A 1534 Deutsches Ärzteblatt
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Jg. 108|
Heft 27|
8. Juli 2011 achsen erst nach der Implantation,beim Menschen um den (. . .) 14.
Entwicklungstag, manifest wird . . . Insofern unterscheidet sich die menschliche Zygote zum Beispiel vom Reptilienei.
Die römisch-katholische Position ist wesentlich theologisch begrün- det, deswegen wird sie sich durch Erkenntnisse anderer Wissen- schaftsbereiche nicht ändern. Eben- so wenig wird sie ihre Haltung zum Thema Ehescheidung, Sex außer- halb der Ehe, Schwangerschaftsab- bruch aus mütterlicher Indikation ändern, weil es sich um eine theolo- gische Einstellung handelt. Und aus diesem Grund gehört die römisch- katholische Position nicht in den Gesetzestext, genauso wenig, wie wir das römisch-katholische Ehe- scheidungsrecht hier haben wollen.
Dr. Ludger Hartmer, 59759 Arnsberg
Danke
Hiermit möchte ich mich ausdrück- lich für das Interview mit Erzbi- schof Dr. Robert Zollitsch bedan- ken, das ihm in hervorragender Weise Gelegenheit gab, seine Argu- mentation in Bezug auf die PID vorzutragen.
Ich bin sehr froh, dass die katholi- sche Kirche immer wieder eindeu- tig Stellung für das ungeborene Le- ben bezieht und als Fürsprecher auftritt für jemanden, der keine Möglichkeit der Selbstverteidigung hat. Einem jeden sollte klar sein, dass der Prozess der Selektion, wenn die PID erst einmal zugelas- sen ist, nicht mehr aufzuhalten sein wird. Dieses Recht auf Selektion steht uns Menschen nicht zu, ge- nauso wenig wie das Recht auf ein gesundes Kind.
Dr. med. Anemone Waninger, 24226 Heikendorf
Eine Gegenposition
. . . Da mittlerweile circa ein Drittel der deutschen Bevölkerung – und wohl auch kaum weniger deutsche Ärzte – sich mit den Standpunkten der beiden großen christlichen Kir- chen in Deutschland nicht mehr identifizieren können, halte ich die Veröffentlichung einer Gegenpositi- on zu der Meinung von Herrn Erz-
bischof Zollitsch für wünschens- wert und für geboten im Rahmen einer objektiven Meinungsbildungs- plattform innerhalb der deutschen Ärzteschaft.
Ich verweise auf die Stellungnahme der Ethikkommission der Giordano- Bruno-Stiftung (GBS) zur PID. Sie entspricht meiner Position und re- präsentiert sicherlich auch die Mei- nung eines großen Teils der deut- schen Ärzteschaft (www.giordano- bruno-stiftung.de/pid.pdf).
Dr. med. Walter Neussel, 54516 Wittlich
Nicht überzeugend
. . . Natürlich haben behinderte Menschen uneingeschränktes Le- bensrecht. Doch PID geschieht nicht an behinderten Menschen, sondern in einem Entwicklungssta- dium, in dem der Embryo über kei- ne einzige Nervenzelle verfügt und damit keine Person ist. Einer Zell- formation ohne Äquivalent eines Nervensystems kann kein Leid zu- gefügt werden. Wer das anders sieht, steht vor erheblichen Proble- men bei der Rechtfertigung von Or- ganentnahmen bei Hirntoten.
Auch das Dammbruchargument ist nicht überzeugend. Wir alle erfah- ren täglich, dass limitierte Erlaub- nisse durchaus funktionieren, wenn wirksame Kontrollen erfolgen und Übertretungen geahndet werden.
Selbst die Promillegrenze hat nicht dazu geführt, dass Trunkenheits- fahrten gesellschaftlich akzeptiert und von großen Teilen der Bevölke- rung praktiziert werden.
Zur Selektion ist wiederum festzu- stellen, dass die Selektion in einem so frühen Entwicklungsstadium in der Lage ist, Leid zu vermeiden, ohne dass Leid zugefügt wird. Da auch das Leid der Angehörigen (die im Gegensatz zum frühen Em- bryo bereits leidensfähige Personen sind) zu berücksichtigen ist, führt die Zulassung verantwortungsvoller PID zu weniger, ihr Verbot hinge- gen zu mehr Leid.
Sicher dient die ärztliche Kunst dem Leben. Nicht minder wichtig ist es jedoch, Leid zu vermeiden oder wenigstens zu lindern. Somit verlangt die ärztliche Ethik die Er- haltung des menschlichen Lebens
nicht um jeden Preis (passive und indirekte aktive Sterbehilfe sind zum Beispiel schon heute ethisch und juristisch zulässig).
Die Religionsgemeinschaften mö- gen ihren Mitgliedern und allen, die ihrer Argumentation folgen wollen, gern hinsichtlich PID, Sterbehilfe und anderen ethisch anspruchsvol- len Entscheidungen Empfehlungen geben oder auch Weisungen ertei- len. Sie sollten ihren Einfluss auf die Entscheidungsträger in Politik und Ärzteschaft jedoch nicht ver- wenden, um ihre weltanschaulich motivierten Vorstellungen in für al- le Bürger verbindliches Recht zu verwandeln.
Dr. Bert Kohlweyer, 04158 Leipzig
Die Redaktion veröffentlicht keine ihr anonym zugehenden Zuschriften, auch keine Briefe mit fingierten Adressen. Alle Leserbriefe werden vielmehr mit vollem Namen und Orts- angabe gebracht. Nur in besonderen Fällen können Briefe ohne Namensnennung publiziert werden – aber nur dann, wenn der Redaktion bekannt ist, wer geschrieben hat. DÄ
ANONYM
WA L AC HEI
Eine Kulturreise im südlichen Rumänien (DÄ 11/2011: „Unter- wegs in der Walachei:
Endloses Land voller Kultur“ von Birgit Nolte-Schuster).
Gut recherchiert
. . . Eine wunderbare Land- und Zeitreise, die eines Landes, dessen glorreiche Vergangenheit man kaum kennt und erahnt. Sie erwäh- nen die schönste autochthone Kunst, Kultur und die bedeutendsten historischen Momente; Mahnmale, die in Rumänien selbst, wie auch im Ausland zu bestaunen sind.
Ich danke Ihnen, dass Sie in einer so kurzen Darstellung das Essen- zielle so treffend darstellen konnten.
Ich würde mich freuen, weitere so gut recherchierte Artikel von Ihnen auch in Zukunft im DÄ zu lesen.
Dr. med. Ingeborg Ochiulet, 50677 Köln
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