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Archiv "Erfahrungsaustausch: Umsetzung der Röntgenverordnung" (17.01.1991)

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Academic year: 2022

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Erfahrungsaustausch: Umsetzung der Röntgenverordnung

desländern mit von der Partie gewe- sen. Bevor die Approbationsordnung für Ärzte novelliert ist, haben die Mitglieder der Arbeitsgruppe eine Reihe von grundlegenden Fragen zu klären.

Dies geht aus einem zehn Punk- te umfassenden Positionspapier des Bundesgesundheitsministeriums her- vor, das der Arbeit zugrunde liegt.

Eine zentrale Frage ist die Definiti- on des Ausbildungszieles. Außerdem ist die Rolle der naturwissenschaftli- chen Fächer (Physik, Chemie und Biologie) innerhalb des Medizinstu- diums genauso zu klären wie die von vielen geforderte Verzahnung des vorklinischen und klinischen Studi- enabschnittes. Auch die Möglichkei- ten und Grenzen eines gegenstands- bezogenen Unterrichts sollen disku- tiert werden. Darüber hinaus lotet die Arbeitsgruppe aus, ob und inwie- weit „Wahlpflichtfächer" in das Stu- dium integriert werden können und welche Funktion ihnen zukommen kann.

Auch wird zu klären sein, wie die praktische Ausbildung verbessert werden kann. Ebenso soll die Ar- beitsgruppe die Kritik, daß zuviel Spezialwissen vermittelt werde und daß das Wissen und die Fertigkeiten zu kurz kämen, aufgreifen und Lö- sungsansätze aufzeigen.

Hier liegt sicher ein schwerer Stein, gilt es doch die Frage zu be- antworten, wie eine Konzentration auf die Vermittlung notwendigen ärztlichen Grundwissens und eine stärkere Betonung primärärztlicher Akzente erreicht werden kann.

Die möglichst einvernehmlichen Voten zu diesen Fragen und Proble- men sollen in ein konkretes Konzept einfließen. Dabei müssen sowohl das EG-Recht als auch die Rahmenbe- dingungen beachtet werden — wie beispielsweise die Belastung von Lehrenden und Lernenden, Patien- ten und Klinikpersonal sowie die Si- tuation der öffentlichen Haushalte.

Das Konzept wird nicht zuletzt die Frage klären müssen, in welcher Zeit das Medizinstudium zu absol- vieren ist und wie eine eventuell als notwendig erachtete praktische Aus- bildungsphase im Anschluß an die universitäre Ausbildung zu gestalten ist. MAZ

Daß Qualitätssicherungsmaß- nahmen, wie sie in der Röntgenver- ordnung begründet sind, sinnvoll und notwendig sind, haben die mitt- lerweile zweieinhalb Jahre dauern- den Erfahrungen bestätigt. Das war die übereinstimmende Aussage der Teilnehmer der Evaluationstagung

„Radiologie", die auf Initiative der Bundesärztekammer im Oktober in Düsseldorf stattfand. Rund 50 Mit- arbeiterinnen und Mitarbeiter der

„Ärztlichen Stellen" nach § 16 Rönt- genverordnung, die bei den Kam- mern und Kassenärztlichen Vereini- gungen angesiedelt sind, waren der Einladung gefolgt. Wesentliche Auf- gabe dieser „Ärztlichen Stellen" ist es, vom Betreiber von Röntgenein- richtungen Aufzeichnungen über sei- ne Qualitätssicherung sowie ausge- wählte diagnostische Aufnahmen an- zufordern, diese zu beurteilen und ihn bei der Qualitätssicherung zu be- raten.

Leitlinien der

Bundesärztekammer

Die Tagung diente dem Erfah- rungsaustausch mit der Umsetzung der Röntgenverordnung und der Op- timierung der Arbeit der „Ärztlichen Stellen". Ausgehend von einigen Vorträgen zu Teilaspekten der Prü- fungen wurde über die Aufgaben der

„Ärztlichen Stellen" diskutiert. Es wurden Probleme transparent ge- macht; es wurde vor allem aber über die positiven Aspekte diskutiert, die damit verbunden sind, daß die Aus- führung der Bestimmungen nach der Röntgenverordnung der Ärzteschaft im Sinne der Auftragsverwaltung übertragen wurde.

Letzteres könne bei aller Kritik, die in der Ärzteschaft immer wieder an Verordnungen und Vorschriften geübt wird, nicht deutlich genug her- ausgestellt werden.

Die Erfahrungen haben auch verdeutlicht, daß in vielen Fällen Unkenntnis und gewisse Unsicher- heiten die Ursache für zu hohe Strahlenbelastungen waren und daß die Betreiber von Röntgengeräten

sehr dankbar für Empfehlungen zur Reduzierung der Belastungen für die Patienten sind. Erst als letztes Mittel steht natürlich, im Rahmen der Kon- trollfunktion der „Ärztlichen Stel- len", auch die Stillsetzung von Anla- gen. Das seien aber erfreulicherwei- se nur Randerscheinungen.

Übereinstimmend betonten die Teilnehmer, daß die „Leitlinien der Bundesärztekammer zur Qualitätssi- cherung in der Röntgendiagnostik"

(DEUTSCHES ARZTEBLATT, Heft 27/1989) eine unverzichtbare Grundlage für die Beurteilung im Sinne der Röntgenverordnung dar- stellen. Sie böten eine gute Aus- gangsbasis für die individuelle Bera- tung bezüglich der unterschiedlichen Mängel. Positiv aufgenommen wurde auch die Ankündigung, daß an eine Erweiterung der Leitlinien für spe- zielle Untersuchungsmethoden ge- dacht ist.

Besonders hervorgehoben wur- de die Bedeutung der Leitlinien auch von Frau Dr. Schibilla, die im Bereich der EG-Kommissionen tätig ist. Sie wies darauf hin, daß auf EG- Ebene an „Qualitätskriterien für Röntgenaufnahmen in der medizini- schen Diagnostik" gearbeitet werde.

Genauer gesagt, gebe es nunmehr ei- nen überarbeiteten Entwurf, der in Kürze erneut interessierten Radiolo- gen und Röntgenabteilungen zur probeweisen Anwendung vorgelegt werden soll. Frau Dr. Schibilla machte darauf aufmerksam, daß die- se Arbeitsvorlage in enger Anleh- nung an die Leitlinien der Bundes- ärztekammer entstanden ist. Die von den Gremien der Bundeärztekam- mer geleisteten Arbeiten gehen also in die Empfehlungen auf euro- päischer Ebene ein und sind damit ein Beitrag zu den Bemühungen des Strahlenschutzprogrammes der Kommission der Europäischen Ge- meinschaft auf dem Gebiet der Opti- mierung der Bildqualität und der Pa- tientenexposition in der Röntgendia- gnostik, wie dies parallel zu der Ver- anstaltung in einem Schreiben der Generaldirektion für Wissenschaft, Forschung und Entwicklung der A-92 (24) Dt. Ärztebl. 88, Heft 3, 17. Januar 1991

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Männer 1990 Frauen

-90- - 80- -70- - 60- -50- -40- -30- -20- -10-

600 300 0 300 600

- o -

Alter 100

600 300 300 600

Männer 2010 Frauen

Bevölkerungsaufbau: Pyramide pass

0 Wohnbevölkerung • Erwerbspersonen in 1.000

Institut der deutschen Wirtschaft Köln

O

Bevölkerungsentwicklung:

Langfristiger Schrumpfungsprozeß

Die Belastungsquoten

Auf 1.000 Personen im erwerbsfähigen Alter kommen Personen bis zu 15 Jahren und CICI Personen über 65 Jahre

ehemaliges

Bundesgebiet ehemaliges DDR-Gebiet

1

ehemaliges DDR-Gebiet

306

Institut der deutschen Wirtschaft Köln ehemaliges

Bundesgebiet

223 240

236 241 259

Kommission der Europäischen Ge- meinschaft an Dr. Karsten Vilmar, den Präsidenten der Bundesärzte- kammer, zum Ausdruck gebracht wurde.

Weitere Aspekte der Diskussion waren die Kostendeckung für die im Rahmen der Prüfung erhobenen Ge- bühren, die Vereinheitlichung in den Prüfungen (insbesondere, was die Protokollierung der Prüfergebnisse betrifft), Fragen des Datenschut- zes (Übermittlung von Röntgen- aufnahmen mit Patientennamen an die prüfenden Stellen) sowie die Er- fassung aller Röntgeneinrichtungen.

Die Bundesärtzekammer mit ih- rer Koordinierungsfunktion — im Falle der Röntgenverordnung könn- te auch von einer Leitfunktion ge- sprochen werden, soweit es die Um- setzung der Prüfungen in den „Ärzt- lichen Stellen" betrifft — wurde auf- gefordert, auch weiterhin die Erfah- rungen, wie sie in den Kammern und Kassenärztlichen Vereinigungen ge- sammelt werden, zusammenzutragen und daraus Arbeitsempfehlungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbei- ter in den „Ärztlichen Stellen" abzu- leiten. Hierzu erklärte Professor Stender, der Leiter des zuständigen Arbeitskreises im Ausschuß „Quali- tätssicherung ärztlicher Berufsaus- übung" der Bundesärztekammer, ausdrücklich seine Bereitschaft.

Brüggemann/BÄK

dustrienahe) Institut der deutschen Wirtschaft (iw), Köln, prognostizier- te: In der ersten Dekade des neuen Jahrtausends setzt sich der langfristi- ge Schrumpfungsprozeß fort. Wenn es nicht zu weiteren Zuwanderungen kommt, geht die deutsche Wohnbe- völkerung bis zum Jahr 2010 um rund drei Millionen Einwohner zu- rück. Gleichzeitig sinkt der Bevölke- rungsanteil im erwerbsfähigen Alter.

Zwischen den Jahren 1965 und 1975 ging in beiden deutschen Staa- ten die Zahl der Geburten nahezu identisch und so stark wie in keinem anderen Land der Welt zurück. Von 1000 deutschen Frauen im gebärfä- higen Alter wurden Mitte der siebzi- ger Jahre nur noch 1500 Kinder ge- boren — rund 1000 weniger als zehn Jahre zuvor.

Während infolge verschiedener bevölkerungs-, familien- und sozial- politischer Aktivitäten in der damali- gen DDR nach 1975 die Geburtenra- te spürbar stieg, setzte sich in der Bundesrepublik Deutschland bis Mitte der achtziger Jahre der Gebur- tenrückgang fort. Inzwischen kam es aber auch in der früheren DDR wie- der zu einem Geburtenrückgang.

Die Vereinigung der beiden deutschen Staaten hat die gesamt- deutsche Bevölkerung insgesamt ver- jüngt. Trotz spürbarer Zuwanderung von außen werden in Deutschland im Jahr 2000 mit voraussichtlich rund 79 Millionen nur wenig mehr Menschen leben als heute. Das (in-

Dt. Ärztebl. 88, Heft 3, 17. Januar 1991 (25) A-93

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