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Ernst-Bloch-Preis 2021 geht an Mithu M. Sanyal – Hanna Engelmeier erhält den Förderpreis

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07.10.2021

Ernst-Bloch-Preis 2021 geht an Mithu M. Sanyal – Hanna Engelmeier erhält den Förderpreis

Erstmals in der Geschichte des Ernst-Bloch-Preises werden zwei Preisträgerinnen ausgezeichnet: Den Hauptpreis erhält Dr. Mithu M. Sanyal, Autorin, Journalistin und

Kulturwissenschaftlerin aus Düsseldorf, die nach zahlreichen journalistischen Beiträgen und wissenschaftlichen Publikationen derzeit mit ihrem Roman

"Identitti" festgefahrene gesellschaftliche Strukturen durch treffsichere Fragestellungen in ein neues Licht rückt. Den Förderpreis vergibt die Stadt Ludwigshafen am Rhein an die

Kulturwissenschaftlerin und Philosophin Dr. Hanna Engelmeier, die in ihrem ersten und jüngst erschienenen literarischen Werk "Trost. Vier Übungen" verschiedene Genres miteinander verschmelzen lässt. Diesem Jury-Vorschlag für die Vergabe des Ernst-Bloch-Preises und des Förderpreises für 2021 hat der Beirat der Stadt Ludwigshafen am Rhein am 6. Oktober 2021 einstimmig zugestimmt. Die feierliche Preisverleihung wird am 2. Dezember 2021 im Ernst- Bloch-Zentrum der Stadt Ludwigshafen am Rhein stattfinden.

In einer zweitägigen Sitzung im Ernst-Bloch-Zentrum diskutierte die Jury, bestehend aus Amna Franzke (Verantwortliche Redakteurin bei ZEIT ONLINE), Prof. Dr. Eva Geulen (Direktorin des Leibniz-Zentrums für Literatur- und Kulturforschung Berlin) und Hubert Spiegel (Deutschland- Korrespondent im Feuilleton der F.A.Z.), über zahlreiche Bewerbungen und Nominierungen aus den Bereichen Philosophie, Literatur und Wissenschaft. Am Ende konnten sich Mithu M. Sanyal und Hanna Engelmeier durchsetzen und wurden von der Jury einstimmig als Gewinnerinnen des Ernst-Bloch-Preises und des Ernst-Bloch-Förderpreises 2021 vorgeschlagen. In der Begründung der Jury heißt es:

Begründungen der Jury:

Mithu M. Sanyal wirft sich in die Debatten. Mit großer Souveränität, Originalität und Witz lotet sie in ihrem Romandebüt "Identitti" Konstrukte wie Identität, Sexualität und Rassismus aus. Sie hinterfragt etablierte kulturelle Muster und lässt ihre Figuren virtuos Theorie verhandeln.

,In ihrer kulturwissenschaftlichen Arbeit "Vergewaltigung. Aspekte eines Verbrechens"

analysiert sie, wie Geschlechterkategorien und Rassismus den Vergewaltigungsbegriff prägen.

Bereits 2016 erschienen, lieferte sie damit ein wichtiges Buch, das nach Metoo nicht den Eingang in den Diskurs fand, den es verdient hätte. Mithu Sanyals Werk leistet einen wichtigen Beitrag zu einigen der brisantesten Fragen unserer Zeit. Ihr literarisches und wissenschaftliches Schreiben ist pointiert, scharfsinnig und mutig.

Hanna Engelmeier hat das Aufkommen neuer literarischer Genres wie Autofiktion und Memoir verfolgt und aufgenommen, um daraus etwas Neues und Eigenes zu gestalten. "Trost. Vier Übungen" lautet der Titel ihres bemerkenswerten Prosadebüts. Es handelt sich um ein essayistisches, persönliches Buch, das autobiographische Mosaiksteinchen mit Lesefrüchten von Rilke bis Adorno, von Mark Twain bis Eileen Myles verbindet, theoretisch fasst und dabei auf ertragreichen Umwegen das Ziel verfolgt, die literaturwissenschaftlich vernachlässigte und oft abgewertete Kategorie des Trostes zu rehabilitieren und neu zu bestimmen. Hanna Engelmeier ist eine Kulturwissenschaftlerin, die ausgetretene Pfade zu meiden weiß und durch ihren ungewöhnlichen Tonfall überzeugt.

Zum Ernst-Bloch-Preis

Mit dem Ernst-Bloch-Preis zeichnet die Stadt Ludwigshafen am Rhein seit 1985 im dreijährigen Turnus herausragendes wissenschaftliches oder literarisches Schaffen mit philosophischer

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Grundhaltung aus, das für unsere Kultur in kritischer Auseinandersetzung mit der Gegenwart bedeutsam ist. Der daran angegliederte Förderpreis soll jüngere Autor*innen würdigen und unterstützen, von denen aufgrund der bisherigen Leistung weitere qualifizierte

wissenschaftliche oder literarische Arbeiten zu erwarten sind. Mit dem Hauptpreis ist eine finanzielle Zuwendung in Höhe von 10.000 Euro verbunden, beim Förderpreis sind es 2.500 Euro. Gestiftet wurde der Ernst-Bloch-Preis im Andenken und zur Ehrung des Werkes des in Ludwigshafen geborenen Philosophen Ernst Bloch, der auch Ehrenbürger seiner Heimatstadt war. Über die Verleihung des Preises entscheidet auf Vorschlag einer Jury der eigens dafür installierte städtische Beirat, zu dem Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck, Bürgermeisterin Prof.

Dr. Cornelia Reifenberg in ihrer Funktion als Kulturdezernentin, Mitglieder der im Rat der Stadt Ludwigshafen am Rhein vertretenen Fraktionen sowie die Direktorin des Ernst-Bloch-Zentrums, Prof. Dr. Immacolata Amodeo, gehören. Organisatorisch verantwortet wird der Ernst-Bloch-Preis vom Ernst-Bloch-Zentrum der Stadt.

Zu den vergangenen Hauptpreisträger*innen zählen unter anderem Pierre Bourdieu, Dan Diner und Seyla Benhabib. Der Förderpreis zeichnete aufstrebende Talente und inzwischen

renommierte Vertreter*innen der internationalen intellektuellen Landschaft wie Ann Cotten, Navid Kermani und Carolin Emcke aus. Den Ernst-Bloch-Preis im Jahr 2018 gewann der international bekannte Historiker und Philosoph Achille Mbembe. Der Förderpreis 2018 wurde an Maximilian Probst verliehen.

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