunahmen (80-140 kg LG)
N-Effizienz in der Praxis 2013
Quelle: Sollberger et al. 2013
Potenziell interessante Zuchttiere
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30 35 40 45 50 55 60
0.5 0.6 0.7 0.8 0.9 1 1.1 1.2
N-Effizienz in %
Masttageszunahmen in kg/Tag
40 kg 60 kg 80 kg 100 kg 120 kg 140 kg
N-Effizienz der verschiedenen
Gewichtskategorien in Abhängigkeit
der Wachstumsleistung
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Faktoren, die die N-Effizienz beeinflussen
• Futterzusammensetzung
• Schlachtkörpergewicht
• Masttageszunahmen
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Fazit I
• In der Schweizer Genetik hat es ein
erhebliches Potential an Tieren, die mit weniger Aminosäuren auskommen und trotzdem keine Wachstumsdepressionen haben
• Durch eine Selektion auf N-Effizienz:
• können wesentliche Mengen an N-Importen eingespart werden
• wird die N-Bilanz entlastet
• Geringere NH
3-Verluste im Auslauf
• wird das Futter günstiger
• einheimische oder alternative
Proteinquellen haben eine bessere Chance
• (wird der Druck auf die Fettqualität in der
100 %-Bio-Fütterung verringert)
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Fazit II
Die Zucht auf N-Effizienz ist eine grosse Chance für die Schweineproduktion
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Wie weiter ?
Die entscheidende Frage lautet:
Werden bei gesenkten Gehalten an Aminosäuren im
Prüffutter dieselben Tiere selektioniert wie mit dem
Standardfutter (Genotyp x Umwelt Interaktion) ?
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Stand der laufenden und geplanten Versuche
Agroscope:
• Zucht einer effizienten und einer ineffizienten Linie über 3 Generationen mit anschliessendem Mastversuch zur Fragestellung: «kann der Anteil an effizienten Tieren durch eine gezielte Selektion erhöht werden?»
• Modul 2 im Projekt «Fütterung von Bioschweinen unter Berücksichtigung der Fettqualitätsanforderungen und einer 100 % Biofütterung» mit unter anderem der Fragestellung zur Beeinflussung der N-Effizienz
• Versuch zur Klärung der Frage, inwiefern sich N-effiziente- von -ineffizienten Tieren unterscheiden (Verdauungsvorgänge, Muskelstoffwechsel O)
SUISAG:
• Untersuchung der Genotyp x Umwelt Interaktion in der Endprodukte-Prüfung
• Modul 4 im Projekt «Fütterung von Bioschweinen unter Berücksichtigung der Fettqualitätsanforderungen und einer 100 % Biofütterung» Stationsprüfung zur Ermittlung der Genotyp x Umwelt Interaktion
Andere:
• ???
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