• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Kreuzfahrt/Norwegen: Hoch im Norden" (17.03.2006)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Kreuzfahrt/Norwegen: Hoch im Norden" (17.03.2006)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

V

iele Einheimische ste- hen am Kai. Sie winken und beobachten das Ab- legen des Schiffes. Nachdem sich der elegante Schiffskör- per gedreht hat, zieht er seine Bahn hinaus in den Sogne- fjord. Liegestühle kommen jetzt zum Einsatz, Ferngläser werden gezückt. „Habt ihr den Wasserfall da oben gese- hen? Und dort draußen, wie der kleine Fischkutter gegen die Wellen stampft!“

Norwegens Urlandschaften ziehen vorbei. Felswände stei- gen senkrecht aus dem Fjord auf. Wasserfälle sprühen her- ab, als ob sie vom Himmel fie- len, Buchten liegen wie Blei- platten im Windschatten. Zwi- schendurch leuchtet ein rost- rot gestrichenes Bauernhaus aus den dunkelgrünen Wiesen, geduckt unter einem zyklo- penhaft wirkenden Felsengar- ten. Nun öffnet sich der fast 250 Kilometer lange Fjord et- was. Fast

unmerklich biegen wir hinaus auf den Hauptarm. Im Norden glänzen die Eisfelder der Jo- stedals Bre, des größten Pla- teaugletschers von Festlands- europa. Seidiges Abendlicht über dunkelblauem Wasser, gleichmäßig das Rauschen der Bugwellen. Möwengekreisch.

Jetzt ist Fernweh Realität.

Morgen läuft das Schiff in den Hardangerfjord südöst- lich von Bergen ein, den zweitgrößten Norwegens.Täg- lich werden Landausflüge an- geboten, zu Museen, zu Folk- loredarbietungen oder zu ei- ner Fahrt mit alpinen Eisen- bahnen, vom Hafen bis hinauf aufs Fjell. Das Schiff geht da- bei vor Anker. Mit Beibooten setzt man an Land. Reiselei- tung, Dolmetscher, Nachmit- tagskaffee, Fragestunde. Alles läuft nach deutscher Gründ- lichkeit ab.

Rastlose Rentierherden Landausflug in Eidfjord. Ein Bus bringt uns ins Gebirge.

Vom Parkplatz aus spazieren wir über die Hochebene. Weit kann es nicht mehr sein, man hört schon ein mächtiges Rau- schen. Doch Felsbrocken ver- sperren noch die Aussicht auf den gewaltigen Vöringsfoss, einen der größten Wasserfälle Norwegens. 182 Meter tief stürzt er zwischen Felsschluch- ten. Oftmals spiegelt sich in der Wasserstaubwolke ein far- benprächtiger Regenbogen.

Ein Pfad führt vom Parkplatz des

Hotels in Fossli zu einer Aus- sichtsplattform. Nur ein paar Kilometer weiter in nördlicher Richtung, und es wird wieder ruhiger. Vor uns breitet sich Nordeuropas riesiges Ge- birgsplateau aus, der größte Nationalpark Norwegens: die Hardangervidda. Schranken am Straßenrand deuten dar- auf hin, dass während des Win- ters ein Freihalten der Ver- kehrswege nicht immer mög- lich ist. Im schrägen Abend- licht breitet sich ein sanfter Glanz über die Felsen. Aus den verstreut liegenden Hüt- ten leuchtet es hell. Draußen grasen Rentiere, die letzte wild lebende Herde in Euro- pa. Hin und wieder finden sie noch ein Blatt oder Isländisch Moos, eine karge, aber gehalt- volle Speise für die Hochland- bewohner. Ihre Wanderung währt ihr ganzes Leben, be- gleitet nur durch die Jahreszei- ten bis zum Tod durch Schnee- sturm, Wölfe oder das Alter.

Bei einem Besuch im Hardan- ger Naturcenter erfährt man mehr über diese Tiere, die auch heute noch im Norden Norwegens Lebensunterhalt für die dort ansässigen Samen sind. Mit 1 876 Metern ist der vergletscherte Hardangerjö- kulen die höchste Erhebung in diesem Nationalpark. Erst bei einer Reittour über das karge Land wird man sich der spröden Schönheit bewusst.

Laut tönt das Schiffshorn.

Es kommt Leben in die Grüppchen auf dem Kai. Eine halbe Stunde später sticht un- ser Schiff in See. Die Fahr- gäste werfen noch einen letz- ten Blick an den Kai, während der Kapitän mithilfe eines Lotsen den Kreuzfahrtdamp- fer aus dem Hafengebiet ma- növriert. Draußen im Fjord gewinnt das schwere Gefährt schnell an Fahrt. Während oben der Steuermann noch- mals die Position korrigiert, den neuesten Wetterbericht studiert, wird im Speisesaal das abendliche Büffet aufge- baut. Es sind noch kleine In- seln erkennbar, dann sind es nur ein paar Felsbrocken, zu- letzt die offene See, in der sich die letzten Sonnenstrahlen

spiegeln. Ferngläser kommen zum Einsatz, Filme werden in den Kameras gewechselt und der Kreislauf beginnt wieder: Fantasie und Fernweh unter kreisenden Möwen.

Rainer W. Hamberger

Kreuzfahrt/Norwegen

Hoch im Norden

Kreuzfahrtimpressionen und Landausflüge in Westnorwegen

Reise

Das Hanseviertel in Bergen

Kreuzfahrt im Hardangerfjord

Informationen:Angebote zu Rund- reisen in den norwegischen Fjor- den gibt es zum Beispiel beim Spezialisten Wolters Reisen, Tele- fon: 04 21/89 99-0, www.wolters- reisen.de; allgemeine Auskünfte erteilt das Norwegische Fremden- verkehrsamt, Postfach 11 33 17, 20433 Hamburg; Telefon: 0 40/

2 29 41 50, Fax: 22 94 15 88, www.

visitnorway.com. )

Fotos:Rainer W.Hamberger

A

A716 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 103⏐⏐Heft 11⏐⏐17. März 2006

V A R I A

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

In dem Kampfe um das ideale Ziel7 welches wir verfolgten, war er stets der Erste gewesen; und jetzt.. des Gebrauchs seiner Glieder theilweise beraubt, trug er seine Leiden mit

Fahrstrecke: 20 km (505 km im Zug) || Übernachtung: Kreuzfahrtschiff der Übernachtung: Kreuzfahrtschiff der Reederei Yangzi Gold Cruises oder Victoria Cruises.. Reederei Yangzi

Unser Ziel ist, durch eine gute Integrationspolitik allen Menschen Chancengleichheit und 309  .. Teilhabe

Limmat *-->> Restaurant iws Fi, Oesterlwald, auch das Müserenplateau, Lägerngrat \\s als Einzugsgebiet hinge¬ HaselbucX SeissbeitJ Baden stellt Da der Quellerguß in Kreuzliterg

Ralf, Urologe an ei- nem Krankenhaus in Süd- deutschland, hat sich mit rund 50 Gleichgesinnten in den Nordischen Botschaften in Berlin versammelt.Der Helge- land Hospital Trust

Nach etwa drei Stunden sind wir wieder zurück in Ouranoupoli und haben noch etwas Freizeit am Strand oder in der hübschen Stadt zum Mittagessen, bevor es weiter zu unserem

Nach etwa drei Stunden sind wir wieder zurück in Ouranoupoli und haben noch etwas Freizeit am Strand oder in der hübschen Stadt zum Mittagessen, bevor es weiter zu unserem

52 52 27) bucht die Hin- und Rückfahrt auf der „Finnjet", dem schnellsten Fährschiff der Welt — unter Umständen geht es auf der Ostsee durch Eis — und den Aufenthalt