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DRAMATISCHE PERSONALSITUATION

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V.i.S.d.P.: DGB Bundesvorstand · Anja Piel ∙ Henriette-Herz-Platz 2 ∙ 10178 Berlin ∙ September 2020

DRAMATISCHE PERSONALSITUATION

Im Jahr 2030 wird es nach den Prognosen des Bundesministeriums für Gesundheit etwa 4,6 Mio. pflegebedürftige Menschen geben und damit 600.000 mehr als heute. Unter ihnen steigt vor allem die Zahl der Menschen mit mehreren Krankheiten und die Zahl der Hochbetagten. Sie müssen oft im Krankenhaus oder Pflegeheim versorgt werden. Deshalb wird die Nachfrage an professionellem Pflegefachpersonal weiter stark zunehmen: Der Pflege-Report 2019 geht bei gleichem Personalbedarf wie heute davon aus, dass bis 2030 circa 130.000 zusätzliche Pflegefachkräfte allein in der Altenpflege fehlen werden. Mit dem dringend benötigten und verbesserten Personalschlüssel, wären es sogar 300.000 zusätzliche Pflegekräfte.

FAKTENBLATT

PFLEGE & GESUNDHEIT # 1

Anspruchsvolle Pflegejobs

Professionell Pflegende wollen gute Arbeit leisten und für die Sicherheit der PatientInnen sowie BewohnerInnen sorgen.

Gleichzeitig wissen sie, dass sie das unter den gegebenen Umständen immer weniger leisten können. Alle Beteilig- ten leiden infolge des Personalmangels unter Zeitdruck und Arbeitsverdichtung (Grafik). Doch das Problem des Fachkräf- temangels ist hausgemacht. In den Krankenhäusern werden immer mehr PatientInnen in immer kürzerer Zeit versorgt. Die Bewohnerstruktur in den Pflegeeinrichtungen hat sich grund- legend geändert. Der Einzug ins Heim hat sich in höhere Le- bensjahre verschoben. Die Folge ist immer mehr Arbeit bei weniger Personal. Jahrelang wurde bei der Pflege gespart.

Mit permanenter Überlastung, häufigem Holen aus der Frei- zeit und zu wenig Personal in Tag- und Nachtschichten ver- schleißen die Arbeitgeber die Arbeitskraft und die Gesundheit der Beschäftigten. In der Corona-Krise sind die Belastungen und Risiken noch einmal erheblich gestiegen.

Professionelle Pflege sichern

Die Ergebnisse einer Sonderauswertung des „DGB-Index Gute Arbeit Pflege“(2018) belegen eindrücklich die dra- matische Lage im Krankenhaus als auch im Pflegeheim. Sie zeigen, dass für die Beschäftigten in Pflegeberufen „gehetzt sein“ bereits vor der Corona-Krise zum Arbeitsalltag gehört.

Dabei ist der Pflegeberuf ein sehr schöner, wenn die Bedin- gungen stimmen. Um den Teufelskreis aus schlechten Arbeits- bedingungen, fehlenden Fachkräften und steigender Belas- tung zu durchbrechen, sind kurzfristig wirkende Maßnahmen erforderlich. Die Arbeitgeber müssen ihre Hausaufgaben ma- chen, um den Fachkräftebedarf auch in Zukunft zu sichern.

Die Politik steht in der Verantwortung, dafür die notwendigen

Rahmenbedingungen zu schaffen. In der Pflegebranche liegt ein hohes Beschäftigungspotential, und damit eine Chance, die es zu nutzen gilt.

Der DGB fordert zur Verbesserung der Personalsituation in der Pflege:

• zusätzliches gut qualifiziertes Personal

• ein am Pflegebedarf orientiertes bundeseinheitliches Verfahren zur Personalbemessung

• höhere Ausbildungsqualität

• gesundheitsförderliche Arbeitsbedingungen

• bessere Bezahlung in der Alten pflege (z. B. bundeswei- ter Tarifvertrag in der Pflege).

Quelle: DGB-Index Gute Arbeit 2012-2017, Sonderauswertung Alten- und Krankenpflege ARBEITSHETZE IM PFLEGEBEREICH

„Wie häufig fühlen Sie sich bei der Arbeit gehetzt oder stehen unter Zeitdruck?“

Sehr häufig Oft Selten Nie

13

32

32 8 23

16

32

Pflegeberufe 44

insgesamt Alle

Beschäftigten

Referenzen

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