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Finanzmärkte: Kommen die Zocker zurück?

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Nr. 06/2018 15. Februar 2018

DGB Bundesvorstand, Abteilung Wirtschafts-, Finanz- und Steuerpolitik

Finanzmärkte: Kommen die Zocker zurück?

Die Pleite der Lehman Brothers Bank, die mit der schwersten Finanz- und Wirtschaftskrise der Nachkriegs- geschichte einherging, jährt sich 2018 zum zehnten Mal.

Und wie krisenanfällig die Finanzmärkte nach wie vor sind, konnte in der vergangenen Woche erneut erahnt werden. Innerhalb weniger Tage verloren der Dax, der Dow-Jones und weitere führende Aktienindizes um mehr als 10 % an Wert. Besonders brisant: Die Entwicklung wird begleitet von genau denselben Zocker-Geschäften, wie vor zehn Jahren. Laut Zeitungsberichten wetten In- vestoren derzeit mit Leerverkäufen gegen europäische Aktien. Der Hedgefonds Bridgewater soll allein fast 6 Milliarden Euro auf Kursverluste bei insgesamt 13 Dax- Konzernen gesetzt haben. Zur Erinnerung, Leerverkäufe können Wertverfall und Krisen beschleunigen.

Die Wetten auf sinkende Kurse kommen nach einer lan- gen Phase, in der Vermögenspreise, wie Aktienkurse und Immobilienpreise, über Jahre hinweg nur eine Richtung kannten – nach oben. So stieg der Dax seit 2010 um 115 %, die Preise für Wohnimmobilien um 21 % (siehe Abbildung). Diese Hausse scheint erst einmal vorbei zu sein. Manche warnen schon vor dem Platzen einer Blase.

Umso notwendiger ist es, das Finanz- und Kapitalmarkt- system robust gegenüber makrofinanziellen Risiken zu machen. Das Institut für Makroökonomie und Konjunk- turforschung (IMK) hat in dem kürzlich erschienenen Fi- nanzmarktstabilitätsreport festgestellt, dass die Risiken momentan zwar eher gering sind, diese aber mittelfristig virulent werden können. Die Ruhe ist also trügerisch und sollte keinen Anlass für regulatorische Lethargie bieten.

Die Herausforderungen für die Finanzbranche, Regulie- rungsbehörden und Politik sind immens.

Substanzielle Zinsänderungs- und Liquiditätsrisiken kön- nen für Banken und andere Finanzakteure erwachsen,

wenn sich die konjunkturellen und geldpolitischen Rah- menbedingungen ändern. Die traditionellen Geschäfts- banken sehen sich durch Kryptowährungen und FinTechs mit neuen Herausforderungen und Wettbewerbern kon- frontiert. Die Deregulierungs-Pläne der US-Regierung stellen zudem ein erhebliches Stabilitätsrisiko für die glo- balen Finanzmärkte dar. Noch immer ist das Problem der notleidenden Kredite in den Bankenbilanzen ungelöst.

Europaweit beträgt deren Umfang 12 % des Gesamtkre- ditvolumens aller Banken, gleichbedeutend mit 800 Mil- liarden Euro. Derivate, die im Fokus der schweren Krise von vor 10 Jahren standen, sind wieder auf dem Vor- marsch, wenngleich sie nun stärker über sogenannte Zentrale Gegenparteien abgewickelt werden, was grund- sätzlich richtig ist, aber weiteren Anstrengungen der Be- hörden bedarf.

Klar ist: Die Aufsichts- und Regulierungsbehörden müs- sen den Finanzmärkten striktere Regeln auferlegen, statt sie zu verwässern. Geplante Regulierung muss schnell implementiert werden. Die Finanztransaktionssteuer muss endlich eingeführt werden – sie bremst die Wett- geschäfte. Die Digitalisierung von Finanztransaktionen muss staatlich begleitet werden. Nicht zuletzt muss die Bankenunion vollendet werden.

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