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TOP 13 - Internationalisierung der Universität und der Hochschulen im Land Bremen

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Mitteilung des Senats

an die Bremische Bürgerschaft (Landtag) vom 8. September 2020

„Internationalisierung der Universität und der Hochschulen im Land Bremen"

Die Fraktionen der SPD, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und DIE LINKE haben folgende Große Anfrage an den Senat gerichtet:

„Die Internationalisierung der Hochschulen hat in den letzten Jahren einen enormen Bedeu- tungszuwachs erfahren. Internationaler Austausch ist mehr denn je eine zentrale Vorausset- zung für Innovation und Zukunftsfähigkeit der Hochschulen. Beschränkten sich internationale Aktivitäten früher zumeist auf einzelne Personen und Fakultäten, ist die Internationalisierung daher heute für viele Hochschulen Teil der strategischen Ausrichtung und des Selbstbildes, um sich mit einem modernen und weltoffenen Angebot international zu profilieren. Neben in- ternationaler Reputation und der Gewinnung von hochqualifiziertem wissenschaftlichen Nachwuchs für einen Studien- oder Forschungsaufenthalt an ihren Einrichtungen können die Hochschulen im Interesse der eigenen NachwuchsakademikerInnen so auch ein Fundament für langfristige Kooperationen mit den betreffenden Ländern schaffen.

Die Universität Bremen und die Hochschulen im Land Bremen sind seit langem international ausgerichtet. Die Umsetzung ihrer hochschuleigenen Strategien reicht u.a. von der verstärk- ten Kooperation mit Partneruniversitäten, über den Aufbau von Alumninetzwerken bis hin zur Mobilitätsförderung eigener Studierender. Gerade erst ist die Universität Bremen ausgewählt worden, gemeinsam mit sieben anderen Universitäten eine der ersten europäische Unis auf- zubauen. Die Internationalisierung unserer Universität und Hochschulen ist angesichts der zentralen Rolle, die unsere Hochschul- und Forschungslandschaft für die Gesellschaft und den Wirtschaftsstandort Bremen zukommt, für die Weiterentwicklung unseres Bundeslandes von hoher Bedeutung. Der Wissenschaftsplan 2025 hebt daher auch die weitere Internatio- nalisierung des Wissenschaftsstandortes Bremen und seine verstärkte Einbettung in den Eu- ropäischen Forschungsraum als prominente Zukunftsaufgaben hervor. Erreicht werden soll nicht nur eine deutliche Erhöhung des Anteils ausländischer Studierender und deren künftige Bindung als Fachkräfte an den Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Bremen, sondern auch eine verbesserte Vernetzung innerhalb Europas und mit der Welt. In jüngerer Zeit sind innerhalb und außerhalb Europas allerdings auch Tendenzen zu beobachten, die diese Inter- nationalisierungsbemühungen vor neue Herausforderungen stellen: Renationalisierung, Wis- senschaftsskepsis und –feindlichkeit sowie die Einschränkung von Wissenschaftsfreiheit.

Wir fragen den Senat:

1. Wie bewertet der Senat den Stand der Internationalisierung der Universität und der Hochschulen im Lande Bremens im Vergleich zu Universitäten und Hochschulen ver- gleichbarer Größenordnung in anderen Bundesländern?

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2. Welche Chancen und Risiken sieht der Senat im Hinblick auf die weitere Internationali- sierung des Bremer Wissenschaftssystem und vor welchen besonderen Herausforde- rungen stehen hier die Bremer Hochschulen?

3. Welche Kooperationen und Partnerschaften bestehen zwischen der Bremer Universität bzw. den einzelnen Hochschulen des Landes Bremen mit welchen Universitäten und Hochschulen im Ausland?

4. An welchen nationalen Förderprogrammen zur Internationalisierung der Hochschule ha- ben die Universität und die Hochschulen in den vergangenen zehn Jahren teilgenom- men? (Bitte nach einzelnen Förderprogrammen und Universität und Hochschulen diffe- renzieren.)

5. Inwiefern konnten die Universität und die Hochschulen im Land Bremen an DAAD-För- dermitteln für die Individual- und Projektmittelförderung aus nationalen Mitteln in den vergangenen fünf Jahren partizipieren?

6. Wie hat sich die Höhe der EU-Drittmittel in Relation zur Zahl der ProfessorInnen an der Universität und den Hochschulen im Land Bremen in den vergangenen fünf Jahren ent- wickelt und wie hoch war ihn Anteil an den gesamten Drittmitteln? (Bitte für die Universi- tät und die Hochschulen getrennt aufführen.)

7. Wie hat sich der Anteil der ausländischen Studierenden mit im Ausland erworbener Hochschulzugangsberechtigung sowie des ausländischen Wissenschaftspersonals ins- gesamt inklusive des künstlerischen Personals sowie der ProfessorInnen in Bremen an der Universität und allen Hochschulen in den letzten zehn Jahren entwickelt? (Bitte diffe- renziert prozentual und in absoluten Anzahlen nach Universität und Hochschulen und nach Statusgruppen getrennt aufführen.)

8. Was haben der Senat und die Hochschulen bereits unternommen, um den Anteil der ausländischen Studierenden mit im Ausland erworbener Hochschulzugangsberechti- gung sowie des ausländischen Wissenschaftspersonals insgesamt inklusive des künst- lerischen Personals sowie der ProfessorInnen zu erhöhen und welche weiteren Maß- nahmen sind geplant und/oder hält der Senat für geeignet, den Anteil weiter zu steigern?

Welche Hürden bestehen hier aus Sicht des Senats?

9. Was haben der Senat und die Hochschulen bereits unternommen, um ausländische Stu- dierende nach Abschluss ihres Studiums in Bremen zu halten und welche weiteren Maß- nahmen sind geplant und/oder hält der Senat für geeignet, um dieses Ziel zu erreichen?

10. Inwiefern gibt es in diesem Zusammenhang Initiativen, Kooperationen oder Programme gerade im Hinblick auf ausländische Studierende und AbsolventInnen, um die Zusam- menarbeit zwischen Universitäten und Hochschulen und Unternehmen zu stärken?

11. Welche Erkenntnisse liegen dem Senat über die spezifischen Probleme und Herausfor- derungen vor, die sich für ausländische Studierende, die für ihr Studium einen Aufent- haltstitel nach § 16b Aufenthaltsgesetz erhalten haben, in der aktuellen Situation der Corona-Pandemie ergeben? Werden für die Studierenden Aufenthaltstitel vereinfacht

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verlängert, da eine Studienverzögerung pauschal angenommen werden kann? Vor wel- chen spezifischen sozialen und finanziellen Herausforderungen stehen diese Studieren- den und welche Hilfsangebote und -programme gibt es für sie?

12. Wie viele inländische Studierende an der Bremer Universität und den Bremer Hochschu- len nahmen in den letzten fünf Jahren an strukturierten Austauschprogrammen teil und verbrachten ein oder mehrere Semester an ausländischen Universitäten und Hochschu- len? (Bitte differenziert nach Stammuniversität bzw. -hochschulen, nach unterschiedli- chen Austauschprogrammen sowie nach Austauschland, Austauschhochschule und nach Anzahl der im Ausland verbrachten Wochen resp. Semester auflisten.)

13. Wie viele inländische Professoren und Lehrkräfte an der Universität und den Hochschu- len gingen während ihrer Tätigkeit in Bremen in den letzten 5 Jahren einem Lehr- oder Forschungsauftrag im Ausland nach? (Bitte differenziert nach der Bremer Stammuniver- sität und –hochschule, nach Anzahl der erbrachten Forschungs- und Lehraufträge, nach Dauer des Forschungs- oder Lehrprojektes im Ausland sowie nach Auftragsland, Auf- tragsuniversität und Auftragshochschule auflisten.)

14. Wie viele sonstige Mitglieder der Universität Bremen und der Bremer Hochschulen ha- ben in den letzten fünf Jahren im Rahmen ihrer beruflichen Tätigkeit an strukturierten Austauschprogrammen mit ausländischen Universitäten und Hochschulen teilgenom- men? (Bitte differenziert nach der Bremer Universität und Hochschulen, nach Dauer des Aufenthalts im Ausland sowie nach Austauschland, Austauschuniversität bzw. -hoch- schule auflisten.)

15. Was haben der Senat und die Hochschulen bereits unternommen, um den Anteil der ausländischen Forschungs- und Lehraufträge von inländischen ProfessorInnen und Lehrkräften an der Universität und den Hochschulen des Landes Bremen zu erhöhen und was gedenkt er weiter zu tun? Welche Hemmnisse sieht der Senat?

16. Wie viele Lehrveranstaltungen in wie vielen Studienfächern an der Universität und an den Hochschulen im Land Bremen werden in nichtdeutschen Sprachen angeboten und welche Ausweitungen sind hier ggf. geplant? (Bitte differenziert nach Veranstaltungen, Studienfächern, Universität und Hochschulen sowie Sprachen aufführen.)

17. Welche Initiativen, Maßnahmen oder Konzepte gibt es an Universität und Hochschulen zur Internationalisierung der Curricula von Studiengängen? (Bitte nach einzelnen Studi- engängen und Universität und Hochschulen differenziert darstellen.)

18. Welche Angebote gibt es für ausländische Studierende oder Wissenschaftler*innen, die ihren Aufenthalt im Land Bremen in der Begleitung von Kindern absolvieren? Werden für diese Kinder beispielsweise Plätze an Kindertagesstätten vorgehalten? (Angebote bitte nach Universität und Hochschulen differenzieren.)

19. Wie werden inländische Studierende oder Wissenschaftler*innen mit Kindern unterstützt, damit sie ihren Auslandsaufenthalt gemeinsam mit ihren Kindern verbringen können?

Gibt es beispielsweise Zieluniversitäten, die einen Betreuungsplatz für Kleinkinder ga- rantieren? (Antwort bitte nach Universität und Hochschulen differenzieren.)

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20. Wie werden inländische Studierende oder Wissenschaftler*innen mit Pflegeverantwor- tung oder Pflegebedarf (etwa durch chronische Erkrankungen/Behinderung) unterstützt, damit sie einen Auslandsaufenthalt realisieren können? (Antwort bitte nach Universität und Hochschulen differenzieren.)“

Der Senat beantwortet die Große Anfrage wie folgt:

1. Wie bewertet der Senat den Stand der Internationalisierung der Universität und der Hochschulen im Lande Bremens im Vergleich zu Universitäten und Hochschu- len vergleichbarer Größenordnung in anderen Bundesländern?

Es existiert kein einschlägiges, alle Hochschulen umfassendes Ranking bezüglich des Stands der Internationalisierung deutscher Hochschulen. Um dennoch eine Einordnung vornehmen zu können, kann lediglich auf die HRK-Profildaten zur Internationalität der deutschen Hochschulen rekurriert werden, die die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) den an diesem Projekt teilnehmenden Mitgliedshochschulen jährlich zur Verfügung stellt.

In den HRK-Profildaten wird die Universität Bremen in der Gruppe der „kleinen Universi- täten bis 20000 Studierende“ (ohne Technische Universitäten) geführt, die Hochschule für Künste (HfK) Bremen in der Gruppe der Kunst- und Musikhochschulen (ohne reine Kunst- oder Musikhochschulen), die Hochschule Bremen in der Gruppe der großen Fachhochschulen mit mehr als 5000 Studierenden und die Hochschule Bremerhaven in der Gruppe der kleinen Fachhochschulen. Ein Ranking findet also lediglich innerhalb ei- nes Clusters von Hochschulen statt, die nach Art und Größe miteinander vergleichbar sind.

Im Vergleich unter insgesamt 60 kleinen Universitäten bewegt sich die Universität Bre- men je nach zugrundeliegendem Teilaspekt im oberen Mittelfeld bis an der Spitze. Beim Anteil internationaler Studierender liegt die Universität Bremen im Durchschnitt der Ver- gleichsgruppe. Beim Anteil der Erasmus-Studierenden im Verhältnis zu den Absol- vent*innen liegt die Universität Bremen über dem Durchschnitt. Beim Anteil der Teilneh- menden an der Erasmus-Personalmobilität liegt die Universität Bremen auf Rang 6. Hin- sichtlich der DAAD-Stipendiat*innen reicht die Universität Bremen in allen Segmenten an die Spitzengruppe heran. Beim Anteil von internationalen Studiengängen liegt die Universität Bremen auf Rang 16, bezogen nur auf das weiterführende Studium auf Rang 14. Beim Anteil des ausländischen wissenschaftlichen und künstlerischen Personals auf Rang 17 und beim Anteil AvH-Geförderter1 zu Professuren insgesamt auf Rang 8. Beim Anteil von Horizon 2020-Mitteln pro Professur liegt die Universität Bremen auf Rang 5.

Die Universität Bremen gehört darüber hinaus bei vielen internationalen Initiativen zu den Vorreitern und beteiligt sie sich als eine der ersten Hochschulen an neuen Aus- schreibungen und Programmen. Beispielhaft genannt sei hier die Beteiligung an der eu- ropäischen Allianz der Young Universities for the Future of Europe (YUFE), die in der

1 Förderung durch die Alexander-von-Humboldt-Stiftung

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ersten Ausschreibung der Europäischen Netzwerk-Universitäten als eines von 17 Netz- werken den Zuschlag der europäischen Kommission erhalten hat. Und mit der 2019 un- terschriebenen Bremen-Cardiff Alliance positioniert sich die Universität gegen den BREXIT und ist damit eine der wenigen deutschen Hochschulen, die eine solche strate- gische Partnerschaft unterzeichnet haben. Immer wieder erhielt die Universität Bremen in der Vergangenheit Auszeichnungen/Wettbewerbsgewinne wie zum Beispiel die von Stifterverband und DAAD verliehene Auszeichnung „Internationale Hochschule 2012“

oder beim Stifterverbandswettbewerb „MINTernational“ 2014.

Im Vergleich unter insgesamt 15 teilnehmenden Kunst- und Musikhochschulen bewegt sich die HfK Bremen ebenfalls bei den meisten Parametern im oberen Mittelfeld oder in der Spitzengruppe. Besonders gut platziert ist die HfK beim Anteil der Bildungsauslän- der*innen unter den Studierenden mit Platz 5 und beim Anteil der Bildungsausländer*in- nen unter den Absolvent*innen im Erststudium mit Platz 1. Beim Anteil der Erasmus-Stu- dierenden im Verhältnis zu den Absolvent*innen liegt die HfK auf Platz 3, bei den ausrei- senden Erasmus-Praktikant*innen auf Platz 1. Auch beim Anteil der einreisenden Eras- mus-Gastlehrenden an allen Lehrkräften liegt die HfK auf Platz 1. Hinsichtlich des An- teils der DAAD-Stipendiat*innen an allen Studierenden belegt die HfK Platz 2 und bei den internationalen Kooperationen pro Professur Platz 3. Auch bei den Parametern Lehrbeauftragte und wissenschaftliches und künstlerisches Personal mit ausländischer Staatsangehörigkeit rangiert die HfK in der Spitzengruppe der Kunst- und Musikhoch- schulen.

Die Hochschule Bremen City University of Applied Sciences (HSB) hat sich schon seit vielen Jahren als internationale Hochschule profiliert. Dies spiegelt sich z.B. in einer Outgoing-Rate von knapp über 50%, 38% englisch-sprachigen und 60% internationalen Studiengängen und einer Platzierung im DAAD-Förderranking unter den Top-10 der Fachhochschulen wieder. Als eine der ersten Fachhochschulen hat sie gezielt eine inter- nationale Strategie zur Steigerung der Mobilität in Lehre und Studium entwickelt, die in- zwischen zu ihrem wichtigsten Markenzeichen geworden ist. Auch die aktuellen Platzie- rungen in den HRK-Profildaten belegen dies deutlich. In der Vergleichsgruppe der gro- ßen Fachhochschulen (n gesamt = 72) belegt die HSB in den Parametern bei der Eras- mus-Mobilität (Studierenden und Lehrkräfte), bei den internationalen Studienanfän- ger*innen, bei den internationalen Master-Absolvent*innen und beim Anteil internationa- ler grundständiger Studiengänge Spitzenpositionen.

Auch der Hochschule Bremerhaven ist es in den vergangenen 10 Jahren gelungen, ihre internationale Ausrichtung, Sichtbarkeit und Attraktivität für Studierende zu stärken.

So erfolgte ein kontinuierlicher Anstieg des Anteils der Bildungsausländer*innen unter den Studierenden von 6,6 % (2011) über 9,2 % (2014) und 11,8 % (2016) auf 13,9 % im Jahr 2018. Beim Anteil der Studierenden mit ausländischer Staatsbürgerschaft unter al- len Studierenden nahm die Hochschule Bremerhaven in den HRK-Profildaten in der Ver- gleichsgruppe der kleinen Fachhochschulen mit 16,6 % Rang 10 von 53 ein. Auf Bil- dungsausländer*innen entfiel hierbei ein Anteil von 13,9 % und auf Bildungsinländer*in-

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Bremerhaven zum allergrößten Teil in Master-Studiengängen. Bei den meisten übrigen Parametern rangiert die Hochschule Bremerhaven in den HRK-Profildaten zur Internatio- nalität der deutschen Hochschulen im Mittelfeld ihrer Vergleichsgruppe.

Der Senat bewertet diesen Stand der Internationalisierung der bremischen Hochschulen insbesondere vor dem Hintergrund ihrer im Bundesvergleich unterdurchschnittlichen Grundmittelausstattung als sehr positiv.

2. Welche Chancen und Risiken sieht der Senat im Hinblick auf die weitere Internati- onalisierung des Bremer Wissenschaftssystems und vor welchen besonderen Herausforderungen stehen hier die Bremer Hochschulen?

Die Chancen einer weiteren Internationalisierung der bremischen Hochschulen bestehen in erster Linie darin, dass Forschung und Lehre durch den internationalen Austausch neue Impulse erfahren und die Studierenden von der internationalen Vernetzung profitie- ren, indem sie Einblicke in andere Systeme, Inhalte und Kulturen erhalten. Absolvent*in- nen aus aller Welt werden für den regionalen Arbeitsmarkt gewonnen, Bürgerinnen und Bürger mit nichtdeutscher Herkunft bereichern das gesellschaftliche Zusammenleben.

Außerdem ist es für eine erfolgreiche Drittmitteleinwerbung zunehmend unerlässlich, in- ternational vernetzt und profiliert zu sein. Eine weitere Internationalisierung würde somit die Chancen zur Drittmittelakquise verbessern.

Risiken können entstehen, wenn die Internationalisierung vorangetrieben wird, ohne dies mit ausreichenden finanziellen Ressourcen zu hinterlegen. Dies könnte zu einem Qualitätsverlust in Studium (einschl. Beratung, Betreuung, Wohnraum), Auslandsmarke- ting, Lehre und Forschung führen, was wiederum einen Wettbewerbsnachteil gegenüber anderen Hochschulen, insbesondere im internationalen Vergleich nach sich ziehen würde. Und nicht zuletzt haben die Covid-19-Pandemie und die dadurch ausgelösten Mobilitätsbeschränkungen gezeigt, dass international besonders stark vernetzte Instituti- onen in derartigen Ausnahmesituationen auch besonders störanfällig sind.

Eine besondere Herausforderung für die bremischen Hochschulen hinsichtlich einer wei- teren Internationalisierung ist das Fehlen eines Studienkollegs, über das potentielle Stu- dienbewerber*innen angeworben werden könnten. Der Ausbau des als Geflüchteten- Programms gestarteten HERE-AHEAD2 zu einem Studienvorbereitungsprogramm für alle Nicht-EU-Studierenden und dessen nachhaltige Etablierung und Verstetigung wird daher angestrebt.

Eine weitere besondere Herausforderung besteht darin, dass Bremen und insbesondere Bremerhaven vom Strukturwandel geprägte Standorte mit einem hohen Anteil kleiner und mittelständischer Unternehmen, ohne direkte Internationalisierungsbezüge und mit Deutsch als einziger Kommunikationssprache sind. Dies ist ein Nachteil im Vergleich zu

2 Academy for Higher Education Access Development Bremen, Vorbereitungsprogramme für internationale Studienbewerberinnen und -bewerber in Kooperation aller staatlichen

Hochschulen des Landes Bremen

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wirtschaftlich noch stärker prosperierenden Regionen, bspw. in Süddeutschland, in de- nen auch vermehrt die Unternehmenssitze international bekannter Großunternehmen verortet sind.

3. Welche Kooperationen und Partnerschaften bestehen zwischen der Bremer Uni- versität bzw. den einzelnen Hochschulen des Landes Bremen mit welchen Univer- sitäten und Hochschulen im Ausland?

Die Universität Bremen hat in den letzten Jahren eine Reihe von wichtigen strategi- schen Partnerschaften etabliert und ist internationalen Netzwerken beigetreten.

Sie ist Gründungsmitglied des 2015 gegründeten Netzwerks der Young European Rese- arch Universities (YERUN), das sich zum Ziel gesetzt hat, in Brüssel für die Interessen der jungen forschungsstarken Universitäten einzutreten. Der Rektor der Universität ist z.Zt. Präsident des Netzwerks.

Ein starker strategischer Gestaltungswille für Europa spricht aus der Mitgliedschaft der Universität bei der Hochschul-Allianz YUFE (Young Universities for the Future of Eu- rope). Das YUFE-Netzwerk ist aus YERUN entstanden, war in der ersten Pilotphase der Europäischen Universitätsinitiative erfolgreich und strebt nun an, eine Europäische Uni- versität mit Modellcharakter aufzubauen.

Neben den Netzwerken hat die Universität eine Reihe von strategischen Partnerschaften entwickelt. Hierzu gehört die Bremen-Cardiff Alliance, die zum Ziel hat, als Reaktion auf den BREXIT Forschungskooperationen von Wissenschaftler*innen in Cardiff und Bre- men zu fördern.

Weitere strategische Partner sind zurzeit die University of Guelph in Kanada, die Univer- sity of Mahidol in Thailand, die University of Namibia, die Universität Ngaoundéré in Ka- merun und die Universität Hokkaido, Japan. Mit dem Dickinson College in den USA ver- bindet die Universität eine seit mehr als 30 Jahren bestehende Partnerschaft. Eine Eva- luation und Neu-Konzeption der strategischen Partnerschaften steht bevor.

Ein spezielles Augenmerk wird bei den Kooperationen auf die Hochschulen der Partner- städte Bremens gelegt. Sofern möglich und sinnvoll werden mit den Hochschulen der Partnerstädte Hochschulkooperationen abgeschlossen. Ein erfolgreiches Beispiel hierfür sind die Universitäten in Namibia, mit denen in verschiedenen Fächern Kooperationen bestehen und für deren Umsetzung kürzlich Erasmus+-Mittel eingeworben werden konn- ten, oder die Partnerschaften in Dalian, Haifa und Izmir.

Neben den gesamtuniversitären strategischen Partnerschaften entwickeln die Fachbe- reiche ihre eigenen, fachlich motivierten Schwerpunkte. Genannt seien hier die USA und die Ukraine für den Fachbereich Wirtschaftswissenschaften, verschiedene Partnerschaf- ten in Afrika im Fachbereich Biologie/Chemie oder auch Israel für den Fachbereich Geo- wissenschaften.

Eine vollständige Liste der vertraglich vereinbarten Kooperationen der Universität findet sich hier: https://www.uni-bremen.de/kooperationen/hochschulkooperationen/internatio- nale-partner/liste-der-kooperationen.

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Die Hochschule für Künste pflegt derzeit insgesamt 66 fachbereichsübergreifende Ko- operationen. In der Zahl enthalten sind die europäischen und außereuropäischen Part- nerschaften. Die Netzwerke ELIA (European network for professional exchange and de- velopment in higher arts education), Cumulus (International Association of Universities and Colleges of Art, Design and Media) und SAR (Scholars at Risk-Netzwerk, ein Zu- sammenschluss deutscher Hochschulen, die sich für die Unterstützung und den Schutz gefährdeter Forschender und die Freiheit der Wissenschaft einsetzen) werden seit 2019 verstärkt für die internationale Entwicklung der HfK genutzt.

Der Fachbereich Kunst und Design hat in den vergangenen Jahren vermehrt Anstren- gungen unternommen, die Anzahl strategischer Partnerschaften und Netzwerke neu zu entwickeln bzw. zu erweitern. Seit 2019 kamen daher zahlreiche Kooperationsverträge (Bangkok, Durban, Leiden, Groningen) für die Studiengänge des Fachbereichs Kunst und Design hinzu.

Bspw. wurde der HfK als einziger Kunsthochschule ein vom DAAD geförderter Gastlehr- stuhl für kritische Ästhetik (mit dem Schwerpunkt Lateinamerika) bewilligt. Zuvor wurde schon vier Jahre lang ein Gastlehrstuhl für experimentelle Aufführungsformen zwischen Kunst und Musik gefördert. In Kooperation mit der Universität Leiden und der Universität Groningen bietet die HfK ab Herbst 2020 ein binationales Ph.D.-Programm an (im sog.

Cotutelle-Verfahren3).

Neue Impulse werden auch durch die erstmals in 2020 vom DAAD bewilligte S School mit der Hochschule Durban (Südafrika) als neuem Kooperationspartner für die Freie Kunst erwartet. Zudem wurde die Silpakorn University in Bangkok, Thailand als neue Partnerhochschule für den Studiengang Freie Kunst gewonnen. Der Austausch wird im Rahmen des EU-Programms Erasmus+ International über drei akademische Jahre ge- fördert.

Aktuell unterhält die Hochschule Bremen insgesamt 362 Kooperationen, davon 225 in 29 Ländern des Erasmus-Raums und 137 in 39 Ländern weltweit. Dies sind die wichtig- sten Partnerhochschulen der HSB: Hanzehogeschool Groningen, Charlemagne Univer- sity College, FH JOANNEUM - University of Applied Sciences, St. Pölten University of Applied Sciences, Technical University of Cartagena, University of Valencia, Technical University of Valencia, University of Granada, University Rey Juan Carlos, KEDGE Busi- ness School, Drexel University, University of Pittsburgh, University of Alabama in Hunts- ville, New Jersey Institute of Technology, State University New York SUNY, University of North Carolina Wilmington, Universidad Industriál Santander, Universidad EAFIT Medel- lin, Universidad del Norte Baranquilla, German Jordanian University, Indian Institute of Technology Madras, Manipal Academy of Higher Education, Manipal University Jaipur, Pusan National University, University of KwaZulu-Natal, Vancouver Island University,

3 Im Cotutelle de thèse-Verfahren wird eine Dissertation durch zwei Hochschulen in zwei Ländern gemeinsam betreut und begutachtet. Cotutelle bedeutet nicht, dass zwei

Doktorgrade verliehen werden. Der Unterschied zwischen einer herkömmlichen

internationalen Promotion und einer Cotutelle liegt in der zweifachen Betreuung (Co-tutelle kommt von Co-Tutor).

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Capital Normal University Peking, Shanghai Dianji University, Federal University of Per- nambuco Recife, Universidade Federal do Ceará (UFC), Universidade de São Paulo (USP), Pontifícia Universidade Católica do Rio Grande do Sul (PUCRS), Universidade do Rio dos Sinos (UNISINOS), Ho Chi Minh City University of Technology, Technische Universität Danzig, Universidad de Lima, Universidad Popular Autónoma de México (UPAEP), Instituto Polytechnico de Braganca, Tampere University of Applied Sciences, Alexandru Ioan Cuza University, Waterford Institute of Technology.

Die Hochschule Bremerhaven verfügt aktuell über 36 Kooperationen mit EU-Partner- hochschulen sowie über 43 mit Partnereinrichtungen aus Drittstaaten. Diese Kooperatio- nen beinhalten Studierenden-, Lehrenden- und sonstige Personalaustauschprogramme sowie Forschungs- und Entwicklungskooperationen. Ein besonderer Fokus liegt hierbei in der Pflege und im Ausbau strategischer Partnerschaften mit internationalen Hoch- schulen, welche sich aufgrund ihrer Studienstrukturen, angebotenen Studienrichtungen und Standorte für eine intensivierte Zusammenarbeit anbieten. Dies sind innerhalb Euro- pas vor allem die Universität Morska Gdynia in Polen, die Universidad de Vigo in Spa- nien, die Universite Le Havre in Frankreich sowie das Letterkenny Institute of Techno- logy in Irland. In den überseeischen Kernregionen sind dies in Südamerika die EAFIT Medellin/Kolumbien, in Südostasien die KMUTNB Bangkok/Thailand, in Ostasien Uni- versitäten aus der chinesischen Provinz Shandong sowie in Südasien Hochschulen aus dem Gliedstaat Maharashtra in Indien.

Darüber hinaus bietet das Hanse Wissenschaftskolleg (HWK) den Bremer Wissen- schaftseinrichtungen eine leistungsfähige, flexible und in der Nordwestregion einzigar- tige Möglichkeit zum Aufbau langfristiger Beziehungen zu internationalen Wissen- schaftseinrichtungen. Die Beziehungen werden in Form individueller Fellowships auslän- discher Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und 3-jähriger thematischer Arbeits- gruppen (Study Groups) unter Beteiligung Bremer und internationaler Wissenschaft- ler*innen etabliert. So hat das HWK die Rahmenbedingungen für die Durchführung von 10 Study Groups geschaffen und den Bremer Wissenschaftseinrichtungen akademische Arbeitsbeziehungen zu den folgenden Einrichtungen ermöglicht: Harvard University, Harvard Medical School, California Institute of Technology, London School of Economics

& Political Science, Woods Hole Oceanographic Institution, Bigelow Laboratory for Ocean Sciences, Massachusetts Institute of Technology (MIT), University of Southern California, Rutgers University, Purdue University, National Oceanography Centre (Southampton), University of Edinburgh, University of Toronto, University of Victoria, Lund University, Université de Nantes, Roskilde University, Mahidol University, The He- brew University of Jerusalem, National Academy of Sciences of Ukraine, Cairo Univer- sity und zahlreiche weitere aus rund 30 Ländern.

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4. An welchen nationalen Förderprogrammen zur Internationalisierung der Hoch- schule haben die Universität und die Hochschulen in den vergangenen zehn Jah- ren teilgenommen? (Bitte nach einzelnen Förderprogrammen und Universität und Hochschulen differenzieren.)

Die bremischen Hochschulen haben außer am Erasmus+ Programm im Wesentlichen an den DAAD-Programmen Stibet I und III, Promos und „Ostpartnerschaften“ teilgenom- men. Die Universität Bremen konnte außerdem zahlreichen weiteren DAAD-Program- men bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft, beim Stifterverband für die deutsche Wissenschaft und bei der Alexander von Humboldt-Stiftung erfolgreich Mittel zur Interna- tionalisierung von Forschung, Lehre und Studium einwerben. Eine entsprechende Auflis- tung findet sich differenziert nach Hochschulen und Förderprogrammen im Anhang, siehe Tabellen 1 bis 4.

5. Inwiefern konnten die Universität und die Hochschulen im Land Bremen an DAAD- Fördermitteln für die Individual- und Projektmittelförderung aus nationalen Mitteln in den vergangenen fünf Jahren partizipieren?

Aus den folgenden Tabellen gehen die jährlichen Förderbeträge differenziert nach Hoch- schulen und Förderprogrammen hervor.

Universität Bremen:

DAAD-Individualförderung in €

2018 1.317.358,00

2017 1.347.882,00

2016 1.335.600,00

2015 1.265.980,00

2014 1.112.349,00

DAAD-Projekte und Programme in €

Einschl. Erasmus+ Ohne Erasmus+

2018 2.635.205,00 1.853.040,00

2017 2.713.200,00 1.875.644,00

2016 2.199.762,00 1.436.045,00

2015 1.773.907,00 934.311,00

2014 1.146.602,00 615.794,00

Die veröffentlichten Daten liegen bislang vollständig nur bis zum Haushaltsjahr 2018 vor. Da- her wurden die Jahre 2014-2018 gewählt.

(11)

Hochschule für Künste:

DAAD Individual- und Projektmittelförderung in €

Jahr PROMOS STIBET I STIBET III ISAP Erasmus+ Individual- förderung DAAD 2015 1.300,00 5.200,00 1.000,00 14.393,00 74.858,00 128.932,00 2016 5.550,00 5.004,36 1.000,00 19.188,00 65.944,00 100.509,00 2017 2.975,00 0,00 1.000,00 8.081,00 69.843,00 99.009,00 2018 3.375,00 4.366,00 1.000,00 20.912,00 40.680,00 96.977,00 2019 4.975,00 6.040,00 1.000,00 Noch nicht

verfügbar

47.792,00 Noch nicht verfügbar

Hochschule Bremen:

Jahr Gesamtfördersumme € Davon Erasmus+ €

2014 1.185.342 621.876

2015 1.178.838 588.566

2016 1.262.864 720.003

2017 1.110.681 660.744

2018 992.185 568.690

2019 1.204.841 678.947

Hochschule Bremerhaven:

DAAD Projektmittelförderung in €

Jahr PROMOS STIBET I Ostpartnerschaften Erasmus+

2015 14.950,00 12.534,00 5000,00 98.138,00

2016 11.900,00 10.037,00 5000,00 127.604,00

2017 18.880,00 10.801,00 5000,00 101.410,00

2018 18.650,00 11.283,31 5000,00 95.404,00

2019 22.000,00 11.530,00 5000,00 142.210,00

6. Wie hat sich die Höhe der EU-Drittmittel in Relation zur Zahl der ProfessorInnen an der Universität und den Hochschulen im Land Bremen in den vergangenen fünf Jahren entwickelt und wie hoch war ihn Anteil an den gesamten Drittmitteln?

(Bitte für die Universität und die Hochschulen getrennt aufführen.)

Aus den folgenden Tabellen geht die Entwicklung der EU-Drittmittel in Relation zur Ge- samtentwicklung der Drittmittel und zur Zahl der Professor*innen differenziert nach Hochschulen hervor.

(12)

Universität Bremen:

Drittmittelausgaben in TEuro

Mittelgeber (MG)

2015 2016 2017 2018 2019

Von öff. MG Deutschld.

73.283 76.791 76.642 85.125 82.449

Von EU 9.940 8.539 8.281 7.396 7.444

Von sonst.

Dritten

13.710 11.744 11.248 12.397 1.383 Drittmittel Summe gesamt 96.933 97.074 96.171 104.918 103726

Anteil EU von Gesamt 10,3% 8,8% 8,6% 7,0% 7,2%

Anteil EU von öff. MG (inkl. EU)

11,9% 10,0% 9,8% 8,0% 8,3%

Anzahl Prof. Gesamt (Köpfe)

327 322 320 320 329

EU Drittmittel pro Prof.

in TEuro 30,4 26,5 25,9 23,1 22,6

Hochschule für Künste:

Fehlanzeige, da keine EU-Drittmittel.

Hochschule Bremen:

Drittmittelausgaben in Euro 2015 2016 2017 2018 2019 EU-Förderung 513.148 276.648 397.078 163.966 270.565 Drittmittel gesamt 8.145.360 8.326.150 8.473.454 8.401.012 10.938.347 kapazitätswirksame Stellen

(Prof.) VZÄ 175 176 175 180 191

EU-Mittel pro Prof. in Euro 2.932 1.572 2.269 911 1.417 EU-Mittel Anteil an Drittmit-

teln gesamt 6,30% 3,32% 4,69% 1,95% 2,47%

(13)

Hochschule Bremerhaven:

Drittmittelausgaben in Euro

Mittelge- ber (MG)

2015 2016 2017 2018 2019

Öffentlich 1.239.398 1.802.464 1.930.761 1.892.346 1.773.161 davon

von EU

36.685 68.868 84.187 127.578 92.670

davon von EU plus EFRE

36.685 68.868 84.187 145.947 317.345

Von sonst.

Dritten

393.907 213.912 159.996 232.470 470.330

Drittmit- tel

Summe gesamt

1.633.305 2.016.377 2.090.757 2.124.816 2.243.491 Anteil EU von

Gesamt

2,25% 3,42% 4,03% 6,00% 4,13%

Anteil EU plus EFRE von Ge- samt

2,25% 3,42% 4,03% 6,87% 14,15%

Anteil EU von öff. MG

2,96% 3,82% 4,36% 6,74% 5,23%

Anteil EU plus EFRE von öff.

MG

2,96% 3,82% 4,36% 7,71% 17,90%

Anzahl Prof.

Gesamt VZÄ

60,25 63,75 67,66 64,90 67,55

EU Dritt- mittel pro Prof.

in Euro 609 1.080 1.244 1.966 1.372

EU plus EFRE Drittmit- tel pro Prof.

in Euro 609 1.080 1.244 2.249 4.698

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7. Wie hat sich der Anteil der ausländischen Studierenden mit im Ausland erworbe- ner Hochschulzugangsberechtigung sowie des ausländischen Wissenschaftsper- sonals insgesamt inklusive des künstlerischen Personals sowie der ProfessorIn- nen in Bremen an der Universität und allen Hochschulen in den letzten zehn Jah- ren entwickelt? (Bitte differenziert prozentual und in absoluten Anzahlen nach Uni- versität und Hochschulen und nach Statusgruppen getrennt aufführen.)

Der Anteil der Bildungsausländer*innen unter den Studierenden lag an der Universität Bremen in den vergangenen Jahren stabil zwischen 8 und 10%. An der Hochschule für Künste ist er von 27% im Jahr 2010 auf heute rund 39% kontinuierlich angestiegen. An der Hochschule Bremen ist der Anteil ausgehen von einem einstelligen Niveau auf heute etwas über 10% angestiegen und an der Hochschule Bremerhaven erfolgte in 10 Jahren ein kontinuierliches Wachstum von 5.5% auf heute gut 13%.

Beim wissenschaftlichen Personal beträgt der Anteil von Personen mit ausländischer Staatsbürgerschaft aktuell an der Universität Bremen 27,0% (nur Professuren = 8,5%), an der Hochschule für Künste 8,9% (nur Professuren = 7,1%), an der Hochschule Bre- men 6,9% (nur Professuren = 1,0%) und an der Hochschule Bremerhaven 5,0% (nur Professuren = k.A.). An der Universität ist dieser Anteil in den vergangenen Jahren in der Tendenz gewachsen, an der HfK und der Hochschule Bremerhaven ist er stabil ge- blieben und an der HSB ist er leicht gesunken.

Entsprechende Auflistungen finden sich differenziert nach Hochschulen und Statusgrup- pen im Anhang, siehe Tabellen 5 bis 8.

8. Was haben der Senat und die Hochschulen bereits unternommen, um den Anteil der ausländischen Studierenden mit im Ausland erworbener Hochschulzugangs- berechtigung sowie des ausländischen Wissenschaftspersonals insgesamt inklu- sive des künstlerischen Personals sowie der ProfessorInnen zu erhöhen und wel- che weiteren Maßnahmen sind geplant und/oder hält der Senat für geeignet, den Anteil weiter zu steigern? Welche Hürden bestehen hier aus Sicht des Senats?

Der Senat hat gemeinsam mit allen staatlichen Hochschulen des Landes mit HERE- AHEAD ein Studienvorbereitungsprogramm für Geflüchtete etabliert und Bremen konnte im Rahmen der DAAD-INTEGRA-Förderung der Universität bundesweit eines der größ- ten Programme einwerben und realisieren. Auch mit ihren Angeboten für gefährdete und geflüchtete Wissenschaftler*innen sind die bremischen Hochschulen in einer Vorreiter- funktion und befinden sich im Rahmen der Philipp-Schwartz-Initiative der Alexander-von Humboldt-Stiftung unter den Hochschulen mit der höchsten Zahl von Geförderten. Ge- meinsam haben Senat und Hochschulen ein Landesprogramm für gefährdete und ge- flüchtete Wissenschaftler*innen aufgelegt.

Das landesweite Studienvorbereitungsprogramm für Geflüchtete HERE-AHEAD wird seit 2019/20 in ein Vorbereitungsprogramm für alle Studieninteressierten aus dem Nicht-EU- Ausland ausgeweitet. Das Programm umfasst seitdem zwei Bewerbungslinien, a) für

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Geflüchtete, und b) für alle Studienbewerber*innen mit einer indirekten Hochschulzu- gangsberechtigung. Damit können mit einem attraktiven Programm Studieninteressierte für die Bremer Hochschulen gewonnen werden. Insbesondere die nach dem Programm offenstehenden verschiedenen Hochschulvarianten (Universität, Fachhochschulen, HfK) sind ein bundesweites Alleinstellungsmerkmal des Angebots. Derzeit wird die gezielte Kooperation mit Partnereinrichtungen im Ausland aufgebaut, um eine ausreichende Zahl an Bewerber*innen zu bekommen.

Die bremischen Hochschulen haben folgende Maßnahmen ergriffen:

Die Universität Bremen hat aktuell 11 Kooperationsverträge mit Deutschen Auslands- schulen und PASCH-Schulen4 abgeschlossen (u.a. in Ägypten, Katar, Chile, Namibia, Peru, Polen), ein weiterer Vertrag mit einer neuseeländischen Schule liegt derzeit zur Unterschrift vor.

Maßnahmen zur Erhöhung der Sichtbarkeit der Universität umfassen den Besuch von Messen an den Auslandsschulen, Empfang von Schüler-Gruppenbesuchen (teilweise DAAD-gefördert) von Schulen weltweit, Einsatz von studentischen Hilfskräften, die die Besuche nachverfolgen und die Bewerbung der Studierenden begleiten, Versand von elektronischen und Print-Marketingmaterialien an die Schulen über mehrere Stufen (Erstkontakt, bei Interesse detailliertere Infos, Links und Beratung), Zusammenarbeit mit der Senatorischen Behörde im Rahmen der internationalen Schulpartnerschaften der Bremer Gymnasien/Oberschulen, Erstellung von interaktiven Online-Info-Veranstaltun- gen mit Schulen weltweit.

Darüber hinaus arbeitet die Universität im internationalen Marketing mit einem breiten Partnernetzwerk zusammen. Neben dem DAAD umfasst dies die Goethe Institute, die Sprachschulen vor Ort in Bremen und die Zentralstelle für das Auslandsschulwesen. Die Marketingmaßnahmen werden dabei möglichst auf die spezifischen Bedürfnisse einzel- ner Fachbereiche und Studiengänge zugeschnitten.

Derzeitig Studierende und Alumni spielen darüber hinaus eine zentrale Rolle im interna- tionalen Studierendenmarketing. Alumni informieren als vertrauensbildende Multiplika- tor*innen über die Universität Bremen und sprechen ausdrückliche Empfehlungen aus.

Ebenso geben auch Studierende ihre Erfahrungen über die nationalen Communities und ihre persönlichen Beziehungen (Social Media) weiter.

Außerdem führt die Universität zahlreiche Maßnahmen im Forschungsmarketing durch, um internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu gewinnen. Dazu gehö- ren jährliche Auftritte auf der GAIN-Konferenz5 in Nordamerika, der Aufbau des Rese- arch Ambassador-Programms oder Maßnahmen wie die Excellence Chairs. Highlights, die besondere Sichtbarkeit erreichen, sind singuläre Maßnahmen wie der Auftritt beim

4 PASCH = „Schulen – Partner der Zukunft“

5 GAIN (german academic international network) ist ein Netzwerk deutscher

Wissenschaftler*innen in Nordamerika. Die Jahrestagung bietet die Möglichkeit, sich über konkrete Förder- und Arbeitsmöglichkeiten in Deutschland zu informieren sowie Kontakte mit

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Raumfahrtkongress IAC 2018 in Bremen.

Neben der Forschungsexzellenz als entscheidender Faktor, spielt das soziale und famili- äre Umfeld eine essentielle Rolle für die Entscheidung von Wissenschaftler*innen, nach Bremen zu kommen. Das Welcome Center der U Bremen Research Alliance bietet hier einen umfassenden Service von der Vorbereitung (Visum, Wohnungssuche) über das Ankommen (Schul- und Kita-Plätze), Dual Career-Optionen und, während des Aufent- halts, ein attraktives Veranstaltungsprogramm.

In dieser Hinsicht profitiert die Universität Bremen auch erheblich von der engen Zusam- menarbeit mit dem Hanse-Wissenschaftskolleg Delmenhorst, das die Internationali- sierung der Bremer Wissenschaftsinstitutionen in Zusammenarbeit mit diesen durch mehrmonatige Fellowships für Wissenschaftler*innen seit fast 25 Jahren als verlässli- cher Partner unterstützt. Es trägt damit auch in wesentlichem Maße zur Identifikation der Kooperationspartner mit der nordwestdeutschen Wissenschaftslandschaft bei. Ein Leit- motiv für die Gründung des HWK (1995) war für den Senat die gezielte Förderung der Internationalisierung des Bremer Wissenschaftsraums. Dies sollte durch die Anziehung wissenschaftlicher Forschungspersönlichkeiten nach Bremen und in die Nordwestregion für befristete Arbeitsaufenthalte geschehen. Seit 1997 sind im Rahmen von HWK-Fel- lowships in Kooperation mit Bremer Universitäten 344 Wissenschaftlerinnen und Wis- senschaftler für je 3 bis 10 Monate nach Delmenhorst gekommen. Dies entspricht insge- samt 2434 Fellow-Monaten im Rahmen von Kooperationsvereinbarungen mit Bremer akademischen Akteuren.

Die Hochschule für Künste beabsichtigt, über das binationale Ph. D-Programm in Ko- operation mit der Universität Leiden und der Universität Groningen ihre Attraktivität ins- besondere für den aus dem Ausland stammenden wissenschaftlichen Nachwuchs zu er- höhen.

Die HfK bietet für Studierende seit 2019 School-Programme an (Venedig/Italien, Dur- ban/Südafrika) und hat das englischsprachige Lehrangebot gestärkt. Die Strukturen zur Unterstützung ausländischer Studierender sollen weiter ausgebaut werden (Stipendien- unterstützung, Sprachunterstützung).

Die Hochschule Bremen hat zur Erhöhung des Anteils internationaler Studierender in den vergangenen Jahren ihr Angebot an englischsprachigen Studiengängen im Ba- chelor-Bereich, im Master-Bereich sowie am International Graduate Center im Bereich der wissenschaftlichen Weiterbildung systematisch ausgebaut. Sie hat ihre Beratungs- und Betreuungsangebote während der Bewerbungsphase speziell für internationale Stu- dieninteressierte verstärkt und das Peer-to-Peer-Kontaktangebot „Helping Hands“ einge- richtet.

Zur Erhöhung des Anteils des ausländischen Wissenschaftspersonals ist die HSB regel- mäßig auf der GAIN-Jahrestagung vertreten.

Die Hochschule Bremerhaven hat zur Erhöhung des Anteils internationaler Studieren- der in den vergangenen Jahren ihr Angebot komplett englischsprachiger Vollzeit- und

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Weiterbildungs-Studiengänge ausgebaut und die Umstellung bisher deutschsprachiger Studiengänge auf englischsprachige Lehre vorangetrieben, insbesondere in Studienbe- reichen, die von ausländischen Studieninteressenten stark nachgefragt werden. Sie hat ein Angebot von Doppelabschluss-Studienprogrammen in Form von Double Degree o- der Joint-Degree-Abkommen, vorzugsweise mit strategischen internationalen Partner- hochschulen in einigen Studiengängen der Hochschule geschaffen und sie nutzt ihre strategischen Kooperationen, bspw. in China, zur gezielten Vorauswahl und Rekrutie- rung geeigneter Masterstudierender. Durch die Bereitstellung von Mentoring- und Paten- schaftsprogrammen für internationale Vollzeit- und Austauschstudierende, durch stu- dienbegleitende fachliche, sprachliche und interkulturelle Betreuungsangebote und Tuto- rien und durch ein Angebot von kostenfreien Deutschkursen und Sprachtandems in allen Niveaustufen auf dem Campus, wurde die Willkommenskultur verbessert. Die Hoch- schule hat außerdem ein Angebot maßgeschneiderter Studienvorbereitungsprogramme für internationale Masterbewerber*innen geschaffen, denen fachliche oder sprachliche Kompetenzen für eine direkte Zulassung zum Studium fehlen.

Aktuell beteiligen sich die HSB und die Hochschule Bremerhaven an der Ausschreibung des Bundes-Länder-Förderprogramms "FH-Personal", das die Gewinnung und Entwick- lung von professoralem Personal an Fachhochschulen unterstützt. Beide Anträge zielen u.a. darauf ab, die Bewerber*innenlage durch Entwicklung und Erprobung neuer Rekru- tierungswege insbesondere im internationalen Kontext zu verbessern.

Der Senat hat die aus seiner Sicht vielversprechendsten Ansätze und Maßnahmen zu einer weiteren Erhöhung der Anteile internationaler Studierender und ausländischer Wis- senschaftler*innen und die hierfür erforderlichen Ressourcen im Wissenschaftsplan 2025 (Bremische Bürgerschaft Landtag, Drucksache 19/2036) im Kapitel 3.2 „Internatio- nalisierung in Forschung und Lehre“ dargelegt. Die Senatorin für Wissenschaft und Hä- fen und die bremischen Hochschulen vereinbaren in regelmäßigen Abständen in Zielver- einbarungen qualitative und quantitative Leistungsziele hinsichtlich zentraler Kennzahlen der Internationalisierung. Die Zielerreichung ist einem Controlling und Berichtswesen un- terworfen.

Als größte Hürde bei der Umsetzung des Wissenschaftsplans und der Verstärkung der bisher von den Hochschulen ergriffenen Maßnahmen sind die begrenzten Haushaltsmit- tel anzusehen.

9. Was haben der Senat und die Hochschulen bereits unternommen, um ausländi- sche Studierende nach Abschluss ihres Studiums in Bremen zu halten und welche weiteren Maßnahmen sind geplant und/oder hält der Senat für geeignet, um dieses Ziel zu erreichen?

Die bremischen Hochschulen ergreifen eine Reihe von Maßnahmen, um Studienabsol- vent*innen in der Region zu halten, wobei sich das Gros dieser Maßnahmen gleicherma- ßen an alle Zielgruppen unter den Absolvent*innen richtet, z.B. Career Services / Career

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Center oder Stabsstellen zur Nachwuchsförderung. Hier aufgeführt werden nur die Maß- nahmen, die spezifisch auf die Zielgruppe der Bildungsausländer*innen gerichtet sind.

Die Senatorin für Wissenschaft und Häfen unterstützt diese Ansätze der Hochschulen.

Das Programm „Mind the Gap!“ an der Universität Bremen richtet sich an internationale Studierende aller Fachrichtungen in der Studienabschlussphase. Ziele des Programms sind die Vermittlung von berufsrelevanten Kompetenzen und Soft Skills, die individuelle Profilerstellung der Teilnehmer und Teilnehmerinnen sowie die Vernetzung bestehender Angebote zur Berufsqualifizierung und Studienleistung. Das Projekt wird seit 2015 vom DAAD gefördert und ist für die Teilnehmenden kostenfrei. Verteilt auf zwei zeitversetzt startende Kohorten haben bisher insgesamt 175 internationale Student*innen teilgenom- men. Pro Semester werden jeweils etwa ein halbes Dutzend Seminare, Workshops und andere Events in Kooperation mit regionalen und überregionalen Unternehmen angebo- ten.

Die Hochschule Bremen bietet im Rahmen ihres Career Services spezielle Veranstal- tungen in englischer Sprache sowie die jährliche Veranstaltung „Starting your career in Germany“ mit Expert*innen der Agentur für Arbeit und der Handelskammer Bremen an.

Auch das Career Service Center der Hochschule Bremerhaven stellt spezielle eng- lischsprachige Workshopangebote für internationale Studierende bereit. An den Fach- hochschulen tragen darüber hinaus die curricular verankerten Praxisphasen/Praxisse- mester entscheidend dazu bei, dass die Studierenden Unternehmen aus der Region in- tensiv kennenlernen und darüber insbesondere für internationale Studierende motiviert werden, auch nach dem Studienabschluss in der Region zu verbleiben.

10. Inwiefern gibt es in diesem Zusammenhang Initiativen, Kooperationen oder Pro- gramme gerade im Hinblick auf ausländische Studierende und AbsolventInnen, um die Zusammenarbeit zwischen Universitäten und Hochschulen und Unterneh- men zu stärken?

Die 2019 gegründete Career Alliance Bremen (CAB), der der Fachbereich Wirtschafts- wissenschaften der Universität Bremen, die Hochschule Bremen, die Hochschule Bre- merhaven und die Jacobs University angehören, verfolgt das Ziel, Synergien bei der Un- terstützung internationaler Studierender zu erreichen und in Kooperationen mit der Wirt- schaftsförderung Bremen GmbH (WFB) und der Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Eu- ropa (SWAE) die Kontakte zu Unternehmen und Arbeitgebern vor Ort auszubauen. Dar- über hinaus planen die Universität Bremen, Hochschule Bremen und die Jacobs Univer- sity, unter Einbeziehung der Handelskammer Bremen, der WFB und der SWAE ihre in- ternationalen Alumni-Aktivitäten zu vernetzen und diese Aktivitäten stärker auf die Schwerpunktregionen der Handelskammer Bremen und der Wirtschaftsförderungsaktivi- täten auszurichten.

Generell besteht ein enger und konstruktiver Dialog zwischen der Universtät Bremen und den bremischen Hochschulen in Bezug auf die Kooperation und Einbindung in inter- nationale wirtschaftsfördernde Aktivitäten wie Messebesuche, Delegationsreisen oder

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Aktivitäten der Auslandsbüros der WFB. Darüber hinaus hosted das Enterprise Europe Network EEN die jährliche Infoveranstaltung zu den Marie-Curie-Fellowships gemein- sam mit der Universität Bremen und für das YUFE Netzwerk werden zur Veranstaltung

„International Management“ (Professur Int. Management und Governance, Universität Bremen) aus dem Haus SWAE zusammen mit WFB und Handelskammer Bremen Bei- träge mit dem Titel „Bremen International“ eingebracht.

11. Welche Erkenntnisse liegen dem Senat über die spezifischen Probleme und Her- ausforderungen vor, die sich für ausländische Studierende, die für ihr Studium ei- nen Aufenthaltstitel nach § 16b Aufenthaltsgesetz erhalten haben, in der aktuellen Situation der Corona-Pandemie ergeben? Werden für die Studierenden Aufent- haltstitel vereinfacht verlängert, da eine Studienverzögerung pauschal angenom- men werden kann? Vor welchen spezifischen sozialen und finanziellen Herausfor- derungen stehen diese Studierenden und welche Hilfsangebote und -programme gibt es für sie?

Internationale Studierende, die ihr Studium seit Beginn der Pandemie normal fortsetzen konnten, sind eher die Ausnahme. Viele internationale Studierende sind von den beo- bachteten Schwierigkeiten mit der digitalen Lehre (Zeitmanagement, Kommunikations- probleme, zeitliche Überlastung, unzureichende technische Ausstattung für die digitale Lehrsituation, Informationsdefizite, Unsicherheiten über Wiederholungstermine bei aus- gefallenen Prüfungen bzw. Prüfungsersatzleistungen etc.) deutlich stärker betroffen, als ihre deutschen Kommiliton*innen.

Soziale und psychische Herausforderungen liegen insbesondere begründet im Einkom- mens-Verlust und der resultierenden finanziellen Notlage, Vereinsamung/Isolation und in der Schwierigkeit, nur auf Deutsch verfügbare, wichtige Informationen zu bekommen und zu verstehen.

Finanzielle Unterstützung speziell für internationale Studierende erfolgt über DAAD-Sti- pendien (Mittelaufstockungen in den Förderprogrammen), den Verein Xenos e.V., KHG/ESG (Lebensmittelspenden) und die allen Studierenden offenstehenden staatli- chen Hilfsangebote des Bundes (Darlehen, Überbrückungshilfe) und des Landes Bre- men. Der Bremer Darlehensfonds für in finanzielle Not geratene Studierende wurde auf- gestockt und die Zugangshürden abgesenkt.

Der Verein Xenos e.V., der finanzielle Hilfe für internationale Studierende der Universität sowie der Hochschulen in Bremen und Bremerhaven anbietet, hat zusätzlich einen Spendenaufruf gestartet, um Corona-bedingte finanzielle Notlagen auffangen zu kön- nen. Dieses Angebot wurde bisher gut genutzt.

Die Universität Bremen unterstützt die internationalen Studierenden in der Pandemiesi- tuation mit folgenden Angeboten:

 Durchführung regelmäßiger Videokonferenzen mit den internationalen Studieren- den-Communities,

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 Buddy-Programm für die Studierenden, die aus dem Ausland online studieren,

 Facebook-Kanal "kompass informs" (aktuelle Informationen über Corona im Alltag, Universitätsleben, Finanzierungsmöglichkeiten etc.), um eine möglichst enge und kontinuierliche Begleitung und Beratung zu gewährleisten.

Die Hochschule für Künste hat ausführliche Informationen zu Hilfsangeboten im Land Bremen auf Deutsch und Englisch zusammengestellt und bestehende Beratungsange- bote ergänzt. An der HfK können Studierende u.a. auf ein Peer-to-Peer-Programm zur studentischen Sprachassistenz zurückgreifen und erhalten Unterstützung bei der Lö- sung finanzieller Probleme und bei der Stipendiensuche. Zusätzlich können sich Studie- rende für den Sozialfonds der HfK bewerben und Studierende des Fachbereichs Musik zeitnah auch für eine Förderung der Ernst von Siemens Musikerstiftung. Hier übernimmt auch das Peer-to peer Programm Hilfen bei Antragsstellung.

Auch an der Hochschule Bremen und der Hochschule Bremerhaven werden im Rahmen einer individuellen Beratung Möglichkeiten einer finanziellen und studienbezogenen Un- terstützung für internationale Studierende aufgezeigt. Über die Sozialfonds der Hoch- schulen wurden in zahlreichen Fällen einmalige Notfallbeihilfen geleistet.

Die Ausländerbehörden im Land Bremen (Migrationsamt Bremen und Bürger- und Ord- nungsamt Bremerhaven) haben im Zuge der Corona-Pandemie folgende Maßnahmen ergriffen, um die Situation für internationale Studierende zu verbessern:

 Aufhebung der Beschäftigungsbeschränkung von 120 vollen Tagen oder 240 halben Tagen pro Jahr.

 Verzicht auf den Nachweis des Lebensunterhalts, wenn durch COVID-19 keine Er- werbstätigkeit ausgeübt werden kann. Dies gilt auch für ausländische Bürgen, falls bei ihnen ebenfalls Einkommensbeschränkungen bestehen.

 Verlängerung der Höchststudiendauer: Sofern Einschränkungen im Lehrbetrieb we- gen der Corona-Pandemie zu einer Verlängerung der Studienzeit führen, werden die Ausländerbehörden dies bei der Verlängerung der Aufenthaltserlaubnisse be- rücksichtigen. Dies gilt auch für studienvorbereitende Maßnahmen. Eine Benachtei- ligung der Studierenden durch diese unverschuldete Verzögerung wird somit verhin- dert.

 Nach Studienabschluss sofortige und unbürokratische Erteilung einer Aufenthaltser- laubnis zur Arbeitsplatzsuche mit verlängerter Frist.

Auch bei Wissenschaftler*innen wurden die Aufenthaltstitel problemlos verlängert, d.h.

ohne Vorsprache und per Email. Nach einer Weisung des Senators für Inneres vom 08.04.2020 kann zurzeit aufgrund der besonderen Umstände von der Vorlage eines Ein- reisevisums abgesehen werden, wenn alle anderen Voraussetzungen vorliegen und eine Aufenthaltserlaubnis im Ermessenswege erteilt werden kann.

Neue Herausforderungen, die im Wintersemester durch die geplanten hybriden Lehr- /Lernszenarien in der Betreuung der Erstsemester auf die Hochschulen zukommen wer-

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den, bestehen darin, dass die persönlichen Kontakte, die während der Erstsemesterori- entierung normalerweise hergestellt werden, online nur schwierig zu realisieren sind.

Insbesondere internationale Studierende vertrauen auf persönlich vermittelte Informatio- nen. Dieses Defizit im Rahmen der Kontaktbeschränkungen auszugleichen, wird einen ungleich höheren Betreuungsaufwand erfordern, als in "normalen" Semestern. Für die Fortführung der digitalen Lehre ist eine Berücksichtigung der Inklusivität unabdingbar (Sprache, Zugang, Barrierefreiheit, Informationen darüber).

Außerdem ist davon auszugehen, dass sich die auch bisher schon extrem langen War- tezeiten bei der Visa-Erteilung für Studienanfänger*innen beispielsweise aus der Ukra- ine, Russland, Indien, Iran oder Bangladesch im weiteren Verlauf der Pandemie noch einmal verlängern werden.

12. Wie viele inländische Studierende an der Bremer Universität und den Bremer Hochschulen nahmen in den letzten fünf Jahren an strukturierten Austauschpro- grammen teil und verbrachten ein oder mehrere Semester an ausländischen Uni- versitäten und Hochschulen? (Bitte differenziert nach Stammuniversität bzw. - hochschulen, nach unterschiedlichen Austauschprogrammen sowie nach Aus- tauschland, Austauschhochschule und nach Anzahl der im Ausland verbrachten Wochen resp. Semester auflisten.)

Die nachfolgende Tabelle gibt die Gesamtzahl der Studierenden je Hochschule wieder, die in dem jeweiligen Zeitraum an einem strukturierten Austauschprogramm teilgenom- men haben und darüber ein oder mehrere Semester an einer ausländischen Universität oder Hochschule verbracht haben. Die gewünschten differenzierten Angaben finden sich im Tabellenanhang in den Tabellen 9 bis 12.

Erasmus und andere Programme, Mobilität „Studierende/Outgoing“, Personenzahl 2015 2016 2017 2018 2019 2020 Universität Bremen 601 519 584 612 570 k.A.

Hochschule f. Künste k.A. 20 24 14 19 11

Hochschule Bremen 539 452 438 540 500 k.A.

Hochschule Bremerhaven k.A. 35 29 20 27 33

13. Wie viele inländische Professoren und Lehrkräfte an der Universität und den Hochschulen gingen während ihrer Tätigkeit in Bremen in den letzten 5 Jahren ei- nem Lehr- oder Forschungsauftrag im Ausland nach? (Bitte differenziert nach der Bremer Stammuniversität und –hochschule, nach Anzahl der erbrachten For- schungs- und Lehraufträge, nach Dauer des Forschungs- oder Lehrprojektes im Ausland sowie nach Auftragsland, Auftragsuniversität und Auftragshochschule auflisten.)

Im Allgemeinen halten sich die Professor*innen der Universität Bremen sowie nahezu

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Jahr an ausländischen Universitäten und Forschungsinstituten auf. Sie nehmen an Kon- ferenzen und Tagungen teil, halten Fachvorträge und forschen gemeinsam mit ihren Kolleg*innen im Ausland. Da diese Aufenthalte in der Regel nur wenige Tage umfassen und nicht im Rahmen einer Beurlaubung erfolgen, werden diese zwar als Dienstreise an- gezeigt, jedoch darüber hinaus weder quantitativ noch qualitativ erfasst. Nur die Lehr- personalmobilität mit dem Erasmus-Programm (Umfang des Aufenthalts = 5 bis 10 Tage) wird statistisch erfasst. Zielländer dieser Mobilität waren nahezu sämtliche Staa- ten der EU sowie die Türkei, Belarus, Georgien, Israel, Kamerun, Nigeria, der Tschad, Vietnam und die Ukraine.

Längere Auslandsaufenthalte finden häufig im Rahmen von Forschungssemestern (Frei- stellung von der Lehre) oder vereinzelt auch unter Wegfall der Bezüge im Rahmen einer Beurlaubung statt. Auch hier erfolgt keine statistische Erfassung.

An der Hochschule für Künste waren Zielländer der Erasmus-Mobilität Tschechien, Polen, Italien, Norwegen, Schweden, Spanien, Österreich, Großbritannien, die Nieder- lande, Griechenland. Außerdem hat ein Professor im Jahr 2017 einen 60-tägigen Lehr- aufenthalt an der University of Guelph (Kanada) über das DAAD-Programm ISAP reali- sieren können.

An der Hochschule Bremen waren Zielländer der Erasmus-Mobilität nahezu sämtliche Staaten der EU sowie die Türkei, Norwegen und Usbekistan.

An der Hochschule Bremerhaven waren Zielländer der Erasmus-Mobilität Polen, Spa- nien, Frankreich, Kroatien, Finnland, Italien, China und Usbekistan.

Aus der nachfolgenden Tabelle geht die Personenzahl je bremischer Hochschule hervor, die dieses Erasmus-Programm in Anspruch genommen hat.

Erasmus Personalmobilität „wissensch./künstl. Personal“, Personenzahl

2015 2016 2017 2018 2019

Universität Bremen 36 47 35 31 43

Hochschule für Künste 6 6 6 2 3

Hochschule Bremen 15 13 17 12 18

HS Bremerhaven 5 8 9 6 9

14. Wie viele sonstige Mitglieder der Universität Bremen und der Bremer Hochschulen haben in den letzten fünf Jahren im Rahmen ihrer beruflichen Tätigkeit an struktu- rierten Austauschprogrammen mit ausländischen Universitäten und Hochschulen teilgenommen? (Bitte differenziert nach der Bremer Universität und Hochschulen, nach Dauer des Aufenthalts im Ausland sowie nach Austauschland, Austausch- universität bzw. -hochschule auflisten.)

Auch für das nicht wissenschaftliche oder künstlerische Personal der Hochschulen er- folgt eine statistische Erfassung der Personalmobilität nur, soweit sie über das Erasmus-

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Programm gefördert wird. Aus der nachfolgenden Tabelle geht die Personenzahl je bre- mischer Hochschule hervor, die dieses Programm in Anspruch genommen hat. Diese Erasmus-Personalmobilitäten haben in der Regel eine Dauer von 3-7 Tagen. Das Spekt- rum der Zielländer entspricht bei der Universität im Wesentlichen den Angaben zu Frage 13, bei der HfK sind es Polen, Kanada und Österreich, bei den beiden Fachhochschulen handelt es sich vor allem um die bevölkerungsreicheren Mitgliedsstaaten der EU und bei der Hochschule Bremerhaven zusätzlich auch um China und Usbekistan.

Erasmus Personalmobilität „Sonstige“, Personenzahl

2015 2016 2017 2018 2019

Universität Bremen 18 31 22 42 47

Hochschule für Künste 2 - - 1 -

Hochschule Bremen 10 14 13 25 18

HS Bremerhaven 10 11 19 17 13

15. Was haben der Senat und die Hochschulen bereits unternommen, um den Anteil der ausländischen Forschungs- und Lehraufträge von inländischen ProfessorIn- nen und Lehrkräften an der Universität und den Hochschulen des Landes Bremen zu erhöhen und was gedenkt er weiter zu tun? Welche Hemmnisse sieht der Se- nat?

Durch die Etablierung der Netzwerke YERUN und YUFE sind an der Universität Bre- men mehrere Anreize zur Verstärkung der Forschungs- und Lehrtätigkeit an einer aus- ländischen Partneruniversität gesetzt worden. Im YERUN research mobility award erhal- ten Postdocs die Möglichkeit, Mittel für einen Aufenthalt an einer YERUN-Partnerhoch- schule einzuwerben. Im Rahmen der YUFE Staff Journey werden zur Zeit Programme entwickelt, mit denen Forschende, Lehrende und Mitarbeiter*innen aus allen Bereichen an den Hochschulen des Netzwerks lehren, forschen und arbeiten können.

Im Rahmen der Bremen-Cardiff Alliance wurde ein Förderfonds aufgesetzt. Mitglieder beider Universitäten können daraus für gemeinsame Forschungs-und Lehrkooperatio- nen Mobilitätsgelder beantragen.

Die Bremen-Guelph Lecture Series ist eine Maßnahme im Rahmen der strategischen Universitätskooperation mit der kanadischen Universität Guelph. Jährlich hält je ein*e Professor*in aus Bremen und Guelph eine Vortragsveranstaltung an der Partneruniversi- tät.

An der Hochschule für Künste erfolgt die Förderung derartiger Aktivitäten im Rahmen der Kooperationsverträge mit den Partnerhochschulen in Bangkok, Durban und Lei- den/Groningen.

An der Hochschule Bremen steht den Fakultäten ein ausgewiesenes Budget für inter- nationale Maßnahmen und Aktivitäten zur Verfügung, mit denen auch solche Auslands- aufenthalte unterstützt werden können.

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Die Hochschule Bremerhaven setzt insbesondere auf die Entwicklung neuer und die Intensivierung bestehender Forschungspartnerschaften mit internationalen Partnerhoch- schulen in Entwicklungs- und Schwellenländern, insbesondere in den vier Forschungs- schwerpunktfeldern Meeres- und Energietechnik, Life Sciences, Logistik- und Informati- onssysteme sowie Tourismus und Management, um ihren Lehrenden häufigere Aus- landsaufenthalte zu ermöglichen.

Die Senatorin für Wissenschaft und Häfen unterstützt diese Ansätze der Hochschulen.

Die hohe zeitliche Belastung durch die Lehre macht es aber insbesondere den Profes- sor*innen der Fachhochschulen nicht leicht, sich Zeitfenster für internationale Lehr- und Forschungsaktivitäten frei zu halten.

16. Wie viele Lehrveranstaltungen in wie vielen Studienfächern an der Universität und an den Hochschulen im Land Bremen werden in nichtdeutschen Sprachen ange- boten und welche Ausweitungen sind hier ggf. geplant? (Bitte differenziert nach Veranstaltungen, Studienfächern, Universität und Hochschulen sowie Sprachen aufführen.)

Im Prüfungsjahr 2019 gab es an der Universität Bremen insgesamt 2089 Veranstaltun- gen in englischer Sprache (1002 im WS 18/19 und 1087 im SoSe 19), sowie 511 Veran- staltungen in weiteren Fremdsprachen (280 im WS 18/19 und 231 im SoSe 19). Die Auf- teilung nach Fachbereichen und Studienfächern kann der Tabelle 13 im Tabellenanhang entnommen werden. Im Rahmen der Internationalisierung von Studiengängen gibt es derzeit in mehreren Fachbereichen Bestrebungen, besonders die englischsprachigen Angebote weiter auszubauen.

An der Hochschule für Künste werden nur im Fachbereich Kunst und Design Kurse auf Englisch angeboten. Sie werden im Vorlesungsverzeichnis der HfK gesondert unter der Rubrik „english speaking students welcome“ aufgeführt. Unterricht in weiteren Fremd- sprachen findet nicht statt. Der Master-Studiengang Digitale Medien wird vollständig englischsprachig angeboten. In nicht explizit auf Englisch angebotenen Kursen findet bei Bedarf und nach Möglichkeit auch eine englischsprachige Einzelbetreuung statt. Eine Ausweitung auf andere Sprachen ist nicht geplant.

An der Hochschule Bremen werden derzeit 93 Lehrveranstaltungen in 10 Studiengän- gen auf Englisch angeboten.

Vollständig englischsprachige Studiengänge sind im Bachelor-Bereich:

 Internationaler Studiengang Ship Management,

 Internationaler Studiengang Shipping and Chartering sowie im Master-Bereich:

 Electronics Engineering,

 International MBA,

 Master in European Studies,

 Master in Tourism Management,

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 Master in Global Management,

 Master in European/Asian Management,

 Master of Engineering in Aeronautical Management,

 Master in Aerospace Technologies (Wintersemester auf Englisch).

Die HSB bietet außerdem den Studiengang „Angewandte Wirtschaftssprachen und inter- nationale Unternehmensführung“ mit den drei Sprachschwerpunkten Arabisch, Chine- sisch und Japanisch an. Für das Erlernen der jeweiligen Sprache sind jeweils 8 Module curricular festgelegt. Im Studiengang „Internationaler Studiengang Global Management“

ist eine sprachliche Vorbereitung in Spanisch, Portugiesisch, Indonesisch und Englisch für den Auslandsaufenthalt in Form von jeweils 2 Modulen Sprachunterricht und 2 Modu- len „Fremdsprachiges Kommunikationstraining“ curricular verankert.

Eine aktuelle Auflistung der Lehrveranstaltungen nach Fachbereichen und Studienfä- chern, die auf Englisch angeboten werden, kann dem Link www.english-stream.hs-bre- men.de entnommen werden.

An der Hochschule Bremerhaven werden derzeit 176 Lehrveranstaltungen in 19 Studi- engängen auf Englisch angeboten. Die Aufteilung nach Studiengängen kann der Tabelle 14 im Tabellenanhang entnommen werden.

Außerdem finden folgende „Studium Generale“ Kurse, die Studierenden aller Studien- gänge offenstehen, in englischer Sprache statt:

 Intercultural Training

 Psychology of New Work in the Vuca World

 Sport Economics

 Study as a Process

 Supply Chain Management

 Teamwork Skills

 Technology Management

 Understanding Organizations

 Opening Doors to China

 Global Supply Chain Engineering

 Intercultural Business Communication

 Effective Negotiation Skills

 Media and Presenting Skills

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17. Welche Initiativen, Maßnahmen oder Konzepte gibt es an Universität und Hoch- schulen zur Internationalisierung der Curricula von Studiengängen? (Bitte nach einzelnen Studiengängen und Universität und Hochschulen differenziert darstel- len.)

Im Sprachenzentrum der Hochschulen im Land Bremen werden kostenlose Kurse zur Förderung der akademischen Mehrsprachigkeit angeboten, die neben fachspezifi- schen Englischkursen (gezielt für Natur-/Ingenieurwissenschaften, Sozial-/Politikwissen- schaften oder Jura) auch die Fachkommunikation in der Muttersprache (Beispielsweise Türkisch für Jurist*innen) oder Deutsch als Zweitsprache beinhalten.

Universität Bremen:

 HRK Audit Internationalisierung – flächendeckende Internationalisierung von Studien- gängen

Die Universität Bremen verfolgt seit der Teilnahme am HRK Audit Internationalisierung 2012 eine konsequente und sich in die Breite der Universität erstreckende Strategie und Maßnahmenplanung der Internationalisierung von Studiengängen. Zentrale Empfehlung des Audits war, dass in einzelnen Bereichen hier bereits ein guter Wirkungsgrad zu er- kennen sei, aber dass in der Fläche noch Lücken zu decken seien. Als Lücken definiert wurden in der Folge die MINT-Fächer sowie das Lehramtsstudium und die Rechtswis- senschaften. Diese werden in konkreten Projektvorhaben bearbeiten, woraus sich die folgenden Beispiele ergeben:

- Projekt „MINTernational“: die Universität beteiligte sich am Wettbewerb des Stifter- verbands MINTernational und ging als Siegerin in der Gruppe der Universitäten dar- aus hervor. In den Jahren ab 2014 wurden in einem umfassenden Projekt mit Betei- ligung der Fachbereiche 1-5 zahlreiche Maßnahmen entwickelt, um die Internationa- lisierung in diesen Studiengängen voranzutreiben.

- Projekt „Internationalisierung des Lehramtsstudiums“: gefördert durch den DAAD werden in einem Projektvorhaben seit Beginn des Jahres 2020 mit dem FB 12 und dem Zentrum für Lehrer*innenbildung und Bildungsforschung Kooperationen ge- stärkt und Maßnahmen entwickelt, um den besonderen Herausforderungen des Lehramtsstudiums in der Internationalisierung zu begegnen.

 Strategische und strukturelle Verankerung

Die Internationalisierung von Curricula ist in der Universitätsstrategie 2018-2028 veran- kert. Dies setzt sich auch in der Internationalisierungsstrategie fort, die u.a. die Ziele

„Lehre international gestalten“ und „Mobilität fördern“ beinhaltet. Strukturell sind in den Fachbereichen die Studiendekan*innen und Internationalisierungsbeauftragten involviert und durch die geplante Aufstockung der Studienzentren im Rahmen des „Zukunftsver- trags Studium und Lehre stärken“ wird die Möglichkeit gegeben, dort unterstützende Po- sitionen zu schaffen.

In der Zentralverwaltung wurde eine Stelle eingerichtet, die die weitere Einrichtung inter- nationaler Studiengänge vorantreiben wird.

Referenzen

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