BRIEFE AN DIE REDAKTION
JUGENDRELIGIONEN
Zu dem Beitrag von Norbert Jachertz „Die ,Jugendreligio- nen' juristisch: überschätzt", in Heft 5/1982:
Eigene
Meinung bilden
Die ernüchternde Erkennt- nis ihrer zahlenmäßigen Bedeutungslosigkeit läßt den Leser leider weiterhin im unklaren über die sach- lichen Unterschiede zwi- schen den verschiedenen
„Jugendsekten".
Die Transzendentale Medi- tation (TM) zum Beispiel strebt als systematisierte Methode der Selbstversen- kung an, beim einzelnen das mühelose Transzendie- ren des Intellekts bezie- hungsweise der Bewußt- seinsschwelle in immer tiefere Bewußtseinsschich- ten zu ermöglichen. Das unterscheidet die TM grundlegend von den an- deren „Jugendsekten".
Das Transzendieren ist der Weg in das „Innere" des Menschen,und jeder ist da- zu befähigt. Erst durch das Transzendieren erhält der Mensch selbst ein sehr effi- zientes Instrument, um oh- ne Fremdeinwirkung sein
„stilles" Denken, also ge- dankliche Strukturen sei- nes Unterbewußtseins (Verdrängungen, Aggres- sionen, Konflikte, Zwänge, Suchtverhalten, Verspan- nungen usw.) zu erschlie- ßen und zu verändern in Richtung auf wachsende innere Freiheit und größere seelische-geistige Gesund- heit, was auch mehr kör- perliche Gesundheit impli- ziert.
Die Meditierenden der TM setzen sich aus Bürgern al- ler Altersklassen und aller Berufe dieses Staates zu- sammen, die freiwillig (wenn auch oft durch Lei- densdruck gezwungen) mehr Selbsterkenntnis und
innere Freiheit anstreben und sich damit zu den Grundwerten eines libera- len Rechtsstaates beken- nen. Meditierende der TM beschreiten, jenseits aller träumerischen Protesthal- tung, bereits einen Alterna- tivweg.
Die positiven ganzheitli- chen Auswirkungen einer meditativen Selbstversen- kung auf die Persönlichkeit und auf die körperliche Ge- sundheit sind seit Jahrhun- derten überliefert.
Nicht ins Bewußtsein ge- rückt war bisher die Schlüsselstellung des Vor- gangs des Transzendie- rens, ohne den weder Schlaf noch „Verinnerli- chung" möglich sind.
Das Meditieren ist bei der TM deshalb mehr als ein Nachsinnen beziehungs- weise Nachdenken: Es be- deutet transzendierend Meditieren (oder transzen- dent Meditieren, nach der Definition Kants).
Diese Bedingung für den Zugang zur Ebene seeli- schen Geschehens ist es, die die Schulmedizin noch nicht in ihr Bewußtsein auf- genommen hat, und daher rührt auch das anhaltende Unverständnis gegenüber der TM und ihren Befür- wortern, die sich entschie- den weigern, sich als „Sek- tierer" einordnen zu lassen.
Wir Ärzte sollten uns von medizinisch ungebildeten, kirchlichen „Sektenbeauf- tragten" nicht vorschrei- ben lassen, wo wir nach
Gesundheitsalternativen suchen dürfen, sondern zu eigener Meinungsbildung schreiten und das Bekennt- nis zu geistig-seelisch-kör- perlicher Ganzheit bei uns selbst und den Patienten verwirklichen.
Dr. med. Dieter Kroener Wilhelmsburger Straße 27 i) 2054 Geesthacht
Die Information:
Bericht und Meinung
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Zusammensetzung
1 Dragee enthält: Ergotamintartrat 0,1 mg, Ergotoxinphosphat 0,12 mg, Hyos- cyamin 0,087 mg, Scopolaminiumbromid 0,003 mg, Phenobarbital 20 mg.
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Kontraindikationen
Gravidität, Laktation, Gefäßerkrankungen, schwere Zerebralsklerose, Eng- winkelglaukom, akute hepatische Porphyrien, schwere Leber- oder Nieren- funktionsstörungen, Prostataadenom mit Restharnbildung.
Nebenwirkungen
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Warnhinweis
Dieses Arzneimittel kann das Reaktionsvermögen z.B. im Straßenverkehr oder bei der Bedienung von Maschinen beeinträchtigen; dies gilt in verstärk- tem Maße im Zusammenhang mit Alkohol.
Handelsformen und Preise
50 Dragees DM 11,70; 100 Dragees DM 20.35
VERLA-PHARM, Arzneimittelfabrik, 8132 Tutzing/Obb.