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Archiv "Musical: Saturday Night Fever" (26.12.2005)

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A

uf manchen Kinderge- burtstagen werden mit Papier und Buntstiften höchst unterhaltsame Zeich- nungen auf eine besondere Art und Weise angefertigt.

Zunächst wird das Blatt hori- zontal gefaltet, das erste Kind malt einen Kopf, klappt seine Zeichnung nach hinten um, und der nächste Zeichner be- kommt nun die Aufgabe, den Oberkörper zu malen – natür- lich ohne vom Kopf mehr zu kennen als die Ansatzstellen des Halses.Auf diese Weise ge- stalten drei oder vier Personen ohne gemeinsame Abstim- mung eine Figur – entspre- chend amüsant und skurril fällt zumeist das Ergebnis aus.

Die Geschichte dieses Spiels ist weitgehend in Ver- gessenheit geraten. Unter der Bezeichnung „cadavre exquis“

erfreute sich dieser „köstliche Leichnam“ in den Kreisen der Surrealisten großer Beliebt- heit; Gemeinschaftsarbeiten

von Künstlern wie Yves Tan- guy, Joan Miró und anderen belegen dies.

Das Bild von Horst Antes erinnert in seiner horizonta- len Gliederung an das ge- schilderte Spiel. Der Kopf en- det in horizontaler Linie kurz unterhalb der Lippen, ein ge- drängter Oberkörper lässt sich durch eine gedachte Li- nie direkt unterhalb der Hän- de – die rechte Hand übri- gens mit sechs Fingern – von der Beinpartie trennen. Und vor allem: Die drei Teile des Bildes sind formal deutlich verschieden gestaltet. Hat der Künstler für sich allein auf das alte Spiel zurückge- griffen? Hat er sich selbst überlisten und eine bewusste Planung der Figur unterlau- fen wollen? Hat Antes im Entwurfstadium für die Gou- ache möglicherweise mit Pa- pierstreifen in unterschiedli- chen Kombinationen experi- mentiert?

Die auf den ersten Blick sehr homogene braune Far- bigkeit könnte in dieser Be- trachtungsweise wie eine Ge- genregulation aufgefasst wer- den, indem der Heterogeni- tät der Form eine reduzierte Farbpalette entgegengestellt wird – allerdings eine, die bei genauerer Betrachtung einen großen Variantenreichtum ent- decken lässt. Ob die Überle- gungen zur heterogenen Form einerseits und zur homogeni- sierenden Farbreduktion an- dererseits zutreffen, wissen wir nicht. Herausgekommen ist jedenfalls eine rätselhafte Bildfigur – wie bei einem „ca- davre exquis“. Hartmut Kraft V A R I A

Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 102⏐⏐Heft 51–52⏐⏐26. Dezember 2005 AA3601

Kunst und Psyche

Cadavre exquis

Foto:Eberhard Hahne ,VG Bild-Kunst,Bonn 2005

Biografie Horst Antes Geboren 1936 in Heppenheim an der Bergstraße. 1957 bis 1959 Studium an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe bei HAP Grieshaber. 1959 Kunstpreis der Stadt Hannover. 1961 Kunst- preis „Junger Westen“ der Stadt Reckling- hausen. 1962 Villa Romana Preis. Seit 1965 Lehrer an der Akademie in Karlsruhe. Lebt in Karlsruhe, Berlin und in der Toskana.

Literatur

Antes H: Bilder 1959–1993. Bayerische Staatsgemäldegalerie und Von-der-Heydt- Museum,Wuppertal 1993.

Antes H: Horst Antes – Arbeiten von 1959–2002 aus der Sammlung Großhaus.

Stiftung Schleswig-Holsteinische Landes- museen Schloss Gottorf und Kunsthalle Villa Kobe, Halle 2003.

Horst Antes,

„Dunkelbraune Figur mit grüner Floren- tiner Kappe“ (1972), Gouache auf Papier, 99 cm × 69,5 cm

Skelette

Zeugen der Geschichte

In einer Ausstellung, die bis zum 31. August 2006 im Ar- chäologischen Museum Straß- burg zu sehen ist, soll das komplexe Zusammenspiel ver- deutlicht werden, das im El- sass seit dem 19. Jahrhundert zwischen Archäologie, Medi- zin und Anthropologie be- steht. Im Mittelpunkt stehen

die anthropologischen For- schungsmethoden, spezifi- sche Problemstellungen so- wie die Vorstellung der Er- gebnisse von Untersuchun- gen alter und neuer archäo- logischer Funde in der Re- gion. „Repräsentative Expo- nate aus den Sammlungen vieler regionaler Museen so- wie der Medizinischen Fa- kultät von Straßburg ver- anschaulichen die Perioden und Themenschwerpunkte.

Jedes dieser anthropologi- schen Objekte belegt, wie aufschlussreich die Untersu- chung menschlicher Ske- lettfunde sein kann und wie viele Informationen sie über die Menschen preisgeben, die in vergangenen Jahrhun- derten im Elsass lebten“, schreibt das Archäologische Museum.

Weitere Informationen:www.

musees-strasbourg.org. EB

Musical

Saturday Night Fever

Noch bis 31.

Januar 2006 läuft im Ca- pitol Theater Düsseldorf die Neu-In- szenierung des Musicals „Saturday Night Fever“. Leser des Deutschen Ärzteblattes er- halten eine Ermäßigung von zehn Prozent auf alle nicht bereits ermäßigten Karten bei Nennung der Nummer 16109. Tickets und Informationen unter Telefon 02 11/7 34 40. EB Das „Aktive Museum Spiegelgas-

se“ verfügt noch über einen klei- nen Bestand an Katalogen seiner Ausstellung „Zwei jüdische Ärzte in Deutschland – Herbert Lewin und Käte Frankenthal“. Der Kata-

log, in Form eines Son- derdruckes des Deut- schen Ärzteblattes (Ab- bildung links) ist 40 Seiten stark und ent- hält neben 30 Comics von Elke Steiner zwei Aufsätze, der eine zu den Biografien von Le- win und Frankenthal, der andere über „Comics als Me- dium für anspruchsvolle The- men“. Das Museum gibt den Ka- talog gegen Kostenerstattung (3 Euro plus 2 Euro Versand) ab.

Bestellungen an das Museum (Spiegelgasse 7, 65183 Wiesba- den), auch per Telefon 06 11- 30 52 21, Fax 06 11-30 56 50 oder E-Mail: Spiegelgasse@web.de. NJ

Biografische Comics

Foto:musees-strasbourg

Referenzen

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